Das Thema dieser Diskussion sollte sein: Was will beachtet werden, wenn man Götter in eine selbst geschaffene Welt einbindet, und was können wir von existierenden Spielwelten lernen.
Also On-Topic: "wie sorge ich dafür, dass real existierende Götter im Spiel Auswirkungen jenseits von 'hier die Cleric Spruchliste' haben?"
Da ist allerdings die von SuSö genannte Setzung, wenn schon nicht allgemeingültig, so doch recht verbreitet, da sie eine elegante Motivation liefert:
- Götter haben gerne Macht
- Verehrung, Opfergaben etc verleihen ihnen Macht
--> je mehr Verehrung, desto besser
(und nebenbei, Kleriker sind dann quasi eine Investition: Gottheit verleiht ihnen etwas von ihrer Macht, in der Hoffnung dass deren Taten den Ruhm der Gottheit mehren und so zu mehr Verehrung führen)
Noch etwas extremer ist die Variante, dass die Götter überhaupt nur _existieren_, weil Leute an sie glauben. Das geht aber glaub ich schon auf griechische Metaphysik zurück. ("Wenn die Pferde Götter hätten, sähen die wie Pferde aus")
In Settings wie bspw Forgotten Realms gilt das aber nicht -- da ist die Apotheose von Sterblichen ein "ganz normaler" Vorgang; aber wie der genau funktioniert entzieht sich meiner Kenntnis. Ebenso ist da die Verehrung durch Sterbliche nicht ausschlaggebend für ihre Macht -- in der Zeit der Sorgen hat nicht auf einmal niemand mehr an die Götter geglaubt; da hat nur der Übergott ihnen mal eben die Kräfte geraubt weil er angepisst war. Übergott Ao hingegen legt keinen Wert auf Verehrung, und hat weder Kleriker noch Tempel.
--
Dann wollte ich schon die ganze Zeit etwas zur Natur des Polytheismus in solchen Fantasysettings schreiben:
Generell müssen die Gottheiten da großteils gelernt haben, mehr oder weniger miteinander auszukommen. Sie können Fehden untereinander haben, intrigieren, und versuchen sich ihre Portfolios abzujagen (wiederum gängige Praxis in FR). Aber es wird sich da eine gewisse Balance aus Bündnissen bilden, die für eine gewisse Stabilität sorgt. Ohnehin haben Götter ja Zeit und spielen daher meistens eher "long ball".
Wenn also da eine einzige Gottheit den Plan fasst, alle anderen Götter zu vernichten oder zu unterjochen oder was auch immer, auf dass alle Sterblichen nur noch diesen einen Gott verehren mögen - na da werden die anderen sicher eine breite Allianz dagegen bilden.
Im Großen und Ganzen wird es wohl daher in einem polytheistischen Pantheon mE darauf hinauslaufen, dass die Götter einander ihr Existenzrecht zuerkennen. Das heisst aber noch lange nicht, dass in einem weltlichen Reich zB Tempel böser Gottheiten geduldet werden.
Um jetzt mal auf dein Template zu kommen:
Zunächst mal sei angemerkt, so wie du das gepostet hast, kann man es als Nicht-Mod nicht kopieren, da Quotes beim Quoten ausgeblendet werden.
Also hier der Bequemlichkeit halber für die Allgemeinheit:
[b]Name:[/b]
[b]Anzahl Hauptgötter:[/b]
[b]Anzahl Götter gesamt:[/b]
[b]Gelten die Götter als tatsächlich existierend?[/b]
[b]Können die Götter realen Einfluß auf die Welt nehmen, wenn ja in welcher Form:[/b]
[b]Fühlt sich das für Euch als zuviel oder passend an?[/b]
[b]Besonderheiten:[/b]
Und hier nochmal ausgefüllt für mein D&D Homebrew:
Name: "Die Tetrarchie"
Anzahl Hauptgötter: 9 - für jede D&D-Gesinnung eine
Anzahl Götter gesamt: 9+X -- unbestimmte Anzahl minderer Regionalgottheiten
Gelten die Götter als tatsächlich existierend? Ja, definitiv
Können die Götter realen Einfluß auf die Welt nehmen, wenn ja in welcher Form: Durch Priester und andere Erwählte. Im Notfall tun sie ihren Willen auch recht deutlich kund.
Fühlt sich das für Euch als zuviel oder passend an? Da ich es selber so festgelegt habe, selbstverständlich ja.
Besonderheiten: Jede der 9 Mächtigen Götter ist verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Namen und leicht unterschiedlichen Aspekten bekannt.
Die 3 Guten Götter sind miteinander verbündet, und haben ein direktes Interesse an den Geschicken der (Demi)Menschheit. Dazu haben sie eine der Neutralen Gottheiten mit ins Boot geholt. Dieses Quartett ist nun der Sponsor eines Imperiums, das den Großteil der zivilisierten Welt umfasst und entsprechend paritätisch von vier Vertretern dieser Gottheiten geführt wird, daher "Tetrarchie". Die anderen Neutralen Gottheiten (und ihre Kulte) werden toleriert, sind aber eher in den Randgebieten der Zivilisation stärker vertreten. Die Bösen Gottheiten gelten klar als Feindlich und ihre Kulte werden daher zumindest auf dem Gebiet der Tetrarchie nicht toleriert.