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Meine 2. Krise des Fantasy-Lesens

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Isegrim:

--- Zitat von: Weltengeist am 22.08.2021 | 13:22 ---Die Frage mit den Fußstapfen Tolkiens habe ich mir auch schon gestellt. Warum hatte ich seinerzeit mit einem (nicht eben unterkomplexen) Mittelerde keine Probleme? (...)
--- Ende Zitat ---

Ich denke, dass hat viel damit zu tun, wie Tolkien... ich nenn es mal "Politik" präsentiert (den ganzen Kram, den man halt wissen muss, um zu verstehen, warum die Leute handeln, wie sie handeln). Der Grundkonflikt ist, wie du sagst, mehr als simpel: Dieser neu erwachte Dunkle Herrscher will diesen verflixten Ring, und wenn er den kriegt ist Sense; simpel. Wenn Politik für die Geschichte wichtig wird, wird sie da erklärt, wo sie auftritt (Elrond, Rohan, Denethor etc).

Die "tiefe Geschichte", die ganze Mythologie und die Jahrtausende, die da dran hängen, spielen für den Herrn der Ringe kaum eine Rolle. Und wenn sie erwähnt werden, dann selber als Geschichten innerhalb der Geschichte.

Und dennoch muss man auch bei Tolkien erst mal seitenweise Weltbeschreibung lesen (oder überblättern...), bevor man zu dem gemächlichen Einstieg kommt, den heute vermutlich wirklich kein Lektor akzptieren würde, da stimm ich zu.


--- Zitat von: Supersöldner am 22.08.2021 | 12:01 ---gibt es den am ende von solchen Büchern nicht oft einen Index der Namen und begriffe erklärt ?

--- Ende Zitat ---

Ist auf jeden Fall ne hilfreiche Sachen, sollte heutzutage eigentlich Standard bei solchen Büchern seien.


--- Zitat von: Zed am 22.08.2021 | 18:03 ---Und wenn die Namen von Charakteren oder Orten Apostrophe haben, ist bei mir sofort Schluss
--- Ende Zitat ---

Erinnert mich an nen LARP-SC eines Freundes: "Morkatai mit Apostroph". Aber er hat nie verraten, an welcher Stelle...

Swafnir:

--- Zitat von: Crimson King am 23.08.2021 | 15:39 ---Ich habe definitiv ein Problem mit der Aufmerksamkeitsspanne, wobei das meines Erachtens nur indirekt mit dem Alter zusammenhängt. In jüngeren Jahren war ich halt lange Student und noch länger Single, heute habe ich Job, Frau und zwei kleine Kinder, was nicht die Reihenfolge der Prioritäten ausdrücken soll. Zum Lesen brauche ich Muße. Das mache ich nicht, wenn ich mal nen Stündchen Zeit habe, außer Kurzgeschichten. Für zwischendurch liegen Netflix und Videospiele einfach vorne.

--- Ende Zitat ---

Das kann aber auch an eurem digitalen Konsum liegen. Ich empfehle da von Maryanne Wolf "Schnelles Lesen, langsames Lesen: Warum wir das Bücherlesen nicht verlernen dürfen". Englischer Originaltitel: "The Reading Brain in a Digital World". Die ist Lese- und Neurowissenschaftlerin. Da werden die Sachen die ihr erzählt, auch aufgegriffen.
Ich habs an mir auch bemerkt, und das ohne ein Smartphone zu nutzen.

Crimson King:

--- Zitat von: Swafnir am 23.08.2021 | 15:51 ---Das kann aber auch an eurem digitalen Konsum liegen. Ich empfehle da von Maryanne Wolf "Schnelles Lesen, langsames Lesen: Warum wir das Bücherlesen nicht verlernen dürfen". Englischer Originaltitel: "The Reading Brain in a Digital World". Die ist Lese- und Neurowissenschaftlerin. Da werden die Sachen die ihr erzählt, auch aufgegriffen.
Ich habs an mir auch bemerkt, und das ohne ein Smartphone zu nutzen.

--- Ende Zitat ---

Ich kann das nicht ausschließen, aber ich habe mir zum Romanelesen schon immer viel Zeit genommen, d.h. in der Phase, in der ich den Roman gelesen habe, wenig anderes gemacht. Außer schlafen. Das ist noch ein Unterschied von früher zu heute. Mein mittlerer Schlafkonsum ist im Wesentlichen aufgrund der Familiensituation deutlich niedriger. Ich bin eine klassische Eule, 6:30 aufstehen ist aktuell der Standard, aber nix, womit mein Biorhythmus sich arrangieren könnte. Um vor halb 12 einzuschlafen, muss ich schon extrem müde sein. Letzten Endes liegt meine durchschnittliche Nachtschlafzeit 1 bis 2 Stunden unter dem, was bei mir vor der Geburt meines ersten Kindes normal war. Das wirkt sich definitiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus und betrifft nicht nur die Fähigkeit, dicke Bücher zu lesen. Für mich ist Bücherlesen seit eh und je anstrengender als Filme zu schauen.

Issi:

--- Zitat von: Isegrim am 23.08.2021 | 15:46 ---Ich denke, dass hat viel damit zu tun, wie Tolkien... ich nenn es mal "Politik" präsentiert (den ganzen Kram, den man halt wissen muss, um zu verstehen, warum die Leute handeln, wie sie handeln). Der Grundkonflikt ist, wie du sagst, mehr als simpel: Dieser neu erwachte Dunkle Herrscher will diesen verflixten Ring, und wenn er den kriegt ist Sense; simpel. Wenn Politik für die Geschichte wichtig wird, wird sie da erklärt, wo sie auftritt (Elrond, Rohan, Denethor etc).

Die "tiefe Geschichte", die ganze Mythologie und die Jahrtausende, die da dran hängen, spielen für den Herrn der Ringe kaum eine Rolle. Und wenn sie erwähnt werden, dann selber als Geschichten innerhalb der Geschichte.

--- Ende Zitat ---
Jepp
Das ist auch ( Schreib )Handwerk.

Was man in den Romanen findet, ist eigentlich nur die Spitze des (Informations) Eisberges.

Daraus ein halbes " Simarillion" zu machen, hätte der Unterhaltung mMn. auch mehr geschadet als genutzt.

Swafnir:

--- Zitat von: Crimson King am 23.08.2021 | 16:09 ---Ich kann das nicht ausschließen, aber ich habe mir zum Romanelesen schon immer viel Zeit genommen, d.h. in der Phase, in der ich den Roman gelesen habe, wenig anderes gemacht. Außer schlafen. Das ist noch ein Unterschied von früher zu heute. Mein mittlerer Schlafkonsum ist im Wesentlichen aufgrund der Familiensituation deutlich niedriger. Ich bin eine klassische Eule, 6:30 aufstehen ist aktuell der Standard, aber nix, womit mein Biorhythmus sich arrangieren könnte. Um vor halb 12 einzuschlafen, muss ich schon extrem müde sein. Letzten Endes liegt meine durchschnittliche Nachtschlafzeit 1 bis 2 Stunden unter dem, was bei mir vor der Geburt meines ersten Kindes normal war. Das wirkt sich definitiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus und betrifft nicht nur die Fähigkeit, dicke Bücher zu lesen. Für mich ist Bücherlesen seit eh und je anstrengender als Filme zu schauen.
--- Ende Zitat ---

Ich hab gemerkt, dass ich beim Lesen unruhig wurde. Es ging mir nicht schnell genug und ich hab mich immer leichter ablenken lassen. Daher nehme ich mir jetzt bewusst die Zeit zum Lesen.

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