Autor Thema: [Realität vs Plausibilität] Gruppenkonzepte, Profile & Interessengemeinschaften  (Gelesen 21764 mal)

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Offline Vanakalion

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Oft sind die Charaktere einer Spielsitzung ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Individuen, die in der Realität niemals harmonisieren würden. Verschiedenste Kulturen, Sozialschichten, Weltansichten, usw. würden nicht selten in Mord und Totschlag münden. Space Gothic bietet meines Wissens als einziges Regelwerk Gruppenprofile an, die weitestgehend unterbinden, daß die Gruppendynamik in Disharmonie ersäuft.

Welche anderen Regelsysteme verfügen über ein vergleichbares Konzept?
« Letzte Änderung: 12.05.2022 | 10:26 von Vanakalion »
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Offline klatschi

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Als weiteres Beispiel fällt mir Coriolis ein, bei denen die Spielenden nicht nur ein gemeinsames Gruppenprofil wählen, sondern in Abhängigkeit davon auch ein spezifisches Talent erhalten und darüber hinaus auch Teile der Welt (Auftraggeber und Gegner) zusammen erstellen.

Online ghoul

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Yoon-Suin. Dort wird das Setting erstmal erwurfelt, auch Milieu / Gruppenzugehörigkeit der Spieler-Personnagen.
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PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
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von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline JollyOrc

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Degenesis Artefacts hat da mit Scars, Alignment und Constellations etwas Interessantes anzubieten, allerdings habe ich das noch nicht im Spiel ausprobieren können: Das sind quasi Regeln rund um Gruppenzusammenhalt und Ziele. Sie helfen festzulegen, warum man zusammen ist: Ambition, Loyalität, Zufall, Schicksal, Dogma, oder Rache?

In Kombination davon und den einzelnen Konzepten ergibt sich dann die Konstellation, und die einzelnen Gruppenmitglieder erhalten dadurch Boni/Mali

Erlebte Dinge resultieren dann in Narben, die man, wenn man sich an der Alignment abarbeitet, gegen Egopunkte (Quasi Bennis um mehr Würfel zu erhalten) oder Trigger (automatische Erfolge) tauschen kann.

Das ist also eine Mechanik, die interessante und passende Gruppenzusammensetzungen belohnt.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Online nobody@home

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Na ja, was heißt "Gruppenprofil" konkret, wenn man Space Gothic noch nie von innen gesehen hat? Systeme, die zwischen den Spielercharakteren gleich bei der meist gemeinsamen Erstellung zumindest irgendein Beziehungsgeflecht stricken (das dann zugegebenermaßen nicht unbedingt Friede, Freude, Eierkuchen sein muß), gibt's ja schon ein paar -- suchen wir also etwas, das darüber noch hinausgeht, und was soll es leisten?

Offline KhornedBeef

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Aber das ist natürlich nicht so sehr auf Regelebene

Black Crusade: Compacts. "Wir sind alle halbirre egozentrisch Superbösewichte, aber wir machen jetzt einen ordentlichen Pakt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, das noch viel böser als wir alleine ist"
Schon etwas mehr, weil ein Bruch ggfs. die Götter verstimmt.

Und dann gibt es noch ewig viel Krimskrams, der das weich unterstützt, wie Oath Moves bei Legend of the Elements
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

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FATE Dresden Files und FATE Core sowie die auf diesem aufbauenden Varianten sehen eine gemeinsame Gruppenerschaffung vor, bei denen die Charaktere vorab miteinander verknüpft werden und vergangene gemeinsame Erlebnisse definiert werden, die unter anderem definieren, dass und warum die Charaktere zusammenarbeiten. Es gibt dementsprechend auch Kampagnen- und  Gruppenkonzepte.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Vanakalion

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Das lange erwartete Fading Suns wird wohl nun endlich in Kürze bei Ulisses erscheinen. Es wird vermutlich ein ähnliches Konzept bereithalten. Zugegeben, insbesondere fraktionsbasierte Systeme und Genre-Nischenprodukte sind hierfür besonders geeignet. Gerade Fading Suns ist zumindest ansatzweise Space Gothic nicht ganz unähnlich. Auch am Beispiel Coriolis wird deutlich, daß Interessengemeinschaften fast ausschließlich in SciFi-Settings verbreitet sind. Dies ist ja auch irgendwo logisch begründet. In hierarschichen Kulturen, wie Feudalgesellschaften, röm. Imperien und dergleichen wird seltenst zwischen Klerus, delinquenten Individuen, dem Adel und Bauernvolk eine innige Freundschaft entstehen. Gerade das Bauernvolk machte ca. 90% der Bevölkerung aus und kämpfte ums Überleben. Abenteuer existierte bestenfalls in ihren Träumen.

