Autor Thema: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?  (Gelesen 53391 mal)

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Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #650 am: 2.11.2021 | 11:26 »
@flaschengeist:
Ich kann ja auch sagen "für Stufen 2-4", wenn ich Bedenken habe. Aber klar ist es unterschiedlich schwer je nach Personnagen.
"Zu schwer": Die Spieler müssen ihr Vorgehen entsprechend ihrer Möglichkeiten anpassen.
"Zu leicht:" Dann geht es eben schnell vorwärts, und man hat schneller Zeit für etwas "spannenderes".
Wir spielen im Kampagnenmodus, d.h. die Welt passt sich nicht an die Personnagen an, die zufällig daherkommen.
Die Personnagen passen durch ihre Handlungen aber die Welt an.

(Was ich vergaß: Ein großer Einflussfaktor ist ja auch die Ausrüstung, die die Personnagen mitbringen. Darauf habe ich gar keinen Einfluss.)
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 12:19 von ghoul »
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Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #651 am: 2.11.2021 | 11:27 »
Zitat
Leider ist genau der SC der Spielerin gestorben, die gegen einen Angriff war 
Das ist doch sogar häufig so.- Mitgehangen, mitgefangen.
Die Frage: Muss/Sollte man da als SL spontan Gerechtigkeit herstellen?

Kleine Anekdote.
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« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 12:16 von Issi »

Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #652 am: 2.11.2021 | 12:18 »
(Daß sich das auf der anderen Seite mit etwas bösem Willen auch schon wieder als "ist mir doch schnurzpiepegal, was meine Spieler wollen, Hauptsache, meine Spielwelt steht" lesen läßt...geschenkt.)
Was ist daran böse?
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #653 am: 2.11.2021 | 12:48 »
Was ist daran böse?

Wo ist da, rein von der Einstellung (und eventuell vom Ergebnis, aber darüber ließe sich wohl eher streiten) her, der Unterschied zum gerne mal als angeblichem Gegensatz postulierten "Egal, was meine Spieler wollen, ich drücke ihnen doch meinen Plot/meine Spannungskurve/etc auf?".
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 12:51 von nobody@home »

Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #654 am: 2.11.2021 | 12:51 »
Was ist daran böse?
Ich spekuliere mal (Weil ich das schon häufiger gelesen habe):
Es entsteht ,denke ich, die Annahme, dass bei einem Spielstil ohne spontane Anpassungen, die Befindlichkeiten von SPL leicht übergangen werden.
(Wir spielen herausfordernd. Wir ziehen das jetzt genauso durch. Spontane Anpassung gibt es nicht)

Denn das ist ja z.B. der Grund warum manche  SL Anpassungen vornehmen. (A la " Ich passe an, damit mein SPL jetzt nicht traurig ist.")

Ich würde deshalb nochmal festhalten, dass man wahrscheinlich differenzieren muss, zwischen: Wir spielen herausfordernd (Aber nicht um jeden Preis. Spontane Anpassungen an SPL Befindlichkeiten dürfen deshalb sein)

Oder eben das super Hartwurstprogramm a la - Gewählt gespielt- "Heul leise! - Du hast gewusst, worauf du dich einlässt."
oder so.... :D

Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #655 am: 2.11.2021 | 12:52 »
Ich drücke keinen Plot auf. Ich biete Abenteuer an, die sich in Häppchen in Form kurzer Missionen auf Discord spielen lassen. Mehrere Spielleiter tun das in einer geteilten Kampagnenwelt, den Wilden Gestaden.
Freier geht es kaum.

Edit: Spieler bestellen auch gezielt bestimmte Questen bei mir und bei den anderen SLn.
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 12:57 von ghoul »
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Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #656 am: 2.11.2021 | 12:59 »
Ich drücke keinen Plot auf. Ich biete Abenteuer an, die sich in Häppchen kurzer Missionen auf Discord spielen lassen. Mehrere Spielleiter tun das in einer geteilten Kampagnenwelt, den Wilden Gestaden.
Freier geht es kaum.
Ich vermute mal, mit "frei" allein ist es nicht getan.
Auch da kann man sich bei der Gefahr, auf die man sich einlässt, als SPL verschätzen.

