Moorcock ist mein Lieblings-Fantasy-Autor. Von ihm stammt im Wesentlichen das Multiversums-Konzept sowie der Ordnung/Chaos-Gegensatz, und er liefert jede Menge Weirdness. Dazu passt auch sein Schreibstil, der weniger auf präzise Beschreibungen aus ist als auf das Beschreiben von Emotionen und Erzeugen von Eindrücken. Ganz schnieke: während die Romanreihen um Elric von Melniboné (beinhaltet den genannten Sturmbringer), Corum, den Herzog von Köln und Erekose jeweils für sich stehen, bilden sie auch eine Einheit, wobei aus meiner Sicht Elric zu Beginn und der Herzog von Köln inklusive Die Saga vom Runenstab zum Schluss gelesen werden sollte. Das hier aufgespannte Konzept des Ewigen Helden, der in einer Vielzahl von Inkarnationen auf unterschiedlichen Welten und Ebenen am Kampf von Ordnung und Chaos teilnimmt, wird auch in einer Vielzahl weiterer Moorcock-Romane aufgegriffen, aber die genannten dürften für eine Zwecke optimal sein.
Zelazny überrascht mich in der Aufzählung etwas. Ich habe zwei Amber-Zyklen mit insgesamt 10 Romanen gelesen. Ich finde die Bücher toll, auch hier gibt es den Ordnung vs. Chaos-Konflikt und ein Multiversum, das allerdings nicht wirklich aus unterschiedlichen Welten besteht, sondern eher ein Kontinuum bildet, zumindest für Personen mit entsprechender Macht und Ausbildung. Allerdings ist Amber wesentlich weniger episch, es geht in großem Maße um Intrigen zwischen den Familienmitgliedern des Hauses Amber, das wiederum den Mittelpunkt aller Welten bildet. Zelazny wirkt auf mich immer ein bisschen psychedelisch. Was er schreibt, ist weird, aber auf eine ganz andere, subtilere Art und Weise als Moorcock.