Thema: [Eclipse Phase] Cyberdonaldisten mit Entenmorph ODER Wo ist die Schmerzgrenze...

[Waldviech]

...des Transhumanismus. Um diejenigen, die Eclipse-Phase noch nicht kennen und anschauen wollen, nicht gleich zu verschrecken erstmal ein paar Worte der Beruhigung: Es gibt bei Eclipse-Phase natürlich keine Cyber-Donaldisten in gentechnisch erschaffenen Entenmenschenkörpern. Mir geht es hier um das Thema: Wann wird euch Transhumanismus zu schräg ? Die Zivilisation in Eclipse-Phase kann einem zahlungskräftigen Bewusstsein beliebig viele Körper jeder Form und jedem Geschmack entsprechend anbieten. Von praktischen Weltraummontagekraken über berückend schöne Futanari-Catgirls bis hin zu Kampfkrabben mit implantierten MGs in den Scheren ist fast alles möglich. Ja selbst die oben im Spaß genannten Cyber-Donaltisten im Entenmorph (und einem eigenen Entenhausen-Habitat in der Saturnumlaufbahn) wären praktisch machbar, auch wenn vermutlich kaum keiner als lebende Disneyfigur herumlaufen möchte. Theoretisch kann man die abgedrehtesten Dinge anbringen, wenn es um Körper und physische Erscheinung geht. Doch wo ist die Schmerzgrenze überschritten ? Hätten z.b. ein hartgesottener Detektiv in Howard-the-Duck-Optik oder ein 1.50 großer, pink leuchtender My-Little-Pony-Morph eine Chance oder sind das Dinge, die schlicht zu krank wären ?

[D. M_Athair]

Hätten z.b. ein hartgesottener Detektiv in Howard-the-Duck-Optik oder ein 1.50 großer, pink leuchtender My-Little-Pony-Morph eine Chance oder sind das Dinge, die schlicht zu krank wären ?

Die hätten sogar ganz gute Chancen.

Überschritten wäre die Schmerzgrenze beim Nachtelfen- oder Tauren-Morph, beim Barbie-/Ken-Morph, Bond-Morph,...
Oder: Bei allem, das popkulturell ausgeschlachtet ist und bei einer Abwesenheit von substance nichtmal mehr style hat.

[Waldviech]

Naja, Barbie-, Ken- oder Bond-Morphs wären ansich eigentlich sogar recht witzlos, da sie wenig transhumanistisches Potential hätten. Der Bond-Morph sähe vermutlich aus wie Sean Connory oder Roger Moore. So What, es bleiben Menschen ? Und sollte der Barbie/Ken-Morph nicht gerade die Originalgröße der Puppen haben, verhält es sich damit recht ähnlich. Das wäre allerdings die Schmerzgrenze in einer etwas anderen Richtung (geradezu zu wenig abgedreht).

Edit:
Es sei denn natürlich, man spielt ne Runde biokonservativer Transhumanismusgegner. Da wäre dann unter Umstängen allerdings schon der Bondmorph zu viel.....

[Haukrinn]

Bring da aber bitte mal nicht die normalmenschlichen Morphs und die Uplifts durcheinander. Soweit ich das überblicken kann sind "feuchte Träume eines jeden Furries" (also antropomorphe Tiere) prinzipiell erst einmal nicht machbar. 

[Waldviech]

Die "Furries" müssten ja nicht rein biologisch sein - eine "besiedelbare" Donald-Animatronic würde prinzipiell erstmal den selben Zweck erfüllen. Der Effekt wäre ja mehr oder weniger der selbe (Donald oder Howard marschieren als Firewall-Agenten oder sonstige Helden durch ein Weltraumhabitat) Es geht mir auch weniger um die Möglichkeit von Furries ansich, sondern eher um die Frage, wo die vielen Möglichkeiten abgedrehter transhumaner Charaktere zu viel und zu abgedreht werden....klar ist diese Grenze je nach Geschmack und Ansicht ziemlich variabel, aber mich interessieren die verschiedenen Meinungen dazu.  