Wenn es dann lange Gesichter gibt, kann man als SL zwar auf den "selbst Schuld, du hattest die Wahl "- Modus wechseln.
Aber das stimmt da mEn. auch nicht immer so ganz.

A la "Ich dachte, den schafft meine Figur. Ich wollte nicht, dass sie stirbt." oder auch" Die Gefahr, war für mich, sowie sie der SL dargestellt hat, nicht abschätzbar" oder auch einfach nur:
"Meine Figur ist tot. Das will ich nicht."

Wenn das bei den SPL nicht vorkommt, dann ist es ja gut.
Aber was, wenn doch?
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 13:01 von Issi »

Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #657 am: 2.11.2021 | 13:01 »
Gibt ja Wiederbelebung bei AD&D. Außer für Elfen.
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #658 am: 2.11.2021 | 13:03 »
Gibt ja Wiederbelebung bei AD&D. Außer für Elfen.
Ah Ok.
Sicherheitsnetze finde ich auch gut.

Und die Elfen dürfen dann als Zwerg wiederkommen? ~;D

Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #659 am: 2.11.2021 | 13:15 »
Und die Elfen dürfen dann als Zwerg wiederkommen? ~;D
Haha, Reinkarnationen sind theoretisch auch möglich, aber weniger beliebt.

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Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #660 am: 2.11.2021 | 13:59 »
@Ghul: Hast Du/habt ihr nicht eher die Sitution/die Ausgangslage vorbereitet, der Plot entsteht eher beim Spiel?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #661 am: 2.11.2021 | 14:02 »
@Ghul: Hast Du/habt ihr nicht eher die Sitution/die Ausgangslage vorbereitet, der Plot entsteht eher beim Spiel?
Ich dachte, das sei normal.  ;)
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Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #662 am: 2.11.2021 | 14:39 »
Ich dachte, das sei normal.  ;)
Für mich ja, ich fürchte für den ein oder anderen hier eher nicht.

(Allein das schließt ja aus, dass man seine Planung abspult, weil im Prinzip gibt es keinen geplanten Plot, nur Ansatzpunkte)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline KhornedBeef

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #663 am: 2.11.2021 | 15:17 »
Für mich ja, ich fürchte für den ein oder anderen hier eher nicht.

(Allein das schließt ja aus, dass man seine Planung abspult, weil im Prinzip gibt es keinen geplanten Plot, nur Ansatzpunkte)
Quantenoger gehen ja immer, und wenn sich der Plot in einer losen Sammlung von Encounters erschöpft, die die ganze Spielzeit fressen, voilá ;)
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Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #664 am: 2.11.2021 | 15:34 »
Quantenoger gehen ja immer, und wenn sich der Plot in einer losen Sammlung von Encounters erschöpft, die die ganze Spielzeit fressen, voilá ;)
Greifenklaue und ich sprachen nicht von Quantenogern.
 >:(
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Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #665 am: 2.11.2021 | 15:38 »
Selbst ein  Perlenschnurabenteuer, das du Szene für Szene baust, kann noch ergebnisoffen sein, solange es einen "Plan des Bösen" gibt, der unabhängig von den SC weiterläuft.
(Die SC keine Schlüsselfiguren sind) Und die SC Handlungsalternativen haben. (Also für diese Szenen nicht zwingend erforderlich sind)- Manche Szenen werden davon vielleicht entfallen, oder ohne die SC stattfinden. Aber viel wichtiger ist: Dass ihre Entscheidungen keinen Einfluss darauf haben, ob die Aufgabe, das Thema, die Spannung  am Leben  bleibt. (Zumindest ein gewisse Zeitlang)

Oder anders- auch wenn du nur ein paar Plot-Samen setzt, und denen bei Wachsen zuschaust, die SC aber Schlüsselfiguren sind, ohne die die Konflikte und der "Plan des Bösen" zum Erliegen kommt,  kann man auch nicht mehr von ergebnisoffenem Plot sprechen. Oder anders- es ist dann zwar noch ergebnisoffnen (a la "Spielt ihr da mit? Ja oder Nein?")
Wenn der Plan des Bösen jedoch zum erliegen kommt, sobald die SC andere Interessen haben, erwächst daraus auch kein Plot mehr. Er stirbt dann sang und Klanglos.

