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Reading Challenge 2022

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Katharina:
Interessant, mir ging es mit Unterwerfung damals genauso. Ich fand das Buch nicht skandalträchtig, aber eben auch nicht interessant oder besonders gut geschrieben. Die Darstellung der weibliche Charaktere empfand ich in erster Linie lieblos und oberflächlich. Ich hatte danach kein Bedürfnis nach weiteren Romanen von Houllebeque, auch wenn ich weiterhin gerne verstehen würde, warum er manche Leute so aufregt und andere so begeistert.

Swafnir:

--- Zitat von: Katharina am 26.04.2022 | 20:35 ---Interessant, mir ging es mit Unterwerfung damals genauso. Ich fand das Buch nicht skandalträchtig, aber eben auch nicht interessant oder besonders gut geschrieben. Die Darstellung der weibliche Charaktere empfand ich in erster Linie lieblos und oberflächlich. Ich hatte danach kein Bedürfnis nach weiteren Romanen von Houllebeque, auch wenn ich weiterhin gerne verstehen würde, warum er manche Leute so aufregt und andere so begeistert.
--- Ende Zitat ---

Du hast halt die "das kann man doch nicht sagen!"-Fraktion auf der einen und die "endlich sagts mal einer!"-Fraktion auf der anderen.

Was mir nicht gefällt ist das Framing. Auf einmal kommen, relativ schnell nachdem die islamische Partei in der Regierung ist, nur nach arabische und verschleierte Frauen vor. Entweder sind alle französischen Frauen von heute auf morgen muslimisch geworden und verschleiert oder sie wurden von Außerirdischen abgeholt. Beide Möglichkeiten finde ich wenig wahrscheinlich.
Die Grundprämisse des Buchs find ich sehr interessant, Houellebecq schreibt auch gut, aber er ist dann einfach zu plump und stolpert über seinen eigenen Sexismus. Schade.

Irian:
#23 Neuromancer  by William Gibson

Hatte ich etwas besser in Erinnerung, keine Ahnung, hat mich nicht völlig gepackt - aber es enthält wirklich für seine Zeit schon so ziemlich die definierenden Faktoren des Cyberpunk-Genres.

#24 Mogworld by Yahtzee Croshaw

Parodie auf MMORPGs, inzwischen nicht mehr völlig neu, gibt's öfter. Teilweise ganz nett, andererseits ist der Protagonist auch nicht so wirklich sympathisch, eher das übliche zynische Arsch, quasi Yahtzees Persona in ner Fantasy-Welt. Geht so, gibt aber besseres.

Swafnir:
#17. Erich Hackl - Abschied von Sidonie

Das ist eines der Bücher, die ich damals in der Schule lesen musste und daher nicht wertgeschätzt habe. Es ist die Dokumentarerzählung (ja das ist alles wirklich passiert) über des Roma-Mädchens Sidonie, die 1933 als Baby vor einem Krankenhaus ausgesetzt wird und dann von Pflegeeltern (Kommunisten) aufgenommen und als ihre Tochter angenommen wird. Aber es ist auch die Geschichte wie es Leute ohne Rückgrad schaffen, dass das Mädchen dann mit zehn Jahren nach Auschwitz kommt und dort wenig später stirbt. Herzzerreißend.

Niniane:
#22 Frank Goosen - Raketenmänner

Es gibt so Bücher, die sind irgendwie für den Deutschunterricht geschrieben worden. Dies ist eins davon. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mir der Autor sagen will, aber eine Horde Oberstufenschüler*innen wird es mir sicher sagen können, nachdem sie das Buch totinterpretiert haben.  "Bist du der geworden, der du sein wolltest?" ist die Klammer für das Buch, das in mehreren Kapiteln Episoden aus dem Leben verschiedener Männer zwischen Mitte 20 und 70 präsentiert. Die Episoden sind lose miteinander verknüpft, mal wird vom Vater eines Protagonisten gesprochen, oder von Chef und Mitarbeiter. Was ihnen fehlt, ist das Ende. Alles bleibt in der Schwebe, die alles umfassende Frage wird in den seltensten Fällen beantwortet und dadurch kann auch keine wirkliche Bindung zu den Figuren entstehen, alles mäandert so vor sich hin. Meines Erachtens nach eins von Goosens schwächeren Büchern, auch wenn es sprachlich immer noch ganz hohes Niveau hat.

2 von 5 Raketen

#23 S. A. Chakraborty - Das Königreich aus Kupfer (Daevabad, Bd. 2)

Die Fortsetzung von "Die Stadt aus Messing" rockt - und wie sie rockt. Nachdem Nahri am Ende von Band 1 mehr oder weniger freiwillig beschlossen hat, in Daevabad zu bleiben, baut sie sich dort ein neues Leben auf. Gar nicht so einfach, wenn offensichtlich niemand dem anderen in dieser Stadt vertraut und an jeder Ecke Mord und Verrat warten.
Wie erwartet, hält Band 2 das Tempo, das am Ende von Band 1 nach den Infodumps angeschlagen wurde, aufrecht. Einziger Wermutstropfen: Momentan wirken die "Bösen" noch etwas eindimensional, aber ich hoffe, dass da noch was kommt. Hoffentlich bald, bisher ist der 3. Band noch nicht mal bei Amazon vorbestellbar, und das will was heißen :D

5 von 5 feurigen Schwertern

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