Autor Thema: Tod durch Würfelpech  (Gelesen 13645 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #75 am: 30.06.2021 | 15:03 »
Ich glaube das schlechteste was man bei diesem Thema machen kann ist zum einen plötzliche Charaktertode umzusetzen und zum anderen die Chancen für diese gering zu halten. Quasi die "ich sorg dafür das die Spieler gute Chancen haben, aber wenn es doch passiert ist das halt Pech." Variante.

Das klingt gut gemeint, bedeutet aber auch: Die Spieler haben wenig Gefühl für die Gefahr - und wenn sie dann doch passiert haben sie keinen Einfluss darauf und der Spielleiter keine Gelegenheit tatsächliche Spannung aufzubauen.

Und umgedreht ist die Gegenvariante auch der (gefühlte) Idealzustand. Eine gefährliche und spannende Spielwelt - welche aber nicht nur durch Pech und besonders seltene schlechte Würfelergebnisse, sondern durch das tatsächliche Verhältnis zwischen Spielern und Gegenspielern gefährlich ist und in der Charaktertoden eben vorherige Ereignisse und Entscheidungen voraus gehen.
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 15:14 von Arldwulf »

Offline Boba Fett

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #76 am: 30.06.2021 | 15:15 »
Denn letztlich ist doch für den OT völlig wurst, was bei anderen SPL/ Gruppen wichtig ist.
Sondern, es geht darum, was für seine Gruppe wichtig ist.

Äh nee, das stimmt nicht.
Denn im Eingangsbeitrag steht:

Wie geht ihr mit so was um? Mich würde explizit auch die Meinung der Verfechter hoher Tödlichkeit interessieren.

aikar fragt hier explizit nach den Meinungen der anderen.
Es geht daher nicht darum, was in seiner Runde wichtig ist.
Sonst brauchen wir hier keine Ansichten vertreten.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #77 am: 30.06.2021 | 15:20 »
aikar fragt hier explizit nach den Meinungen der anderen.
Es geht daher nicht darum, was in seiner Runde wichtig ist.
Sonst brauchen wir hier keine Ansichten vertreten.
Dann lass es mich so formulieren (Vielleicht ist so verständlicher, was ich meine):
Er kann sich die Meinungen anderer anhören (lesen)- aber letztlich muss er sich doch nach seinen Spielern, seiner Gruppe richten.
Es bringt nichts ihnen etwas überzustülpen, was sie nicht mögen.

Edit.
(Ich sehe das so wie Hotzenplot):

Zitat
Ganz ähnlich, wie ihr es gemacht habt: Ich finde, auf sowas kann man völlig flexibel, ohne vorher festgelegte Strategien, mit oder ohne Gummipunkte etc. reagieren. Irgendetwas ist im Spiel passiert und alle finden es kacke - ja, dann macht man das halt weg. Ganz einfach. ;)
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 15:28 von Issi »

Offline ArneBab

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #78 am: 30.06.2021 | 15:21 »
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Offline ArneBab

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #79 am: 30.06.2021 | 15:24 »
Und umgedreht ist die Gegenvariante auch der (gefühlte) Idealzustand. Eine gefährliche und spannende Spielwelt - welche aber nicht nur durch Pech und besonders seltene schlechte Würfelergebnisse, sondern durch das tatsächliche Verhältnis zwischen Spielern und Gegenspielern gefährlich ist und in der Charaktertoden eben vorherige Ereignisse und Entscheidungen voraus gehen.
Das klingt schön. Tod ja, aber nicht einfach so.
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Offline aikar

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #80 am: 30.06.2021 | 15:36 »
aikar fragt hier explizit nach den Meinungen der anderen.
Es geht daher nicht darum, was in seiner Runde wichtig ist.
Sonst brauchen wir hier keine Ansichten vertreten.
Korrekt. Wie geschrieben haben wir uns in meiner Gruppe ja auf eine Lösung geeinigt. Mich trieb die Neugier (und der Wunsch etwas Dampf abzulassen  ~;D), dazu dieses Thema aufzumachen. Also ruhig offen raus mit euren Meinungen  :D
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Offline Gunthar

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #81 am: 30.06.2021 | 15:49 »
Bei Dragonlance hatten wir mit den vorgegebenen SCs gespielt. Was macht man, wenn einer von denen wegen Würfelpech abnippelt?

