Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
Arldwulf:
--- Zitat von: Klingenbrecher am 8.04.2022 | 20:42 ---
Wenn die Regeln dieses Spiels auch nur halb so gut gewesen wären wie es hier vermittelt wird. Wäre es nicht so hart gegen die Wand geknallt.
--- Ende Zitat ---
Ob die Regeln gut oder schlecht sind sieht man indem man sie betrachtet.
Oben finden sich keine "Mensch, alles supi toll und großartig" Postings sondern konkrete Regeln welche halt in manchen Situationen etwas taugen können.
Man kann begründen was gut daran ist und kritisieren wenn etwas nicht gut funktioniert. Und das gilt genauso für Abenteuer.
Postings nach dem Motto "wenn das so wäre, wäre es ja gut aber das kann nicht sein" zeigen eigentlich nur das die Regeln etwas taugen. Aber zu wenig in den Vordergrund kamen.
Sashael:
Naja, wer das am stringentesten durchdesignte Regelwerk als "die größte Scheisse, die jemals auf Papier gedrückt wurde" bezeichnet, disqualifiziert sich eh von jeglicher Diskussion.
Das ist halt niedrigstes Kindergartenniveau.
Das man jeden Vorwurf gegenüber der 4th Ed., der bisher von Klingenbrechers Seite kommt, 1:1 auf D&D3 anwenden kann, macht das Ganze aber sehr amüsant zu lesen.
Rational betrachtet hat WotC mit der 4th Ed. jede Beschwerde über D&D3 ausgemerzt. Und dann sind alle, die vorher nur über die Unzulänglichkeiten von D&D3 in sämtlichen Foren endlos herumgejammert haben, direkt zu Pathfinder gewechselt und haben sich original dieselben Regeln noch einmal gekauft, mit exakt demselben Regelwust weitergespielt und genau den gleichen Zusatzregel-Bloat nocheinmal mitgemacht.
DAS war wirklich absurd! Aber im Nachhinein auch sehr lustig. ;D
nobody@home:
Letzten Endes war D&D4 sicher nicht perfekt, auch wenn's mich seinerzeit wieder überhaupt zu D&D an sich zurückgebracht und motiviert hat, dafür auch wieder mal Geld auszugeben (bei mir war's unter anderem der etwas zu offensichtliche Cashgrab 3.5, der mein Interesse vorher recht definitiv hat abkühlen lassen).
Aber das abrupte Abwürgen, obwohl der Nachfolger noch gar nicht in den Startlöchern stand? Dafür mache ich nach wie vor die speziell auf diese Edition gezielte Rufmordkampagne verantwortlich.
klatschi:
Super spannend, diese Diskussion hier zu verfolgen. Ich habe nun die letzte Zeit ein bisschen in die 4e reingeschaut. Auf der einen Seite finde ich vieles vollkommen okay, manches richtig spannend, auf anderes bin ich gespannt, einfach, weil ich noch nicht weiß wie es funktionieren wird.
--- Zitat von: Klingenbrecher am 8.04.2022 | 20:42 ---Tank, DD, Controll, Heal, Quests, Encounter, Rewards das sind die trigger [Fettdruck vom klatschi] Worte in diesem Regelwerk. Als versucht wurde hier noch irgendwie Rollenspiel unter zu bekommen hat sich das einfach nicht gut angefühlt mit diesen auf Tabletop/Brettspiel ausgelegten Spielregeln.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, am Fettgedruckten Wort liegt das Problem. Es geht nicht darum, was die 4e schlechter macht, als andere Interationen von DnD. Gut, ich habe 3.5 nie gespielt, nur mal gelesen und 2nd Edition mal gespielt. ABER: In meinen Augen ist DnD in allen Iterationen ein Spiel, das sehr viel Gedanken darauf legt, wie Kampf organisiert und geregelt ist und vieles andere fällt hinten runter.
Ich habe das Gefühl, es geht darum, dass die 4e das, was sie tut, in Form von Metabegriffen (vermeintlich nicht-immersiv) ausdrückt. Es gibt jetzt auch Klassen, die Damage Dealer sind oder Tanks - siehe als Orientierungsbeispiel Feuersängers Thread. Oder die Suche nach spezifischen Builds, z.B. in diesem Thread. Die Konzepte sind also implizit da, aber die 4e benennt sie explizit.