Edit. Will damit sagen- Wenn man einen spannenden Konflikt, eine Aufgabe oder ein Thema etwas länger am Leben erhalten will, dann muss man, egal bei welcher Art Plot dafür sorgen, dass die Spannung erhalten bleibt, egal was die SC tun. Dieser feste Faden der die Spannung erhält, sorgt dann gleichzeitig nebenbei für Handlungsfreiheit, da die SC, ganz gleich was sie tun, dieses Gerüst nicht zerstören können. Wenn sie also persönlich in bestimmte Konflikte verwickelt sind, dann so, dass der Auftrag, das Thema, der Konflikt  dadurch nicht so schnell  zerstört werden kann.
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 16:01 von Issi »

Offline ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #666 am: 2.11.2021 | 15:45 »
"Encounter" heißt ja auch verschiedenes.
Encount4r: Spätestens seit 4E, eine Kampfbegegnung inklusive taktischen Geländes, "muss" passieren, weil vorbereitungsintensiv. Spielzeitfressend wegen zeitintensivem taktischen Kampfsystem.
In der alten Schule gibt es keyed encounters, die fest auf einer Karte verordnet sind, und random encounters, die durch Zeitverbrauch ausgelöst werden. Ob es zum Kampf kommt oder zu einer anderen Interaktion, ist offen.
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Quantum Ogre ist eine Bezeichnung dafür, wenn Spielleiter keyed encounters wie random encounters benutzen und so die Karte enträumlichen, bzw. Spielerentscheidungen entwerten.
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 15:47 von ghoul »
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Offline Maarzan

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #667 am: 2.11.2021 | 18:13 »
Das stimmt.
Die Frage ist hier auch: "Macht er das für die Gruppe oder macht er das für seinen Spielspaß?"
Du kannst jetzt natürlich sagen: Er kann es ja gar nicht für die Gruppe machen, er hat sich nicht mit ihr darüber unterhalten.

Exakt!

Allerdings gibt es auch sowas wie nonverbale Kommunikation- die ohne Worte funktioniert.
Beispiel: SL merkt- Ein SPL will auf keinen Fall dass seine Figur stirbt. - Hat aber Angst das vor der Gruppe öffentlich zu zugeben.
(Will nicht als Weichei dastehen, hat Angst ausgelacht zu werden etc.)
Also dreht die SL heimlich für ihn, um sein Gesicht waren.

Hätte die SL  nicht tun müssen. War es in deinen Augen egoistisch?

Rollenspiele haben nicht umsonst ein Mindestalter. Mit 5-jährigen spiele ich Spiele, wo so etwas passieren kann besser nicht bzw. dies dann genau berücksichtigende Varianten.

Erwachsene sollten Spiele als solche spielen können oder haben Probleme, welche nicht am, Spieltisch gelöst werden können - insbesondere, wenn die anderen nicht zu diesem Zweck dabei sind.

Sollten es noch exotischere Situationen geben, dürfte es mit einem heimlichen Drehen typischerweise auch nicht getan sein und eh ein Gespräch zu diesem Fall anstehen - ggf unter 4 Augen mit dem SL. Aber auch da haben auch die anderen Spieler berechtigte Interessen.

Aber jetzt überlegen wir uns mal wie wahrscheinlich dieser Fall ist und wie wahrscheinlich, dass es doch nur wieder ein Railroader ist, der "die bessere Geschichte" auch so am Spieltisch umgesetzt sehen will!

Im Rollenspiel, generell unter Menschen gibt es mehr nonverbale Kommunikation als man glaubt.
Gerade auch bei Gruppenverträgen. Es muss nicht alles ausgesprochen werden, was da enthalten ist.

