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Meine 2. Krise des Fantasy-Lesens
Alex:
--- Zitat von: Issi am 22.08.2021 | 18:16 ---@
AlexKlar- "Show don´t tell" - Funktioniert meistens besser.
Darüber hinaus:
Wenn eine Situation erzeugt wird, in der der Leser selbst für die Figur mitfühlt, muss auch nicht extra und ausführlich erklärt werden, wie der Figur gerade zumute ist.
Dazu kommt, dass wenn die "Fühlzeit", und die "Lesezeit" zu weit auseinanderklaffen, eine Situation an Glaubwürdigkeit verliert.
(Ein Schockmoment, der schnelles Handeln fordert, ist z.B. keine Gelegenheit, bei der man "normalerweise" lange innere Monologe führt)
Aber wir kommen OT
:btt:
--- Ende Zitat ---
Dem ist nichts hinzuzufügen. :) Aber gerne :btt:
YY:
--- Zitat von: Weltengeist am 22.08.2021 | 11:47 ---Aber da mir das in den letzten Monaten mehrfach passiert ist und ich wiederholt fantastische Romane im Frust abgebrochen habe, auf die ich eigentlich wirklich Lust hatte, frage ich mich schon, ob das eigentlich anderen genauso geht? Und ob das Phänomen eigentlich so alt ist wie die Fantastik selbst, oder ob sich an der Art, wie solche Romane geschrieben werden, etwas verändert hat?
--- Ende Zitat ---
Ich bin eigentlich noch bei dem, was du als deine erste Krise definiert hast, aber die zweite ist da als Faktor schon immer dabei gewesen.
Entsprechend lese ich so gut wie gar keine Fantasy und wenn, dann sorgfältig ausgewählt oder alte Klassiker - so wenig, wie ich aktuell zum Lesen von Unterhaltungsliteratur komme, bin ich damit auch noch eine ganze Weile bedient...
Meine Vermutung ist, dass mit dem Erfolg von GoT/SoIaF die Zahl der Klone steil angestiegen ist und entsprechend mehr Reihen auftauchen, die gaaaanz weit ausholen und groß ansetzen, auch wenn es dann ggf. nach ein paar Büchern einschläft.
Das war noch nie meins und ist damit nur ein Grund mehr, sich nicht auf gut Glück irgendeine Fantasy-Reihe anzufangen.
Alex:
--- Zitat von: Tele am 22.08.2021 | 18:13 ---Und das beschriebene Problem betrifft m.e. vor allem (nicht nur) angelsächische Fantasy...kauft deutsche Autoren!
--- Ende Zitat ---
Dazu müssten die deutschen Autoren eine Chance bekommen. Die meiste Fantasy ist eben nur übersetzt und die bekannten deutschen Autoren bei großen Verlagen lassen sich an einer Hand abzählen.
Tatsächlich würde sich (aus Sicht des Verlags) mit einem deutschen Autor auch mehr Geld generieren lassen, als bei Übersetzungen (die gleiche Anzahl an Verkäufen vorausgesetzt), aber das braucht eben Aufbauzeit, denn nur selten geht das erste Buch eines Autors gleich voll durch die Decke. Und dieses Investment will heute kaum jemand noch machen ...
Tele:
--- Zitat von: Alex am 22.08.2021 | 18:27 ---Dazu müssten die deutschen Autoren eine Chance bekommen. Die meiste Fantasy ist eben nur übersetzt und die bekannten deutschen Autoren bei großen Verlagen lassen sich an einer Hand abzählen.
Tatsächlich würde sich (aus Sicht des Verlags) mit einem deutschen Autor auch mehr Geld generieren lassen, als bei Übersetzungen (die gleiche Anzahl an Verkäufen vorausgesetzt), aber das braucht eben Aufbauzeit, denn nur selten geht das erste Buch eines Autors gleich voll durch die Decke. Und dieses Investment will heute kaum jemand noch machen ...
--- Ende Zitat ---
Gibt schon mehr als an einer Hand abzählbar, aber tendenziell hast du recht. Du bist ein alter Hase und dir, der ich bei den Verkaufszahlen einige Nullen weniger habe, einen Rat zu geben, fühlt sich komisch an, mache es trotzdem.
Ich habe mit Literaturagenten gute Erfahrungen gemacht....mal probiert?
Alex:
--- Zitat von: Tele am 22.08.2021 | 18:43 ---Gibt schon mehr als an einer Hand abzählbar, aber tendenziell hast du recht. Du bist ein alter Hase und dir, der ich bei den Verkaufszahlen einige Nullen weniger habe, einen Rat zu geben, fühlt sich komisch an, mache es trotzdem.
Ich habe mit Literaturagenten gute Erfahrungen gemacht....mal probiert?
--- Ende Zitat ---
Yup. Die erste Agentur war ... mäßig. Ging drei Jahre mit wenig Output und Erfolg. Dann war ich lange Solo und jetzt bin ich wieder bei einer sehr großen Agentur, bei der ich mich sehr wohlfühle, die aber keine Fantasy macht, auch weil es kaum von den Verlagen nachgefragt wird.
Und bloß weil ich mehr Bücher verkauft habe, als andere, bin ich unverändert froh über jeden guten Rat. Und wenn ich mal der Meinung bin, dass man mir keine guten Ratschläge mehr geben sollte, dann erschießt mich bitte. :)
P.S. Ich würde das Thema "Deutsche Fantasy-Autoren - Chancen, Erfolg etc." gerne auf anderer Ebene diskutieren (wenn das jemand will), würde dazu aber einen neuen Strang aufmachen, weil das mMn nicht so viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat.
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