Autor Thema: Setting vs System.  (Gelesen 4422 mal)

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Offline Der Läuterer

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Setting vs System.
« am: 21.12.2020 | 13:48 »
Ich weiss nicht, ob es manch anderem von Euch auch so geht wie mir, aber ich habe mitunter das Problem, dass ich ein Setting mag und bespielen möchte, mir das System dazu aber nicht zusagt.

Da habe ich dann ein geiles, vielleicht im Überschwang der Euphorie, gekauftes GRW daheim... im Regal stehen. Und da steht es dann...

Wechselt Ihr das System, um das Setting doch noch bespielen zu können?
Nehmt Ihr das Setting als Anregung, um Atmosphäre zu schaffen?
Oder verkauft Ihr das Werk dann schlicht wieder?
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Offline Isegrim

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Re: Setting vs System.
« Antwort #1 am: 21.12.2020 | 13:53 »
Wenn ich ein Setting bespielen will (und Leute finde, die das auch wollen), wird sich schon i-ein System finden bzw anpassen lassen.
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Offline JS

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Re: Setting vs System.
« Antwort #2 am: 21.12.2020 | 13:59 »
Ich weiss nicht, ob es manch anderem von Euch auch so geht wie mir, aber ich habe mitunter das Problem, dass ich ein Setting mag und bespielen möchte, mir das System dazu aber nicht zusagt.

Das ist für mich nicht ungewöhnlich. Ich spiele dann einfach mit einem anderen System; das hat bisher bei guter Konvertierung aber noch nie Probleme bereitet: DSA mit D&D, Splittermond mit 13th Age, Pathfinder mit WFRS 2, Mutant Chronicles mit d20 usw. usf.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Village Idiot

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Re: Setting vs System.
« Antwort #3 am: 21.12.2020 | 14:01 »
Klar wird da konvertiert oder auch gehausregelt, wenn das Ausgangssystem seine Reize hat und rettbar erscheint. Das ist für mich aber auch beides definitiv eine Quelle des Spaßes.
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Offline Zed

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Re: Setting vs System.
« Antwort #4 am: 21.12.2020 | 14:05 »
Das ist für mich nicht ungewöhnlich. Ich spiele dann einfach mit einem anderen System; das hat bisher bei guter Konvertierung aber noch nie Probleme bereitet: DSA mit D&D, Splittermond mit 13th Age, Pathfinder mit WFRS 2, Mutant Chronicles mit d20 usw. usf.
Ich habe mit dem Systemwechsel auch keine Probleme. Mein eigenes Setting hat drei Systeme erlebt: ein Microliteartiges Homebrewsystem, Runequest und dann DnD 3.5. Gerade der Wechsel auf/von Runequest war krass, aber nötig, und dank viel suspension of disbelief, die man bei jedem Rollenspiel braucht, lässt sich auch ein Systemwechsel bewältigen.

Offline YY

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Re: Setting vs System.
« Antwort #5 am: 21.12.2020 | 15:09 »
Ich habe auch keine Hemmungen, Setting und System zu trennen.
Die oft geäußerte Einschätzung, dass Setting und System eng verzahnt wären, kann ich in den wenigsten Fällen nachvollziehen.
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Offline flaschengeist

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Re: Setting vs System.
« Antwort #6 am: 21.12.2020 | 15:16 »
Die oft geäußerte Einschätzung, dass Setting und System eng verzahnt wären, kann ich in den wenigsten Fällen nachvollziehen.

Geht mir ähnlich. Spontan fällt mir Earthdawn als relativ eng verzahnt ein und selbst hierfür gibt es mehrere Konversionen (z.B. eine Savage Worlds Variante).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Issi

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Re: Setting vs System.
« Antwort #7 am: 21.12.2020 | 15:18 »
Mit dem DSA 1 System kann man eigentlich die meisten Settings bespielen..... ~;D

Offline Selis

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Re: Setting vs System.
« Antwort #8 am: 21.12.2020 | 15:25 »
Wenn mir das Setting nicht liegt? Würde ich das auch machen, technisch sollte sowas ja eher weniger ein Problem sein aber fühlt sich danach das Setting dann noch richtig an? Wisst Ihr was ich meine? Abseits von der fehlenden Sympatie, die fehlte nämlich nicht war 7te See nicht mehr 7te See mit D20 Regeln.

Konkret hätte ich aber da ein Projekt, wenn ich mal Zeit und Muse dafür finden würde: Buffy/Angel und Ghosts of Albion nach FFG Genesys.
Das cinematic Unisystem geht mir bis auf die Charaktererschaffung ziemlich auf den Zeiger.
« Letzte Änderung: 21.12.2020 | 15:28 von Lord Selis »
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leite: Monsterhearts (baue Poolgruppe auf)
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Offline Zed

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Re: Setting vs System.
« Antwort #9 am: 21.12.2020 | 15:29 »
Wenn mir das Setting nicht liegt? Würde ich das auch machen, technisch sollte sowas ja eher weniger ein Problem sein aber fühlt sich danach das Setting dann noch richtig an? Wisst Ihr was ich meine? Abseits von der fehlenden Sympatie, die fehlte nämlich nicht war 7te See nicht mehr 7te See mit D20 Regeln.
In dem Punkt liegt vielleicht der Hase im Pfeffer: Bei mir dient das System dem Setting - "Setting first" sozusagen. Dann ist ein Systemwechsel von sekundärer Bedeutung.

