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Reading Challenge 2022

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Swafnir:
#07. Jean-Jacques Rousseau - Vom Gesellschaftsvertrag
Wegweisendes Werk zum Gesellschaftsvertrag und der Souveränität des Volkes. Ist erstaunlich flüssig zu lesen, obwohl es von 1762 ist.

Ayou:
# 5 David Klass - Klima

Das Buch dreht sich um Green Man. Einen Umweltaktivisten der bereits 6 Anschläge auf Umweltschädliche Ziele wie einen Staudamm oder die Yacht des Umweltministers der USA verübt hat. Bei all den Anschlägen gab es natürlich auch Opfer aber diese scheint der Green Man in Kauf zu nehmen. Seine Anschläge haben ihm inzwischen tatsächlich eine gewisse Fanbase eingebracht.

Das Buch erzählt zum einen aus der Sicht von Green Man wie dieser die Anschläge vorbereitet hat und wie er mit der Schuld lebt das diese auch Menschen töten. Gleichzeitig bekommt man einen Einblick in sein Familienleben. Der zweite Blickwinkel ist der von John Smith. Einem Computeranalytiker beim FBI der dem Fall zugeteilt wird. Seine unkonventionelle Herangehensweise ist schließlich der Schlüssel. Man erfährt aber noch mehr über ihn und seine schwierige Beziehung zu seinem Vater.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Der Schreibstil ist gut weg zulesen und die Hauptcharaktere verhalten sich nachvollziehbar.

4 von 5 Bomben!

Niniane:
#14 S.A. Chakraborty - Die Stadt aus Messing (Daevabad, Band 1)

Als ich die Leseprobe in der Hand (bzw. auf dem Kindle) hatte, war ich mir sicher, dass das ein cooles Buch wird: Die Autorin weiß, wovon sie spricht (sie ist zwar keine Inderin oder Pakistani, wie ich bei dem Namen vermutet habe, sondern "nur" mit einem Bengalen verheiratet und zum Islam konvertiert), die Hauptdarstellerin ist keine arme Maiden in Distress, sondern weiß sich ihrer Haut zu wehren und schafft es, in einer eigentlich feindlichen Welt zu überleben, aber ohne, dass ständig Stereotype wie fiese Kerle, die sich ihr aufdrängen, oder ähnliches wiederholt werden. Außerdem ist das Setting (zu Beginn das Kairo des 18. Jahrhunderts, später die fantastische Welt der Dschinn im titelgebenden Daevabad) sehr liebevoll aufgebaut und eine angenehme Abwechslung zu den üblichen westlichen Fantasywelten. Aber besonders letzteres ist dann auch der Schwachpunkt des Buches, denn nachdem es in hohem Tempo angefangen hat, passiert - nichts. Stattdessen bekommt die Leserschaft wie die Hauptdarstellerin Nahri einen Infodump nach dem anderen serviert, nur aufgelockert durch die Geschichte von Ali, der zweiten Hauptperson, der aber bis zum Schluss einfach unglaublich unsympathisch ist und teilweise die Joffrey-Gedächtnismedaille verdient hätte.
Normalerweise lege ich Bücher nach einer bestimmten Seitenzahl zur Seite, wenn nichts passiert oder ich mich langweile. Aber exakt nach Seite 200 nimmt die Handlung dann wieder etwas Fahrt auf und steigert sich bis zum fulminanten Schluss. Der ist ein fieser Cliffhanger (ich brauche Band 2!) und enthüllt außerdem noch einen LGBTQ-Subplot (was mich persönlich gefreut hat, ich finde es inzwischen ziemlich langweilig, immer nur die gleichen Junge-liebt-Mädchen-/Mädchen-liebt-Junge-Geschichten zu lesen) sowie weitere Geheimnisse, die sich tatsächlich stimmig in die bisherige Handlung einfügen und nicht dieses "Haha, wir haben hier NOCH EINEN Plottwist"-Gefühl erzeugen.
Es hat gedauert, sich durch das Buch durchzubeißen, aber es hat sich gelohnt.