[ragnar]

Nach kurzem nachdenken und hoffentlich OnTopic: Es gibt Spieler bei denen ist meine Schmerzgrenze schon erreicht wenn sie Elfen oder Vampire spielen. Wieder andere schaffen es selbst tuffige Einhörner schmerzfrei darzustellen. Mit dem Setting hat das mMn wenig zu tun.

[Eulenspiegel]

Ich würde sagen: Erlaubt sind alle Körper, die sich logisch begründen lassen:

StarTrek Fans wird es auch in der Zukunft geben. - Und der wahre Trekkie klebt sich nicht nur spitze Ohren ran, um als Spock zu gelten, sondern holt sich einen waschechten Vulkanier-Körper.

Oder nehmen wir Fantasy-LARPs:
Wieso sich mit einem billigen Kostüm zufrieden geben, wenn man sich übers Wochenende einfach einen Elfen- oder Zwergenkörper mieten kann?
NSCs müssen sich nicht schminken, sondern bekommen von der SL einen Ork-Körper gestellt. (Aber bitte am Ende des LARPs wieder unversehrt zurückgeben.)

Wenn ich mir ansehe, wie bei mir in der Gegend die Hello-Kitty Mode blüht, könnte ich mir auch vorstellen, dass sich viele Menschen einen Hello-Kitty Körper zulegen. (Sie müssen natürlich monatlich Lizensgebühren an die Hello-Kitty Industrie zahlen, da sie einen eingetragenen Markennamen tragen. - Aber viele Fans nehmen das auf sich, um wie ein echtes Hello Kitty auszusehen.)

Von daher denke ich durchaus, dass es auch Walt Disney Fans gibt, die sich einen DonaldDuck Körper bestellen. (Zumindest, wenn ich im transhumanistischen Disneypark herumwandere, erwarte ich, dass die Animateure echte Donaldkörper und echte Goofykörper tragen und nicht nur ein Kostüm.)

[Waldviech]

So gesehen, ziemlich logisch. Was RPGs und Augmented-Reality-Games angeht, wäre ich zwar eher von Computersimulationen ausgegangen (wäre vermutlich "ökonomischer"), aber ein dementsprechender Freizeitpark hätte wirklich was. Sozusagen ein "Disney-World Luna" oder so.....vor allem das hier:

Zumindest, wenn ich im transhumanistischen Disneypark herumwandere, erwarte ich, dass die Animateure echte Donaldkörper und echte Goofykörper tragen und nicht nur ein Kostüm.)

Finde ich dafür recht überzeugend....

[Azzu]

Nach dem ersten Überfliegen des Buchs scheinen mir Morphs nichts zu sein, was man mal eben zum Spaß herstellt und für ein paar Stunden der Kurzweil trägt, sondern so teuer, dass ein Großteil der transhumanen Menschheit sich in die Leibeigenschaft verkaufen musste, um überhaupt einen physischen Körper zu bekommen. Modische Vorlieben lassen sich weit billiger und ebenso effizient über Augmented Reality in die eigene Wahrnehmung implementieren.

Meine Schmerzgrenze liegt daher recht niedrig, weil nichtfunktionale Morphs nicht stimmig ins Setting passen. Krasse kosmetische Veränderungen scheinen aber an der Tagesordnung zu sein, wenn man sich die illustrationen im Buch so ansieht - wer bei diesem Möglichkeiten noch Elfenohren, eine Klingonenstirn oder Orkhauer haben will, dem fehlt es an Fantasie.  

[Skarabäus]

Mit Morphs habe ich keine Probleme, egal wie sie aussehen mögen. Alles was möglich ist, wird sicherlich von irgendjemandem (der genügend Ressourcen hat) hergestellt und getragen. Das sind Äußerlichkeiten, nicht anders als Kleider. Und ein nicht-funktionaler, extravaganter Morph wird schon Aufmerksamkeit hervorrufen, aber vermutlich gepaart mit einem Augenrollen und der Frage was es/sie/er dadurch wohl kompensieren muss.