Offline Fnord

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Re: Setting vs System.
« Antwort #10 am: 21.12.2020 | 15:34 »
Als bekennender GURPSler habe ich seit ca. 25 jahren keine neuen Regeln,  aber diverse neue Hintergründe gekauft und gespielt.

Offline Trollkongen

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Re: Setting vs System.
« Antwort #11 am: 25.12.2020 | 22:30 »
Also so trivial ist nun nicht, für ein bestimmtes Setting andere Regeln zu nehmen. Die Regeln machen immerhin viel vom Spielgefühl aus. Mal davon abgesehen, dass manche Regelsets gar nicht taugen, einfach für was anderes eingesetzt zu werden. Shadowrun mit D&D5-Regeln? Sicherlich möglich, aber will man das und vor allem: Ist die Konversion nicht einfach kack viel Arbeit? Cyberware, Hacken etc.

Mit ein paar Ausnahmen kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, ein Setting, das mit einem eigenen Regelwerk kommt, mal schnell mit anderen Regeln zu spielen.

Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #12 am: 25.12.2020 | 22:49 »
Das Spielgefühl eines Settings mit Originalregeln ist ja rein imaginär, wenn es keiner damit bespielt :)
Insofern, klar macht das System einen Unterschied. PbtA will und macht etwas anderes als CONTACT. Wenn ich das gewünschte Spielgefühl aus einer reinen Settingbeschreibung nehme, ist das ja erstmal kein Problem. Theoretisch sollten dann ja alle Systeme, die die gleichen Teile davon abbilden, einiges ähnlich machen.
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 10:18 von KhornedBeef »
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #13 am: 26.12.2020 | 00:36 »
Ich kann mir vorstellen, jedes Setting mit Gurps (für trockeneres) oder Fate (für mehr over-the-top) zu spielen. Viele hier verwenden Sawage Worlds für alles (sagt doch mal, wie es das Spielgefühl beeinflusst!). Mit meinem eigenen Regelwerk (=> Signatur) spiele ich eh jedes Setting (für klar erkennbare Kompetenzen und Runden ohne Innehalten; und natürlich, weil es meins ist …).
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Offline Rorschachhamster

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Re: Setting vs System.
« Antwort #14 am: 26.12.2020 | 07:06 »
Mit dem DSA 1 System kann man eigentlich die meisten Settings bespielen..... ~;D
Ganz im Ernst. Genau wie Old School D&D - je einfacher das System, desto weniger Konversionen bzw. Zusatzregeln machen jedes Setting bespielbar...  :)
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Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #15 am: 26.12.2020 | 10:22 »
Ganz im Ernst. Genau wie Old School D&D - je einfacher das System, desto weniger Konversionen bzw. Zusatzregeln machen jedes Setting bespielbar...  :)
Das heißt ultimativ nur, dass mit einem Münzwurf-System jedes Setting leicht zu konvertieren ist. Leider erzeugt es für keines davon typische Fiktion. Also, das ist mir zu lazy so.
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Offline Fezzik

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Re: Setting vs System.
« Antwort #16 am: 26.12.2020 | 10:51 »
Was ist den beispielsweise typische Fiktion ? Wenn ich in der Witcher Welt oder in Aventurien einen Attributswurf mache, ist es ein Attributswurf.

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Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #17 am: 26.12.2020 | 12:05 »
Was ist den beispielsweise typische Fiktion ? Wenn ich in der Witcher Welt oder in Aventurien einen Attributswurf mache, ist es ein Attributswurf.
Also ein Attributswurf ist schon mal nur dann Fiktion, wenn deine Spielfigur eine Spielfigur mit Attributen spielt. ~;D

Typische Fiktion wäre sicher Aufladen von Attacken in DBZ. Das Auslösen eines Countdowns, wenn Silvester Stallone eine Bombe entschärfen will. Ein mehrtägiges Kochturnier in Uranium Chef.
Also, eben alles, wofür man Regeln haben will.
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Offline Fezzik

