Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Tot & begraben
[Tot & begraben] Prolog - Die schwarze Katze
Gnomus:
Ich gebe dem Fahrer entsprechende Anweisungen, zuerst das Haus des PRofessors anzusteuern
WhiteFairy:
Als mir klar wird, dass sich der durchnässte Fahrgast neben mir aus Großbritannien hierher verirrt hat, ergreife ich vorsorglich rasch die Hand meines Vaters. Sein vor kurzem noch so freundlicher Gesichtsausdruck ist eingefroren, und seine Augen haben sich verengt. Armer Vater ..., seufze ich innerlich und halte seine Hand noch etwas fester. Auch ich bin aufgeregt, denke an Gotthilf und Eugen. Er wird es wohl nie überwinden. Wie könnte er auch. Kein Vater sollte das erleben müssen. Das haben so viele.
Trotzdem ... Der sonderbare Neuling hat meine Neugierde geweckt. Ich habe noch nie einen Briten getroffen. Mein Vater wendet sich indes ab und starrt zum Fenster auf die vorbeiziehenden nassen Häuser und Straßen hinaus. Ein trostloser Anblick. Die Anspannung steigert sich ins Unerträgliche für mich. Um nicht zu schweigen, suche ich verzweifelt ein Gespräch und antworte auf das Nuscheln des Fahrers. "Nun ja, das kann wohl jedem einmal passieren." Ich lache etwas angespannt.
"Herr Risach, Sie sagten, Sie arbeiten gerade an Ihrer Dissertation, bei denen die Theorien des Professors eine Rolle spielen könnten. Ist es diese Angelegenheit, die Sie nun nach Berlin verschlagen hat? Wovon handelt Ihre Arbeit, wenn sich das für Laien einfach in Worte fassen lässt? Vermutlich reisen Sie gleich wieder ab, nachdem Sie nun den Professor nicht mehr wohlbehalten antreffen konnten. Sind Sie ebenfalls im Grand Hostel untergekommen? Ansonsten, Sie sind herzlich eingeladen, nach dem traurigen Anlass bei uns Gast zu sein. Vielleicht morgen?" Ich merke, wie sich meine Gedanken und Fragen vor lauter Aufregung überschlagen. "Bitte entschuldigen Sie, ich lasse Sie kaum zu Wort kommen."
Gnomus:
"Ja, ganz Recht, Gnädigste. Ich war mir sicher, aus den Theorien des PRofessors würden sich mit entsprechenden Vorarbeiten Datierungsmethoden für archäologische Artefakte machen lassen. Das war allerdings nicht Gegenstand meiner Dissertation, da ging es um einige arabische Handschriften, die einmal die gesamte Seidenstraße nach Karakorum und zurück gereist waren und auf den absonderlichsten Materialien gedruckt. Zu schade, dass ich die Sache nicht zum Abschluss bringen konnte, ich habe bis heute keine Publikation gelesen, die da genauer hätte Aufschluss geben können. Aber das hat nichts mit meinem Besuch zu tun. Ich will lediglich einige Briefe eines in der Fachwelt bekannten Physikers für einen Kunden auf Echtheit prüfen lassen. DEr Professor war mein Gewährsmann in dieser Sache, Gott sei Dank scheint sein Bruder Rat zu wissen, sonst wäre meine Reise umsonst gewesen." Auf die Frage mit dem Grand Hotel lache ich. "Derartige Adressen sind einem kleinen Altbuchhändler wie mir leider verschlossen, ich wohne in einer kleinen Pension nahe des zoologischen Gartens, für meine Bedürfnisse völlig ausreichend, aber ich weiß ihr großzügiges Angebot sehr zu schätzen! Mir will scheinen, wir sind fast da?", frage ich schließlich, aus dem Fenster sehend
WhiteFairy:
"Oh, wie aufregend das klingt!", bestaune ich die Erzählungen des Antiquars, auch wenn mir der Kontext völlig fremd ist. "Dann kommen Sie doch morgen zu Mittag zu uns auf ein bescheidenes gemeinsames Essen. Wir würden uns sehr freuen, nicht wahr, Vater?" Als ich dessen Hand etwas drücke, fährt er aus seiner Starre hoch und wendet sich wieder zu uns. "Wie ... Äh ja ... Aber natürlich. Sie sind uns willkommen, guter Mann. Meine Frau kocht vorzüglich."
Das Taxi kommt vor einer alten Villa zum Stehen. Die anderen Trauergäste haben sich überwiegend schon zur Haustüre hineingedrängt. Rettung ins Trockene. Ich helfe meinem Vater aus dem Auto. Dann verabschiede ich mich kurz bei dem britischen Fahrgast, dessen nasser Mantel mir auf der Fahrt den meinen auf einer Seite genauso durchnässt hat.
Gemeinsam mit dem Antuqiar eilen wir im strömenden Regen auf die Haustüre zu.
Die Haushälterin hat alle Hände voll zu tun, den tropfenden Trauergästen die Mäntel, Hüte und Regenschirme abzunehmen. Auch mein Vater und ich geben dankend unsere Sachen ab. Plötzlich fahre ich erschrocken herum. Meine Handtasche ... Die hatte ich doch eben noch in ... Oh nein!
Grimhood:
Sehr interessante Herrschaften. Mir wird erst jetzt bewusst, dass ich bei einer Grupper Trauergäste eingestiegen bin. Etwas peinlich berührt verabschiede ich die aussteigenden Herrschaften. Das junge Fräulein wirkte merklich angespannt, eine Reaktion mit der ich in Deutschland häufiger rechnen muss. Auch wenn mir die Expeditionsaufträge außerhalb Europas den Einsatz im großen Krieg erspart haben, kann ich das Unwohlsein der Deutschen in Gegenwart eines Mitglieds der britischen Krone gut nachvollziehen.
In Gedanken versunken starre ich vor mich hin, als ich die Handtasche neben mir bemerke. "Oh heavens, her purse!" rufe ich überrascht aus. Der Taxifahrer starrt mit erhobenen Augenbrauen aus dem Rückspiegel an.
"Halten Sie bitte an!" Ich drücke dem kauzigen Mann ein 50 Reichspfennig-Stück in die Hand und springe aus dem Taxi.
Mit der Handtasche in der einen und meiner nassen Zeitung in der anderen Hand laufe ich zu dem Gebäude, vor dem Herrschaften ausgestiegen sind, und klopfe an der Haupttür...
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