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Reading Challenge 2022

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Swafnir:
#4 Georg Büchner - Lenz & Woyzeck

Der Lenz ist sehr kurz und der Woyzeck nur ein Fragment, also nehme ich beide als ein Buch. Ich bin ja schon seit Schulzeiten ein "Fan" von Dantons Tod. Lenz und Woyzeck sind da aber verständnistechnisch schon andere Kaliber. Bei beiden Hauptakteuren ist es ein abgleiten in den Wahnsinn, was das Verständnis an einigen Punkten echt schwierig macht. Beim Lenz ist mir das nochmal schwieriger gefallen als beim Woyzeck. Auch diese beiden Werke beruhen wieder auf realen Fällen. Wissenschaftlich gesehen sind die beachtlich und interessant, für den lesevergnüglichen Privatgebrauch eher ungeeignet.

Ayou:
#1 Cho Nam - Joo - Kim Jiyoung Geboren 1982

Ein Einblick in die Gesellschaft Südkoreas und der Rolle der Frau im Sozialsystem zwischen Karriere, Familie und Muttersein.
Alles unterlegt und nachgewiesen mit Studien. Das Buch reicht bis ins Jahr 2016. ist also erschreckend aktuell. Es zeigt das Leben von Kim Jiyoung, welche am System Koreas zerbricht, welches nur Männer bevorzugt. Sei es beim Gehalt, bei der Jobwahl oder oder oder. Kann man vermutlich aber auf viele Länder ummünzen.

Raiden:
#1 Kerkergeschichten, eine DSA Kurzgeschichtensammlung für die Ikonischen Charaktere.
Ist eine solide Sammlung von 9 Kurzgeschichten (eine für jeden Ikonischen DSA 5 Charakter) und wie bei so einer Sammlung üblich, gibt es gute und nicht so gute Geschichten.

Niniane:
#4 Emily A. Duncan - Das schwarze Herz des Winters - Unholy (Bd. 1)

Wenn ich früher in die Stadt gegangen bin, um Klamotten zu kaufen und nichts gefunden habe, bin ich danach in eine der beiden großen Buchhandlungen gegangen und habe mir ein Buch gekauft aus Frust. Ich besitze und besaß immer schon sehr viele Bücher. Als ich dann im Herbst mich dann mal aufgerafft habe, meine vier Wände zu verlassen, um im Einkaufszentrum neue Hosen zu erstehen und mich gefragt habe, wer denn bitte diese Hosen anziehen soll, war zum Glück eine Buchhandlung in der Nähe, in der ich auch das Buch entdeckt habe, von dem ich mir gerade eine Leseprobe bei Amazon runtergeladen hatte: "Das schwarze Herz des Winters - Unholy". (Ich war kurz davor, das Hosenbudget komplett in Bücher umzusetzen, aber für Hosen hab ich momentan noch Platz - für Bücher nur bedingt).

Und worum geht es jetzt im Buch? Das Mädchen Nadya wurde von den Göttern erwählt und ist eine sogenannte "Klerikerin", heißt, sie kann mit allen Göttern des Pantheons von Kalyazin sprechen und dadurch Magie wirken. Kalyazin befindet sich seit Jahren mit Tranavia im Krieg, das seine Götter verbannt hat und Jagd auf die Kleriker macht. Gleich zu Beginn wird Nadyas Kloster von den Tranaviern zerstört und sie muss fliehen. Auf der Flucht vor Serefin, dem Kronprinzen und General der Tranavier, trifft sie Malachiasz, einen geheimnisvollen Jungen, der ebenfalls aus Tranavia stammt und die dort übliche Blutmagie beherrscht. Gemeinsam beschließen sie, den Krieg auf ihre Weise beizulegen.

Viel darf man nicht erzählen, weil das a) spoilert und b) die Handlung sehr viele Sprünge macht - gute Sprünge, auch wenn ich an manchen Stellen Sorge hatte, dass ein Charakter sagt "Ich bin nicht der Kronprinz, sondern eigentlich dein verlorener Schwippschwager siebten Grades". Was ich aber erzählen kann, ist, dass mir das Setting des Buches außerordentlich gut gefallen hat, ich kann mich nicht daran erinnern, bisher Fantasy gelesen zu haben, die auf russisch-slawischer Mythologie beruht. Auch die Hauptperson mochte ich, trotz der Umstände heult Nadya nie rum oder setzt sich selbstmitleidig in eine Ecke (ich sehe in deine Richtung, Harry Dresden). Weiterer Pluspunkt: Der Bösewicht hat eine Motivation, eine richtig gut nachvollziehbare, was ich immer zu schätzen weiß. Trotz der Tatsache, dass Blutmagie eine wichtige Rolle im Buch spielt und es einen gruselig-bösen Kult gibt, ergeht sich die Autorin nie in irgendwelche seitenlangen Schilderungen von Folter und/oder Morden.
Einen Minuspunkt gibt es dafür, dass man sofort in die Handlung geworfen wird, ohne dass man weiß, wer wer ist, und ich hätte ein Glossar für die russisch bzw. polnischen Ausdrücke, die genutzt werden, gut gefunden. Der deutsche Titel ist etwas seltsam, im Original heißt das Buch "Wicked Saints". Achja, und ich muss noch bis zum 27.1. auf die Fortsetzung warten, das ist natürlich das Allerschlimmste! :D

5 von 5 Zauberbüchern

Edit: Ich schaue nicht in die Amazon-Rezis, weil die meistens spoilern. In diesem Fall hätte ich das mal besser getan, die Autorin hat wohl einige höchst unschöne Dinge in Richtung asiatischstämmige Autor*innen losgelassen, für die sich zwar inzwischen entschuldigt hat, aber einen faden Beigeschmack hinterlässt das doch :/

Raiden:
#2 Die Legende von Assarbad, ein DSA Roman von Jörg Raddatz
Einer der schlechteren DSA Romane, die Nebenstory die erzählt wird hat nix mit der Hauptstory zu tun und dient meiner Meinung nach nur um das Buch zu füllen. Die Hauptstory ist an sich auch ehr flach erzählt und hat viele Lücken und der BBEG ist am Ende einfach nur lächerlich dumm.

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