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Re: Setting vs System.
« Antwort #18 am: 26.12.2020 | 14:49 »
Ok. Aber für das Bombenentschärfungsszenario könnte ich ja auch ein regelleichtes System verwenden, das mir erlaubt das schnell und easy per Ruling abzuhandeln ( wird dann halt wohl eine dauerhafte Hausregel werden, wenns gut funzt). Das rechtfertigt für mich jetzt nicht die Verwendung eines Systems in dem es explizites Bomben entschärfen als Regelkonstrukt gibt, nur weil es das Settingspezifische System ist. Kann ja trotzdem scheiße sein am Tisch  :think:
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Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #19 am: 26.12.2020 | 15:15 »
Ich wollte ja auch nur ausdrucken, dass "möglichst einfach" seine Grenzen in "fühlt sich beliebig an"findet, wobei der sweet spot für uns beide natürlich an verschiedenen Stellen liegen kann.
Wenn ein Waldläufer aber z.b. beim Bombenentschärfen genauso gut ist wie ein Bombenentschärfer mit der gleichen Dex, dann finden wir das beide doof. Du sagst dann "da mache ich als DM ein ruling, und so ist das dann, fertig." dann ist das legitim (und ja auch so dieses Ding, wo OSR und Dungeon World so schön einträchtig sind, irgendwie) und ich sage "meh, das sollte im System berücksichtigt werden, wenn es typisch fürs Spiel ist". Auch ok.
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Offline Isegrim

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Re: Setting vs System.
« Antwort #20 am: 26.12.2020 | 15:29 »
Also so trivial ist nun nicht, für ein bestimmtes Setting andere Regeln zu nehmen. Die Regeln machen immerhin viel vom Spielgefühl aus.

Stimmt sicher, dass man nicht unedingt das gleiche Spielgefühl bekommt wie mit Originalregeln, aber das war ja nicht die Frage.

Ich hab jetzt Shadowrun mit Shadowrun-Regeln und einem Fate-Hack bespielt, und es war beides mal das Setting "Shadowrun". Klar war das Spielgefühl ein bischen anders, aber das wars auch, wenn man bspw. SR 3. Ed. mit SR 4. Ed. vergleicht.
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #21 am: 26.12.2020 | 23:04 »
Stimmt sicher, dass man nicht unedingt das gleiche Spielgefühl bekommt wie mit Originalregeln, aber das war ja nicht die Frage.

Ich hab jetzt Shadowrun mit Shadowrun-Regeln und einem Fate-Hack bespielt, und es war beides mal das Setting "Shadowrun". Klar war das Spielgefühl ein bischen anders, aber das wars auch, wenn man bspw. SR 3. Ed. mit SR 4. Ed. vergleicht.
Ich habe mit meiner Runde ursprünglich Erynnia mit Gurps bespielt und später dann mit dem EWS. Das Spielgefühl hat sich deutlich unterschieden: Mit Gurps wurde die Welt immer trockener und von meinem ursprünglichen High-Fantasy-Konzept ist nicht viel geblieben. Mit dem EWS wurde die Welt wieder deutlich magischer und unvorhersehbarer. Ein Teil davon dürfte wirklich das Würfelsystem sein, weil der ±W6 im Nahbereich linear ist (die Ergebnisse von Würfen streuen mehr, so dass die Ergebnisse weniger vorhersehbar sind), im Fernbereich aber auf die Gurps-Wahrscheinlichkeiten geht (große Überraschungen sind ähnlich selten), und weil die Differenz zum Mindestwurf oder gegnerischen Wurf die Effektstärke bestimmt (dadurch werden die möglichen Ergebnisse vielfältiger). Dazu gibt es viel weniger Werte auf dem Charakterblatt.

Effektiv habe ich das System gewechselt, damit das Setting das Spielgefühl erhält, das ich erzielen wollte. Jetzt habe ich eine Runde mit einem Schoßdrachen, einem Troll (klein — alte Mythologie, nicht DSA), einer Katzenmenschen-Nekromantin, einem kleinwüchsigen Kopfgeldjäger und einem überzeugenden Piraten, und es funktioniert.

Es hat übrigens nicht vollständig geklappt: Ich wollte das Machtniveau niedriger halten als das, was sich mit dem EWS als das am liebsten bespielte herausgestellt hat. Die Abweichung war aber für mich OK.
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Offline Thaddeus

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Re: Setting vs System.
« Antwort #22 am: 26.12.2020 | 23:49 »
Ich kann irgendwie die meisten Posts hier nicht ganz nachvollziehen. Ich finde es absolut ermüdend, ein System auszutauschen. Damit es konsistent und das urspüngliche Spielgefühl erhalten bleibt, sind meiner Meinung und Erfahrung nach oftmals umfassende Anpassungen nötig. Je nach Setting. Ich habe kürzlich eine Runde Dark Heresy gestartet. Da aber alle 40k Rollenspiele mit Regelwerken unterfüttert sind, die dringend zum Fremdschämen einladen, wollte ich auf WFRP 4th umsteigen, was ich für noch ganz brauchbar halte. Obwohl der Weg von DH 2nd Ed. zu WFRP 4th mE nicht so schrecklich weit ist, habe ich ziemlich schnell mit der Konvertierung entnervt aufgegben... Am Ende habe ich mir ein eigenes sehr leichtes System gestrickt, welches ganz stark auf Blades in the Dark aufbaut (ein Tip von KhornedBeef!) und wir haben am ersten Abend echt super damit gespielt, bin mir sicher, dass wir dabei bleiben werden.

