Ich merke, ich habe mir den mythos immer viel pulpiger vorgestellt. Durch die Brettspiele und so war alles immer sehr grafisch und direkt. Danke dafür, werd mich der ganzen Sache nochmals anders nähern.
Oh, der Mythos
kann pulpig sein -- der ist da schon recht flexibel, und selbst beim ollen HPL selbst wird schon mal Cthulhu höchstpersönlich mit einem Dampfer überfahren (macht ihm zwar nicht viel aus, dem Schiff aber auch nicht), ein fieser Zauberer von seinen aufgebrachten Nachbarn gelyncht, oder ein Fischmenschenkult von der US-Regierung höchstselbst ausgehoben und das Riff, wo sich ihre feuchten Freunde aufhalten sollen, von der Navy bombardiert.
Daneben finden sich aber eben
auch eher klassische Horrorgeschichten, in denen einzelne Personen mit recht persönlichen Arten des Grauens zu tun bekommen und es sie entweder selbst erwischt oder sie zumindest mehr oder weniger hilflos danebenstehen, während ihm jemand anders zum Opfer fällt...
Ansonsten schließe ich mich den Überlegungen an, daß es, wenn man unbedingt in die "Zeit" von Lovecraft zurückwill (die nun auch schon praktisch ein Jahrhundert zurückliegt), wahrscheinlich wirklich erst mal sinnvoller ist, sich von dieser und dem damaligen Zeitgeist in den relevanten Teilen der Welt ein Bild zu machen. Die 1920er dürften nämlich so manchem modernen Menschen fast schon fremdartiger erscheinen als der Mythos an sich, während der umgekehrt nicht wirklich ausgerechnet an ein bestimmtes kleinkariert-
menschliches Jahrzehnt der Weltgeschichte gekoppelt ist.