4 von 5 Feueraltären

Weltengeist:
Das deckt sich mit meiner Erfahrung, allerdings HABE ich das Buch mit ein wenig Bedauern abgebrochen. Weil zwischendurch zu wenig los war, vor allem aber weil ich den Überblick über die ungewohnten Namen und Gruppierungen verloren hatte. Ich hatte einfach keine Ahnung mehr, wer jetzt wann was mit wem gegen wen und warum gemacht hat. Und dann hatte es irgendwie keinen Zweck mehr, weiterzulesen, weil ich eh nichts mehr verstanden habe. Außerdem konnte ich die Handlungen der weiblichen Hauptfigur irgendwann überhaupt nicht mehr nachvollziehen, und das hat mir dann den Rest gegeben.

Sindaja:
#9: Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge (Nicht SF/Fantasy #1)
Vielleicht der unterhaltsamste Bryson, den ich bisher gelesen habe. Über den Bauplan eines Hauses werden über die verschiedenen Zimmer/Dinge unterschiedlichste Themen angeschnitten. Baumaterialien, Eis zur Kühlung von Lebensmitteln, Textilindustrie, Treppen, Kindheit, Denkmalschutz, Kleidung, Architektur, Ungeziefer... Meine Zwischendurch-Wartezeiten-Lektüre, die ich wärmstens empfehlen kann.
#10: Cynthia Voigt: The Tale of Gwyn (Kingdom 1)
Eine Art Coming of Age story in einem mittelalterlichen Setting. Vieles ist für einen Jugendroman hart und realistisch dargestellt. Zentral ist eine Art Robin Hood-Figur, was es bedeutet eine Maske zu tragen und welchen Preis man bereit sein muß zu zahlen, wenn man sich abseits des Rechts bewegt, um moralisch korrekt zu handeln. Auch das schwierige Verhältnis zwischen unterschiedlichen Ständen wird thematisiert und Liebe/Verliebt sein vs. Realität und Verantwortung. Ein gutes Buch. Eher wie ein fiktiv historischer Roman als Fantasy. Es spielt aber in einem fiktiven Königreich.
#11: Robert Jordan: The Eye of the World (Rearead 1)
Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, war ich (fast) noch ein Teenager. Damals gingen mir die etwas naiven und klischeebehafteten Einstellungen zum Verhältnis der Geschlechter etwas auf die Nerven, aber ansonsten fand ich das Buch sehr fesselnd. Viel hat sich nicht geändert. Interessanterweise ertrage ich das „Wünschte X wäre hier, weil er weiß wie man mit Frauen spricht.“ (X= Mat, Rand, Perrin) fast besser als damals. Als running Joke etwas flach, als Darstellung von Teenager-Unsicherheit etwas zu eindimensional, aber anscheinend habe ich inzwischen eine gewisse TOleranz für so etwas entwickelt. Das Worldbuilding ist gut! Beim zweiten Lesen fallen mir mehr Parallelen zum Herrn der Ringe auf. Ich weiß nicht, ob mir bewußt war, daß es auch hier eine Art Gollum Charakter gibt. Am wenigsten haben mich dieses Mal die Plotstränge um Egwene und Perrin interessiert. Tatsächlich finde ich, daß die Fernseh-Serie einiges an Problemen dieses Bandes – vor allem Verklemmtheiten – positiv geändert hat und die starke Anlehnung an den Herrn der Ringe reduziert, so daß es insgesamt besser zu der im Laufe der Bücher doch immer eigenständiger werdenden Welt passt. Manche Castings gefallen mir nicht so sehr (eingentlich ein anderes Thema), aber einige Charaktere werden in der Serie schon etwas mehrdimensionaler als es im Buch der Fall ist. Allen voran Moiraine. Lan, Nynaeve, Mat die im Vergleich zum Buch an Charakter gewinnen. Auf jeden Fall ein interessante Wiederlesen. Nicht großartig, aber ein doch sehr solider Fantasy-Roman, der Auftakt für eine doch noch deutlich interessanter werdende Welt ist. Leider wurde Jordan aber mit zunehmender Komplexität auch etwas langatmig. Mal schauen, wie weit ich bei den anderen Bänden komme.
#12: Cynthia Voigt: The Tale of Birle (Kingdom 2)
Wie das Vorgängerwerk in einem eher realistischen mittelalterlichen Setting. Dieses Mal aber die Geschichte einer Reise und einer Art Selbstfindung. Das Rad der Fortuna ist Überthema und auch der ursprüngliche Titel. Manche Elemente haben aber auch viel Märchenhaftes.

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