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Ye Olde Magic Shoppe

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JollyOrc:

--- Zitat von: Feuersänger am 13.10.2020 | 15:44 ---Wollt auch grad sagen, Erikson geht hier von einem mE viel zu modernen Verständnis von "Staat" aus. So lange ist es noch nicht her, dass bspw eine Handelsgesellschaft ihre eigene Armee unterhalten durfte, die größer war als die staatlichen Streitkräfte ihres Souveräns.

--- Ende Zitat ---

Und gleichzeitig gab es im mittelalterlichen Schottland zum Beispiel Regeln, was für Türen man haben darf - verstärkte Tore bedurften einer gesonderten Genehmigung durch den König.

ErikErikson:

--- Zitat von: Feuersänger am 13.10.2020 | 16:02 ---Ähm.
I literally can't even.

Organisierten Handel gibt es seit tausenden von Jahren.
Währungen, für die ein Staat "geradestehen" muss, sind eine sehr neue Entwicklung. Früher(tm) hat man in Gold und Silber gehandelt und fertig. Wenn überhaupt, haben Staaten das ruiniert indem sie die Münzen gestreckt haben, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Ich weiss echt nicht wo ich anfangen soll zu erklären...

--- Ende Zitat ---

Organisierten handel im Sinne eines "hier gibt es jedes erdenkliche Luxusgut" ist ein phänomen der neuzeit. Was du beschreibst ist eine handelsgesellschaf,t die gab es eben nicht seit tausenden Jahren. Und selbst in der Neuzeit kann man extrem gefährliche Produkte wie magische gegenstände es sein müssten nicht auf diese Art kaufen.

Was die Währung angeht: Diese hypotetischen Händler würden relativ schnell viel derjenigen Währung anhäufen, die sie eben akzeptieren. Das macht aber nur Sinn, wenn sie die irgendwie in großem Stil ausgeben können. ohne ein staatliches Gebilde, das großprojekte möglich macht, geht das nicht. Die hocken sonst auf einem haufen, mit dem sie nichts anfangen können, und die magischen gegenstände zu behalten, die sie grade verkauft haben, wäre sinnvoller.   

Chaos:

--- Zitat von: ErikErikson am 13.10.2020 | 16:27 ---Organisierten handel im Sinne eines "hier gibt es jedes erdenkliche Luxusgut" ist ein phänomen der neuzeit. Was du beschreibst ist eine handelsgesellschaf,t die gab es eben nicht seit tausenden Jahren. Und selbst in der Neuzeit kann man extrem gefährliche Produkte wie magische gegenstände es sein müssten nicht auf diese Art kaufen.

Was die Währung angeht: Diese hypotetischen Händler würden relativ schnell viel derjenigen Währung anhäufen, die sie eben akzeptieren. Das macht aber nur Sinn, wenn sie die irgendwie in großem Stil ausgeben können. ohne ein staatliches Gebilde, das großprojekte möglich macht, geht das nicht. Die hocken sonst auf einem haufen, mit dem sie nichts anfangen können, und die magischen gegenstände zu behalten, die sie grade verkauft haben, wäre sinnvoller.

--- Ende Zitat ---

"Das macht aber nur Sinn, wenn sie die irgendwie in großem Stil ausgeben können."

Ist dir schonmal der Gedanke gekommen, dass Händler die Waren, die sie verkaufen, auch irgendwo gekauft haben? Und dass sie möglicherweise dafür Geld ausgegeben haben?

Der Oger (Im Exil):
Back to OT:

--- Zitat ---Aber in erster Linie wollte ich hier mal ganz konkret drüber sprechen: wie könnten (in einem D&D-Universum) solche Ye Olde Magic Shoppes tatsächlich aussehen?
--- Ende Zitat ---

Ich würde sagen, das hängt von den Grundprämissen einer Kampagnenwelt ab, wie Magie angesehen wird, usw. Davon hängt im großen und ganzen auch die Art und Weise ab, wie gehandelt wird, und wie diese Güter gesichert werden.