Dann gibt es noch die Fälle, wo man für den Charakterverlust noch zusätzlich bestraft wird. ZB: Startet der Charakter mit einem Level unterhalb des niedrist leveligen SC in der übrig gebliebenen Gruppe. Das wäre eigentlich eine Strafe für dumme Aktionen, aber nicht, wenn ein SC durch Würfelpech stirbt.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #82 am: 30.06.2021 | 15:50 »
Und umgedreht ist die Gegenvariante auch der (gefühlte) Idealzustand. Eine gefährliche und spannende Spielwelt - welche aber nicht nur durch Pech und besonders seltene schlechte Würfelergebnisse, sondern durch das tatsächliche Verhältnis zwischen Spielern und Gegenspielern gefährlich ist und in der Charaktertoden eben vorherige Ereignisse und Entscheidungen voraus gehen.
Naja, aber ein verbockter Würfelwurf bei einem Endgegnerkampf dann schon? Denn es ist ja schon eine Entscheidung in diesen Kampf zu gehen. :think: Oder gar keine Zufallskomponente?

Meine Spieler haben mich etwas stolz gemacht, als sie sich entschieden haben, nicht weiter in ein Verließ einzudringen, als die Gefahr übersichtlich zu groß wurde (und dies zwei Spielercharaktere gekostet hat - beide durch die Entscheidung in Gefahr zu gehen, der eine in die Nähe der seltsamen Riesenseecheiden, die andere weil sie versucht hat zu retten - und dabei gescheitert ist...). Das Ding ist - man könnte auch sagen, OldSchoolSpiel ist halt jeder Kampf, in den man geht, ein Endgegnerkampf - jede Reise, ein gefährliches Unternehmen. Und ja, man wäre am Leben geblieben wenn man Bauer geblieben wäre, aber darum geht es ja - den Thrill und das Gefühl trotzdem etwas geschafft zu haben, nicht weil es sein muß... Nur so, als Kontrapunkt. :)
Und falls die Spieler später mit etwas mehr Wumms unter der Haube zurückkehren haben sie einen Grund, und ein extragroßes Gefühl, wenn sie dort etwas schaffen, was sie vorher nicht schaffen konnten (oder vielleicht doch, bei sehr viel Glück). :D
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Offline Issi

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #83 am: 30.06.2021 | 15:55 »
Korrekt. Wie geschrieben haben wir uns in meiner Gruppe ja auf eine Lösung geeinigt. Mich trieb die Neugier (und der Wunsch etwas Dampf abzulassen  ~;D), dazu dieses Thema aufzumachen. Also ruhig offen raus mit euren Meinungen  :D
Das ist ja auch der Klassiker  :D

(Einigen musstet ihr euch trotzdem selbst- und wenn es für euch so richtig ist,  dann kann es gar nicht falsch sein )

Wo ich halt prinzipiell die größte Gefahr für Missstimmigkeiten sehe:
Wenn die Systemregeln über dem "Gruppenvertrag" stehen. bzw. gestellt werden.

Edit. Die Spielregeln selbst sind kein unumstössliches Gesetz. Vor allem dann nicht, wenn sie dem Spielspaß der Gruppe in manchen Punkten nicht dienlich sind.
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 15:57 von Issi »

Offline Gunthar

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #84 am: 30.06.2021 | 15:57 »
Wir hatten in der Midgardgruppe (6 erfahrene SCs) einen Kampf gegen eine Banditengruppe, die zwar in der Überzahl war, doch recht unerfahren war. Aber ich glaube, als wir loslegten, hätten die sich selber totgelacht. Denn alle SCs hatten in der ersten Runde im Angriff eine 1 (Patzer !) gewürfelt. Man muss sich das vorstellen, kollektives Versagen in der erfahrenen Gruppe. Wenn der SL die Würfe nachher nicht frisiert hätte, wären wir alle draufgegangen.
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Offline aikar

