Autor Thema: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?  (Gelesen 29331 mal)

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Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #475 am: 10.06.2022 | 13:01 »
Vorsicht: die Gottheiten mögen nicht nachweisbar existieren, der Glaube an sie ist aber ein durchaus reales Phänomen.
Ist auch letztlich egal - was wer im Reallife für existent oder nicht existent hält.
Ist hier vollkommen irrelevant.

Denn sobald Dämonen in einem Setting existent sind, existieren sie dort. Wenn sie zudem als böse Kreaturen des Teufels, und Gegner der Götter fungieren, sind auch die automatisch Teil der Welt.
Dass es dort Dämonen gibt aber Götter nur Einbildung, sein sollen, kann man zwar machen. Aber wirkt nicht besonders konsistent.

Davon ab- Wenn man möchte, dass die SC keine besonderen, magischen Fähigkeiten haben sollen. - Weil man ein Spielgefühl erzeugen möchte, das möglichst nahe an Fähigkeiten ist, die Menschen auch im Reallife haben (Hat ja nicht jeder einen Dämon im Keller  ~;D) - Dann ist das Ok.

Aber es ist letzten Endes eine willkürliche Setzung des Weltenbauers.
Die man auch anders setzen könnte, (wenn man es anders haben wollte).Ohne dass das innerhalb einer mystischen Welt unplausibel werden würde.





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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #476 am: 10.06.2022 | 13:14 »
Dass es dort Dämonen gibt aber Götter nur Einbildung, sein sollen, kann man zwar machen. Aber wirkt nicht besonders konsistent.

Gibt's nichtsdestoweniger zumindest im Sinne von "Götter und Dämonen mögen ja im Clinch liegen, aber Arschlöcher sind sie beide gleichermaßen" hier und da schon mal. Fühlt sich dann zwar ein bißchen nach der Option für Faule an (weil's ja immer leichter ist, die "Guten" über die Scheinheiligkeitsschiene und Ähnliches mit in den Dreck zu ziehen, als sie so darzustellen, daß sie ihren Titel auch tatsächlich mal einigermaßen verdienen) und ist eigentlich auch gleich ein Argument dafür, beide gleichermaßen loswerden zu wollen, damit die Sterblichen endlich ihre Ruhe haben -- aber seine fiktive Welt so bauen kann natürlich trotzdem jeder, der's möchte.

Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #477 am: 10.06.2022 | 14:40 »
Gibt's nichtsdestoweniger zumindest im Sinne von "Götter und Dämonen mögen ja im Clinch liegen, aber Arschlöcher sind sie beide gleichermaßen" hier und da schon mal. Fühlt sich dann zwar ein bißchen nach der Option für Faule an (weil's ja immer leichter ist, die "Guten" über die Scheinheiligkeitsschiene und Ähnliches mit in den Dreck zu ziehen, als sie so darzustellen, daß sie ihren Titel auch tatsächlich mal einigermaßen verdienen) und ist eigentlich auch gleich ein Argument dafür, beide gleichermaßen loswerden zu wollen, damit die Sterblichen endlich ihre Ruhe haben -- aber seine fiktive Welt so bauen kann natürlich trotzdem jeder, der's möchte.
Klar

In der griechischen Mythologie z.B. oder auch in der Mythologie der Wikinger gibt's Götter die zT. sogar ziemlich menschlich wirken.
Fremdgehen, Eifersucht, Betrug, Mord und Totschlag ist da quasi nichts Ungewöhnliches.



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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #478 am: 10.06.2022 | 15:22 »
Gibt's nichtsdestoweniger zumindest im Sinne von "Götter und Dämonen mögen ja im Clinch liegen, aber Arschlöcher sind sie beide gleichermaßen" hier und da schon mal. Fühlt sich dann zwar ein bißchen nach der Option für Faule an (weil's ja immer leichter ist, die "Guten" über die Scheinheiligkeitsschiene und Ähnliches mit in den Dreck zu ziehen, als sie so darzustellen, daß sie ihren Titel auch tatsächlich mal einigermaßen verdienen) und ist eigentlich auch gleich ein Argument dafür, beide gleichermaßen loswerden zu wollen, damit die Sterblichen endlich ihre Ruhe haben -- aber seine fiktive Welt so bauen kann natürlich trotzdem jeder, der's möchte.

