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Troja

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carthinius:

--- Zitat von: Eye Of Gruumsh am 14.05.2004 | 13:21 ---
--- Zitat von: carthinius am 14.05.2004 | 01:32 ---und die griechen sind nicht die "bösen". sie nutzen die gelegenheit, die sich bietet. halte ich nicht für dumm, sondern völlig gerechtfertigt.
--- Ende Zitat ---
Nun ja. Agamemnon interessiert die Ehre seines Bruders nicht, ihm geht es nur um den Landgewinn. Er nimmt Achilles Geliebte und wirft sie den Soldaten "zum Fraß" vor. Er ist empört über den Waffenstillstand mit Troja. Er steht in Troja, ruft "Brenne! Brenne!" und tötet dann hinterrücks Priamos.
Ich hab nicht die ursprüngliche, ungekürzte Illias gelesen, aber in meinem Buch kam Agamemnon anders rüber.

--- Ende Zitat ---

bei homer findet ja sowieso das meiste aus dem film nicht statt - wie auch, sind ja gerade mal zwei wochen im neunten kriegsjahr, von denen er berichtet. demnach findet man dort auch nichts vom schicksal von menelaos, agamemnon, odysseus und den anderen; teile davon sind noch in der odyssee verteilt vorhanden, vieles sind auch andere überlieferungen.
in der "ilias" ist agamemnon ein arroganter herrscher, der glaubt, er könne machen, was er wolle, und raubt dem achill die kriegsbeute briseis, weil ihm durch ein gottesurteil seine eigene trojanische geliebte genommen wird (genaugenommen muß er sie freilassen, weil er nur so die pest, die apollon geschickt hat und die im lager der griechen wütet, zurückschlagen kann - merke: lege dich nie mit priestern an und raube ihre töchter!). das wiederum nimmt ihm achill verständlicherweise übel und zieht sich vom krieg zurück. die griechen kriegen richtig einen auf den deckel, und agamemnon heult sich die seele aus dem leib, will sogar selbst den krieg abbrechen oder achilles zorn besänftigen.
das klingt für mich nicht so anders als der machtgeile agamemnon im film!


--- Zitat ---
--- Zitat ---äh... fast alle sind tot - was ist daran happy-end?! das die "liebesgeschichte" offenbar weitergeht? das ist ja so sicher nun auch nicht mal, aber ok.
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt: im Buch schaut das wesentlich tragischer aus. Vor allem endet in der Sage die Liebesgeschichte zwischen Paris und Helena, wegen der der ganze Krieg überhaupt begann.

--- Ende Zitat ---

wie gesagt, so weit ich weiß, steht das nicht in der ilias, ebensowenig die sache mit


--- Zitat --- Aber jetzt erklär mir doch mal, woher er von Achilles verwundbarer Stelle weiß? In der Sage muss Apollon persönlich eingreifen, um den rasenden Achill zu stoppen.

--- Ende Zitat ---

da achill im film kein gott ist, ist die ferse auch nicht der einzige verwundbare punkt an ihm - er stirbt ja auch eher durch die anderen pfeile als durch diesen einen schuß. zumal paris ihn auch eigentlich durch gift tötet, das an dem pfeil haftet, der ihn trifft. aber da alle welt die achilles-ferse kennt, mußte das eben so umgesetzt werden.

zu odysseus:
ich habe ihn immer als gerissenen mann empfunden, dem letztlich die normen und werte der anderen egal sind, um ein ziel zu erreichen. "verschlagen" wäre wohl die passendste bezeichung; das muß nicht negativ sein, vielmehr eröffnet ihm das völlig neue möglichkeiten!

Eye Of Gruumsh:

--- Zitat von: carthinius am 14.05.2004 | 19:01 ---
--- Zitat ---Wie gesagt: im Buch schaut das wesentlich tragischer aus. Vor allem endet in der Sage die Liebesgeschichte zwischen Paris und Helena, wegen der der ganze Krieg überhaupt begann.
--- Ende Zitat ---
wie gesagt, so weit ich weiß, steht das nicht in der ilias
--- Ende Zitat ---
Ich bin mir sicher, dass es das tut. Es sei denn, meine Sammlung griechischer Sagen hat Teile der Illias komplett umgeschrieben.


--- Zitat ---da achill im film kein gott ist, ist die ferse auch nicht der einzige verwundbare punkt an ihm - er stirbt ja auch eher durch die anderen pfeile als durch diesen einen schuß. zumal paris ihn auch eigentlich durch gift tötet, das an dem pfeil haftet, der ihn trifft. aber da alle welt die achilles-ferse kennt, mußte das eben so umgesetzt werden.
--- Ende Zitat ---
Achill ist im Film kein Gott? Welche Szene hat das denn gesagt? Was ich gesehen habe, war ein Kämpfer jenseits menschlicher Vorstellungen, der am Anfang mit seiner Mutter, der Meeresgöttin, redet.
Und von Gift, das an Paris Pfeilen haftet, habe ich eigentlich auch nichts mitbekommen...

carthinius:

--- Zitat von: Eye Of Gruumsh am 15.05.2004 | 17:26 ---
--- Zitat von: carthinius am 14.05.2004 | 19:01 ---
--- Zitat ---Wie gesagt: im Buch schaut das wesentlich tragischer aus. Vor allem endet in der Sage die Liebesgeschichte zwischen Paris und Helena, wegen der der ganze Krieg überhaupt begann.
--- Ende Zitat ---
wie gesagt, so weit ich weiß, steht das nicht in der ilias
--- Ende Zitat ---
Ich bin mir sicher, dass es das tut. Es sei denn, meine Sammlung griechischer Sagen hat Teile der Illias komplett umgeschrieben.