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #85 am: 30.06.2021 | 15:58 »
Meine Spieler haben mich etwas stolz gemacht, als sie sich entschieden haben, nicht weiter in ein Verließ einzudringen, als die Gefahr übersichtlich zu groß wurde (und dies zwei Spielercharaktere gekostet hat.
Das impliziert halt immer, dass die SCs eine echte Wahlfreiheit haben.
Da rede ich jetzt nicht von Railroading, sondern von Ingame-Druck.

Bei einer SC-getriebenen Schatzsuche ist es ja durchaus eine verlockende Herangehensweise zu sagen "Ihr könnt euch holen was ihr wollt, aber ihr müsst das Risiko selber tragen und entscheiden". Aber es ist ja auch durchaus üblich, den Spielern Druck zu machen, indem z.B. geliebte NSCs in Gefahr gebracht werden.

In so einem Fall ist es dann durchaus nachvollziehbar, dass Spieler höhere Risiken eingehen oder zu wenig Vorbereitungs- oder Rastzeiten einlegen. Eben weil die Zeit drängt.
Und ja, mir ist klar, dass dass ich da als SL in der Verantwortung bin, weil ich diesen Druck aufgebaut habe und die Charaktere damit ins Messer laufen. Das bemerkt mal halt leider oft erst zu spät.
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Offline Arldwulf

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #86 am: 30.06.2021 | 16:00 »
Das klingt schön. Tod ja, aber nicht einfach so.

Der Vorteil ist vor allem: Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Charaktertode an sich, sondern generell auf die Wahrnehmung der Gefährlichkeit einer Situation auch dann wenn keiner stirbt.

Jemand der von einem Schlag ins Nirvana befördert wird sagt sich halt: "So ein Mist, alles blöd - gibt es Wiederbelebung? Ach ne, ich mach mir einen neuen Charakter."

Jemand der noch einen Schlag davon entfernt ist sagt sich eher "Oh man, die haben mich ganz schön in der Zange - wer kann helfen!?". Selbst wenn die Gefährlichkeit genau gleich ist, und am Ende gleich viele Charaktere sterben - allein dadurch das die Charaktere vorab etwas dadurch mitbekommen fühlt es sich dann gefährlicher an.

Es bietet eine Möglichkeit zum mitfiebern, transportiert die Gefährlichkeit der Situation aus dem OOC Wissen des Spielleiters ins Spiel hinein. Und sorgt auch dafür, dass mehr Zusammenspiel und Entscheidungen seitens der Spieler gefragt sind.

Und am Ende sollte dies ein wichtiges Ziel von Regelmechanismen sein. Entscheidungen und Spannung ins Spiel tragen, nicht aus diesem heraus. Ein Spieler der um seinen Charakter bangt ist toll - und wesentlich besser fürs Spiel als einer der erst nichts von der Gefahr ahnt aber anschließend einen neuen Charakter baut.

Was ich darum so als sinnvolle Regelmechaniken zu dem Thema ansehen würde wäre alles was Zusammenspiel zwischen den Charakteren stärkt, sowohl innerhalb der konkreten Gefahrensituation als auch vorab. Denn oftmals kann man die Entscheidungen welche dann entweder zu einer gefährlichen Situation führen oder sie vermeiden sehr gut mit Regelmechanismen steuern. Um bei dem Magier zu bleiben der in einen Hinterhalt läuft:

Es ist schon sehr viel gewonnen wenn dies (unabhängig vom späteren kritischen Treffer und dem Charaktertod) nicht einfach durch einen einzelnen verpatzten Wahrnehmungswurf geschieht. Man kann vorab die Gruppe fragen was sie genau tut um solche Situationen zu vermeiden und auch mal Situationen schaffen in denen sie sich bewusst dagegen entscheiden können dies zu tun (beispielsweise aufgrund von Eile eine riskantere Route nehmen).

