Für Dean dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis Casey sich von der Tür abwendet. Er weiß nicht was die junge Ermittlerin davon abgehalten hat durch die Tür zu gehen, war sie verschlossen oder war es etwas anderes?
Auf der anderen Seite deuten Wasserflecken auf dem Teppich vor der Tür an, dass es sich um ein Bad handeln könnte. Casey hält kurz inne und lauscht, aber alles ist still, dann schiebt sie die Tür vorsichtig einen Spalt weit auf.
Der Raum dahinter ist wirklich ein großes Gemeinschaftsbad mit mehreren Duschkabinen, einer Reihe Waschbecken an der Wand und zwei Toilettenkabinen. In schmalen Schränken an der Wand sind die Hygieneartikel von Elenors Kindern untergebracht. Der ganze Raum hat eine schwache Nachtbeleuchtung, kann aber über einen Lichtschalter neben der Tür auch hell erleuchtet werden. Den Neonröhren an der Decke nach zu urteilen würde das Gemeinschaftsbad dann in einem kalten, sterilen Licht erstrahlen.
Irgendwo tropft ein Wasserhahn und das langsame drip, drip, drip erklingt ungewöhnlich laut in dem ansonst stillen Raum.
Das Ganze erinnert Casey an ihre Jahre im Collagewohnheim. Ein schmales Fenster gegenüber der Tür ist mit blickdichter, milchiger Folie abgeklebt und steht einen Spalt weit offen zum Lüften. Der Geruch nach WC Reiniger, Zahnpasta, nassen Handtüchern und der klaren Nachtluft sind eine willkommene Abwechslung zu der abstoßenden Melange auf der anderen Seite der Balustrade.
Wer oder was dort haust, wird diesen Raum hier sicherlich nicht oft zu Gesicht bekommen.