Kurzum: Setting und Spielwelt sind zwar zumeist nicht zwingend miteinander verzahnt. Die Übersetzung in ein anderes Regelwerk (wenn es nicht grade ein Universalregelwerk, FATE ist) finde ich aber so ermüdend, dass ich mir das bisher immer gespart habe.
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Offline sindar

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Re: Setting vs System.
« Antwort #23 am: 2.01.2021 | 12:48 »
Damit [...] das urspüngliche Spielgefühl erhalten bleibt
Also ich nehme ein anderes System in der Regel dann, wenn ich ein anderes Spielgefuehl haben will als das, was mir das bisherige System geliefert hat.

Uebrigens: "Shadow of the Demon Lord"-Regeln auf Lorakis hat in einer von mir geleiteten Gruppe mal wunderbar hingehauen. Das war aber auch eine eher anspruchslose und aeusserst plotfixierte Truppe; sie existiert leider nicht mehr. Ich habe damals ziemlich viel improvisiert. Ich weiss noch, dass ich den Orc als Vargen angemalt habe und den Goblin als Gnomen. Die Magietradidtionen habe ich teilweise einfach nur umbenannt und einige 'rausgeschmissen, aber da weiss ich keine Einzelheiten mehr. Ansonsten habe ich mehr oder weniger aus dem Buch gespielt. Das hat wunderbar funktioniert.
« Letzte Änderung: 2.01.2021 | 20:49 von sindar »
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #24 am: 2.01.2021 | 15:54 »
Ich kann irgendwie die meisten Posts hier nicht ganz nachvollziehen. Ich finde es absolut ermüdend, ein System auszutauschen. …  Die Übersetzung in ein anderes Regelwerk (wenn es nicht grade ein Universalregelwerk, FATE ist) finde ich aber so ermüdend, dass ich mir das bisher immer gespart habe.
Die meisten hier haben doch davon gesprochen, auf ein Universalsystem zu wechseln, oder?
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Offline YY

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Re: Setting vs System.
« Antwort #25 am: 2.01.2021 | 15:58 »
Ich sehe da keinen großen Unterschied im Aufwand.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #26 am: 2.01.2021 | 17:27 »
Ich sehe da keinen großen Unterschied im Aufwand.
Auch bei „Gute Omen“ mit DSA, mit D20 oder mit Fate?
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Re: Setting vs System.
« Antwort #27 am: 2.01.2021 | 18:20 »
Zur Verdeutlichung:
Bei ansonsten gleichem Detailgrad sehe ich keinen Zeit- oder Aufwandsvorteil dabei, ein Universalsystem zu nutzen.

Klar ist eine Konvertierung auf Fate schneller gemacht als eine auf DSA4, aber genau so ist eine Konvertierung auf Corporation schneller als eine auf GURPS4. Das hat mit Universalsystem ja oder nein natürlich nichts zu tun.

Dass man in Sachen Umfang "trotzdem" Birnen mit Birnen vergleichen muss, hielt ich für offensichtlich ;)
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #28 am: 2.01.2021 | 22:17 »
Zur Verdeutlichung:
Bei ansonsten gleichem Detailgrad sehe ich keinen Zeit- oder Aufwandsvorteil dabei, ein Universalsystem zu nutzen.

Klar ist eine Konvertierung auf Fate schneller gemacht als eine auf DSA4, aber genau so ist eine Konvertierung auf Corporation schneller als eine auf GURPS4. Das hat mit Universalsystem ja oder nein natürlich nichts zu tun.
Allerdings ist eine Konvertierung auf Gurps viel schneller gemacht als eine auf DSA4 — obwohl Gurps den höheren Detailgrad hat.

Der Grund dafür ist, dass Werte und Mechanismen in Gurps bereits so angelegt sind, dass sie mit moderatem Aufwand auf andere Settings umgebaut werden können, was bei DSA4 nicht so ist. Außerdem hat Gurps bereits viele vorgefertigte Anpassungen an andere Welten, von denen Teile einfach übernommen werden können.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #29 am: 2.01.2021 | 22:30 »
Der Grund dafür ist, dass Werte und Mechanismen in Gurps bereits so angelegt sind, dass sie mit moderatem Aufwand auf andere Settings umgebaut werden können, was bei DSA4 nicht so ist.

Genau diesen Punkt sehe ich anders.
Solange ich das System kenne, kann ich relativ flott anpassen.
Worin besteht denn die besondere Anpassbarkeit der Werte und Mechanismen bei GURPS? :think:

Die vorgefertigten Anwendungen lasse ich halb gelten - halb deswegen, weil ich andere Konvertierungsgewohnheiten habe als die meisten GURPS-Autoren und -spieler; mit der Folge, dass ich es meist schneller komplett selbst gemacht habe als mir mehrere Beispiele anzuschauen und das passendste noch ein bisschen zu bearbeiten.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #30 am: 2.01.2021 | 23:37 »
Worin besteht denn die besondere Anpassbarkeit der Werte und Mechanismen bei GURPS? :think:
Dass bereits Balancing-Arbeit für die verschiedensten Welten und Konstellationen von Fähigkeiten gemacht wurde.