Ne klar, so kann man sich alles beliebig zurechtrücken. Wer so in die Rechte anderer eingreift, sollte nicht raten sondern sich versichern!


Anderes Beispiel-
Du merkst einer deiner SPL ist in einer Situation unerwartet getriggert. -
Du brichst die Situation deshalb unaufällig runter, und lässt das Gegenüber scheitern, obwohl die Plausibilität verlangen würde, dass seine Figur das volle Programm kriegt.
Du brichst die Situation deshalb unauffällig runter, weil du das Gefühl hast, dass darüber sprechen, gerade keine gute Idee ist.

Das sollte doch wohl stark davon anhängen, was da wohl gerade getriggert hat.
Und gibt nebenbei absolut keine Antwort für das Würfeldrehen in den 99+X%, wo einfach jemand seinen Egotrip durchzieht.

Natürlich kann ich im Krankenhaus um mich schießen. Es könnte ja jemand Schwerstkrankes mit Todeswunsch dabei sein, der sich wegen der religiösen Erklärung "Selbstmord ist Sünde" nur nicht traut diesen Wunsch auszusprechen.


Das kann auch im Kleinen sein.
Einem SPL macht etwas Bestimmtes Freude - die SL nimmt eine Anpassung vor, um das zu verstärken.
Einem SPL macht etwas Bestimmtes keine Freude- die SL nimmt eine Anpassung vor, um das abzuschwächen.

Spontane Anpassungen ( gleich welcher Art) erlauben der SL sich den unausgesprochenen  Bedürfnissen der SPL anzupassen.

Will sagen: Es muss nicht immer und ausschließlich "SL stellt seinen Spielspaß über den seiner SPL" bzw. "Egotrip" sein.

"Schwarm des SL"_Phänomen?!

Sollte so schon nicht vorkommen, aber wenn es so relevant ist, dass es nicht mehr in den üblichen Rahmen passt und etwas gebrochen werden muss, ist das typischerweise auch wirkungsstark genug, um auch die anderen Mitspieler zu betreffen, die entsprechend gefragt werden sollten.

Ansonsten noch einmal:
Ein Spielleiter hat jede Menge andere Freiheiten sein Spiel zu gestalten und auf besondere Situationen zu reagieren. Er ist in der Ausübung dieser Macht aber an die Leitlinien gebunden, welche zu dem Spielstil gehören, welchen er der Gruppe in Aussicht gestellt hat. Und die erlauben oder verbieten dann durchaus gegensätzliches.
Das ist dann alles legitim, wenn es eben am richtigen Tisch passiert und nicht einer heimlichen Kursänderung dient.
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Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #668 am: 2.11.2021 | 19:42 »

Sollte so schon nicht vorkommen, aber wenn es so relevant ist, dass es nicht mehr in den üblichen Rahmen passt und etwas gebrochen werden muss, ist das typischerweise auch wirkungsstark genug, um auch die anderen Mitspieler zu betreffen, die entsprechend gefragt werden sollten.
Ich meinte hier spontane und durchaus situative Änderungen, mitten im Spiel.
Es wäre in vielen Runden nicht praktikabel,  da jedesmal vorher einen Gesprächskreis für abhalten zu müssen.
Zitat
Ansonsten noch einmal:
Ein Spielleiter hat jede Menge andere Freiheiten sein Spiel zu gestalten und auf besondere Situationen zu reagieren. Er ist in der Ausübung dieser Macht aber an die Leitlinien gebunden, welche zu dem Spielstil gehören, welchen er der Gruppe in Aussicht gestellt hat. Und die erlauben oder verbieten dann durchaus gegensätzliches.
Das ist dann alles legitim, wenn es eben am richtigen Tisch passiert und nicht einer heimlichen Kursänderung dient.

