Autor Thema: ist sandy petersons DSA mythos gut?  (Gelesen 3717 mal)

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Offline jom

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ist sandy petersons DSA mythos gut?
« am: 4.09.2020 | 19:33 »
frage: was haltet Ihr denn so von den paar büchern des CoC Mythos für DSA? Habt Ihr sie schon gekauft? wenn ja, wie sind sie. Ich halte es für ein wenig übertrieben HPL und DSA zu crossen. Aber vielleicht passts ja. Wie sind die Abenteuer (z.B. das Fieber) Spielt man da so eine Art DSA Investigatoren? fragen über fragen :)

Offline Hotzenplot

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #1 am: 4.09.2020 | 20:15 »
Ich habe bisher nur durchgeblättert. Grundsätzlich finde ich es durchaus interessant Aventurien und den Mythos zu verquicken. Ich habe (wenig) Cthulhu gespielt und würde es vermutlich erstmal vor allem in den klassischen Settings spielen. Aventurien würde sicher funktionierten. Ob der aktuelle Mix gelungen ist, kann ich noch nicht beurteilen.

Engor hat es sich aber schon genauer angeschaut, guckst du hier: https://engorsdereblick.wordpress.com/2020/06/22/rezension-sandy-petersens-cthulhu-mythos/
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Offline jom

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #2 am: 4.09.2020 | 20:21 »
ah. danke. werd ich mir gleich mal reinziehen. :)

ich bin ja immer ein freund des bösen und ich glaube, daß es bei DSA zuwenig böses gibt. Mythos crossover könnte bei diesem Problem unter Umständen die Wende darstellen.

Wobei ich bezweifle daß der Große Alte pro Runde einfach mal so 1d6 aventurische Abenteurer verschlingt.  :cthulhu_smiley:
« Letzte Änderung: 4.09.2020 | 20:29 von jom »

Offline Hotzenplot

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #3 am: 4.09.2020 | 20:30 »
Ich fürchte, dafür wurde der Mythos zu wenig mit Aventurien verschmolzen. Beim Überfliegen hatte ich eher den Eindruck eines - dranflanschens ;D. Aber mach dir am besten selbst ein Bild per Rezis oder durch Selbststudium ;)
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Offline jom

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #4 am: 4.09.2020 | 20:39 »
Ich fürchte, dafür wurde der Mythos zu wenig mit Aventurien verschmolzen. Beim Überfliegen hatte ich eher den Eindruck eines - dranflanschens ;D. Aber mach dir am besten selbst ein Bild per Rezis oder durch Selbststudium ;)

ich hab mir jetzt Deinen link reingezogen. Der Rezensent macht eher eine unglücklichen eindruck. womit er recht hat, daß CoC nicht nur böse (so wie ich es mag) sondern auch depressiv ist (so wie ich eigentlich nicht mag, hatte ich vergessen). Da werde ich dann beim CoC DSA buch eher mal passen.

 Was mir bei der Rezension nicht gefiel, ist des Rezensenten persönliche politische Meinung und das unqualifizierte Hinhacken auf die Person HPL obwohl er andernorts zugibt vom Mythos kaum etwas zu verstehen. (und damit indirekt zugibt, daß sein Wissen über die Person HPL höchstwahrscheinlich kaum über einen low-info Wikipediartikel hinausgeht) Hätt sich der Knabe sparen können. Trotzdem danke für den Tipp.

Offline Flamebeard

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #5 am: 4.09.2020 | 20:55 »
Was mir bei der Rezension nicht gefiel, ist des Rezensenten persönliche politische Meinung und das unqualifizierte Hinhacken auf die Person HPL obwohl er andernorts zugibt vom Mythos kaum etwas zu verstehen. (und damit indirekt zugibt, daß sein Wissen über die Person HPL höchstwahrscheinlich kaum über einen low-info Wikipediartikel hinausgeht) Hätt sich der Knabe sparen können. Trotzdem danke für den Tipp.

