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[MSZL] Prolog - Das Mädchen und die Mönche -

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Outsider:
Johann Corell lehnt sich etwas zurück und betrachtet Aleksander. Er fährt fort als dieser sich von dem Gemälde abwendet.

„Diese Wirkung hatte Lisbeth auf die Menschen in ihrer Umgebung, sie konnten einfach nicht die Augen von ihr lassen.“

„Der Tod meiner Schwester jährte sich in diesem Monat zum achten mal. Ich war damals schon ein wenig besorgt um meine Schwester und hatte ein Auge auf sie. Sie war jung, behütet aufgewachsen, jetzt allein in dieser…Stadt. Nicht persönlich versteht sich. Wenn ich die Hoffnung hätte, dass ein Ermittler mir weiterhelfen könnte, dann hätte ich einen engagiert, das können sie mir glauben.“

Mit einem Wink schickt er den Bediensteten wieder weg, das Bild verbleibt auf einen Stuhl gelehnt am Tisch. Als wäre Lisbeth ein weiterer Gast in diesem Arrangement.

„Wenn sie mit gläubig meinen, dass ich an eine höhere Macht glaube, welche die Geschicke von Menschen und Dingen beeinflusst, dann vermutlich ja. Wenn sie meinen das ein Erlöser vom Himmel herabsteigt und all unsere Sünden von uns nimmt, dann vermutlich nicht. Auch wenn es das ist was diese Welt wahrscheinlich am meisten braucht!“

„Sicherlich wusste sie das sie sterben würde, sie kam im April als der Schnee noch lag und ging endgültig von uns im Dezember 1853. Sie hatte eine lange Zeit um zu begreifen, dass nichts auf dieser Welt sie mehr retten konnte und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb verbrachte sie ihre letzten Monate weitestgehend allein. Wenn sie stark genug war, wanderte sie durch die Gärten des Anwesens, doch in den letzten Wochen, hielt sie sich fast nur noch bei den Toten auf.“

„Wenn es eine unbekannte Krankheit war, warum dann sie. Eine junge Frau in der Blüte ihres Lebens, warum niemand sonst?“

„Wenn es einen Ermittler geben würde der die Schleier des Todes überwinden und im Jenseits nach ihr suchen könnte, glauben sie mir ich würde ihn bezahlen oder selbst gehen, wenn er sich nicht trauen würde!“

Katharina:
Helena - Speisesaal

Nachdenklich betrachtet Helena das Bild und scheint das Gespräch zwischen Herrn Corell und Aleksander nur am Rande mitzubekommen. Als die Bücher und Gedichte erwähnt werden, wandert Helenas Blick von dem Bild zu Johann Corell: "Erinnern Sie sich denn noch an ein paar der Gedichte? Oder zumindest an deren Inhalt? Und können Sie ein paar der Buchtitel nennen? Es mag Ihnen unbedeutend erscheinen, aber ich denke, wenn man weiß, was ein Mensch liest, dann weiß man auch viel über seinen Charakter."

Outsider:
Zwei Seelen in einem Körper. Diese Beschreibung hängt in Helena´s Gedanken nach, auch wenn sie dem Gespräch nicht wirklich gefolgt ist. Selbst der Maler scheint es beabsichtigt oder unbeabsichtigt so erschaffen zu haben. Die junge Frau in ihrem weißen Kleid und drum herum die Hunde, als hätte das Mädchen etwas tierhaftes an sich.

„Gedichte über die Natur, die raue wilde Natur des Nordens und das Meer. Ein paar waren von düsterer Natur, vielleicht kennen sie es?“

Johan räuspert sich bevor er mit ernster Stimme anfängt zu rezitieren.

Einen kenne ich,
Wir lieben ihn nicht,
Einen nenne ich,
Der die Schwerter zerbricht!
Weh! sein Haupt steht in der Mitternacht,
Sein Fuß in der Erde Staub,
Vor ihm wehet das Laub
Zur dunklen Erde hernieder;
Ohn Erbarmen
In den Armen
Trägt er die kindische,
Taumelnde Welt!
Tod – so heißt er!
Und die Geister
Beben vor ihm, dem schrecklichen Held!
„Derlei Dinge waren es die sie zu letzte, ich will mal sagen, begeistert haben. Auch wenn das in dem Zusammenhang sicherlich das falsche Wort ist.“

Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu.

„Es ist von einem Deutschen glaube ich.“

„An ihre Bücher erinnere ich mich nicht im Einzelnen, es waren so viele. Da waren es meistens alte Sagen, das würde es gut treffen. Leute die etwas über das Land selbst geschrieben haben und über die Lebewesen die in den Landen leben. Nichts Wissenschaftliches, mehr…“ Johan macht wieder eine Pause „…mehr Volkssagen und Märchen.“

„Das fasst es gut zusammen!“

Katharina:
Helena - Speisesaal

"Vielen Dank.", antwortet Helena, "Ein schönes Gedicht, wenn auch etwas düster." Sie nippt an ihrem Glas. "Ihre Schwester scheint eine interessante und gebildete Frau gewesen zu sein." Nach einem kurzen Seitenblick zu Aleksander fährt Helena fort. "Ich würde gerne mehr über sie herausfinden und sie kennen lernen."

Don D. Kanalie:
Aleksander von Bäcklund - Speisesaal

Aleksander blickt Helena kurz an und es sieht aus als würde er über etwas nachdenken. "Vielleicht wirst du das bald.", sagt er dann. Dann wendet er sich wieder seinem Gastgeber zu: "Ich musste leider so nachdrücklich Ihre Beweggründe hinterfragen und ich entschuldige mich, sollte ich damit alte Wunden aufgerissen haben. Sie müssen wissen, die Beweggründe ist bei derlei Dingen gar nicht so wichtig. Es geht viel mehr darum, wie stark Ihre Intention ist. Sie müssen es wirklich wollen, sonst funktioniert es nicht." Aleksander lehnt sich etwas zurück und schwenkt das Weinglas in seiner rechten Hand. "Da dies nun geklärt möchte ich Sie darauf hinweisen, dass der Gefallen, um den Sie bitten, nicht gerade klein ist. Sind Sie bereit uns diesen Gefallen zu gegebener Zeit zu erwiedern?" Mit diesen Worten lehnt sich Aleksander wieder nach vorne und reicht Johann Corell seine Hand.

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