Haben die Beispielcharaktere eigentlich keine Sonderfähigkeiten oder habe ich die nur überlesen?
Was genau meinst du mit "Sonderfähigkeiten"?
Zur Charaktererschaffung würfelt man entweder mit 2W6 die sechs Attribute (Virtutes) aus oder verteilt 42 Punkte. Dann würfelt oder wählt man eine von 20 Provinzen aus, die Boni (ich glaube jeweils 18 Punkte) für die sechs Fertigkeiten (Peritita) gibt, die zusätzlich von jeweils zwei Attributen (z.B. Ingenium & Ratio für De Scientia) gespeist werden, die jeweils auf zwei Fertigkeiten aufgeteilt werden. Abhängig vom Alter (jung, erwachsen, alt) werden noch einmal die Attribute (aber nicht die Fertigkeiten) um 18 Punkte erhöht. Jetzt wählt man drei Spezialisierungen (aus einer Liste von jeweils neun pro Fertigkeit), die +1, +1, +2 in anwendbaren Situationen geben.
Als nächstes wählt man eine von sechs Klassen (Officia) wobei man in der Hauptfertigkeit der Klasse mindestens eine 15 haben muss. Was passiert, wenn man nirgendwo qualifiziert ist, ist unbekannt. Ich vermute, dann beginnt man von vorne. Hier kann man nochmals zwei Spezialisierungen +1, +1 wählen.
Zu jeder Klasse gehört außerdem ein fest definiertes Talent. Die Diplomatin kann einmal pro Runde einem Gruppenmitglied erlauben, seinen Wurf auf De Bello zu wiederholen. Dies kommt der "Sonderfähigkeit" am nächsten, kann aber nicht ausgesucht werden. Das passive Diplomaten-Talent finde ich übrigens äußerst "lame".
Jeder Wächter (Custos) kann außerdem die Götter anrufen und somit eine subtile Form der Magie wirken, aber das würde ich jetzt auch nicht als "Sonderfähigkeit" werten.
Bei den Zusammenstellungen des Würfelvorrats, wie relevant sind da eigentlich unterschiedliche Würfel? Wenn wir mal einen Wert von 12 annehmen, welchen Unterschied haben beispielsweise 2W6 zu 1W8+1W4? Ist das überhaupt so relevant, oder kommt es mehr auf die Anzahl der Würfel an?
Was die verschiedenen Würfel angeht, haben die Kombinationen natürlich unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsverteilungen, doch ich finde, das spielt keine so große Rolle, selbst wenn man sich das im Kopf jeweils ausrechnen kann und optimal den Würfelpool zusammenstellt. In meinem VTT nehme ich immer die lineare Verteilung (als z.B. den W17, nie W6+W6+W5 oder ähnliches) und lasse den Anwender auch nicht wählen. Offensichtlich sind mehr Würfel besser, wenn man leichte Proben bestehen will. Dafür bekommt man sehr selten den explodierenden "Schicksalswurf".
Hier eine Tabelle mit den Wahrscheinlichkeiten für 12 Würfelpunkte, eine 6, eine 9 oder den Schicksalswurf zu erreichen:
6+ 9+ 12
6W2 100% 66% 2% <- nicht erlaubt
3W4 84% 31% 2% <- ebenfalls grenzwertig
2W6 72% 28% 3% <- ab hier kaum ein Unterschied
W8+W4 69% 31% 3%
W10+W2 65% 35% 5%
W12 58% 33% 8%Können Schutz- und Schadensvorräte eigentlich auch geteilt werden? Und verursachen diese auch Erschöpfung?
Die Frage nach dem Teilen von Schutz- und Schadenvorräten verstehe ich nicht. Was ist ein "Schadensvorrat"?
Die Kundschafterin Cloelia (im GRW sind noch weitere Beispielcharaktere mit schicken Bildern) kämpft einem Speer (De Bello 10+2), der einen Schadenswert von 6 hat. Greift sie einen Gegner an, der De Bello 15 hat, aber da nur eine 3 würfelt und sie selbst eine 9+2=11, sind das ceil((11-3)/3)=3 Erfolgsstufen und damit wird der Schaden mit W(3x6)=W18 bestimmt. Schaden auf mehrere Gegner aufteilen geht meines Wissens nicht.