Je bessere Werkzeuge das System bietet um so etwas umzusetzen - und insbesondere auch als Aufgabe der ganzen Gruppe umzusetzen - umso weniger sitzt am Ende ein Spieler herum und sagt sich: Super, eigentlich hab ich heute Abend noch nix gemacht und bin doch schon tot.
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 16:04 von Arldwulf »

Offline Rorschachhamster

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #87 am: 30.06.2021 | 16:09 »
Das impliziert halt immer, dass die SCs eine echte Wahlfreiheit haben.
Da rede ich jetzt nicht von Railroading, sondern von Ingame-Druck.

Bei einer SC-getriebenen Schatzsuche ist es ja durchaus eine verlockende Herangehensweise zu sagen "Ihr könnt euch holen was ihr wollt, aber ihr müsst das Risiko selber tragen und entscheiden". Aber es ist ja auch durchaus üblich, den Spielern Druck zu machen, indem z.B. geliebte NSCs in Gefahr gebracht werden.

In so einem Fall ist es dann durchaus nachvollziehbar, dass Spieler höhere Risiken eingehen oder zu wenig Vorbereitungs- oder Rastzeiten einlegen. Eben weil die Zeit drängt.
Und ja, mir ist klar, dass dass ich da als SL in der Verantwortung bin, weil ich diesen Druck aufgebaut habe und die Charaktere damit ins Messer laufen. Das bemerkt mal halt leider oft erst zu spät.
Jo, die Wahlfreiheit müssen sie haben - haben sie aber, genau genommen, auch bei den NSCs...  >;D
Also, wenn sowas passiert in meiner Sandbox, dann nicht, weil ich das geplant habe, insofern ist das dann auch Schicksal (will sagen, Tabelle) - und wenn die Sc in's Messer laufen, dann heißt das ja auch nicht automatisch, das die Spieler keinen Spaß dran haben. Game of Thrones und so...  ;)
Rorschachhamster
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Offline tartex

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #88 am: 30.06.2021 | 16:11 »
Jemand der von einem Schlag ins Nirvana befördert wird sagt sich halt: "So ein Mist, alles blöd - gibt es Wiederbelebung? Ach ne, ich mach mir einen neuen Charakter."

Jemand der noch einen Schlag davon entfernt ist sagt sich eher "Oh man, die haben mich ganz schön in der Zange - wer kann helfen!?". Selbst wenn die Gefährlichkeit genau gleich ist, und am Ende gleich viele Charaktere sterben - allein dadurch das die Charaktere vorab etwas dadurch mitbekommen fühlt es sich dann gefährlicher an.

Also für alle anderen Spieler am Tisch fühlt es sich am authentischsten gefährlich an, wenn ein Charakter draufgeht. Das ist der beste Spannungsaufbau für mich. Als der Kleriker neben meinem Charakter vom Needledrake Swarm in D&D4 in Sekunden zerfleischt und bis auf die Knochen abgenagt wurde, war das eine der intensivsten Szenen meiner Rollenspiel-Karriere.

Und dieses "Ach ne, ich mach mir einen neuen Charakter." ist halt auch nicht zwingend notwendig, nur weil es so in vielen Gruppen gehandhabt wird. Es gibt z.B. Cthulhu-Kampagnen, wo man gleich mehrere Charaktere erstellt. Und bei OSE (B/X) haben wir inzwischen auch alle einen weiteren Charakter in der Hinterhand, der nachrückt. Die kann man alle vorher schon schön im Umfeld der momenten SC-Gruppe positionieren.
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Offline Zanji123

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #89 am: 30.06.2021 | 16:15 »
ich muss sagen ich verstehe einige Rollenspieler nicht.