Gut- Aber ich sag mal je nach Spielstil sind solche situativen Anpassung durchaus normal, und müssen deshalb nicht mehr extra erfragt werden.
Und wenn ich meinen SL diese Anpassung  im Voraus verbiete, kann er sie situativ nicht mehr vornehmen. (Und das ist eine Einschränkung, die es in vielen Spielstilen so nicht gibt)

Ich wäre dennoch vorsichtig- SPL mal eben pauschal als nicht erwachsen genug abzustempeln, nur weil sie an ihren Figuren hängen.
Wahrscheinlich ist es aber müßig, zu erklären was ich meine, weil ich den Eindruck habe (der kann auch falsch sein), zuviel Emotionalität ist dir eher suspekt.
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 19:46 von Issi »

Offline Maarzan

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #669 am: 2.11.2021 | 19:52 »
Ich meinte hier spontane und durchaus situative Änderungen, mitten im Spiel.
Es wäre in vielen Runden nicht praktikabel,  da jedesmal vorher einen Gesprächskreis für abhalten zu müssen.
Dann gehe ich bis zu einem überzeugenden Beispiel davon aus, dass es dann auch nicht wichtig genug ist etwas zu ändern.

Gut- Aber ich sag mal je nach Spielstil sind solche situativen Anpassung durchaus normal, und müssen deshalb nicht mehr extra erfragt werden.
Und wenn ich meinen SL diese Anpassung  im Voraus verbiete, kann er sie situativ nicht mehr vornehmen. (Und das ist eine Einschränkung, die es in vielen Spielstilen so nicht gibt)

Ich wäre dennoch vorsichtig- SPL mal eben pauschal als nicht erwachsen genug abzustempeln, nur weil sie an ihren Figuren hängen.
Wahrscheinlich ist es aber müßig, zu erklären was ich meine, weil ich den Eindruck habe (der kann auch falsch sein), zuviel Emotionalität ist dir eher suspekt.
Solche situativen Anpassungen sind in jedem Spielstil irgendwo üblich.
Der entscheidende Punkt welche der möglichen Anpassungen zu welchem Spielstil passen/gehören.
Und dann sind manche Werkzeuge unter diesem Spielstil (bzw. dessen ausdrücklichen Tischinstanzen) eben dazugehörig und andere tabu.

Nebenbei sehe ich keine Grund da Emotionalität einzuwerfen - die haben letztlich alle Beteiligten irgendwo.
Was nicht geht sind Egotrips, weil da jemand nur die eigenen Emotionen oder die eines Favoriten gegenüber anderen Beteiligten und getroffenen Absprachen priorisiert.
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Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #670 am: 2.11.2021 | 20:11 »
Nebenbei sehe ich keine Grund da Emotionalität einzuwerfen - die haben letztlich alle Beteiligten irgendwo.
Was nicht geht sind Egotrips, weil da jemand nur die eigenen Emotionen oder die eines Favoriten gegenüber anderen Beteiligten und getroffenen Absprachen priorisiert.
Ich glaube manches, was du als Egotrip bezeichnest, würde ich schlicht Menschlichkeit nennen.

Und zu kindisch.
Ich hab mal einem SPL gesagt, der sich mal wieder wegen irgendwas aufgeregt hat:
"Ach schau mal das ist doch kindisch. Da ist ein zehnjähriger ja erwachsener."
Er darauf:
"Im Rollenspiel sind wir alle erst zehn!"

Und ich muss sagen, da ist was Wahres dran. Beim Spielen ist man näher am inneren Kind dran, als bei anderen Tätigkeiten.
Man freut sich. Man geht emotional mit. Auch mit der Figur.




Offline flaschengeist

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #671 am: 2.11.2021 | 20:29 »
@flaschengeist:
Ich kann ja auch sagen "für Stufen 2-4", wenn ich Bedenken habe. Aber klar ist es unterschiedlich schwer je nach Personnagen.
"Zu schwer": Die Spieler müssen ihr Vorgehen entsprechend ihrer Möglichkeiten anpassen.
"Zu leicht:" Dann geht es eben schnell vorwärts, und man hat schneller Zeit für etwas "spannenderes".
Wir spielen im Kampagnenmodus, d.h. die Welt passt sich nicht an die Personnagen an, die zufällig daherkommen.
Die Personnagen passen durch ihre Handlungen aber die Welt an.

