Genesys geht - wenn man das umgekehrte Prinzip mal verstanden hat - sehr flott. Würfelpool ist faktisch eine Sache von Würfel-laut-Charblatt-hinlegen plus Schwierigkeit vom SL. Etwas länger kann dann die Interpretation dauern, wenn man Vor- oder Nachteile einsetzt.
Das Hauptproblem ist die Unzahl an Talenten, über die ein Char verfügen kann - bis der Spieler da entschieden hat, was er nun verwenden möchte, kann das bei 500XP+ schon dauern. Und hier liegt auch das Problem als Universalsystem: Inzwischen gibt es einen riesigen Wust an Talenten, verteilt über verschiedene Bücher, die man für ein Setting erst recht wieder einschränken muss.
Dazu noch die Karriere, die dann doch wieder ein verstecktes Klassensystem draus macht.
Mythras ist schon nah am Universalsystem, aber ich würde es halt längst nicht für alles nehmen, eigentlich nur für ein paar sehr spezifische Fantay-Flavours
Ich hab Mythras hier - aber
spielen würde ich es nie. Die Zeiten, ich denen ich mich im Kampf totwürfeln wollte, sind lange vorbei. Abgesehen davon, dass der Kampf weder besonders realistisch ist, noch besonders universell. Allein die Annahme, dass ein erfolgreicher Angriff eine
zufällige Trefferzone trifft, ist die 80er Auffassung von "Realismus". Aber das ist off-topic.
"Universell" finde ich jedenfalls an Mythras nicht viel. Es ist halt Runequest ohne Glorantha.
Ich glaube generell nicht mehr an "Universal"-Systeme. Was genau soll "universal" sein? Wie man sieht, sind die meisten davon cinematisch bis Pulp, damit scheidet schonmal einiges an Settings aus. Auf der anderen Seite haben wir die Systeme für Buchhalter und Controller, die aber auch nur bestimmte Aspekte wirklich gut abbilden.
Da halte ich es für sinnvoller, sich ein System zu suchen, das einem für ein Setting und den eigenen Spielstil passend erscheint. Das kann dann auch für ein ganz anderes Setting geschrieben sein. Man könnte z.B. mit TOR auch ein x-beliebiges Wikingersetting bespielen.