Du kannst ein Subset von Gurps-Mechanismen herausgreifen, und sie werden wahrscheinlich zusammen funktionieren. Das liegt natürlich mit daran, dass mit Gurps schon alle möglichen Welten gespielt (und Konvertierungen dafür geschrieben) wurden, so dass Sachen, die völlig unbalanciert werden, schon aufgefallen sind und korrigiert wurden.

Gegenbeispiel: Lass bei DSA die Rüstungsbeschränkung für Magier weg, und das ganze Balancing zwischen Magiern und Nichtmagiern gerät aus den Fugen.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #31 am: 3.01.2021 | 00:48 »
Dass bereits Balancing-Arbeit für die verschiedensten Welten und Konstellationen von Fähigkeiten gemacht wurde.

Wie soll das gehen, dass zumindest verschiedene "Geschmacksrichtungen" eines Spielstils und enorm verschiedene Powerlevel gleichzeitig abgedeckt sind?
GURPS kippt einem einen Riesenhaufen Eisenwaren hin - sortieren und bauen muss man aber selbst, sprich gerade diese Balancing-Entscheidungen treffen, was überhaupt und wenn ja in welcher Form im Spiel auftauchen soll.

Da sind Sachen dabei, gegen die eine schnöde Rüstungsbeschränkung für Magier absoluter Kleinkram ist und die das komplette Spiel an sich ziehen, wenn man sie einfach so zulässt nach dem Motto "Hat ja spielgetestete Punktekosten".
Um den Line Developer zu paraphrasieren: An Vorteile wie unkillable kann man eigentlich keine sinnvollen und/oder allgemein brauchbaren Kosten dran schreiben, aber irgendwas muss es ja kosten...
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Offline Thaddeus

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Re: Setting vs System.
« Antwort #32 am: 3.01.2021 | 18:47 »
Zur Verdeutlichung:
Bei ansonsten gleichem Detailgrad sehe ich keinen Zeit- oder Aufwandsvorteil dabei, ein Universalsystem zu nutzen.
Was mir bei dem (untauglichen und letztlich fehlgeschlagenen Versuch) WFRP 4th auf DarkHeresy anzupassen aufgefallen ist, war, dass WFRP einen großen Teil seines Flairs aus den Berufen zieht. Diese auf DH anzupassen hätte für mich eine immense Arbeit bedeutet. Ebenso hätten sehr viele Talente angepasst oder neugeschrieben werden müssen, um in das grim dark sci-fi setting zu passen. Schließlich hat die Magie aus WFRP 4th mit ihren Sprüchen wenig mit dem Flair der Psi in DH zu tun, auch da hätte ich also umschreiben müssen.

Da wir sehr narrativ spielen, habe ich mir jetzt eine etwas verkünstelte Version von Blades in the Dark gebastelt, die größtenteils ohne den ganzen Meta-Quark auskommt. Funktioniert für uns sehr gut, aber ist zugegebenermaßen auch ein wenig gecheatet.
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Offline Arkam

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Re: Setting vs System.
« Antwort #33 am: 4.01.2021 | 08:37 »
Hallo zusammen,

ich habe bisher drei Mal den Versuch erlebt ein Setting in ein anderes System zu konvertieren.

Beim ersten Mal habe ich versucht das Warhammer 40.000 Setting in Warhammer 40.000 zu konvertieren. Das war zwar Aufwand, Thaddeus hat ja die Berufe bereits als Knackpunkt benannt und das Setting hat ja auch ein paar Dinge wo es knirschen kann, es hat sich aber gelohnt. Sprich wir haben tatsächlich gespielt und ich habe keine vollkommen negative Kritiken bekommen.
Ich hatte aber auch, wie ich beim zweiten Versuch erlebt habe, einen großen Vorteil. Es existierten noch keine Charaktere. Denn konkrete Charaktere zu konvertieren kann fuchsig werden.
Der zweite Versuch einer Konvertierung war 7th Sea auf Savage World zu übertragen, siehe https://www.tanelorn.net/index.php/topic,53097.0.html. Da waren dann eben schon lange gespielte Charaktere vorhanden. Von da aus kam es den Spielern und wohl auch der Spielleitung darauf an die Charaktere und das Setting zu konvertieren. Ganz konkret scheiterte es an den sogenannten Kampfschulen. Bei 7th Sea bekommt man wenn man eine Kampfschule lernt eine Reihe von Kampfmanövern und Möglichkeiten die entweder einzigartig oder nur über Kampfschulen zu bekommen sind. Diesen Mechanismus, der für die Charaktere zentral war, zu übertragen hat dazu geführt das wir das Konvertieren aufgegeben haben.
Nachdem uns das unstrukturierte Frostzone Regelwerk genügend auf die Nerven gegangen ist wollten wir die Charaktere ursprünglich auf Shadowrun übertragen. Da zeichnete es sich aber auch schon ab das der Aufwand letztendlich zum Einstellen der Runde führen würde haben wir uns letztendlich dazu entschlossen Shadowrun mit neuen Charakteren zu spielen.