(Was ich vergaß: Ein großer Einflussfaktor ist ja auch die Ausrüstung, die die Personnagen mitbringen. Darauf habe ich gar keinen Einfluss.)

Ich selbst mag herausforderungsorientiertes Spiel aber ich passe meine Abenteuer (vorab) so genau wie möglich an die Spielercharaktere an - und zwar nicht nur an deren Anzahl und "Stufe" sondern auch an die spezifischen Fähigkeiten der Caraktere. So würde ich z.B. für eine Gruppe ohne magische Angriffsmöglichkeiten keinen Kampf mit Gegnern vorbereiten, die resistent/immun gegen nicht magische Angriffe sind. Oder einer Gruppe von Sozialspezialisten ein Hindernis nach dem anderen in den Weg stellen, das sich am besten mit Kampf bewältigen lässt. 

Dein zu leicht klingt mir für das obere Ende der Spanne nach "Langeweile mit Vorsatz" und dein zu schwer für das untere Ende nach "Frustration mit Vorsatz".
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 20:53 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #672 am: 2.11.2021 | 21:12 »
Ich hatte eigentlich positive Erfahrung damit, wenn wir Spieler z.B. eine Festung nicht erreichen konnten - nach langer Expedition dorthin, weil uns das entsprechende 'Werkzeug' fehlte, wir umkehren mussten und später besser gerüstet zurück kamen. Ist natürlich nicht One-Shot-kompatibel.

Schöner Spannungsaufbau als wir endlich rein konnten.
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Offline Marduk

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #673 am: 2.11.2021 | 22:03 »
Ich selbst mag herausforderungsorientiertes Spiel aber ich passe meine Abenteuer (vorab) so genau wie möglich an die Spielercharaktere an - und zwar nicht nur an deren Anzahl und "Stufe" sondern auch an die spezifischen Fähigkeiten der Caraktere. So würde ich z.B. für eine Gruppe ohne magische Angriffsmöglichkeiten keinen Kampf mit Gegnern vorbereiten, die resistent/immun gegen nicht magische Angriffe sind. Oder einer Gruppe von Sozialspezialisten ein Hindernis nach dem anderen in den Weg stellen, das sich am besten mit Kampf bewältigen lässt. 

Dein zu leicht klingt mir für das obere Ende der Spanne nach "Langeweile mit Vorsatz" und dein zu schwer für das untere Ende nach "Frustration mit Vorsatz".

Alleine das Vorbereiten eines Kampfes ist doch schon das Problem. Was ist, wenn die Charaktere um die Gegner rumschleichen wollen? Oder die Gegner austricksen oder…oder. Wer natürlich den Kampf für seinen Plot (TM) oder eine künstlich geschaffene Spannungskurve braucht hat dann natürlich das Problem, dass er die Fähigkeiten oder Ideen der Spieler entwertet, wenn er dreht. Meiner Meinung nach ganz grosses Kino.
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Offline flaschengeist

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #674 am: 2.11.2021 | 22:16 »
Ich hatte eigentlich positive Erfahrung damit, wenn wir Spieler z.B. eine Festung nicht erreichen konnten - nach langer Expedition dorthin, weil uns das entsprechende 'Werkzeug' fehlte, wir umkehren mussten und später besser gerüstet zurück kamen. Ist natürlich nicht One-Shot-kompatibel.

Schöner Spannungsaufbau als wir endlich rein konnten.

Klingt schön, solche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht. Dann schmeckt der Erfolg nachher doppelt süß.

Alleine das Vorbereiten eines Kampfes ist doch schon das Problem. Was ist, wenn die Charaktere um die Gegner rumschleichen wollen? Oder die Gegner austricksen oder…oder.

Dann tun die Charaktere das. Ich leite nur Systeme, in denen ich fit genug bin (und die einfach genug sind), dass die Vorbereitung angepasster Kämpfe nicht viel länger braucht als die Zeit, die Ghoul braucht, seine Encounter auszuwürfeln ;).
« Letzte Änderung: 2.11.2021 | 22:19 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/