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Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?

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tartex:

--- Zitat von: hassran am  5.05.2021 | 22:54 ---Es gab aber auch Videos von WotC, in denen die alten Fans regelrecht "gefeuert" wurden und sich über sie und die Dinge, welche ihnen wichtig waren, verhöhnt wurden.

--- Ende Zitat ---

Also das mit dem "verhöhnt", war schon eher die Wahrnehmung in der Nerdrage-Echo-Chamber als eine Tatsache.

Viele D&D3.X-Spieler haben jahrelang dieselben Elemente kritisiert, die WotC dann benannt hat. Als WotC das dann ausgesprochen hat, war dann halt Feuer am Hut.

(Der größte D&D4-Hasser, den ich persönlich kannte - ein Mitspieler in meiner Savage-Worlds-Kampagne damals, hatte übrigens vor unsere Savage-Worlds-Runde noch nie irgendein Tisch-Rollenspiel angefasst und - kannte D&D nur von den Computerspielen. Aber er hatte echt Schaum vorm Mund, wenn er von D&D4 sprach und wie es das "echte" D&D kaputt gemacht hatte.   ;D )

Runenstahl:
Ich kann nicht beurteilen was andere gestört hat.
Ich kann aber beurteilen was mich gestört hat:

Die reduzierte Fertigkeitsliste trifft meinen Geschmack weitaus besser als die der 3. Edition. Aber es fehlen Berufe, Hobbys und Crafting Skills. Ist Geschmackssache, aber ich habe da gerne Fertigkeiten für.

Die Regeln um magische Gegenstände zu erzielen sind absolut beknackt. Man muß das Ritual erlernen und kann dann Gegenstände herstellen. Dafür braucht man Materialkomponenten in höhe des Markwertes des fertigen Gegenstandes ? Das macht logisch betrachtet absolut keinen Sinn.

Der Index ist kacke suboptimal.

Mit dem Grundregelwerk ist es Charakteren nicht möglich Dämonen zu beschwören oder Untote zu erstellen. Für klassiche NPC-Bösewichte gelten also Sonderregeln ? Finde ich uncool.

Im Regelwerk werden die Klassen in "Controller, Defender, Leader und Striker" unterteilt. Das stößt mir sehr sauer auf weil es sich mit meiner Vorstellung von Rollenspiel beißt da es die Charaktere NUR auf Kampf reduziert. Das gesamte Balancing ist bei 5e zwar auch nur auf Kampf ausgelegt, aber es wird einem dort zumindest nicht mit Videospielbegriffen dermaßen offensichtlich aufgedrückt.

Der grundsätzliche Aufbau ist ja durchaus interessant. Sowohl 4e wie auch 5e haben keine Charakterklassen die im Kampf weniger effektiv sind und dafür mehr Fähigkeiten in anderen Bereichen haben. Bei 5e fühlt sich die Charaktererschaffung aber irgendwie trotzdem ein wenig mehr wie... nun die Erschaffung eines Charakters an. Bei 4e hingegen habe ich stets dein Eindruck mir eine Tabletop-Wargaming-Figur für ein rein kampfbasiertes Spiel zusammenzustellen.

Insgesamt war das Grund genug für mich um der Edition nie wirklich eine Chance zu geben.

Arldwulf:

--- Zitat von: Crimson King am  5.05.2021 | 22:56 ---Ja, wie gesagt, Marketing war ein wesentlicher Teilaspekt für das kommerzielle Scheitern der 4e.

--- Ende Zitat ---

Und zwar in zweierlei Hinsicht. Einerseits wurden viele der Aussagen "wir wollen folgende Probleme in alten Editionen angehen und haben uns dafür Lösungen überlegt" als "Was ihr vorher gespielt habt war doof und hatte eine Menge Probleme" verstanden.

Das sorgte für aufgewühlte Emotionen und brachte viele Leute in die Diskussionen welche sich nur oberflächlich mit dem System beschäftigten.

Gleichzeitig schaffte es aber auch WotC nie die Stärken des Systems in die Diskussion zu bringen und zu bewerben. Gerade was Balancing, Einbindung von Nichtkampfsituationen und Spielleiterhilfsmittel angeht oder auch was beschreibendes, abwechslungsreiches Spiel angeht gibt es dort eine Menge zu nennen.

Noch heute kann man sehr oft Regelideen der 4e benutzen wenn jemand Probleme mit anderen Regelwerken hat und sich davon inspirieren lassen und der prinzipielle Ansatz eine Edition zu bauen welche Spielbarkeit und das Angehen bekannter, immer wieder vorkommender Probleme in den Fokus stellt war natürlich sinnvoll und hat auch zu einer Menge guter Ansätze geführt.

Arldwulf:

--- Zitat von: flaschengeist am  5.05.2021 | 23:54 ---Um exakt zu sein: 15 Seiten lang (Players Handbook 1). Die Liste der Zauber im D&D 5 Players Handbook ist hingegen rund 80 Seiten lang - und das auch noch in einem in einem Layout, mit viel mehr Zeichen pro Seite.

--- Ende Zitat ---

Dies ist allerdings nicht gerade ein fairer Vergleich, schließlich betrachtet man dort auf 4e Seite ausschließlich die expliziten Nichtkampfzauber - während auf der 5e Seite auch Feuerball und Co. mit einberechnet werden. Die es natürlich in der 4e ebenfalls gibt. Da lügt man sich also ein wenig in die Tasche.

Sashael:

--- Zitat von: flaschengeist am  5.05.2021 | 23:54 ---Um exakt zu sein: 15 Seiten lang (Players Handbook 1). Die Liste der Zauber im D&D 5 Players Handbook ist hingegen rund 80 Seiten lang - und das auch noch in einem in einem Layout, mit viel mehr Zeichen pro Seite.

--- Ende Zitat ---
Äh ... das sind doch aber die Rituale PLUS die ganzen Spontanzauber, die in D&D4 durch die Powers der Caster abgebildet wurden.
Du sagst gerade, dass D&D5 im Players Handbook insgesamt mehr Zauber hat als D&D4 Rituale. Das ist ja auch völlig korrekt. Aber im kompletten Direktvergleich unterschlägst du sämtliche Zauber der 4th Ed. Casterklassen und das waren nicht wenige.

Merkwürdige Argumentation.

Edit: Arldwulf war schneller.

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