Gruß Jochen
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #34 am: 4.01.2021 | 11:30 »
Wie soll das gehen, dass zumindest verschiedene "Geschmacksrichtungen" eines Spielstils und enorm verschiedene Powerlevel gleichzeitig abgedeckt sind?

Um den Line Developer zu paraphrasieren: An Vorteile wie unkillable kann man eigentlich keine sinnvollen und/oder allgemein brauchbaren Kosten dran schreiben, aber irgendwas muss es ja kosten...
Hast du es schon probiert? Für uns hat es bisher gut funktioniert (war allerdings noch zu Gurps 3-Zeiten).

Gurps hat eine bestimmte „Geschmacksrichtung“. Die wird immer drin sein. Abgesehen davon konnte ich bisher alles abdecken.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #35 am: 4.01.2021 | 16:06 »
Hast du es schon probiert? Für uns hat es bisher gut funktioniert (war allerdings noch zu Gurps 3-Zeiten).

Seit Anfang der 2000er immer mal wieder (erfolgreich), ja.

Gerade deswegen sage ich ganz entschieden: Das kann man sehr selten einfach so 1:1 übernehmen, sondern muss fast immer auswählen und anpassen.
Und der große Aufwand dabei ist die Überlegung und Entscheidung, was ich warum wie abbilden will - ob ich dann eine mehr oder weniger geeignete Vorlage feinschleife oder ein Regelelement dafür neu erstelle, macht dann nicht mehr viel Unterschied.
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Offline unicum

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Re: Setting vs System.
« Antwort #36 am: 4.01.2021 | 16:50 »
Generell habe ich etwas gegen Systeme die mit dem anspruch daherkommen "Generisch" - Gurps ist da so ein klassiker,...
Ich glaub nicht dran. Es geht doch MANCHMAL einiges an Feeling verloren wenn man ein Setting auf ein System aufpflanzt.

Dabei sage ich jezt nicht das es hier und da nicht doch funktioniert. Alleine habe ich aber eben auch schon katastrophale Fehlschläge erlebt aber natürlich auch Dinge in denen es recht gut geklappt hat.

Ich würde also sagen es kommt darauf an.

Sicher ist auch das Feeling etwas anderst wenn ich 7the See hintergrund mit ... den Orginalregeln oder vieleicht mit den DSA Regeln spielen will,... da kommt eben ziemlich verschiedenes Spielgefühl bei raus. Das sagt nun nichts darüber aus das es schlecht sein muss! Es ist nur eben anderst - wer anderst mag - warum nicht.

Ich habe aber generell etwas wenn Leute mit dem "Heiligen Gral" des Rollenspielregelwerkes daher kommen,... ich versuche lieber hier und da mal was neues aus. Sicher ich kenne Leute welche immer nur auf ihr Wahres Regelwerk schwören und ablehnend Winken wenn man etwas neues anbietet und lieber ein neues Setting mit alten Regeln bespielen wollen. Ich finde das etwas schade, ist so wie nur immer wieder im eigenen Saft zu kochen.

Manche Settings funktionieren eben am besten mit dem System fü das sie geschrieben wurden - vieleicht mit ein paar anderen Systemen sogar besser, aber manches geht eben nicht wirklich.

Nur so meine Meinung ;)

Offline YY

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Re: Setting vs System.
« Antwort #37 am: 4.01.2021 | 16:59 »
Es geht doch MANCHMAL einiges an Feeling verloren wenn man ein Setting auf ein System aufpflanzt.

Genau das sagt doch "generisch".
Der Mogelpackungsbegriff ist da mMn viel eher "universell".

Also nicht "kann alles total gut" sondern "kann alles ein bisschen (und im Idealfall 1-2 davon relativ gut)".
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Offline OldSam

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Re: Setting vs System.
« Antwort #38 am: 4.01.2021 | 18:02 »
Ich glaub nicht dran. Es geht doch MANCHMAL einiges an Feeling verloren wenn man ein Setting auf ein System aufpflanzt.
...
Dabei sage ich jezt nicht das es hier und da nicht doch funktioniert. Alleine habe ich aber eben auch schon katastrophale Fehlschläge erlebt aber natürlich auch Dinge in denen es recht gut geklappt hat.

Vieles liegt aber sowieso an ganz allgemeinen Faktoren. Am meisten hängt es IMHO generell daran, dass schon mal 2 grundlegende Anforderungen zusammen kommen: A) Jemand, der sein Portierungshandwerk mit dem System versteht, das Setting gut kennt  und auch ordentlich Arbeitszeit investiert. B) Das genutzte Universalsystem sollte von Haus aus ein hohes Qualitätsniveau bieten (erprobt) mit vielen Stellschrauben, vernünftigem Balancing etc., damit der "Handwerker" nicht durch zu günstiges oder zu wenig Werkzeug eingeschränkt bzw. gebremst wird.