So detailiert und toll der Hintergrund der Verbundenheit einer Gruppe sein mag, es besteht eigentlich immer die Gefahr, daß das Zusammenspiel in Monotonie versinkt.
« Letzte Änderung: 3.05.2022 | 12:49 von Vanakalion »
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Offline Isegrim

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Space Gothic bietet meines Wissens als einziges Regelwerk Gruppenprofile an, die weitestgehend unterbinden, daß die Gruppendynamik in Disharmonie ersäuft.

Ich kann mir unter diesem "Gruppenprofil" aktuell nciht wirklich was vorstellen. Wie funzt das bei dort?,

Mir würden zuerst einige setting-spezifische Ansätze einfallen: Bei Shadowrun oder Traveller das gemeinsame Interesse (einen Run durchziehen, ein Raumschiff zu betreiben), bei Star Wars der gemeinsame Feind (alle sind Rebellen gegen das Imperium), bei Mouseguard oder Star Trek die gemeinsame, verbindliche Hierarchie. Aber das sind alles Begründungen in der Spielwelt, keine Regelmechanismen.
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Offline Lichtschwerttänzer

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. In hierarschichen Kulturen, wie Feudalgesellschaften, röm. Imperien und dergleichen wird seltenst zwischen Klerus, delinquenten Individuen, dem Adel und Bauernvolk eine innige Freundschaft entstehen. Gerade das Bauernvolk machte ca. 90% der Bevölkerung aus und kämpfte ums Überleben. Abenteuer existierte bestenfalls in ihren Träumen
Alpträumen
Ein römischer Bürger konnte vom Legionär bis zum Primus Pilus und damit vom Prole zum  Rittersand aufsteigen
Wenn du behauptest der soziale Kitt zwischen den Mitgliedern einer ritterlichen Lanze ist nichtexistent, dann würde ich gerne mal die wissenschaftlichen Belege dafür haben...
Band of Brothers usw

Space Gothic hatte mehrere VERFEINDETE Parteien
Shark Konzern Rebellen
Regierung der TSU/ Prometheus Konzern

Die Ritterorden der Raumflotte
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Verschiedenste Kulturen, Sozialschichten, Weltansichten, usw. würden nicht selten in Mord und Totschlag münden.
Cyrus der Große, Alexander, Augustus, usw würden sich gerne mal mit dir unterhalten
Achämenidisches Heer
Zusammengesetzt as den Völkerschaften des Reiches

Römische Armee
Römer plebejer, equites, patrizier
Socii Bundesgenossen
auxilliari

Ritterorden
Zungen
Ordensritter /Priester
Serjeanten
Turcopolen
Dienende Brüder

Soll ich mit der British Indian Army weitermachen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Online Zed

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Super Aufzählung, Lichtschwerttänzer!

Zum Thema

Zitat
Verschiedenste Kulturen, Sozialschichten, Weltansichten, usw. würden nicht selten in Mord und Totschlag münden.

biete ich noch die Warägergarde: Wikinger am Hof von Konstantinopel und den Vielvölkerstaat Schweiz, est. 1291 AD.
« Letzte Änderung: 3.05.2022 | 15:17 von Zed »

Online nobody@home

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Die Realität ist halt so furchtbar unrealistisch. ;)

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besonders die Geschichte der Menschheit
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Offline Doc-Byte

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Bei equinox bzw. dem dahinter stehenden Match-System gibt es eine gemeinsame Gruppenerschaffung, die zum einen die Spielercharaktere selbst und zum anderen deren Umfeld beinhaltet.
If you want to take back what they stole / Feed the rage in your heart / Till it's ready to blister. / Now put your gun in your hand / And take it to Mister

Offline unicum

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"Unser" Blick in die Vergangenheit ist manchmal etwas "trist".

Liegt vieleicht auch an den Quellen, und daran das man sich nicht viel Gedanken macht was die Quellen wirklich sind. So gut etwa der Herr der Ringe als Fantasyroman auch sein mag - ich würde jezt daraus nicht schliessen wollen wie eine Mittelalterliche Ritterarmee sich bewegt,...

Anderes Beispiel: abgesehen von "Fluch der Karibik" muss die priatenzeit ja ziemlich trist gewesen sein, sehr farblos denn die ganzen Filme "aus der Zeit" sind ja schwarz/weis.   ~;D

Vieleicht noch was anderes - wann macht man sich die arbeit etwas aufzuschreiben? Meistens wenn etwas schlimmes passiert ist (schaut doch mal in die lokale Zeitung, ist heut nicht viel anderst) oder es ist propaganda,... (ist ja auch keine neue erfindung) - wie soll man also wirklich daruaf schliessen wie man vor langer Zeit gelebt hat (ohne ein aufwendiges Studium der Geschichte).

Back to Rollenspiel:

Ich finde man sollte sich immer in einer Session -1 gedanken darüber machen wie man die Session 0 aufzieht (zu oft hab ich auch erlebt das Spieler mit vorgefertigten Konzepten oder gar ausgefüllten Characterbögen zur Session 0 gekommen sind).

