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[Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)

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Talasha:

--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 20.03.2024 | 13:22 ---So eindeutig finster sind die Harkonnens im Buch aber auch nicht. Der Baron ist zwar da durchaus eine negative Figur, aber er findet z.B. keinen Gefallen an Folter und Gewalt, er nutzt die einfach als Mittel zum Zweck. Auch ist Giedi Prime im Buch eher eine normale Welt, die halt eine machiavellistische Führungsriege hat.

--- Ende Zitat ---
Ja, Harkonnen sind zwar "böser" als die Atreiden aber die sind nun auch keine Strahlemänner. Beide Häuser spielen eben das Spiel der Throne

Isegrim:

--- Zitat von: tartex am 20.03.2024 | 13:08 ---Tja, vielleicht sollte man dann einfach nicht - und dabei ziehe ich natürlich auch Frank Herbert mit ein - genau eine Seite im Konflikt als die fiesesten Sadisten, Vergewaltiger und Folterer darstellen.
--- Ende Zitat ---

Das wär dann wieder schön einfach. Man soll anfangs emotional Partei ergreifen, damit die Erkenntnis, nicht für "die Guten" gewesen zu sein, um so härter trifft. Ist eine literarische Methode. Martin hat was sehr ähnliches versucht. Auch da denkt man am Anfang, die Rollen von gut & böse seien klar verteilt; sind sie aber nicht.

Und ja, ich seh die Harkonnen auch als bis ins comichafte übersteigerte Karikatur-Fieslinge; ändert aber nichts daran, dass ein galaxis-weiter Krieg mit Milliarden Opfern nicht die richtige Lösung ist...

Matz:

--- Zitat von: Blizzard am 19.03.2024 | 23:11 ---
Und die Harkonnen spielen offensichtlich fleißig Schiffe versenken mit den Fremen, oder aber sie spielen Lotto und landen dann mal einen Zufallstreffer? Ich meine, die haben keine Ahnung von den Fremen, werden derer nicht Herr...und treffen dann ganz plötzlich mit einem Angriff deren Hauptbasis-/lager und vernichten es ???


--- Ende Zitat ---

Sietch Tabr ist bei weitem keine "Hauptbasis", lediglich einer der wenigen Sietches auf der Nordhalbkugel und recht Nahe an Arrakeen, der Hauptstadt, gelegen. Und auch unter den Fremen mag es Querläufer geben die sich vom alten Weg der Wüste abgewendet haben und die käuflich sind. Und den Harkonnen die genaue Lage von Tabr verraten haben. Was da auch eine Rolle spielt ist, das der Angriff unter Feyd Rautha stattfindet, der da nicht so "zauderlich" wie Rabban ist der sich nicht sonderlich tief in die Wüste traute mit seinen Truppen. (Und vielleicht auch ein bisschen "tumb" ist, verglichen mit Feyd der den Sietch erstmal direkt mit einem Raumkreuzer bombardiert, bevor er Truppen reinschickt ...)

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Im Buch wurde übrigens die Bevölkerung von Sietch Tabr evakuiert und in die Südhalbkugel verfrachtet, weil den Fremen klar war, dass sie da oben angreifbar sind.

Zed:

--- Zitat von: aikar am 19.03.2024 | 14:48 ---Und was auch nicht zu vergessen ist, ist die stark religiöse Komponente, die eigentlich auch erst im Gesamtzusammenhang als Dekonstruktion erkennbar ist (auch wenn schon angedeutet wird, dass Paul mit dem Blutbad, dass seine fanatischen Anhänger entfesseln (werden) nicht gerade glücklich ist). Da haben wohl auch ein paar Leute Probleme damit.

--- Ende Zitat ---

Zwei Fragen zu Herbert's Grundkonzept:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)1) Wenn Herbert Religion und den Messias-Mythos dekonstruieren wollte, warum stattet Frank Herbert Paul dann mit Fähigkeiten aus, die ihn von anderen abheben (Einblicke in die Zukunft/Bene Gesserit-Magie/Giftresistenz) - und die ihn als Messias qualifizieren?
2) Paul zaudert nachvollziehbarerweise, die Zukunft auszulösen, in der er "als Messias" sich als Grund von Kriegen sieht, die Millarden Leben kosten. Was genau triggert ihn, diese Rolle dann doch anzunehmen, und ist er jetzt ein Bekehrter oder glaubt er noch immer nicht an eine Macht, die ihn auserwählt hat? (Der Spruch Chani gegenüber lässt das vermuten.) Aber wenn er nicht an die Macht glaubt, wie deutet er dann seine besonderen Fähigkeiten?

Ich meine, man nicht beides haben: Die Religion als "real" erzählen, und sie zugleich dekonstruieren.

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