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Meine 2. Krise des Fantasy-Lesens

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Supersöldner:
lese sehr viel Litrpg da natürlich auch viel Fantasy. irgendwie geht das leichter und Schneller von der Hand jedenfalls für mich.

Irian:
Ich erinnere mich zumindest, ähnliche Gedanken bzgl. diverser neuer Begriffe - allzu häufig auch im Klingonen-Look mit Apostrophen und allem Kram - auch schon gehabt zu haben. Ein Begriff oder zwei? Ok, kommt man mit klar, manchmal reichen existierende Begriffe halt nicht aus, gut. Aber wenn es Überhand nimmt und alles total neu und super-anders ist, wird es irgendwann nervig, so als hätte jemand ne Buchstabensuppe ausgekippt und dann alles in ne Geschichte verwurstet.

Der Unhold:
Seid gegrüßt!

Ich war auch eine Zeitlang von diesem Problem betroffen und bin es teilweise immer noch. Daher habe ich einige Jahre lang jedes Fantasy-Buch welches ich gelesen habe komplett indexiert, sprich alle Eigennamen von allen Charakteren, Orten, Gegenständen, Zaubern, Monstern, magischen Phänomenen, Währungen, Rüstungen und Waffen usw. mit entsprechender Seitenangabe und einer Kurzbeschreibung während dem Lesen per Hand aufgeschrieben und dies dann später am Computer in ein Textdokument übertragen. Harte Brocken waren da z.B. die Elminster-Romane.

Am Anfang noch interessant und mit Motivation am Werk, war das dann doch wirklich harte Arbeit, und hat mir verständlicherweise mit der Zeit den Spaß am Lesen total verdorben, sodass ich meistens nur mehr das erste Kapitel auf diese Art bearbeitet und danach einfach so weitergelesen habe. Jetzt habe ich das (fast) komplett sein lassen und bin bei jedem Buch für einen Index zu den wichtigsten Sachen sowie einem Dramatis Personae überaus dankbar, z.B. wie in den DSA/Phileasson- oder Splittermond-Romanen.

Außerdem gibt es heutzutage eh schon zu fast jedem Fantasy-Setting ein Fan-Wiki, da schau ich dann wenn ich etwas vergessen habe oder mehr Informationen brauche einfach nach. Ich kann es dann aber nicht lassen mir die Seite von der Info zu speichern und zu archivieren...  ;D Ich träume auch hin und wieder davon mir die Forgotten Realms Wiki und Wiki Aventurica komplett zu saugen und für die Ewigkeit auf M-Disc zu speichern...~;D

Mit indexierenden Grüßen aus seinem Fantasy-Archiv,

Der Unhold.

Issi:

--- Zitat von: Alex am 22.08.2021 | 15:25 ---Mir geht es mit den meisten Büchern ähnlich wie Weltengeist, aber ein Großteil der Schuld tragen die Verlage, die eben genau diese Art von Fantasy kaufen und übersetzen lassen.
Und da ist wie in anderen Genre, wenn etwas funktioniert (aus Sicht der Verkaufszahlen), warum sollte man es ändern? Warum sollte ich auf eine andere Art Fantasy setzen, von der ich nicht weiß, wie sie sich verkauft?

Eine kleine Anekdote zu mir und "schneller geschriebenen Fantasy".
Ich habe im Sektor Krimi schon weit über 1,5 Millionen Bücher verkauft und tatsächlich dieses Jahr meinen ersten Fantasy-Roman fertiggestellt, dafür aber nur Verlags-Absagen kassiert, (auch) weil mein Stil eben nicht ausschweifend und lange erzählend ist, wie es bei vielen anderen ist - das ist keine Kritik an diesem Stil, aber ich kann so nicht schreiben.

--- Ende Zitat ---
Zu lange und ausschweifend:
Das wirkt auf mich auch häufig gewollt.

Ähnlich wie wenn man in einem Film ständig unnötige Details zeigen und sich darin verlieren würde.

(Tatsächlich will ich aber vergessen, dass es überhaupt geschrieben ist. - Also - ein gut laufendes Kopfkino haben ohne jede Form von "(Werbe) Unterbrechung.")

Hat jetzt mit Namen merken  mMn. allerdings nicht direkt was zu tun.
So ein Stil geht auch mit wenigen Protagonisten, und überschaubaren Weltinformationen.

Alex:

--- Zitat von: Issi am 22.08.2021 | 17:44 ---So ein Stil geht auch mit wenigen Protagonisten, und überschaubaren Weltinformationen.

--- Ende Zitat ---
Sehe ich genauso. Ich frage mich bei jeder Szene, ist diese Information notwendig für das Buch, denn ich erzähle hier eine Geschichte und mache keinen Reiseführer. Ein wenig Atmosphäre muss sein, aber mich graut es vor Büchern, bei denen erst einmal das Wetter und die Umgebung beschrieben wird, bevor überhaupt der erste Charakter auftritt.
Ich halte glaubwürdige, gut ausgearbeitete Charaktere für existentiell (vor allem was deren Motivation betrifft), aber ich versuche das immer mit der Aktion der Geschichte darzustellen und nicht mich in endlosen inneren Monologen oder Rückblenden zu verlieren, damit jeder weiß wer das ist und was der denkt. Somit erzähle ich die Geschichte weiter, aber bringe gleichzeitig Informationen zu dem Charakter mit hinein.

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