Womit ich hingegen mehr Probleme habe, ist das Forken. Allein die Möglichkeit von einem Bewusstsein beliebig viele Kopien anfertigen zu können und die daraus resultierenden Konsequenzen, bereiten mir Unbehagen.

[Haukrinn]

Womit ich hingegen mehr Probleme habe, ist das Forken. Allein die Möglichkeit von einem Bewusstsein beliebig viele Kopien anfertigen zu können und die daraus resultierenden Konsequenzen, bereiten mir Unbehagen.

Ja, das ist in der Tat nur zu verpackten wenn man sich vorher durch das Philip K. Dick - Gesamtwerk durchgeschmökert hat und in der richtigen Stimmung ist. Oder sich alle Star Trek Transporterunfall-Folgen nacheinander ansieht. 

[Boba Fett]

Es stellt sich die Frage, was Dein "Hirn" macht, wenn es erst mal eine Weile in einem Körper gesteckt hat, der nicht die vertraute Menge an Extremitäten und ähnliches hat.
Wenn ich also ein paar Jahre als Delfin rumgeschwommen bin, kann ich dann noch laufen? Und wie isses mit Hand/Auge Koordination?
Und kann ich überhaupt frisch in den Dolphn Sleeve geladen "schwimmen"?
Und werde ich nicht gaga, wegen völlig ungewohnter Sinneseindrücke?

Und was machen die Hirnkapazitäten, die es im neuen Wirt nicht mehr gibt?
Und was die, die es vorher im alten Wirt nicht gab?

Und kann ich Sprache (oder Schrift oder anderes) verstehen, die ich vorher kannte, die mein neues Hirn aber nicht interpretieren kann, weil die Sinnesorgane völlig anders funktionieren?

Zu Frage: Alles was sich die Gruppe am Tisch nicht als "okay das sollte machbar sein" im Konsens vorstellen kann und alles was irgendeiner Weise jemanden die X-Card zücken lässt, ist noGo! Aber sonst?

[Skarabäus]

Es stellt sich die Frage, was Dein "Hirn" macht, wenn es erst mal eine Weile in einem Körper gesteckt hat, der nicht die vertraute Menge an Extremitäten und ähnliches hat.
Wenn ich also ein paar Jahre als Delfin rumgeschwommen bin, kann ich dann noch laufen? Und wie isses mit Hand/Auge Koordination?
Und kann ich überhaupt frisch in den Dolphn Sleeve geladen "schwimmen"?
Und werde ich nicht gaga, wegen völlig ungewohnter Sinneseindrücke?

Und was machen die Hirnkapazitäten, die es im neuen Wirt nicht mehr gibt?
Und was die, die es vorher im alten Wirt nicht gab?

Und kann ich Sprache (oder Schrift oder anderes) verstehen, die ich vorher kannte, die mein neues Hirn aber nicht interpretieren kann, weil die Sinnesorgane völlig anders funktionieren?

Zu Frage: Alles was sich die Gruppe am Tisch nicht als "okay das sollte machbar sein" im Konsens vorstellen kann und alles was irgendeiner Weise jemanden die X-Card zücken lässt, ist noGo! Aber sonst?

Alles sehr gute Fragen auf die ich keine Antworten habe. 

Ich habe auch kein Problem mich als Spieler mit dem Konzept auseinander zu setzen. Ich meine, eines der Reize unseres Hobbys ist es, Grenzen auszuloten, die man im "normalen" Leben weder erkunden könnte noch wollte. Mir wird nur übel beim dem Missbrauchspotential, das diese Technologie bietet. Aber die disruptiven Technologien und der Umgang der Menschheit mit ihnen ist eines der Kernthemen des Settings, also schauen wir mal. Ich hoffe mal, dass keine no-go Gespräche zwischen den Spielern notwendig sind, aber die Option behalte ich im Hinterkopf.

Stichwort schauen: Ich krame dann mal wieder meine Star Trek DVDs aus dem Keller...