Also nach dem Lesen der Rezi kann ich eine 'persönliche politische Meinung' des Rezensenten nirgendwo feststellen. Und der Hinweis, dass der Teil über Lovecraft (fast) nur Lob ist, ohne kritische Tei8le anzisprechen (die ja gleichwohl existieren), sollte erlaubt sein. Dieser Wunsch wurde ja noch im selben Satz wieder relativiert (in der Klammer), da es sich ja gerade in dem Bereich des Buchs um eine direkte Übersetzung der englischsprachigen Vorlage zu handeln scheint.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #6 am: 5.09.2020 | 10:11 »
Beim Überfliegen hatte ich eher den Eindruck eines - dranflanschens ;D

was ja nicht per se schlecht sein muss  ;)

Metaplott-Line Aventurien ist ja Alveran-Borbel-Namenlose-HorasiaüberallesRenaisanceTechporn.

wer da kein Bock drauf hat, die vielen brauchbaren Settingbeschreibungen/Regionalbeschreibungen/Stadtbeschreibungen aber als geteilten Vorstellungsraum nutzen will, kann sich hier (bei Interesse an der Marke Mythos-Horror) bedienen

wer jetzt aber das Historica Aventuria aufgebohrtia erwartet hätte mit:
wie die Großen Alten wann/wo/wie in den verfloßenen Zeitaltern mit den verschiedenen Nandus-Zwillingen Inkarnationen interagierten, sich mit AlveranischenGöttern kloppten, Erzdämonenpakte schmiedeten und namenlose Ränge samt seiner Zunge Pandora kreuzten...

...nun...

...ein Glück, dass uns der Versuch erspart worden ist  ;)

Oasenseppel

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #7 am: 5.09.2020 | 10:24 »
Ist das Zeug gut? Nein.
Was ich davon halte? Abstand.

DSA-Regeln sind nicht annähernd geeignet um irgendwas außerhalb Aventuriens mit ihnen zu bespielen. Sie sind wirklich die mit Abstand letzte Alternative. Und das aventurische Setting mit Mythoselementen zu verbinden ist blanker Schwachsinn, da es keinerlei sinnvolle Überschneidungen oder wenigstens Annäherungen gibt.

Das ganze ist wieder reine Geldmacherei mit einem halbherzig durchdachten Produkt. Typisch Ulisses, also Finger davon lassen...

Offline Engor

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #8 am: 5.09.2020 | 10:45 »
Ich kann zu der Aussgangsfrage nur nochmal das bekräftigen, was schon in meiner verlinkten Rezi steht: Rein technisch gesehen handelt es sich um ein gut gemachtes Produkt, da steckt viel Arbeit drin und es gibt jede Menge Anregungen. Wer beispielsweise neue Kreaturen haben will und mächtige Antagonisten, der wird hier sicher fündig. Und man hat sich auch wirklich Mühe gegeben mit einer Konvertierung, sowohl auf der Regel- als auch auf der Hintergrundebene. Umgekehrt finde ich, dass Cthulhu von der Stimmung her nur sehr schwer mit Aventurien/DSA kompatibel erscheint, vor allem was den Umgang mit Spielercharakteren angeht. Im Ganzen hat sich mir am Ende vor allem die Frage gestellt, inwiefern Aventurien damit einen echten Mehrwert erhält. Und da sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit für eine derartige Implementierung, Aventurien hat doch ohnehin schon viele Horror-Elemente, eigene und auch solche, die eh schon spürbar von Cthulhu inspiriert sind. Derart explizit ist das also aus meiner Sicht nicht notwendig gewesen.

Als kleiner Einwurf noch: In seinem eigenen Blog nimmt sich "der Knabe" ausdrücklich raus, das zu schreiben, was er denkt. Wenn ich der Person Lovecraft da kritisch gegenüberstehe, dann schreibe ich das auch. Wie schon angedeutet, war mir dabei aber ohnehin klar, dass aus rechtlichen Gründen der Text sicher so übernommen werden musste, wie er im Original steht, das hatte deshalb auch keinen Einfluss auf die Wertung.

