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Ye Olde Magic Shoppe

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Feuersänger:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 28.10.2020 | 23:25 ---4e ist da nicht hilfreich. Da läuft das komplett über das Enchant Magic Item Ritual. Dauert 1 Stunde und kostet soviel wie das Teil, das man erschaffen will. Das ist also rein auf SC ausgelegt, weil Verkauf wäre ein Minusgeschäft...

--- Ende Zitat ---

Wenn dieses Ritual jeder durchführen kann, braucht man ja keinen Handel und keine professionellen Crafter -- dann craftet halt jeder seinen eigenen Krempel und gut ist. ;)

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am 28.10.2020 | 23:17 ---(für 4E weiß ich es nicht)
--- Ende Zitat ---

Die 4. Edition sieht Item Crafting für Profit für Spielercharaktere nicht vor (wenn die reich werden wollen, sollen sie gefälligst abenteuern!) und geht nicht darauf ein, ob und wie Nichtspielercharaktere das gegebenenfalls anders machen. Simulationsmäßig ist da nichts zu holen.

Dabei können 4E-Spielercharaktere prinzipiell durchaus eigene magischen Gegenstände produzieren. Dazu braucht's ein Gruppenmitglied mindestens der 4. Stufe mit dem "Ritual Caster"-Feat (den beispielsweise Magier und Kleriker automatisch für lau bekommen, der aber prinzipiell allen Klassen zugänglich ist) und dem "Enchant Magic Item"-Ritual in seinem Ritualbüchlen. Der Charaker kann dann im Prinzip jederzeit magische Gegenstände, deren Stufe seine eigene nicht überschreitet, herstellen, indem er eine Stunde Zeit und den Marktpreis des Gegenstands in Komponenten investiert -- will er davon dann allerdings einen verkaufen, dann kriegt er gemäß der 4E-Standardregel für Ausrüstungs- und Gebrauchsgegenstände ausdrücklich nur ein Fünftel seiner Investition wieder...

stebehil:

--- Zitat von: Feuersänger am 28.10.2020 | 23:17 ---
Nebenbei: ich finde es immer irgendwie witzig, wenn Systeme geradezu panisch jede Möglichkeit, Geld auf andere Weise als mit Questen zu verdienen, so unattraktiv und restriktiv wie möglich machen. Haben die Autoren so wenig Vertrauen in ihr Spiel, dass sie glauben es will sofort niemand mehr spielen wenn es eine langweiligere Methode gibt, seine Zeit zu verbringen?  ;D


--- Ende Zitat ---
Das mag historisch begründet sein. Das Spiel hat halt seinen Ursprung in Tabletops und einem Pulp-mäßigen Actionstil. Da ist Geld auf mundane Weise verdienen langweilig im Vergleich. Ich erinnere mich an die Merchant-Regeln im BECMI-Gazetteer Darokin - für BWLer und Bänker sicherlich spannend, aber D&D ist nun mal keine Wirtschaftssimulation (und soo spannend war es dann auch wieder nicht). Sowas spielt sich besser am PC...

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am 28.10.2020 | 23:17 ---Nebenbei: ich finde es immer irgendwie witzig, wenn Systeme geradezu panisch jede Möglichkeit, Geld auf andere Weise als mit Questen zu verdienen, so unattraktiv und restriktiv wie möglich machen. Haben die Autoren so wenig Vertrauen in ihr Spiel, dass sie glauben es will sofort niemand mehr spielen wenn es eine langweiligere Methode gibt, seine Zeit zu verbringen?  ;D

--- Ende Zitat ---

Ich meine dunkel gehört zu haben, daß zumindest manche Traveller-Spieler das Spiel tatsächlich oft in erster Linie benutzt haben sollen, um vermittels der Handelsregeln und lukrativer Routen mit dem gruppeneigenen Raumschiff Geld für ihre Charaktere zu scheffeln. Man kann's ihnen nicht mal unbedingt verdenken, weil diese Dinger ja nicht ganz billig im Unterhalt sind und oft obendrein auch die Hypothek noch abbezahlt werden will, und prinzipiell können natürlich auch reisende Händler hier und da mal ein Abenteuer erleben...

...aber Geld als Hauptmotivator in so einem Ausmaß und am besten noch mit einer halbwegs brauchbaren Wirtschaftssimulation dahinter für die verhinderten Buchhalter unter uns führt nun mal zu einem eigenen Nischenspielstil, der wiederum nicht jedermanns Sache ist.

Feuersänger:
Ja, das meine ich ja gerade. Geld durch banale Arbeit zu verdienen - ob mundan oder magisch - ist doch prinzipiell langweilig im Vergleich zu Abenteuern. Wenn der Autor Vertrauen darin hätte, dass das Abenteuern mit seinem System so viel Spaß macht, müsste er ja nicht die Spieler mit Gewalt davon abhalten, ihr Geld auf andere (bürgerliche) Weise verdienen zu wollen, indem er Arbeit künstlich unprofitabel schreibt.

Das wäre vielleicht mal ein Lackmustest für ein System: schicken die Spieler ihre SCs "freiwillig" auf Abenteuer, selbst wenn sie das Berufssystem gamen können? ;)

Ich nehme auch an, dass aus dieser Ecke der himmelschreiende Unsinn mit "Tagelöhner verdienen 1SP/Tag" herkommt - dass die SCs eben keinen festen/erlernten Beruf haben und somit nur die Wahl zwischen Leben in Lumpen am Rande des Hungertods oder eben dem riskanten Abenteurerleben haben.
"Bleib ich hier, sterb ich arm, doch auf Quest werd ich ein großer Held"

(Problem dabei, woher haben die dann ihre Startausrüstung im Wert von ca 100GP?)

Aber das führt jetzt alles bissl vom Thema weg. ^^

Sei noch angemerkt, dass wir in PF lange Zeit einen Crafter dabei hatten der all unsere Ausrüstung hergestellt hat. Dadurch standen wir ausrüstungstechnisch so gut im Futter, dass wir manchmal sogar das Looten vergessen haben.  ;D

--

Edit:
Grad nochmal durchgerechnet: ein weltlicher Handwerker kann mit zielgerichtetem Crafting (statt einfach "Earn a Living") deutlich mehr Geld verdienen: wenn man seinen Skill auf +10 bringt (Easy auf Level 2) macht man netto (nach Abzug der Materialkosten) ca 26GP; auf Level 5 kommt man (mit magischem Werkzeug) auf +20 und kommt damit auf 60GP Profit pro Woche -> 10GP/Tag. Das ist doch mal was für einen Meisterhandwerker.
[Mit Pathfinder Unchained sind an der Stelle sogar über 20GP/Tag drin, hab ich gerade festgestellt.]

--> Auf diese Weise können mundane Crafter wie zB Juweliere und Goldschmiede schonmal deutlich mehr an Rohmaterialien für magisches Crafting liefern. Jetzt kann man wieder ausrechnen, wieviele es von der Sorte gibt... ;)

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