Oft ist hier das Ergebnis bereits misslungen bzw. lauwarm (oder zumindest nur für wenige Geschmäcker geeignet), dass findet man bei allen Universalsystemen durch die Bank für beliebige Settingkonvertierungen, die eben quick and dirty sind; nach Perlen muss man i. d. R. schon mal etwas mehr suchen...

Speziell das Thema Feeling ist allerdings sehr verzwickt, weil das bekanntermaßen so ein massiv subjektiv aufgeladenes Thema ist. Da muss man schon zu Beginn einiges an guter Vorarbeit leisten, um sich selbst erstmal tiefer in die Essenz eines Settings reinzuarbeiten, damit man z. B. den klassischen Fehler vermeidet bestimmte Würfelwürfe des "Originals" (=Originalmechanik, nicht Setting) gleich als Feeling zu sehen etc.

Wenn ich irgendwo einmal kurz mitgespielt habe, bei der Portierung von X durch SL Y, kann ich diese Arbeit dann überhaupt schon gut beurteilen? Obwohl ich vielleicht die Designprinzipien und den Spielstil von SL Y gar nicht richtig kenne? Obwohl ich vielleicht eine andere Sicht auf Setting X habe als SL Y, wo man sich erstmal verständigen müsste? Ich persönlich versuche eigentlich v. a. erstmal die grundlegende Qualität der Arbeit an sich zu beurteilen, was Sorgfalt, Gründlichkeit, Recherche, Reflektion/Tiefgang etc. angeht, so wie man das in der Wissenschaft auch machen würde. Ich finde das Thema Feeling wird meistens viel zu leichtfertig angegangen und nur schnell aus der Hüfte abgehandelt.

Wenn man hier wirklich echte, objektivere "Qualität" will:
Der erste Schritt ist IMHO eigentlich sich klar zu machen, dass schon das eigene Urteil durch geprägtes Vorwissen zwangsweise verzerrt ist und man somit wie Wissenschaftler, Entwickler etc. auch im klassischen Dilemma der "eigenen Brille" gefangen ist, so dass man nur durch externe Beurteilung wirklich tiefgehend weiter kommen kann.  Wenn man hier ernsthaft was nachweisbar besseres bauen will, kommt man IMHO eigentlich für die Wertung kaum um Ansätze herum wie in der Sozialwissenschaft, Psychologie, Medizin etc., wo man dann z. B. verschiedenen Testbenutzern/Spielern, die das Originalsetting vorher _gar nicht_ kennen (!), die neuen Portierungsansätze vorstellt und ihre Wahrnehmung und Meinung dazu systematisch mit Fragebögen erfasst und im Vergleich auswertet. Dabei würde man dann auch die Reihenfolgen tauschen etc., also z. B. alle Kandidaten mit ungerader Zahl sehen zuerst A) Portierung dann B) die  "Originalmechanik", bei denen mit ungerader Zahl umgekehrt etc. - entscheidend ist, dass niemand wissen darf was A und was B ist (Doppelblindstudie etc. ...)

Viel Arbeit, aber dann kann man tatsächlich statistisch zeigen was für Feeling entsteht, bereinigt von den ganzen Vorurteilen, Missverständnissen etc.
« Letzte Änderung: 5.01.2021 | 13:16 von OldSam »

Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #39 am: 4.01.2021 | 18:09 »
Der Kontext vom OP ist „Ich weiss nicht, ob es manch anderem von Euch auch so geht wie mir, aber ich habe mitunter das Problem, dass ich ein Setting mag und bespielen möchte, mir das System dazu aber nicht zusagt.“

Antwort: Ich würde als Alternativsystem eher ein generisches Regelwerk nutzen als ein Weltenspezifisches. Weil das meiner Ansicht nach leichter geht als ein spezifisches anzupassen.

Ich behaupte nicht, es wäre dann besser als ein mir zusagendes Regelwerk, das schon jemand auf die Welt zugeschnitten hat, sondern nur, dass der Aufwand zum Anpassen deutlich niedriger ist, als bei Settingspezifischen.

Gurps-Quellenbücher für bestimmte Welten sind nicht so riesig. Dafür gibt es sowas wie Gurps Space, mit dem direkt X verschiedene Tech-Level abgedeckt werden können: Den Parameter Tech-Level festlegen, und du hast schon einen Gutteil der Konvertierungsarbeit geleistet. Ähnliches gilt bei Gurps Magie: Wähl das passende Magiesystem und du bist schon deutlich näher am Spielgefühl.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #40 am: 4.01.2021 | 18:24 »
Wichtiger als Spezialistensystem versus Generisch ist, wie gut man das System kennt, oder?
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #41 am: 4.01.2021 | 19:04 »
Wichtiger als Spezialistensystem versus Generisch ist, wie gut man das System kennt, oder?
Ich denke nicht. Das System gut zu kennen ist eine Vorraussetzung, um den Aufwand zu reduzieren, sobald man es aber ausreichend gut kennt, überwiegt die Frage, ob es ein Spezialsystem oder ein Generisches ist.