Offline jom

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #9 am: 5.09.2020 | 10:50 »
Ist das Zeug gut? Nein.
Was ich davon halte? Abstand.

DSA-Regeln sind nicht annähernd geeignet um irgendwas außerhalb Aventuriens mit ihnen zu bespielen. Sie sind wirklich die mit Abstand letzte Alternative. Und das aventurische Setting mit Mythoselementen zu verbinden ist blanker Schwachsinn, da es keinerlei sinnvolle Überschneidungen oder wenigstens Annäherungen gibt.

Das ganze ist wieder reine Geldmacherei mit einem halbherzig durchdachten Produkt. Typisch Ulisses, also Finger davon lassen...

es stellt sich vor allem mal die frage wie man unter dem Gesichtspunkt des Mythos Aventurien bespielen sollte? Mit typischen Investigationen, kampfarmem Spiel und Schwerpunkt Charakterdarstellung? Wenn ja, fehlt hier sicher die Spannung die das CoC Regelsystem durch seine z.B. Tödlichkeit bietet und in dem sich die spieler nur wenige fehleinschätzungen leisten können und auch hoffen dürfen danach noch weiterzuleben.

Andere Frage wäre: gibt es Sanatorien in aventurien?

im Prinzip fände ich es ja reizvoll wenn mehr tentakelartiges in Aventurien herumschwirren würde - sozusagen als optionale böse Variante zum üblichen DSA Friede, Freude, Eierkuchen-gameplay, aber irgendwie gibt es m.E. das sehr verzeihende Regelwerk nicht her.

Was nun die thematische Verbindung betrifft. Ich gebe zu, ich bin mit dem Setting nicht expertis genug, glaube aber, daß hier schon überschneidungen stattfinden. z.b. Der Namenlose der das loch im Firnament vor den Grauen des dämonischen Äußeren verschließt. Passt doch oder? Auch vom optischen her passen die Schnorchelmonster aus dem Mythos zu  DSA - vor allem wenn man sich die Bilder aus dem pandämonium der 5. ed. ansieht, könnte die hälfte direkt aus dem Mythos stammen.
« Letzte Änderung: 5.09.2020 | 10:52 von jom »

Offline sindar

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #10 am: 5.09.2020 | 11:09 »
Andere Frage wäre: gibt es Sanatorien in aventurien?
Es gibt die Noioniten, ein Orden, der sich nach der Boron-Heiligen Noiona benannt hat. Dieser Orden hat sich speziell der Behandlung von Geisteskrankheiten verschrieben.
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Offline Hotzenplot

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #11 am: 5.09.2020 | 12:07 »
es stellt sich vor allem mal die frage wie man unter dem Gesichtspunkt des Mythos Aventurien bespielen sollte? Mit typischen Investigationen, kampfarmem Spiel und Schwerpunkt Charakterdarstellung? Wenn ja, fehlt hier sicher die Spannung die das CoC Regelsystem durch seine z.B. Tödlichkeit bietet und in dem sich die spieler nur wenige fehleinschätzungen leisten können und auch hoffen dürfen danach noch weiterzuleben.

Klar, das ist eine der Herausforderungen. DSA Aventurien ist im Gegensatz zu CoC natürlich erstmal heldenhaft und mit positiver Weltsicht angelegt.
Das regeltechnische kriegt man bei DSA 5 mit den Einstellungen des GRW zumindest soweit einigermaßen hin, dass man nur "bodenständige" SC zulässt, ohne Schicksalspunkte spielt und auf dem niedrigeren AP-Level (unerfahren? Habe das GRW gerade nicht zur Hand) generiert.
Ansonsten würde ich vermutlich noch mehr hausregeln,  Die heilsame Luft aka 1w6 pro Regenerationsphase zB., und es erstmal probieren.