Auf der einen Seite wollen viele hyper realistische Kampfsysteme weil "HP runterkloppen voll öde ist" und gewisse Systeme mit Trefferzonen usw ja viel besser sind und finden es genial wenn sie einen Kritischen Angriff schaffen und damit instant einen Gegner außer Gefecht setzen können... aber es ist doof wenn das bei dem eigenen Charakter passiert?

Sorry ich versteh's nich. Das ein Charakter im Kampf sterben kann weil der Gegner besser getroffen hat ist halt mal so... das ist die "Gefahr" im Rollenspiel. Wenn du das nicht möchtest evtl. das System wechseln oder führe für niedrigstufige Charaktere mit wenigen Fähigkeiten und schlechten Werten Glückspunkte ein die ein absolutes KO entschärfen (oder sowas wie Edge bei Shadowrun)

Glaub mir ein Spiel bei dem du absolut nicht sterben kannst wird nach ner Zeit doch etwas langweilig da du weist das deinem Charakter in keinem Kampf was passieren kann. (Info: ich spielte jahrelang DSA3 und 4.1 und da wird einem ja schon quasi gesagt "lasst keine Spieler sterben!!!!!!1111 ok ich versteh es da bei 4.1 es ja schon ne Stunde dauert bist ein Charakter gebaut ist)

Auf der anderen Seite ist ein Tod wegen eines verpatzen "Skill/Talent/Attributswurf" schon.... seehr... seltsam. Im Beispiel wundert es mich warum jeder Charakter eine Wahrnehmungsprobe machen musste. Ich hätte es so geregelt das es reicht wenn einer (halt der Wildnisleben Charakter) die Probe schafft damit er seine Leute warnen kann und diese dann nicht mehr als überrascht gelten.


Wir hatten in der Midgardgruppe (6 erfahrene SCs) einen Kampf gegen eine Banditengruppe, die zwar in der Überzahl war, doch recht unerfahren war. Aber ich glaube, als wir loslegten, hätten die sich selber totgelacht. Denn alle SCs hatten in der ersten Runde im Angriff eine 1 (Patzer !) gewürfelt. Man muss sich das vorstellen, kollektives Versagen in der erfahrenen Gruppe. Wenn der SL die Würfe nachher nicht frisiert hätte, wären wir alle draufgegangen.

auch hier: sorry als SL hätte ich euch nicht gekillt.... ich hätte die Charaktere übelst verprügelt (sprich: halbtot) und gefangen genommen ... den mit solchen bekannten Charakteren lässt sich gutes Geld machen als Lösegeld oder Druckmittel gegenüber ner Organisation (a la "wir haben euren Priester ... wollt ihr ihn lebend macht xyz sonst kopf ab") da muss ich als SL nix "frisieren"

« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 16:17 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Gunthar

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #90 am: 30.06.2021 | 16:18 »
Wir spielen in der D&D 5e die Kampagne Rappan Athuk. Da der SL das Modul als sehr tödlich beschrieben hat (mit 11 Seiten Platz zum verstorbene SCs eintragen zu können  ~;D), hatten wir uns auch je mindestens einen Ersatzcharakter gebaut. Doch konkret verstorben ist bis jetzt kein SC.
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Offline Greifenklaue

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #91 am: 30.06.2021 | 16:33 »
Gestern ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich es hasse, wenn Systeme es zulassen, dass Charaktere einfach durch Würfelpech sterben.

Ich habe kein/wenig Problem damit, wenn ein System tödlich ist, wenn es die Spieler zu umsichtigen Verhalten anhält und sie Herausforderungen z.B. ohne Kampf lösen. Was ja von vielen OSR-Fans als tolle Wirkung hoher Tödlichkeit dargestellt wird.
Aber hohe Tödlichkeit heißt halt auch, dass eine Verkettung blöder Würfelwürfe einen Charakter ohne Zutun oder Einflussmöglichkeit eines Spielers umbringen kann.

