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Nachbarthread wurde über Abenteuer gesprochen, welche handwerklich so vorbildlich aufbereitet wurden, dass SL das Szenario ohne viel Aufwand leiten können.
Allerdings gibt es auch viele Abenteuer die sehr beliebt sind, obwohl sie viel Arbeit für die Ausgestaltung durch die SL erfordern. Oder vielleicht sind sie gerade deswegen so beliebt, weil jede SL ihnen die ganz eigene Note verleiht?
Beispiele:
Berge des Wahnsinns (Cthulhu): Extrem umfangreiche Beschreibung und Detailtiefe, in welche sich SL erst einmal einarbeiten müssen. Wenig Fehlertoleranz (wenn man als SL eine Information nicht im Abenteuer findet und improvisiert, nur um später festzustellen, dass das Abenteuer doch etwas anderes vorsieht, muss man aufgrund des dichten Hintergrunds oft noch weitere Sachen ändern, damit es wieder passt). Teilweise werden einige Transferleistungen erwartet, welche nicht selbstverständlich sind (besonders im Bezug auf Reiserouten und Nahrungsmittelverbrauch), evtll. vereinfacht die Deluxe-Ausgabe diese Elemente auch.
Walking after Midnight (Vampire: the Masquerade): Sehr nachvollziehbare Beschreibung des politischen Konfliktes in welchen die SC hineingeworfen werden, wer die einzelnen Seiten sind, was sie wollen, und welche Ressourcen sie zum Einsatz bringen können, um ihre Ziele zu erreichen. Dann eine gut ausgearbeitete Einstiegsszene und dann ... nichts. Muss sich die SL selber ausdenken, was danach passiert. Hat wie gesagt viel Material als Basis dafür, aber trotzdem schade (das Abenteuer war Teil einer Anthologie und hatte daher nur eine begrenzte Seitenzahl - wäre interessant gewesen, was der Autor mit etwas mehr Seiten hätte anfangen können, denn Ideen hatte er ohne Zweifel).
Village of Hommlet/Temple of Elemental Evil (Dungeons & Dragons): Elaborierte Hintergründe ohne deutliche Hinweise für die Spieler, dass da irgendetwas ungewöhnliches vorgeht. Dörfer, in denen die Bewohner nicht beschrieben sind (außer wieviel Geld sie im Keller liegen haben, falls die Murder Hobos deren Haus anzünden und looten), Dungeons in denen die wichtigen Informationen der Raumbeschreibungen unter soviel Schwurbeltext begraben sind, dass man entweder mit Textmarkern in das Modul geht oder sich eine konzise Zusammenfassung ("Cheat Sheet") der Dungeonräume erstellt.