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Schreiben in Fantasy-Welten und die Ausarbeitung derer
Zed:
Meine "erste Krise" mit Fantasyliteratur ist schon etwas her. Damals lief die erste Fantasywelle im Nachklang von Tolkiens Bucherfolgen, Hohlbein war der bekannteste deutsche Fantasy-Romanautor.
Ich erinnere mich an Orts- und Personennamen, die bei vielen der Taschenbuch-Fantasyromanen kryptisch klingen* aussehen sollten und durch ihre Orthographie eine "Geschichte hinter diesen Namen" vorgaukeln sollten. "Leider" habe ich keine dieser Bücher mehr. Ich erinnere mich an Schreibweisen mit einer Flut von - ' und ` sowie "h" und "y", also meinetwegen "Ahr'G Wyh-Vhành". (Ich meine nicht Wolfgang Hohlbein, sondern die Romane der vielen "namenlosen" Autorinnen und Autoren.) *Die intendierte Aussprache dieser Begriffe blieb ein Rätsel.
Ich habe eben eine Kurzrecherche durchgeführt: Entweder hat sich die Namensfindung heutzutage enorm gebessert, oder die Klappentexte von Fantasyromanen werden aktuell standardmäßig mit wenigen und lesbaren Namen bestückt: https://www.phantastik-autoren.net/januar-juni-2021
Vielleicht durch George Martin inspiriert scheint aktuell ein guter Weg zu sein, bekannte irdische Namen nur ganz leicht abzuwandeln, wie Jon statt John und Ser statt Sir.
Nebenbemerkung: Auf dieser Ausswahlliste (!) stehen nur für Juni 16 (!!!) deutsche Fantasyromane. Scheint zu laufen, das Genre. (Edit dank Rackhir, :d)
Rackhir:
--- Zitat von: Zed am 26.08.2021 | 13:45 ---Nebenbemerkung: Auf dieser Ausswahlliste (!) stehen nur für Januar 56 (!!!) deutsche Fantasyromane. Scheint zu laufen, das Genre.
--- Ende Zitat ---
Ich zähle da für Januar nur 8. Sind die 56 eventuell für Januar-Juni?
Tatsächlich gibt es immer noch / wieder reichlich Lesestoff. Die Wahrnehmung eines Niedergangs oder einer Krise des Genres bezieht sich eher auf dessen Präsenz bei großen Verlagen, im Buchhandel, in Bestsellerlisten und der öffentlichen Wahrnehmung. Man müsste das jetzt genauer und über längere Zeiträume auswerten, aber bei den Büchern auf der verlinkten Seite ist der Großteil in Kleinverlagen oder im Selbstverlag. Das sagt nichts über deren Qualität, allerdings haben es diese Publikationen natürlich schwerer aufzufallen.
Alex:
--- Zitat von: Rackhir am 26.08.2021 | 14:07 ---Tatsächlich gibt es immer noch / wieder reichlich Lesestoff. Die Wahrnehmung eines Niedergangs oder einer Krise des Genres bezieht sich eher auf dessen Präsenz bei großen Verlagen, im Buchhandel, in Bestsellerlisten und der öffentlichen Wahrnehmung. Man müsste das jetzt genauer und über längere Zeiträume auswerten, aber bei den Büchern auf der verlinkten Seite ist der Großteil in Kleinverlagen oder im Selbstverlag. Das sagt nichts über deren Qualität, allerdings haben es diese Publikationen natürlich schwerer aufzufallen.
--- Ende Zitat ---
Sehe ich genauso. Es gibt zu wenig Fantasy-Autoren in Deutschland, die gut davon leben können (da sind wieder die Handvoll, die ich im anderen Thread erwähnt habe).
Ich will keinem SP'ler zu nahe treten, aber mit einem Verlag ist vieles leichter. Ich bekomme einen Lektor, ein Korrektorat, eine Werbeagentur (o.ä.), die mein Cover macht, jemanden der den Satz erledigt, Leute die sich um Werbung kümmern ... Die Zusammenarbeit mit einem Profi-Lektor gibt einem Roman noch mal einen ziemlichen Zusatzkick (ich kenne beide Seiten, daher wage ich hier ein Urteil). Privat bezahlt reden wir hier von hohen vierstelligen Summen nur für den Lektor.
Würde sich deutschsprachige Fantasy mehr verkaufen und rentieren (wie in den USA), wäre der Markt auch größer und somit auch die Chancen generell sich zu professionalisieren. Verallgemeinert gesagt hat jemand der Hauptberuflich schreibt natürlich mehr Möglichkeiten entsprechende Werke zu veröffentlichen, als jemand der das am Wochenende in der freien Zeit machen muss und nach 2 Jahren Arbeit vielleicht 500 Bücher verkauft.
Issi:
--- Zitat ---Ich erinnere mich an Schreibweisen mit einer Flut von - ' und ` sowie "h" und "y", also meinetwegen "Ahr'G Wyh-Vhành".
--- Ende Zitat ---
;D :d
Danke, ich habe herzhaft gelacht.
(Wobei ich finde, dass "Hennen" jetzt auch Bissle umständliche Namen drin hat:z.B.
--- Zitat ---"Alathaias "
--- Ende Zitat ---
für die Hauptfigur)
--- Zitat ---Vielleicht durch George Martin inspiriert scheint aktuell ein guter Weg zu sein, bekannte irdische Namen nur ganz leicht abzuwandeln, wie Jon statt John und Ser statt Sir.
--- Ende Zitat ---
Jepp
Wobei ich (Neue) Namen bauen jetzt nicht so schwierig finde. - Sie dürfen halt nicht zu lang, und zu umständlich sein,- Und man sollte sie auf einen Blick lesen können- (Statt sie zu entziffern)
Städtenamen sollten sich anhören wie Orte , die es tatsächlich geben könnte.
(Wenn man beim Lesen oder Aussprechen das Gefühl hat: Das passt nicht! (Dann passt es auch meistens nicht)
Zed:
--- Zitat von: Issi am 26.08.2021 | 16:42 ---(Wenn man beim Lesen oder Aussprechen das Gefühl hat: Das passt nicht! (Dann passt es auch meistens nicht)
--- Ende Zitat ---
Ja, die Finnen zB können sich für mein Gefühl nicht kurz genug fassen:
Aber irische und schwedische Namen könnte ich gut übernehmen.
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