Gestern ist bei uns der Magier der Gruppe (D&D5 Stufe 1) durch einen versauten Wahrnehmungs-Wurf (gewürfelte 1) in einen Hinterhalt geraten, der erste Angriff des Gegners war ein kritischer Erfolg und der hohe ausgewürfelte Schaden hätte den Magier ohne weitere Todesrettungswürfe automatisch umgebracht.
Wir haben das dann gemeinschaftlich auf "normales Sterben" (dass dann durch Stabilisieren verhindert wurde) und eine Langzeitwirkung (schwere Verätzungen die zu einem CHA-Malus führen, bis es mal mit mächtigerer Magie behandelt wird) abgemildert, weil einfach niemand in der Gruppe das haben wollte, schon gar nicht zu Beginn einer Kampagne.

Einen ähnlichen Fall hatte ich vor Jahren mal bei Savage Worlds, wo ein Charakter durch endlos explodierende Schadenswürfel einer Fledermaus (!) am Eingang eines Dungeons gleich zu Beginn des Abenteuers von voller Gesundheit zu Tode gekommen ist ohne dass der SC oder der Spieler irgendwas hätte machen können. Das hat Savage Worlds dann damals bei mir erst mal den Todesstoß gegeben.

Und ein weiterer Stufe 1 D&D5-Charakter wurde ebenfalls in ihrem ersten Kampagnen-Abenteuer unglücklich etwas abseits der restlichen Gruppe von zwei Armbrustbolzen mit hohem Schadenswurf getroffen und hat dann alle Todesrettungswürfe versaut.

Wie geht ihr mit so was um? Mich würde explizit auch die Meinung der Verfechter hoher Tödlichkeit interessieren. Bitte nur nicht "Bei hoher Tödlichkeit müssen sich die Spieler eben mehr Gedanken machen". Wie gesagt ist mir dieser Spielstil bewusst und verständlich. Hier geht es einfach um reines F... Würfelpech, das z.B. bei OSR-Systemen ja auch auf höheren Stufen noch solche Opfer fordern kann. Wird da einfach gelacht und ein neuer Charakter ausgewürfelt?
Die Spieler die ich kenne, hängen meist schon nach der Charaktererstellung so stark am Charakter (weil wir es so wollen und uns entsprechend beim Charakterbau Mühe geben), dass ein Charaktertod auch schon im ersten Abenteuer das Herz bluten lässt und nicht einfach mit einem Schulterzucken abgetan wird. Einfach weil man sich darauf gefreut hat, genau diesen Charakter in der Kampagne zu spielen und dafür in der Session 0 Verknüpfungen im Hintergrund und mit anderen Charakteren angelegt hat.
Als Verfechter hoher Tödlichkeit kann ich zumindest sagen, dass solche Situationen eher selten vorkommen.

Bei Magier 1 wäre zu hinterfragen, warum er allein in den Hinterhalt gerät bzw. es gibt dieses Lied ja nicht umsonst, Zitat "Mage in the middle". Auch beim anderen Magier ist es fraglich, warum er im Gefahrengebiet alleine war, in D&D für jede Klasse ein Risiko.

Bei SaWo hast Du halt Bennies.

Ansonsten, wenn man es nicht mag, kann man explizit Schicksalspunkte vergeben, die einen Charakter retten, ohne wenn und aber.

Oder, so macht es DCC, jedem SC steht ein Glückswurf bei Bergung zu (Waaas? Der Kopf wurde gar nicht abgebissen???).
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #92 am: 30.06.2021 | 16:44 »
 :Ironie: (nur ein Disclaimer, damit sich niemand aufregt...)

Also ruhig offen raus mit euren Meinungen

okay...  >;D

Also, ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir in vielen Fällen das Mimimi um den Charakertod inzwischen ein bisschen auf den Keks geht.
Gerade bei D&D, was eigentlich eine ganz klare Agenda hat. Auch bei D&D, weil das Angebot an guten und interessanten Spezies / Klasse / Hintergrund Kombinantionen wirklich sehr groß ist, so dass ich gar nicht sagen könnte, was ich am liebsten als nächstes spielen würde (ich könnte höchstens ein paar wenige ausschließen, die ich ungern spielen würde).
Das ist so, wie, als wenn man in der Eisdiele steht und jammert, dass man seine Kugel Eis fallen lassen hat und der Typ hinter der Theke "komm ich mach dir halt eine neue, kannst sogar die Sorte frei wählen" sagt. Ja, aber es ist ja nicht mehr die selbe Kugel Eis... Mimimi...

