Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht

[MSZL] Prolog - Das Mädchen und die Mönche -

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Outsider:
 „Zwei Türen, das bekommen wir sicherlich hin und mein Personal wird dafür sorgen, dass uns niemand stört. Das jedenfalls kann ich ihnen versichern. Was den Zeitpunkt angeht, da hatte ich an heute Abend gedacht?“

„Wenn ihre Kunst diese Rituale verlangt…“ fährt Johann fort „…wäre es hilfreich gewesen, wenn sie mir auf meinen Brief, in dem ich um die Séance bat, vielleicht ein Telegramm oder ähnliches hätten zukommen lassen. Dann wäre ich zumindest vorbereitet. Kann ich davon ausgehen, dass sie vorbereitet sind? Wenn ja, würde ich das Risiko eingehen es heute Abend abzuhalten.  Einer von Dreien, der zum Teil zumindest dieses Ritual nicht durchläuft, wie schädlich ist das, was meinen sie?“

„Ich kann ihnen versichern, dass ich keine Drogen genommen habe und in letzter Zeit auch keiner Frau beigewohnt habe. Was die Waschung angeht, da muss ich wohl auf die morgendliche Reinigung verweisen. Das Fasten allerdings…“ Johann macht eine Geste über den Tisch „…da sind wir uns wohl einig das wir in dieser Angelegenheit alle schuldig sind!“

Don D. Kanalie:
Aleksander von Bäcklund - Speisesaal

"Es tut mir leid Sie nicht früher über diese Dinge benachrichtigt zu haben, Mr Corell. Ich wusste nicht das die Zeit drängt, denn die Toten bleiben für gewöhnlich für längere Zeit tod und Zeit spielt bei Ihnen eine eher geringere Rolle. Das werden Sie vielleicht merken, wenn Sie mit Ihrer Schwester sprechen. Außerdem schicke ich solche Details eher ungern per Brief an Menschen, die ich bis jetzt erst aus einem Schreiben kenne. Bitte verstehen Sie das." Aleksander überlegt kurz und fährt dann fort: "So wie ich das sehe bleibt lediglich keine Zeit für das Fasten. Ein Raum ist, wie Sie sagen, vorhanden und die rituelle Waschung ist eine Sache von einigen Minuten. Leider ist dies nicht mit Ihrer Morgenroutine gleichzusetzen, es geht viel mehr darum den Geist und Körper auf die kommende Aufgabe vorzubereiten. Das Weltliche abzuwaschen sozusagen. Ich assistiere Ihnen natürlich dabei."
"Um das fehlende Fasten auszugleichen gäbe es zwei Möglichkeiten.", Aleksander spricht jetzt etwas leiser. "Die erstere wäre ein Blutopfer. Sie müssten wärend des Rituals etwas Ihres Blutes in einen Kelch geben, Mr. Corell. Nicht viel, ein kleiner Schnitt an Ihrem Unterarm würde genügen. Bei der zweiten Möglichkeit müsste ich das Zimmer etwas verunstalten, Zeichen an Türenrahmen anbringen und Ähnliches. Das ist eher eine Kostenfrage, da die Hotelleitung so etwas bestimmt nicht gerne sieht."

Outsider:
Johann steht auf und schiebt seinen Stuhl nach hinten.

"Dann nehmen wir das Blut, ich scheue keine Kosten, aber ich will dem Haus hier nicht mehr Unannehmlichkeiten bereiten als unbedingt notwendig!"

Mit diesen Worten deutet er in Richtung des Speisesaals und den dahinterliegenden Gängen des Hotels über dessen Treppenhäuser man hoch zum Dachgeschoss kommt.

"Wollen wir dann? Die Toten mögen Zeit haben, die sterb…lichen jedoch nicht."

Das erste mal an diesem Abend blitzt etwas in seinen Augen auf, das Ungeduld und Entschlossenheit widerspiegelt.

Katharina:
Helena - Speisesaal

Aufmerksam lauscht Helena Aleksanders Erklärungen, hält sich jedoch mit eigenen Anmerkungen zurück. Das hier ist sein Metier und sie hat keine Zweifel, dass er weiß, was er tut. Dennoch zuckt sie bei dem erwähnten Blutopfer kurz zusammen. Ob es eine gute Idee ist, den Kreislauf aus Leben und Tod so gewaltvoll zu durchbrechen? Aber Aleksander weiß bestimmt, was er tut. Helena platziert daher ihr Besteck rechts auf dem Teller, legt die Stoffserviette neben das halbvolle Weinglas und erhebt sich, um zum Zimmer aufzubrechen.

