Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wann ist ein Stunt zu mächtig?
Jiba:
Ich glaube das ist eine Frage der Philosophie. Meiner Erfahrung nach teilt sich die Fate-Community in zwei Gruppen: Die Reduzierer und die Mechanisten. Erstere wollen aus Fate alles rausstreichen bis am liebsten nur noch die Aspekte und maximal 8 verschiedene Fähigkeiten und keine Stressbalken mehr auf dem Bogen stehen. Erstere lehnen sich mehr in Richtung der klassischen Seite des Rollenspiels. Die haben auch Spaß an Zonenmaps und den taktischen Möglichkeiten, mit diesen zu interagieren. Und die mögen das mechanische Gefrickel, das in Stunts mit drin ist.
Beide Seiten stehen sich ziemlich unversöhnlich gegenüber, habe ich manchmal das Gefühl. Weil beide behaupten, die eigentliche Fate-Spielphilosophie zu bedienen.
KhornedBeef:
--- Zitat von: Isegrim am 26.09.2020 | 20:03 ---Ich dachte, einer der Pluspunkte von Fate ist, dass man kompetente Charaktere spielt, weil das interessanter ist. Was ist an einer Mechanik falsch, die diese Kompetenz in bestimmten Punkt erhöht oder unterstreicht?
--- Ende Zitat ---
Fatecharaktere sind grundsätzlich kompetent. Aus Sicht des Autors gibt es keine Notwendigkeit zum minmaxing, indem man Stunts nach maximaler Effektivität wählt. Da Stunts aber erhebliche Vorteile in bestimmten Situationen bedeuten, kann man natürlich diese anpeilen.
Dann hat Indiana Jones eben als Stunt nicht mehr "+2 um mit Athletik zu überwinden, wenn er die Peitsche um einen Ast wickeln kann" sondern irgendeinen kampagnenspezifischen no-brainer. +1 gegen Nazis oder so.
nobody@home:
--- Zitat von: 1of3 am 26.09.2020 | 20:00 ---Ja, nun ist die Zielsetzung des Artikels aber, zu zeigen, dass Stunts nicht nur mechanische Spielerei sind, sondern irgendwas anderes.
Und nachdem ich den Artikel nun gelesen habe, kann ich sagen: Ich seh es nicht. Und deine Antwort bestärkt mich ebenso in diesem Eindruck.
--- Ende Zitat ---
Fertigkeiten hat prinzipiell meist jeder dieselben, nur unterschiedlich stark ausgeprägt, und bei Aspekten hört man ja von diversen Kritikern öfter mal den Vorwurf der "Beliebigkeit", der zumindest insoweit seine Berechtigung hat, als auch ein noch so ungewöhnlich formulierter Aspekt normalerweise immer nur dieselben "Standardaspekteffekte" hat (Einsetzen, Reizen, Fakten etablieren). Stunts sind unter den mechanischen Fate-Charakterelementen die eine Kategorie, in der man sich noch am ehesten etwas wirklich Individuelles zurechtbasteln kann, das so potentiell zumindest so schnell niemand anderes hat -- mit anderen Worten, potentielle Alleinstellungsmerkmale. Für mich reicht das eigentlich schon völlig, aber ich weiß ja nicht, wie es um deine Ansprüche so bestellt ist. ;)
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