Meine Güte, wir spielen um zu spielen und wir haben nicht genug Zeit im Leben um wirklich alles zu zocken, was wir gerne würden.
Wir spielen, um große Situationen zu erleben, aber vor den echten Tragödien verschließen wir uns.
Charaktertod? Ja, aber nur wenn wir das vorher im Sitzkreis demokratisch diskutiert haben. Ansonsten ist mir das irgendwie nicht pädagogisch wertvoll genug.
Nachher heult mir der Spieler noch in meinen selbstgehäkelten Pulli aus Rentierwolle und ich fühl mich in meinen eigengeschnitzen Sandalen aus im Wald gefundenen Elchgeweih-Horn unwohl. Oh jemine, bitte hinterher noch auf die Couch legen. Hab ich schon Mimimi gesagt?

Charaktertod ist eine Chance und eine Lehre für die Überlebenden. Eine Chance für gutes Rollenspiel.
Da kann man mal die "Menschlichkeit" seines Charakters in dessen Trauer präsentieren und zeigen, dass man ein empfindungsfähiges Wesen spielt und nicht nur den Murderhobo. (es sei denn, man spielt einen Murderhobo, aber dann ist der Charaktertod auch nicht wichtig).
(Das meine ich durchaus ernst, denn diese "Chance" ist mir das erste mal bei einem Pathfinder Lets Play von Clawdeen (YT) aufgefallen, wo der Charakter von Lilio sehr früh verstarb. Die Reaktionen der anderen Charaktere rührten dann die Spielerin, der der Charaktertod erst nicht groß nah ging, dann zu Tränen... Das war schlicht awesome ausgespielt und wäre nicht möglich gewesen, wenn die Spielleiterin den Tod anulliert hätte.)

Kurz gesagt: Ich finde, man kann dazu stehen, dass es auch mal dazu kommt, dass ein Charakter plötzlich, unvorhergesehen ums Leben kommt.
Man sollte das als Chance verstehen und nicht als Ärgernis.
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 16:58 von Boba Fett »
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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #93 am: 30.06.2021 | 16:47 »
Glaub mir ein Spiel bei dem du absolut nicht sterben kannst wird nach ner Zeit doch etwas langweilig da du weist das deinem Charakter in keinem Kampf was passieren kann.

Unsterblichkeit alleine bringt noch so gut wie gar nichts, wenn nicht auch gleichzeitig noch mindestens ein halber Arsch voll Zusatzfähigkeiten in Richtung ausgesprochene Unbesiegbarkeit mit dazukommt. Der Gallertwürfel da drüben beispielsweise freut sich ansonsten höchstens über einen ewig weiterverdaubaren Fleischlolli...

Offline Arldwulf

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #94 am: 30.06.2021 | 16:51 »
Man sollte das als Chance verstehen und nicht als Ärgernis.

Durchaus, aber das wirft halt wieder die gleiche Frage auf: Wie kann man es am besten als Chance verstehen? Du schreibst ja z.B. es sei eine Lehre für die Überlebenden. Doch dies ist es halt nur wenn vorab Einflussmöglichkeiten existierten. Wenn man sagen könnte: "Ok, das hätte der Charakter anders machen können - dann wäre er nicht gestorben". Genau dies beißt sich aber mit plötzlichen Charaktertoden, da deren grundsätzliches Merkmal ja ihre Unerwartbarkeit, ihre Unvorhergesehenheit ist.


