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Pazifismus in D&D (war: Smalltalk)

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Pyromancer:

--- Zitat von: Sashael am 25.07.2020 | 19:06 ---Das sehe ich komplett anders. :D

Ich halte soziale Situationen für genauso spannend wie physische Kämpfe. Dass das eine bis zum Augenblinzeln verregelt und das andere oft in reiner Freeform abgehalten wird, sehe ich als schweren Designfehler, der Rollenspiel behindert. Solange man nicht per Regelwerk dabei unterstützt wird, am Spieltisch in etwas zu glänzen, an dem man in RL scheitert, hat der Spieldesigner seinen Job nicht ordentlich gemacht. Dass die unsportlichsten Bewegungsidioten ohne Probleme geschmeidige Assassinen oder muskelbepackte Schwertschwinger auf den Spieltisch bringen, aber zurückhaltende oder sprachlich ungelenke Personen keinen Macchiavelli spielen können, ist ein echter Designfail.

Regeln für soziale Situationen werden meiner Erfahrung nach am häufigsten von Leuten abgelehnt, die sich gut ausdrücken können. Im schlimmsten Fall spielen die dann auch noch geistig durchschnittliche SC mit hohem Punktwert in physischen Aktivitäten und haben dank des Schemas "Kampf verregelt, Soziales Freeform" das Beste aus beiden Welten.

--- Ende Zitat ---

Der "miteinander reden"-Teil des Rollenspiels ist der, der mir am meisten Spaß macht. Und "reden" durch "würfeln" zu ersetzen, das haut für mich nicht hin. Was kommt denn dann als nächstes? Die SL, die auf "mitreißende, prägnante Beschreibung der Situation" würfelt, statt die Situation mitreißend und prägnant zu beschreiben? Und ich als Spieler würfle dann auf "richtige Entscheidung treffen"? Das ist jetzt natürlich extrem überspitzt. Es führt aber zu der Kernfrage: Was will man "beim Rollenspiel" machen? Wenn ich "X" beim Rollenspiel machen will, dann darf ich "X" nicht durch würfeln ersetzen - weil dann mache ich ja nicht mehr "X".

Maarzan:

--- Zitat von: Sashael am 25.07.2020 | 19:06 ---Das sehe ich komplett anders. :D

Ich halte soziale Situationen für genauso spannend wie physische Kämpfe. Dass das eine bis zum Augenblinzeln verregelt und das andere oft in reiner Freeform abgehalten wird, sehe ich als schweren Designfehler, der Rollenspiel behindert. Solange man nicht per Regelwerk dabei unterstützt wird, am Spieltisch in etwas zu glänzen, an dem man in RL scheitert, hat der Spieldesigner seinen Job nicht ordentlich gemacht. Dass die unsportlichsten Bewegungsidioten ohne Probleme geschmeidige Assassinen oder muskelbepackte Schwertschwinger auf den Spieltisch bringen, aber zurückhaltende oder sprachlich ungelenke Personen keinen Macchiavelli spielen können, ist ein echter Designfail.

Regeln für soziale Situationen werden meiner Erfahrung nach am häufigsten von Leuten abgelehnt, die sich gut ausdrücken können. Im schlimmsten Fall spielen die dann auch noch geistig durchschnittliche SC mit hohem Punktwert in physischen Aktivitäten und haben dank des Schemas "Kampf verregelt, Soziales Freeform" das Beste aus beiden Welten.

--- Ende Zitat ---

Es reicht ja auch nicht, wenn jemand in dem Bereich nun kompetent ist, sein Spielleiter muss ja auch noch dieselbe Vorstellung von Kompetenz haben.
Und genau da greifen dann halt sogar auch suboptimale Regeln, damit alle auf derselben Basis stehen. 

YY:
@Sashael:
Soziale Situation bespielen und Laberfähigkeiten eines Spielers sind nicht deckungsgleich.
Gerade wenn es an Intrigen, große Politik und Ähnliches geht, ist das oft genug ziemliche Nebensache, auch wenn es keine handfesten Regeln gibt.


Das angesprochene Problempotential sehe ich, aber bislang hat sich da die absolute Mehrzahl meiner laberbefähigten Mitspieler selbst ganz gut vorgestanden, wenn es darum ging, sozial nicht so der Brüller zu sein und andersrum kann man auch einen dahingehend nicht so fitten Spieler durchbringen und glänzen lassen, wenn man nur will (wie heißt es so schön beim Theater: Den König spielen die anderen).

nobody@home:

--- Zitat von: Nodens Sohn am 25.07.2020 | 18:53 ---Konflikt ist ja so das Kernwort für alle packenden Romane. Wobei es da bei sehr vielen eben nicht um Kampf geht, sondern um die dramatische Auseinandersetzung mit vielerlei Dingen wie: dem eigenen Ich, den Gefühlen, den Beziehungen zu anderen Personen und deren Schicksalen. (ja - viel BLA BLA ;) )

--- Ende Zitat ---

Hmja. Konflikt könnte ja schließlich genausogut heißen, mal ein, zwei Sitzungen lang so richtig auszuspielen, wie sich der eigene Charakter zwischen Spieler-Blutdurst und -Bequemlichkeit einer- und den Gewohnheiten und Überzeugungen einer in der Spielwelt aufgewachsenen und sozial einigermaßen funktionstauglichen Person andererseits hin- und hergerissen fühlt... ;)

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Pyromancer am 25.07.2020 | 19:23 ---Der "miteinander reden"-Teil des Rollenspiels ist der, der mir am meisten Spaß macht. Und "reden" durch "würfeln" zu ersetzen, das haut für mich nicht hin. Was kommt denn dann als nächstes? Die SL, die auf "mitreißende, prägnante Beschreibung der Situation" würfelt, statt die Situation mitreißend und prägnant zu beschreiben? Und ich als Spieler würfle dann auf "richtige Entscheidung treffen"? Das ist jetzt natürlich extrem überspitzt. Es führt aber zu der Kernfrage: Was will man "beim Rollenspiel" machen? Wenn ich "X" beim Rollenspiel machen will, dann darf ich "X" nicht durch würfeln ersetzen - weil dann mache ich ja nicht mehr "X".

--- Ende Zitat ---

Bin da ganz bei Sashael.

Es geht ja nicht darum, etwas zu ersetzen. Es geht darum, das Hin und Her einer sozialen Herausforderung oder Auseinandersetzung ähnlich graduell abzuhandeln wie Kampf. Zwischen Freeform und alles auswürfeln gibt es ja ein Spektrum von Zwischenstufen.

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