Nicht ohne Grund spielen Leute mit Generischen Systemen eher in eigene Welten als es Leute mit Spezialsystemen machen.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #42 am: 4.01.2021 | 19:09 »
Nicht ohne Grund spielen Leute mit Generischen Systemen eher in eigene Welten als es Leute mit Spezialsystemen machen.

Der Hauptgrund dafür ist mMn, dass sie dem Marketing Glauben schenken ;)

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Re: Setting vs System.
« Antwort #43 am: 4.01.2021 | 19:35 »
Ich denke nicht. Das System gut zu kennen ist eine Vorraussetzung, um den Aufwand zu reduzieren, sobald man es aber ausreichend gut kennt, überwiegt die Frage, ob es ein Spezialsystem oder ein Generisches ist.

Also wenn's eine notwendige Vorraussetzung ist, dann ist's wichtiger.

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Re: Setting vs System.
« Antwort #44 am: 4.01.2021 | 19:42 »
Der Hauptgrund dafür ist mMn, dass sie dem Marketing Glauben schenken ;)

Ich denke, da beißt sich die Katze in den Schwanz: wenn tatsächlich mehr Leute neue und eigene Welten mit Universal- als mit anderen Systemen bespielen (was natürlich immer noch zu belegen wäre), dann ist es relativ egal, ob sie das machen, weil sie "dem Marketing Glauben schenken" oder ob diese Systeme das tatsächlich inhärent "besser können" -- so oder so werden in diesem Fall mehr neue und eigene Welten mit genau den Systemen bespielt, die dafür "gedacht" waren, und woran will man ihren Erfolg bei dieser Aufgabe sonst schon großartig messen?

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Re: Setting vs System.
« Antwort #45 am: 4.01.2021 | 19:50 »
und woran will man ihren Erfolg bei dieser Aufgabe sonst schon großartig messen?

Na, ob die Konvertierung leicht von der Hand geht und ob das Spiel dann flüssig und generell "gut" läuft.

Und dann wäre es als Vergleichsgrundlage ganz gut, wenn man einige Konvertierungen sowohl mit "universellen" als auch mit "normalen" Systemen erstellt und gespielt hat - ggf. auch mal das selbe Setting mit Systemen aus beiden Kategorien. 
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Re: Setting vs System.
« Antwort #46 am: 4.01.2021 | 20:12 »
Also wenn's eine notwendige Vorraussetzung ist, dann ist's wichtiger.
Nein: Da es in beiden Fällen nötig ist, ist es für die Fragestellung egal.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #47 am: 4.01.2021 | 20:15 »
so oder so werden in diesem Fall mehr neue und eigene Welten mit genau den Systemen bespielt, die dafür "gedacht" waren
Das übt dann einen Entwicklungsdruck auf diese Systeme aus, dass sie irgendwann wirklich leichter als Zielsystem genutzt werden können.

Wobei es da noch einen weiteren Parameter gibt: Lässt sich mit der Konvertierung Geld verdienen.

DnD ist als Klassensystem für Konvertierungen eigentlich eine denkbar schlechte Grundlage, weil ganz viel Zeug entworfen werden muss, um eine Welt spielbar zu machen. Was dafür geschrieben werden muss lässt sich aber gut verkaufen, so dass in der D20-Ära plötzlich ganz viele Leute für D20 Welten geschrieben haben.
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Offline nobody@home

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Re: Setting vs System.
« Antwort #48 am: 4.01.2021 | 23:39 »
Um noch mal auf die Originalfrage einzugehen: ich bin eigentlich mehr System- als Settingsammler. Das grundsätzliche Thema des Spiels sollte mich schon abholen (und entsprechend fällt dann auch die Anziehungskraft von Universalsystemen als potentiellen "Spielen für alles" aus ;)), aber das mitgelieferte Setting ist aus meiner Sicht oft genug nur schmückendes Beiwerk, es sei denn vielleicht, wir reden über ein Lizenzprodukt zu etwas, das mich als Fan auch außerhalb des Hobbys Rollenspiel ausdrücklich stark anspricht.

Dazu kommt noch, daß bei einem Spiel, das ich regelseitig schon Kacke finde, das Settingmaterial leicht in einem schon entsprechend vorbelasteten Format daherkommen und mir entsprechend die potentielle Sympathie gleich noch mal verleiden kann. Also hält sich mein Bedarf, ein Setting von "schlechten" Regeln in "gute" zu übersetzen, letztendlich von vornherein eher in Grenzen -- selbst wenn ich, nur mal als Beispiel, irgendwann mal eine Perry-Rhodan-Runde in einem System meiner Wahl (<hust>Fate</hust>) anbieten wollte, dann würde ich eins garantiert nicht tun: nämlich eins der mittlerweile eher vergriffenen und schon zu ihren "besten" Zeiten nicht gerade von Begeisterungshyperstürmen umwehten offiziellen Spiele zum Thema noch irgendwie erwerben und dann ausdrücklich von da aus "konvertieren" wollen.