Offline Boba Fett

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #95 am: 30.06.2021 | 16:54 »
@Arldwulf:
Nein. Die Lehre, die der Überlebende zieht, definiert dieser doch ganz alleine. Die Lehre könnte auch ein "binde dich nicht emotional" oder "bleib lieber zu Hause" oder was ganz anderes sein. Es könnte auch "lass den Magier nicht alleine rumstehen" bedeuten oder "diese blöden leichtsinnigen Kender"...
Es könnte auch der Trugschluss sein, dass ein anderer Schuld an dem Tod war, der nicht aufgepasst oder eine falsche Entscheidung getroffen hat, was zu (gespielten) Streit und damit wieder zu interessanten Szenen und Situationen führt.
Vielleicht meint derjenige auch "das Leben ist zu kurz um sich zu streiten" und versöhnt sich mit jemanden...
wie auch immer
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 16:56 von Boba Fett »
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Offline Maarzan

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #96 am: 30.06.2021 | 16:58 »
Unsterblichkeit alleine bringt noch so gut wie gar nichts, wenn nicht auch gleichzeitig noch mindestens ein halber Arsch voll Zusatzfähigkeiten in Richtung ausgesprochene Unbesiegbarkeit mit dazukommt. Der Gallertwürfel da drüben beispielsweise freut sich ansonsten höchstens über einen ewig weiterverdaubaren Fleischlolli...

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Offline Arldwulf

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #97 am: 30.06.2021 | 17:03 »
@Arldwulf:
Nein. Die Lehre, die der Überlebende zieht, definiert dieser doch ganz alleine. Die Lehre könnte auch ein "binde dich nicht emotional" oder "bleib lieber zu Hause" oder was ganz anderes sein. Es könnte auch "lass den Magier nicht alleine rumstehen" bedeuten oder "diese blöden leichtsinnigen Kender"...
Es könnte auch der Trugschluss sein, dass ein anderer Schuld an dem Tod war, der nicht aufgepasst oder eine falsche Entscheidung getroffen hat, was zu (gespielten) Streit und damit wieder zu interessanten Szenen und Situationen führt.
Vielleicht meint derjenige auch "das Leben ist zu kurz um sich zu streiten" und versöhnt sich mit jemanden...
wie auch immer

Nur: Welche dieser Punkte würden deiner Meinung nach besser funktionieren wenn der Charakter zuvor weniger Einflussmöglichkeiten hatte?

Meiner Meinung nach: Keine. Bei einigen ist es sogar explizit so, dass sie umso besser funktionieren je mehr der Charakter konkret falsch machen konnte, je mehr Dinge in die Vorgeschichte des Todes mit herein spielen.

Mein Posting sollte insofern nicht sagen das Tödlichkeit im System blöd ist. Tödlichkeit oder besser Gefährlichkeit ist etwas extrem wichtiges. Aber diese Gefährlichkeit sollte halt möglichst früh im Spiel landen - zu einem Zeitpunkt an dem die Spieler noch um ihre Charaktere bangen können.

Was man vermeiden sollte ist eher eine "scheinbare" Tödlichkeit, welche sich nur darin äußert das die Charaktere sehr plötzlich drauf gehen können ohne das sich dadurch die Chance erhöhen würde, das dies geschieht.
« Letzte Änderung: 30.06.2021 | 17:05 von Arldwulf »

Offline Boba Fett

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #98 am: 30.06.2021 | 17:09 »
Nur: Welche dieser Punkte würden deiner Meinung nach besser funktionieren wenn der Charakter zuvor weniger Einflussmöglichkeiten hatte?
Mir geht es nicht um den Einfluss, den ein Charakter nimmt, sondern um den Einfluss, den ein Spielleiter oder ein Spieler nimmt, wenn das Würfelresultat ermittelt hat, dass der Charakter stirbt.
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Offline Koruun

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Re: Tod durch Würfelpech
« Antwort #99 am: 30.06.2021 | 17:13 »
Diskussion über Würfelpech/fudging verbildlicht, koloriert:

"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
Charles W. Mills - THE WRETCHED OF MIDDLE- EARTH