--- Ende Zitat ---

moment! wenn du z.b. die sammlung von schwab hast: das ist keine sinngemäße zusammenfassung der "ilias", sondern des gesamten trojanischen krieges, wie man ihn aus allen legenden und geschichten zusammenbauen kann! die ilias endet mit der freigabe von hektors leichnam durch achill, um die ihn priamos bittet. da ist ende. das findest du nichts über paris und helena und wie ihre liebe ausgeht!


--- Zitat ---
--- Zitat ---da achill im film kein gott ist, ist die ferse auch nicht der einzige verwundbare punkt an ihm - er stirbt ja auch eher durch die anderen pfeile als durch diesen einen schuß. zumal paris ihn auch eigentlich durch gift tötet, das an dem pfeil haftet, der ihn trifft. aber da alle welt die achilles-ferse kennt, mußte das eben so umgesetzt werden.
--- Ende Zitat ---
Achill ist im Film kein Gott? Welche Szene hat das denn gesagt? Was ich gesehen habe, war ein Kämpfer jenseits menschlicher Vorstellungen, der am Anfang mit seiner Mutter, der Meeresgöttin, redet.
Und von Gift, das an Paris Pfeilen haftet, habe ich eigentlich auch nichts mitbekommen...

--- Ende Zitat ---

so ziemlich jede szene sagt das. es wird nirgends erwähnt, daß götter oder halbgötter existieren. thetis wird nicht einmal mit namen genannt, ganz zu schweigen davon, daß man nur erahnen kann, daß ihre prophezeiung an achill hand und fuß haben soll! achill ist zwar ein übermenschlicher kämpfer, aber ein gott ist er dadurch noch lange nicht. wäre er das, könnte ihn auch nicht paris mit simplen pfeilen töten, so wie er das dann im film auch tut. in der sage hingegen (wie gesagt, nicht in der "ilias"!) kann paris achill nur töten, weil er seine schwachstelle an der ferse kennt und ihn dort mit einem vergifteten pfeil verwundet - nur dadurch ist achill beizukommen! das ist im original so wie siegfried mit dem drachenblut und dem leberfleck; im film gibt es diese vorgabe nicht, daher kann achill auch durch einfache pfeile sterben.

wjassula:
Positiv: Beeindruckende Bilder, gut choreographierte Kaempfe, spannend und kurzweilig, passender Soundtrack, anstaendige Schauspieler, die auch noch angenehm gut aussehen. Hat nix mit dem Original zu tun, hatte ich aber auch nicht erwartet. Kam mir nicht wie drei Stunden vor.

Negativ: Kann sich zwischen Antikriegsfilm und Hollywood-Konventionen nicht entscheiden. Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, um zu zeigen, wie die "Helden" Ideale nur als Vorwand nehmen, um ihr Ego zu befriedigen oder ihre Macht zu vergroessern. Deshalb auch keine Goetter: Kriege werden von Menschen gemacht, will der Film sagen, und Religion ist  nur ein Vorwand.
Alternativ (Paris, Priamos) sind sie auch einfach nur zu doof, um zu verstehen, dass ihre Ideale fehl am Platz sind, und sie nur noch weiter ins Unglueck reiten. Leider traut der Fim sich nicht, dass bis ans Ende durchzuziehen, sonder dichtet Brad Pitt als Achilles eine Entwicklung an - diese doofe "Liebes"geschichte und seine edelmuetiges Verhalten gegenueber dem Vater des Feindes, den er grade bestialisch abgeschlachtet hat. Schade. Ich haette mir gewuenscht, dass der FIlm dem Krieg jedes Pathos und jede hoehere Moral entzieht, und die Protagonisten auf beiden Seiten die Monster bleiben, die sie am Anfang waren.

Und dass eine Frau, die als Kriegsgefangene grade der Vergewaltigung durch eine Gruppe viehischer Soldaten entkommen ist, ein paar Stuendchen spaeter Lust auf Sex haben soll, das ist mir richtig sauer aufgestossen.Und wenns auch mit Brad Pitt ist, das kann mir keiner erzaehlen, Hollywoodromanze hin oder her.

Ist wohl der gewagteste Kriegsfilm, den Hollywood im Moment zustande bringt. Auf deutlichere Kriegskritik muessen wir wohl bis nach Irak warten.

Minne:
Also mir hat der Film SEHR gut gefallen :)
Ich habe bisher nicht Homer gelesen, daher sind mir unstimmigkeiten mit der vorgabe egal, ich fand den Film fesselnd, ohne diesen ätzenden ami-pathos der in solchen streifen so oft vorherscht... mich haben eigentlich nur 2 dinge irritiert :

Rootharige und Blonde griechen? Häh? Sorry, die sahen zum teil eher ein bisschen wie germanen aus ^^

Die finale Szene mit der Eroberung Trojas fand ich ein bisschen zu sehr in die länge gezogen.
Ansonsten war die auch okay.

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