Ist es also weniger immersiv, dass da steht, mein Zauber reiche nicht 120 Fuß, sondern 24 Felder? Ganz ehrlich: Ich kann ich mir unter 120 Fuß genau gar nix vorstellen und ich bin bis heute nicht bereit, diesen Unsinn irgendwie zu lernen. Short und Long Rest und Hit Dice sind nun nicht immersiver als Helling Surges und Short und Extended Rests. Ich denke, dass DnD 4 einige Begrifflichkeiten im Spiel verankert, die automatisch ein gewisses Metalevel haben, die aber Rollenspiel nicht wirklich unterbinden. Sondern, dass es am Ende eine gewisse Anti-Haltung und elitäre Abwehrhaltung war, die mit der Kritik verbunden war. (Gerade für Anfänger finde ich es nämlich sehr positiv, diese Metabegrifflichkeiten mit reinzubringen. Was willst du spielen? Einen Damage Dealer? Viel Spaß in 5e, das herauszufiltern, welcher Barbar das am Besten macht).
Ganz im Gegenteil habe ich sogar das Gefühl, dass die 4e gewisse Bereiche BESSER regelt, als es die 5e einfach gar nicht tut. Politische Konflikte? Sind bei 5e mehr oder minder ein paar Skill Checks ohne größeres System dahinter, das kann ich durch Skill Challenges aber viel spannender und umfassender (und integrativer) lösen.
Und damit will ich nicht jegliche Kritik am System Niederbügeln. Es gibt sicher einiges zu kritisieren, und das Marketing und das mit der Plattform und überhaupt - alles kacke. Sicher auch manchmal der Zeit voraus. Ich verstehe auch, dass man sich an diesen Begriffen stören kann. Und der Erfolg von Paizo zeigt ja, dass da ein Nerv getroffen wurde. Aber ich verstehe, was nobody@home mit
--- Zitat von: nobody@home am 8.04.2022 | 21:57 ---Rufmordkampagne
--- Ende Zitat ---
meint.
Und die 5e ist sicher auch nicht nur wegen dem Scheitern der 4e so erfolgreich, das ist viel zu kurz gedacht. Die Zeiten sind anders, Rollenspiel ist viel medialer verrtreten und raus aus der "Schmuddelecke", da gibt es viel mehr Gründe als nur: Die machen das anders als 4e.
Talasha:
--- Zitat von: klatschi am 8.04.2022 | 22:42 ---
Ganz im Gegenteil habe ich sogar das Gefühl, dass die 4e gewisse Bereiche BESSER regelt, als es die 5e einfach gar nicht tut. Politische Konflikte? Sind bei 5e mehr oder minder ein paar Skill Checks ohne größeres System dahinter, das kann ich durch Skill Challenges aber viel spannender und umfassender (und integrativer) lösen.
--- Ende Zitat ---
Ich habe mir mal sagen lassen das viele Leute die Lösungen der 4E für Probleme der 3E toll fanden, solange man ihnen nicht sagte das sie aus der 4E stammten.
--- Zitat von: klatschi am 8.04.2022 | 22:42 ---Und die 5e ist sicher auch nicht nur wegen dem Scheitern der 4e so erfolgreich, das ist viel zu kurz gedacht. Die Zeiten sind anders, Rollenspiel ist viel medialer verrtreten und raus aus der "Schmuddelecke", da gibt es viel mehr Gründe als nur: Die machen das anders als 4e.
--- Ende Zitat ---
Allein schon die ganzen Auftritte in TBBT, und sogar in My Little Pony.
--- Zitat von: Sashael am 8.04.2022 | 21:53 ---Rational betrachtet hat WotC mit der 4th Ed. jede Beschwerde über D&D3 ausgemerzt. Und dann sind alle, die vorher nur über die Unzulänglichkeiten von D&D3 in sämtlichen Foren endlos herumgejammert haben, direkt zu Pathfinder gewechselt und haben sich original dieselben Regeln noch einmal gekauft, mit exakt demselben Regelwust weitergespielt und genau den gleichen Zusatzregel-Bloat nocheinmal mitgemacht.
--- Ende Zitat ---
Rollenspieler scheinen was ihr Hobby anbelangt imho doch recht konservativ zu sein, das habe ich bei einigen Diskussionen über DSA5 oder auch Warhammer Fantasy 3E bei einigen auch bei mir gemerkt.
D&D4 hätte wohl unter einem anderen Namen weniger Hass ausgelöst da dann die Veränderungen weniger "plötzlich" gekommen wären.
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