Ich würde im Groben die folgenden Unterteilungen machen:

M0 - Stammeszauberer: Magie steckt in den Kinderschuhen - der Zauberer der Gruppe ist der Schamane oder Hexendoktor des Stammes, oder ein Ausgestoßener. Auf Anhieb fällt mir keine publizierte Kampagne an, die das widerspiegelt, nur eine, die ich noch mal irgendwann spielen will. Die Sicherheitsvorkehrungen sind (gemessen an späteren Epochen) primitiv.

M1 - Verbotene Künste Magie ist - zumindest den Normalsterblichen - Verboten. Das kann sich auf alle oder nur einen Teil der Magie (Kleriker, Magier, Druiden etc) beziehen. Ein Beispiel für eine solche Kampagne ist Dark Sun. Die Wirtschaftsform ist der Schwarzmarkt. Die Sicherheit ist vorwiegend darauf ausgerichtet, nicht erwischt zu werden.

M2 - Verlorenes Wissen Magie ist das Wissen eines untergegangenen Zeitalters. Nicht selten hat Magie etwas damit zu tun, dass es ein untergegangenes Zeitalter gibt. Sie wird als mysteriös, gefährlich und selten angesehen. Greyhawk und die anfänglichen Vergessenen Reiche gehen diesen Weg. Besitzer des Wissens hüten dieses - ihren Vorsprung gegenüber anderen Magiern - eifersüchtig. Wenn es einen Handel gibt, dann vermutlich nur informell und Tauschhandel. Um Zauberbücher oder Artefakte werden auch schon mal Kriege geführt, und die Sicherheitsmaßnahmen richten sich nach der Paranoia und Erfahrung ihres Besitzers. (ich muss dazu sagen, dass diese Epoche mir am meisten zusagt. Aber das ist Geschmackssache.)

M3 - Mystische Renaissance Magie ist hier alltäglicher, und in den Kosmopolen der Welt nichts ungewöhnliches. Die späteren Vergessenen Reiche wären ein Beispiel. Die ersten Gilden und Zünfte tauchen auf, da die Magier glauben, dass sie ihre Kunst so einfacher verbessern können. Reguläre Märkte und Geschäfte für magische Dinge Tauchen auf, wodurch diese häufiger werden. Die Sicherungen sind recht gut, und umfassen magische wie weltliche Fallen und beschworene Monster.

M4 - Magische Industrie Magie ist alltäglich. Es ist ein Handwerk wie viele andere auch, oder zumindest nichts ungewöhnliches. Fliegende Kutschen, Automaten, volle Beleuchtung bei Nacht. Vielleicht gibt es auch schon eine "Magische Umweltverschmutzung". Eberron wäre ein Beispiel für eine solche Welt. Der Markt wird vielleicht zunehmend von großen Gruppen dominiert. Magische Gegenstände sind Massenware, die Sicherungen sind sehr gut und umfassen meist mehrere Ebenen und Maßnahmen.

M5-Extraplanare Zivilisation. Ebenenwanderer, die aus allen möglichen Ebenen alles mögliche Anschleppen und zu Hause verhökern. Es gibt keinen Mangel, alles ist im Überfluss vorhanden (für den, der es sich leisten kann). Es wird vielleicht "1 GM-Läden" für Massenware geben. Die Sicherheit wird ansonsten der einer M4-Zivilisation ähneln.

Vielleicht bekommt man auch ein zyklisches System hin. Also, eine Zivilisation, die irgendwann M4/M5 erreicht, baut unweigerlich bald den nächsten Knall, und man fängt bei M0/M1/M2 wieder an. Oder so.

ErikErikson:

--- Zitat von: Chaos am 13.10.2020 | 16:35 ---"Das macht aber nur Sinn, wenn sie die irgendwie in großem Stil ausgeben können."

Ist dir schonmal der Gedanke gekommen, dass Händler die Waren, die sie verkaufen, auch irgendwo gekauft haben? Und dass sie möglicherweise dafür Geld ausgegeben haben?

--- Ende Zitat ---

Der handel mit Luxusgütern ist üblicherweise am profitabelsten. Umso profitabler, je seltener die Ware. Um ein "alles ist da" kaufhaus eröffnen zu können, braucht man zudem ein annäherndes Monopol. Also ja, auch wenn man seine Waren einkaufen muss, wird man mit dem handel von magischen gegenständen schnell reich, da jeder so zeug unbedingt will.   

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