Mir fehlt ein Zwischenschritt beim Ländervergleich. Wir haben einerseits die jeweilige Gesamtbevölkerung und andererseits lose Zahlen zu den Rollenspielern. Wie wär's mal mit einem Größenvergleich in Bezug auf Fans spektulativer Fiktion, insbesondere Fantasy und Science-Fiction.
Ich kann's nicht belegen, aber mein Eindruck ist, dass Game of Thrones hierzulande auch beliebt war, aber nicht annähernd so krass wie in den USA. Falls dem so sein sollte, ist das Reservoir aus dem das Rollenspiel schöpfen kann geringer und dann müsste man mal die Kulturlandschaft insgesamt hierzulande hinterfragen.
Die Deutschen rühmen nämlich einerseits Goethe und Shakespeare, kapieren aber gleichzeitig nicht, dass einige der bekanntesten Werke vom Setting her im Prinzip nichts anderes als (von mir aus qualitativ hochwertige) Fantasy sind - sie spielen in oder fußen auf der Sagenwelt des europäischen Mittelalters. Magie, Dämonen, Hexen, Zauberwesen, Könige, Ritter, Geister, Prinzessinnen, etc pp. Okay, vielleicht keine Tolkien-Zwerge und -Elfen. Die gibt's aber bei ASOIAF auch nicht.
Aber bei Fantay wird dann schnell gesagt: "Ach, das ist doch alles unrealistisch, solche Zauberwesen gibt's doch gar nicht".
