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[MSZL] Prolog - Das Mädchen und die Mönche -

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Outsider:
Im Hotel
Stockholm ist verglichen mit Uppsala und erst recht verglichen mit Märsta eine quirlige Metropole voller Menschen, Geräusche, Lichter und Gerüche. Das dumpfe bollern von Hufen über Schnee ist dem hellen Klackern von Eisen auf Kopfsteinpflaster gewichten.

Immer wieder kann man zwischen den Häusern das Glitzern der Wasserarme wahrnehmen in denen sich die Lichter der Stadt widerspiegeln.

Von der Haltestelle der Kutsche aus ist es nur ein kurzer Fußmarsch bis zum Hotel Kung Karl XII aber es ist als würde man in einer anderen Welt sein. Schnell verteilen sich die Reisenden in die verzweigenden Kopfsteinpflastergassen und auch ihr bahnt euch euren Weg in das Herz der Stadt. Alles ist hell und ein wenig hektisch, Menschen kommen euch entgegen, ihr müsst ausweichen, sie weichen euch aus. Andere Kutschen fahren durch die Straßen und es riecht nach den Ausdünstungen von Menschen und Tieren gleichermaßen vermsicht mit dem süßlichen Geruch von rauchenden Schornsteinen.

Aleksander fühlt sich an alte Tage erinnert, welche noch gar nicht so lange her sind als er selbst auf der Suche nach etwas Zerstreuung vom sorgenlosen Alltag auf dem Pflaster Stockholms unterwegs war.

Die prunkvolle Fassade des Hotels taucht vor euch auf und nach einer kurzen Anmeldung führt ein Diener euch zu euren Zimmern in denen ihr euch für den Abend frisch machen könnt. Es bleibt gerade genügend Zeit um sich einmal auf dem Bett auszustrecken, die Kleidung zu bürsten, zurechtzurücken und dann müsst ihr auch schon wieder los. Durch die dunkel getäfelten Gänge des Hotels runter zum Speisesaal wo euch euer Gastgeber erwarten wird, wie ihr einer kleinen Willkommensnotiz entnehmen konntet welche neben einem Präsentkorb auf euren Zimmern lag.

Angestellte in guter Kleidung halten euch die Türen auf und wenig später steht ihr im Speisesaal des Hotels.

Hohe Fenster gewähren einen Blick auf die Straßen Stockholms, Runde Tische mit silbernen Kerzenleuchtern und gestärkten weißen Decken sind im Raum verteilt. Der Boden, blankgeputzt, so dass man sich in den Kacheln spiegeln kann und von der hohen Decke hängende Kronleuchter runden das Bild ab.

An den Wänden hängen Gemälde welche Szenen aus dem sommerlichen Stockholm zeigen. Auf einer niedrigen Bühne spielt ein Quintett ein Musikstück in dessen Rhythmus die Ober und Bediensteten zwischen den Runden Tischen hin und her wuseln, Getränke und Speisen bringen, nach Wünschen fragen und sich um das Wohl der Gäste kümmern.

Ein junger Mann in der Uniform des Hotels nimmt euch in Empfang und führt euch zu einem etwas abseitsstehenden Tisch, der durch ein paar mit Stoff verkleidete Säulen optisch vom restlichen Raum getrennt wurde.

Der Tisch, wie ihr sehen könnt, ist für drei Personen gedeckt. Das beste Porzellan wetteifert mit dem Silber des Besteckes um den schönsten Glanz und fängt das Licht der Kronleuchter ein.

Am Kopfende der kurzen Tafel sitzt bereits euer Gastgeber.

Ein Mann in seinen Dreißigern, schmale Schultern, dunkles Haar, welches an den Schläfen vorzeitig ergraut ist. Eine runde Brille sitzt auf der Nase durch welche dunkle Augen auf den Teller vor ihm starren.



Die Wangen sind etwas eingefallen als hätte er in letzter Zeit zu wenig gegessen, die Haut hat eine vornehme Blässe. Der Anzug den er Trägt sitzt tadellos und war sicherlich teuer.

Katharina:
Helena - Hotel in Stockholm

Helena nutzt die Zeit am Zimmer, um sich kurz frisch zu machen, und klopft schließlich an Aleksanders Zimmer. "Ich wäre dann soweit.", erklärt sie, und Aleksander kann bemerken, dass sie dezentes Makeup und ein wenig Parfum aufgelegt hat. In ihrer Hand hält sie nur eine kleine Tasche, aus der eine Ecke des Notizbuchs herausragt.

Beim Weg zum Speisesaal lässt Helena Aleksander den Vortritt und blickt sich immer wieder neugierig um, während sie ihm folgt. Im Speisesaal angekommen wartet Helena, ob Aleksander sie vorstellt, bevor sie selbst das Wort ergreift.

