Autor Thema: [7th Sea 2nd Edition] Meinungen?  (Gelesen 42650 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Torgo

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 88
  • Username: Torgo
Re: [7th Sea 2nd Edition] Meinungen?
« Antwort #150 am: 20.07.2019 | 07:17 »
Bull.Shit. Wenn das stimmen würde und die ganzen altmythologischen Gestalten mit der Ankunft des Christentums unmittelbar verschwunden wären, wie konnte sich dann der Glaube an Märchengestalten, die eindeutig ihre Wurzeln in germanischen Gottheiten haben, bis ins frühe 19. Jahrhundert halten? Und warum wurde das Christentum so stark von dieser Mythologie geprägt (ein Großteil der christlichen Traditionen war ja einfach nur der Versuch, den Polytheismus irgendwie zu integrieren, damit die Leute weiter ihre Mythologie behalten konnten, nur halt mit dem christlichen Gott als "Überbau")?

Gerade der Alltagsglaube des Mittelalters-Barocks war enorm durch den Polytheismus geprägt.

Hier.

Der Barock ist eine Kunstepoche die erst zum Ende des 16. Jahrhunderts und damit gut 100 Jahre nach dem Spätmittelalter entstand.

Du hingegen beschreibst das Frühmittelalter also die Zeit um 500 nach Christus.

Das war tatsächlich eine polytheistische Zeit in der jedoch die Anfänge der europaweiten Christianisierung liegen, bei der es zwar die (kirchlich ungewollte) Zwangschristiansierung gab, aber halt auch friedliche Chrstiansierung durch Missionierung und Umwidmung heidnischer heiliger Stätten in Kirchen.

Im 16ten Jahrhundert war dieser Prozess lange abgeschlossen und die religiösen Grenzen verliefen vor allem zwischen der katholischen Kirche und ihrem Universalanspruch und den diversen Reformationsbewegungen.

Alte Religionen spielten da in der Regel keine Rolle.  Da gab es sicher noch Entsprechungen im Volksglauben, aber es ist ein qualitativer Unterschied ob ich  Essen am Waldrand ablege um Geister zu besänftigen oder ob ich meinen Göttern opfere.

Und daher ist die Entscheidung bei den Vesten die alte Religion und Lebensweise  voll zu erhalten, nur mit der Erklärung dass da jetzt  unbedingt Wikinger rein sollten nachvollziehbar.

Und das hätte nicht sein müssen, sondern man hätte hier genauso gut Vendel und Vesten ohne den Wikingerchique etablieren können.

Was auch logischer gewesen wäre, wenn ich schon das 17te Jahrhundert inkl. 30. jährigem Krieg kopiere.

Ungeachtet dessen mag ich persönlich die zweite Edition mehr als die erste, weil Sie meinen Leit- und Lesegewohnheiten stärker entgegenkommt.

Aber abgesehen von der groben Hintergrundwelt sind das zwei komplett verschiedene Spiele und das hätte man im Kickstarter ruhig so sagen können.

Offline Sashael

  • Gimli des Radsports
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 16.991
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Sashael
Re: [7th Sea 2nd Edition] Meinungen?
« Antwort #151 am: 25.08.2021 | 07:57 »
Raise Thread

Wir haben gestern das AB Die Calebieri Briefe angefangen.
Allesamt Neulinge in 7te See 2nd.
Ich fand das System überraschend träge und umständlich. Gut, wir hatten auch 6 Helden am Tisch, was die Downtime für alle Nichtaktiven stark verlängert.

Was ich besonders störend fand, war die absurde Überlegenheit von Duellanten gegenüber anderen Kämpfern. Mit einer Steigerung den doppelten bis teilweise 10fachen Schaden zu machen, während man gleichzeitig fast die gleiche Menge Schaden noch vermeiden kann, ist irgendwie unbefriedigend. Duellantentum ist für actionreiche Kämpfe damit fast zwingend erforderlich, weil man sonst seine ganzen Steigerungen für einzelne Wunden rausballern muss.

Dass es auch überhaupt keinen Unterschied macht, ob man mit nem Buttermesser oder einem Claymore angreift, finde ich merkwürdig.

In Verbindung mit den Duellregeln bedeutet das, dass ein Anfängerduellant mit besagtem Buttermesser mit einen Kämpfer mit maximaler Waffenfertigkeit, plus Claymore aber ohne Duellakademie, den Boden aufwischt.

Das macht mir dann schon die SoD kaputt.

Für Nicht-Duellanten scheint mir ein Kampf damit auch sehr viel Frust bereitzuhalten. Was dem freien narrativen Ansatz des Systems imo gegenübersteht, da jemand, der gerne die Klinge oder die (Panzer-)Fäuste schwingen möchte, bei der Charaktererschaffung in einen Hintergrund gezwungen wird, den er vielleicht für sein Konzept gar nicht als sinnvoll ansieht.

Klar sollten Absolventen einer Kampfschule Vorteile gegenüber Normalkämpfern haben, aber der Unterschied bei 7te See 2nd ist echt brutal.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D