Don D. Kanalie:
Aleksander von Bäcklund - Im Dachgeschoss des Hotels

Helena und Aleksander begeben sich mit ihrem Gastgeber Mr. Corell in das Obergeschoss des Hotels. Dabei macht Aleksander einen kleinen Umweg um einen ledernen Koffer aus seinem Zimmer zu holen. Die Kanten des Koffers, obwohl mit Metall beschlagen, sind schon etwas abgewetzt und das Leder wirkt alt und speckig. An ihrem Ziel angekommen schreitet Aleksander zunächst durch den Raum und begutachtet ihn kurz. "Das sollte funktionieren." murmelt er nachdenklich. Anschließend gibt er Anweisungen den Raum etwas umzugestalten. Tische und Stühle werden beiseite geräumt und der Teppich zusammengerollt. Aus seiner Tasche holt er mehrere Beutel und einige Kerzen. Ein Beutel ist gefüllt mit schwarzem Sand. Mit diesem formt er in die Mitte des Raumes vorsichtig vier, sich an verschiedenen Stellen überlappende, Kreise, einen Großen und drei Kleine, und fügt dann noch weitere Symbole an deren Rändern hinzu. "Hier werden Sie sich hinsetzten Mr. Corell und hier nimmst du bitte Platz Helena", sagt er und deutet dabei auf zwei der kleineren Kreise. "Und bitte achtet darauf den Sand nicht zu berühren oder die Zeichen zu verwischen. Aber zuerst die Waschung..." Aleksander erklärt kurz, was bei einer rituellen Waschung zu beachten ist und wird wenn nötig assistieren.
Während die Anderen sich bereit machen tritt Aleksander mit einem weiteren Säckchen aus den beiden Türen heraus. Die Schwelle der jeweiligen Tür bestreut er mit einer dicken Linie Salz und weist Mr. Corells Angestellte darauf hin niemanden herein zu lassen. 

Als Helena aus dem Bad zurückkehrt kann sie gerade beobachten, wie Aleksander mit Kreide und geübter Hand Futhark Runen an die Innenseite einer Tür anbringt. In einem Kreis angeordnet lässt sich dort, falls man der alten Runensprache mächtig ist, lesen: Pforte / Heraus / Ende. Auch die andere Tür weist bereits Runen auf, die etwa Pforte / Durchgang / Beginn bedeuten. Aleksander selbst trägt nur noch seine Hose, Handschuhe und sein locker sitzendes weißes Hemd, dass er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt hat. Die Vorhänge sind mittlerweile zugezogen und der Raum ist nur noch spärlich durch sieben Kerzen, die symetrisch um die Kreise angeordnet sind, beleuchtet. Johann Corell sitzt bereits ungeduldig in seinem Kreis.
"Wenn du bereit bist, Helena, können wir beginnen." Aleksander wartet geduldig bis Helena ihren Platz eingenommen hat und holt dann die letzten Utensilien aus seinem Koffer. Dann schreitet er barfuß über die Kreise hinweg auf Mr. Corell zu und hockt sich neben Ihn. In seinen Händen hält er einen rustikalen Holzkelch und ein altes Messer, dessen dunkle Klinge im Kerzenschein seiden schimmert.



"Ich bitte um Verzeihung Mr. Corell, Ihren Arm bitte." Aleksander fügt Johann einen kleinen Schnitt auf der Oberseite seines Unterarms zu und lässt ein paar Tropfen seines Blutes in den Kelch fließen. Dann zückt er ein Stofftuch aus seiner Gesäßtasche und überreicht es Johann. "Für Ihre Wunde. Ich bitte nochmals um Verzeihung." Aleksander richtet sich wieder auf, begibt sich in die Mitte des großen Kreises und stellt den Kelch dort ab. Für eine kurze Zeit verweilt er dort und blickt schweigend und mit angespanntem Gesicht auf den Kelch hinab. Mr. Corell kann es nicht sehen, denn Aleksander hat ihm den Rücken zugewandt, aber Helena glaubt kurz einen güldenen Schimmer in Aleksanders Augen zu sehen, der so schnell wieder verschwindet wie er gekommen war. Die Sekunden scheinen sich in Minuten zu verwandeln, als Aleksander plötzlich sein Handschuhe auszieht und erneut das Messer zückt. Er streckt seinen Linken Arm aus, im Kerzenschein wirkt seine vernarbte Hand fast wie eine Klaue, und mit einer fließenden Bewegung lässt auch er sein Blut in den Kelch tropfen. Danach zückt er ein weiteres Stofftuch und setzt sich in seinen Kreis.

Mit entschlossener Miene sucht er den Blick der Anwesenden. "Bitte konzentriert euch auf Lisbeth, auf alles was ihr von ihr wisst und an Dinge die einen starken Bezug zu ihr haben. Besonders Sie, Mr. Corell. Denken sie an Momente mit Ihrer Schwester mit denen sie starke Emotionen verknüpfen, ob gut oder schlecht." Dann schließt Aleksander seine Augen und beginnt einen guttaralen Singsang, kaum verständlich und in sich hinein murmelnt, bei dem er den Körper rythmisch vor und zurück wippt.

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