Ja es gibt Konzepte die nicht gut zusammen funktionieren (Hexer und Hexenjäger etwa) - vieleicht aber eben doch, wenn man etwas hirnschmalz reinsteckt. Wichtigf ist das man darüber spricht und sich sozial verhällt.

Ich hab in verschiedenen Gruppen auch schon erlebt das jemand einen Bediensteten eines anderen spielt. Derzeit ist in unserer Warhammer Gruppe ein Adeliger dabei der Gold 2 von status ist und meine Figur nur Broznze 2, ist soweit kein Problem.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ja es gibt Konzepte die nicht gut zusammen funktionieren (Hexer und Hexenjäger etwa) - vieleicht aber eben doch, wenn man etwas hirnschmalz reinsteckt.
Ja wie man jagt dieselben Sorten von Hexen oder Ordenskrieger und Assassinen passen prinzpiell nicht zusammen.
Beide dienen demselben Glauben, was passt da nicht?
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Variety

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Malmsturm stellt die Gruppe ins Zentrum des Spiels und nicht die einzelnen Charaktere. Insofern wird die Spielgestaltung, die man aus Fate kennt, ersetzt durch die Entwicklung der Gruppe. Das Malmsturm-Regelwerk gibt einen Handlungsfaden, wie man eine solche Gruppe aufbaut und ein Beziehungsgeflecht der Charaktere erschafft. (zu finden in: Malmsturm – Die Fundamente)

Offline Vanakalion

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Gemäß des Wunsches, genauere Infos zu erhalten, folgt nun ein Auszug aus Space Gothic.



Gruppenprofile sind also meist fraktionsgebunden und sehr spezifisch.

Im angesprochenen Beispiel in einer Feudalgesellschaft wäre demnach eine Bauernvolksgruppe wie folgt zu besetzen. Der Bauer, der das Feld bestellt, dessen Frau, die die Kühe melkt, deren Plagebalge und mehrere Mägde und Knechte.
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Klingt erst mal wie ein Fortschreiben des Klassenkonzepts auf die nächsthöhere Ebene, d.h., neben den Charakterklassen an sich gibt's jetzt auch noch vordefinierte Gruppenklassen, aus denen man sich bitteschön eine aussucht und dann die dazugehörigen Nischen nach Vorschrift besetzt. Große mechanische Auswirkungen im Spiel selbst hat das Gruppenprofil aber zumindest in den zitierten Passagen nicht, und auch im Beispiel Polizeiteam können sich beliebige Mitglieder prinzipiell immer noch genauso spinnefeind sein wie das exemplarische Paar aus SEK-Soldat und Pirat (es ist ja nicht gesagt, daß es unbedingt ein besonders harmonisches oder auch nur langlebiges Team sein muß ;))...sehe ich das so in etwa richtig?

Offline Vanakalion

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Das ist richtig. Fraktionisierte Teams funktionieren ein wenig wie Maschinen. Jeder kennt seine Rolle und ist irgendwo Spezialist im professionellen Umgang mit der täglichen Branchenproblematik. Dabei gibt es durchaus auch Reibereien. Wie bereits erwähnt, ...die Monotoniefalle.
Ein Maurer wird täglich Steine schichten, niemals an einem Auto rumschrauben oder Torten designen. That's real life.

Es ist strikt vom Charakterklassenkonzept Abstand zu halten, Berufe sind Berufe mit sehr spezifischen Fertigkeiten, keine Klassen, die alles ein Bisschen können und eines gottgleich tun.

Man kann die Charaktere mit Serienhelden vergleichen. In einer Krimiserie sind eben alle in irgendeiner Form Kriminologen. In einer Farmserie sind eben alle Bauern und Viehhüter. Ausflüge in branchenfremdes Terrain wird es seltenst geben. Ausnahmen bilden einzig Einzelgänger, wie "Der Mann aus den Bergen", der als Eremit sein Alleskönnerdasein fristet.
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Tatsächlich denke ich, du liegst da völlig daneben. Erstens haben viele Menschen Hobbies, in denen einige durchaus professionelles Niveau erreichen. Und dann geschehen immer wieder Aufgabenwechsel im Berufsleben, sowohl geplante als auch ungeplante. Diese starren Bahnen (um nicht zu sagen Kasten), die du hier postulierst, entsprechen nicht meinen Erfahrungen.
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"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

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Offline Vanakalion

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Ein Aspekt, der sehr epochenlastig ist. Deine Erfahrungen mögen die einer hochtechnisierten Industrienation der globalisierten Welt sein, historische Aufzeichnungen des frühen Mittelalters sprechen eine andere Sprache. Ich glaube kaum, daß beispielsweise ein Sumerer ein gewaltiges Jobangebot hatte.
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