Das andere, also das eher positive Aventurien, muss man schon ordentlich anpassen, denke ich. Das betrifft dann auch die Arbeit von Kirchen und Gilden, grundsätzliche gesellschaftliche Phänomene (also zB Leibeigenschaft) eher auf "mies" stellen ;).
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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #12 am: 5.09.2020 | 12:20 »
Grundsätzlich kann man lovecraftsche Themen so ziemlich überall einbauen -- das ist ja mit einer der Faktoren, der zu ihrer bleibenden Popularität beiträgt. Und ja, das sollte allemal auch für Aventurien gelten; bedrohliche Einflüsse aus dem Unbekannten, die die heile Welt der Zeugen der Ereignisse auf den Kopf und womöglich gar existenziell in Frage stellen, sind ja geradezu Ur-Lovecraft, da können sich Providence und Fäntelalter also problemlos die Klinke in die Hand geben.

Braucht's dazu speziell die Peterson-Interpretation des "Standardmythos"? Da kann ich auch ohne Ansehen des Produkts mit gutem Gewissen sagen "Nö, bestimmt nicht". Aber wenn DSA dieser Tage noch auch nur halbwegs "meins" wäre, würde ich es mir im Laden zumindest einmal anschauen.

Offline jom

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Re: ist sandy petersons DSA mythos gut?
« Antwort #13 am: 5.09.2020 | 13:59 »
Klar, das ist eine der Herausforderungen. DSA Aventurien ist im Gegensatz zu CoC natürlich erstmal heldenhaft und mit positiver Weltsicht angelegt.
Das regeltechnische kriegt man bei DSA 5 mit den Einstellungen des GRW zumindest soweit einigermaßen hin, dass man nur "bodenständige" SC zulässt, ohne Schicksalspunkte spielt und auf dem niedrigeren AP-Level (unerfahren? Habe das GRW gerade nicht zur Hand) generiert.
Ansonsten würde ich vermutlich noch mehr hausregeln,  Die heilsame Luft aka 1w6 pro Regenerationsphase zB., und es erstmal probieren.

Das andere, also das eher positive Aventurien, muss man schon ordentlich anpassen, denke ich. Das betrifft dann auch die Arbeit von Kirchen und Gilden, grundsätzliche gesellschaftliche Phänomene (also zB Leibeigenschaft) eher auf "mies" stellen ;).

ich weiß nicht, ob die "regenerationsphase auf 1d6 stellen" irgendwas in irgendeiner hinsicht bringt. die monster sind heftig und treten schockartig auf. entweder schafft man sie zu besiegen oder man geht drauf. sowas wie die regelung von regenerationsökonomie wird da nicht helfen, da ja der nächste kampf so man diesen überlebt, nicht gleich vor der türe steht.

ich habe ein wenig über Deine Erwähnung von "mies" nachgedacht. Ich denken man muß das positive aventurien nicht wirklich verändern. zum einen denke ich daß es ohnehin vom gruppen-spielstil abhängt welche stimmung in aventurien herrscht. Gibt vielleicht schon viele gruppen, die schon beim normalen DSA einen "negativen" stil pflegen. und wenn nicht, dann kann man es eben positiv wie gehabt lassen und es wird erst dann fies wenn der mythos auftritt.

niedriger AP level. Auch da muß man aufpassen, da die Investigatoren bei CoC ja nicht wirklich Nieten oder Schwächlinge sind, sondern durchaus kompetent daherkommen können. durch das realistische spielsystem gepaart mit den tödlichen monstern und waffen sind sie halt wie in realität zu erwarten sofort tot, wenn sie von einem chtonier gebissen oder von einer kultisten-tommigun durchlöchert werden. wie man dieses problem der kompetenten DSA Investigatoren lösen kann, weiß ich nicht. Am besten wäre es vielleicht dies einfach zu ignorieren und investigatoren mit normalen APs zu erstellen, deren skill-profil speziell auf die bedürfnisse des mythos zugeschnitten sind.
« Letzte Änderung: 5.09.2020 | 14:01 von jom »