Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Tot & begraben
[Tot & begraben] Prolog - Die schwarze Katze
Der Läuterer:
Hieronymus gibt Hans ein Zeichen und dieser schiebt den Rollstuhl an.
"Herr.
Von Risach?"
Der Bruder kommt Dir in seinem Rollstuhl fast ungebührlich nahe. Er hebt mahnend die mumienhafte, rechte Hand mit dem gestreckten Zeigefinger.
Seine Gesichtshaut ist unnatürlich glatt für sein Alter. Ohne Falten spannt sie sich straff über den Schädel wie ein gewachstes Pergament. Fast durchscheinend.
"Es ist sicher.
Ganz sicher.
Nicht.
Der richtige Zeitpunkt.
Wir müssen mit Ihnen.
Dringlichst reden."
Seine Stimme ist jetzt kräftiger, aber dennoch leise und noch immer kratzig.
"Sie glauben.
Sicherlich, dass Sie meinen.
Bruder kannten.
Aber vermutlich taten Sie das.
Nicht.
Wirklich mein Bruder.
War kein.
Guter Mensch."
Die Lippen des Mannes sind schmal. Zu schmal für seine Zähne, so dass man annehmen könnte, er würde entweder lächeln oder die Zähne fletschen.
"Verstehen Sie.
Mich nicht falsch."
Seine Augen glänzen und sind hellwach. Sie huschen über Dein Gesicht, als würden sie jegliche Emotion, jedwede Regung registrieren.
Ein bösartiges Zucken entsteht kurz in seinem linken Mundwinkel. Dann ist es verschwunden.
"Er war.
Auch kein schlechter.
Mensch."
Verächtlich stülpen sich die Lippen des Mannes nach vorne und eine Strähne seines langen Haares fällt ihm ins Gesicht.
Der Läuterer:
"Was.
Ich damit.
meine Sie." Ein leicht verächtliches Lächeln umspielt die dünnen Lippen des mumienhaften Mannes.
"Kannten ihn wohl doch.
Nicht so.
Gut wie Sie.
Meinen.
Wie könnten Sie.
Auch mein." Seine Augen funkeln böse.
"Bruder war genial.
Als Gelehrter ein.
Selbstdarsteller mit dem Hang.
Zur Blendung.
Und purem.
Egoismus." Seine dürre Hand streicht die Haarsträhne zurück.
"Einige wesentliche.
Ideen und.
Erkenntnisse waren.
Nicht die seinen geborgt.
Geliehen.
Gestohlen könnte.
Man auch sagen.
Geistiger Diebstahl.
Sozusagen."
"Und er hat das.
Glück.
Der Familie seinen.
Wissenschaftlichen Interessen.
Immer untergeordnet." Ein Zischen wie von einem Teekessel kommt zwischen seinen Zähnen durch. Und schüttelt enttäuscht den Kopf.
"Mein Bruder war.
Ein kluger Kopf doch.
Ohne. Herz."
"Sein Sohn." Der Kopf des Pastors nickt in Richtung Leonhardt.
"Ist kein reicher. Mann.
Der aber harte Arbeit.
Leistet." Die Stirn des Mannes glänzt, als sei sie mit Butter bestrichen.
"Seine Elfi.
Wird nicht viel.
Erben Hypotheken Sie.
Verstehen?" Er reibt seine wachsartigen Hände.
"Fast sein.
Gesamtes.
Geld in einer öden.
Sternwarte versenkt hat er.
Hat damit zwei.
Russen unterstützt dieser.
Mann hinter mir am.
Tisch, der mit der.
Grauen Fliege hat.
Auch viel.
Geld hinein gesteckt er ist.
Ein alter Freund meines.
Bruders aus Tagen.
Der Studienzeit Karl.
Joseph Blumberg ein.
Freizeit Astronom." Erneut funkeln seine Augen böse.
Gnomus:
Bevor ich zu Hieronymus gehe, lasse ich interessiert den Blick über die Titel im Bücherschrank schweifen, old habits die hard.
"Too much information", denke ich mir frustriert, als Hieronymus mir seine Tirade über seinen Bruder serviert. Nicht willens, mich in ein emotionales Familiendrama hineinziehen zu lassen, nicke ich und lächle gequält während er redet, vermeide aber eine direkte Antwort.
"Ich bedaure, dass Ihr Bruder es offenbar nicht verstanden hat, das rechte Gleichgewicht zwischen dem Eifer für seine Forschungen und der Hingabe für seine Familie zu finden... Mir war gar nicht bewusst, dass er solche Investitionen getätigt hat für seine Forschungen... darf ich fragen, ob diese jemals etwas ergeben haben?"
Im Reden nehme ich das Portfolio, das Fechners Briefe enthält, zur Hand, auf den richtigen Moment wartend, sie Hieronymus zu präsentieren.
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