Don D. Kanalie:
Aleksander von Bäcklund - Hotel in Stockholm

Kurz nach dem Klopfen gibt es ein leises Gerumpel hinter Aleksanders Tür und wenige Sekunden später tritt Alkesander heraus. Er ist in einen edlen, aber etwas zerknitterten, schwarzen Anzug gekleidet. Darunter trägt er ein weißes Hemd mit Stehkragen und ein dunkelrote Krawatte ziert seinen Hals. In der selben Farbe sind auch seine dünnen Handschuhe und das Einstecktuch in seiner Brusttasche gehalten und auf seinem Kopf trägt er einen schwarzen Zylinder. Von einer silbernen zierlichen Kette baumelt eine Taschenuhr, die Aleksander just in dem Moment in der Tasche verschwinden lässt, als er die Tür aufmacht. "Ich hoffe du hast nicht zu lange gewartet Helena? Hätten wir etwas mehr Zeit, hätte ich den Anzug nochmal bügeln lassen", sagt er etwas zerknirscht. "Wie dem auch sei. Dann mal los."
Als wäre er schoneinmal hier gewesen, führt Aleksander Helena zielstrebig zum Speisesaal. Dort angekommen sieht er sich kurz um, als der Kellner die Beiden abholt und zu ihrem Gastgeber geleitet. "Mr. Corell nehme ich an?" Aleksander deutet eine leichte Verbeugung an. "Ich bin Aleksander von Bäcklund und ich möchte Ihnen meine geschätze Kollegin vorstellen, Helena Johansson."

Outsider:
Euer Gastgeber schaut von seinem Teller auf und ein Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht.

Aber es ist ein altes Lächeln, das nicht so recht zu der Person vor euch passen will. Es ist ein Lächeln das man bei faltigen Großeltern mit riesigen Ohren und einer knubbeligen Nase erwartetet, welche den Kindern mit strahlenden Augen zuhören, wenn sie ihre neusten Lebensweisheiten vortragen...und dabei lächeln. 

Der Mann vor euch ist aber nicht viel älter als ihr.

„Wundervoll!“ sagt er mit angenehm warmer Stimme und schiebt seinen Stuhl zurück um euch um den Tisch herum entgegen zu kommen. „Sie sind gekommen, das ist mehr als ich zu hoffen gewagt hätte!“

Er ist vielleicht eine Handbreit kleiner als Aleksander und von schlanker Statur, seine Bewegungen sind präzise aber vorsichtig.

Gekonnt ergreift er Helenas Hand und deutet einen Verbeugung und einen Kuss an.

„Corell, Johan Corell“ dann wendet er sich Aleksander Bäcklund zu und ergreift auch seine Hand. Die Haut ist weich, die Hand kühl aber der Händedruck ist fest.

„Herr Bäcklund, es ist mir eine Freude sie beide an diesem Abend in diesem wunderbaren Hotel begrüßen zu können!“

Er deutet auf den Tisch hinter sich.

„Bitte setzen sie sich, wir sollten ein wenig plaudern und das gute Essen genießen, ich hoffe sie mögen Meeresfrüchte und Fisch!“

Dann senkt er seine Stimme ein wenig „Bevor wir zum restlichen Abendprogram übergehen!“

Während sich Herr Corell wieder setzt ruft er mit einer knappen Geste die Kellner herbei.

„Wir können beginnen!“

Katharina:
Helena - Speisesaal

"Vielen Dank für die Einladung", antwortet Helena mit leichtem Lächeln, ehe sie Platz nimmt. Fast schon ehrfurchtsvoll wandert ihr Blick über die pompöse Einrichtung des Speisesaals.

"Natürlich, Fisch klingt wunderbar", erwidert Helena und schenkt Herrn Corell ein weiteres Lächeln, nur dem sie zugleich ihre Angespanntheit überspielt. Doch obwohl sie sich sichtlich ein wenig unwohl fühlt, ist auch nicht zu übersehen, dass Helena genau weiß, wie man sich in einem feinen Lokal benimmt und was sich gesellschaftlich gehört. Routiniert meistert sie das viele Besteck und wählt den passenden Wein zum Fisch. Es dürfte also nicht ihr erstes Mal in einem teuren Hotel sein - auch wenn die Zeiten, als sie dies gewohnt war, vielleicht schon länger zurück liegen. Schon nach ein paar Minuten ist jedoch zu bemerken, wie Helenas Nervosität langsam abnimmt, Gesichtszüge und Schultern sich zusehends entspannen.

"Sind sie schon lange in Stockholm, Herr Corell?", eröffnet Helena schließlich das Gespräch.

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