In der griechischen Mythologie z.B. oder auch in der Mythologie der Wikinger gibt's Götter die zT. sogar ziemlich menschlich wirken.
Fremdgehen, Eifersucht, Betrug, Mord und Totschlag ist da quasi nichts Ungewöhnliches.

Beides total richtig und das ist das was ich weiter oben meinte - diese gänzlich vergöttlichende Darstellung wie man sie bei DSA, D&D und co findet ist kein Produkt des historischen Polytheismus (und weder im antiken nahen Osten, noch im hellenistischen Mittelmeerraum oder bei Kelten, Germanen und Slawen zu finden). Und die Teilung in Gut und Böse ebensowenig - im alten Griechenland war es natürlich sinnvoll, auch Gaia und anderen Titanen zu opfern. Und bei den nördlicheren Germanen war es auch Hupe, ob Ran eine Riesen war - der brachte man natürlich Opfer da, damit man nicht absäuft. Das schwarzweiße ist halt schon eine plumple Abfärbung des (spät-)mittelalterlichen Satansbilds auf die typische Fantasytheologie - auch wenn's manch ein Setting weniger offensichtlich handhabt als Tolkiens Werk oder DSA mit seinem Namenslose Rüpel.  ;)

Ich finde im Übrigen die Beantwortung der Frage, ob es Götter und Dämonen im Spiel wirklich gibt oder nicht, überflüssig. Wie nobody@home schon sagte, es zählt einzig, ob die Bewohner der Welt daran glauben oder nicht. Und ausklammern, weil die "Böse" Seite nur von NSCs verköpert wird, sollte man es auch nicht. Das hat Issi auch schon dargestellt. Denn selbst wenn die SC niemals ein dämonisches Ritual durchführen, sie werden auf Personen treffen, die dies getan haben, sie werden an Orte reisen, wo dies getan worden ist - damit ist es natürlich wichtig sich auch als SL damit zu beschäftigen, was so ein Ritual mit dem Menschen und dem Ort macht und welche Folgen es hat. Regeln dafür mag man sich sparen können, Fluff aber nicht.  :)
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Offline AlucartDante

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #479 am: 10.06.2022 | 15:29 »
Beides total richtig und das ist das was ich weiter oben meinte - diese gänzlich vergöttlichende Darstellung wie man sie bei DSA, D&D und co findet ist kein Produkt des historischen Polytheismus

Setzt das nicht schon bei den Römern gegenüber den griechischen Göttern ein? Naja beim historischen Polytheismus muss man vielleicht differenziert gucken, aber bestimmt war die fehlende Vergöttlichende Darstellung des Polytheismus eine gute Marktlücke für den Monotheismus.

Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #480 am: 10.06.2022 | 15:33 »
Ich finde im Übrigen die Beantwortung der Frage, ob es Götter und Dämonen im Spiel wirklich gibt oder nicht, überflüssig. Wie nobody@home schon sagte, es zählt einzig, ob die Bewohner der Welt daran glauben oder nicht.
Jein.
Aus dem einfachen Grund:
Sobald Übernatürliche Kräfte innerhalb der Welt existieren, ist das etwas anderes als wenn sie nicht existieren.

In einer Welt in der Übernatürliches nur Einbildung ist, kann es keine SC oder NSC geben, die selbst tatsächlich übernatürliche Dinge bewirken.
(Um dennoch besondere Dinge zu tun, müssten die Figuren, (der Nichtexistenz von Göttern und Dämonen zum Trotz) selbst dennoch besonders genug sein, um Übernatürliches zu bewirken.
Das ginge.)

In einer Welt in der es Übernatürliches gibt, ist Übernatürliches theoretisch möglich, vorausgesetzt man will das den Figuren zugänglich machen.
« Letzte Änderung: 10.06.2022 | 15:42 von Issi »

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #481 am: 10.06.2022 | 16:04 »
Das sind ja zwei paar Schuhe - im Sinne von zwei Achsen. Gibt es übernatürliches (und hat das tatsächlich eine Relevanz?) und glaubt man daran. Das eine wäre in einer (imaginären) Naturwissenschaft/Kosmologie verankerbar (die den Bewohnern der Spielwelt natürlich in keinster Weise zugänglich sein muss), das andere ist reine Metaphysik, die auch (z.B. dank verschiedener Glaubenssysteme) völlig uneinheitlich gelöst sein kann.

Und selbst das geht schon wieder gänzlich über die Thematik Götter/Dämonen hinaus. Manifestieren tut sich das nur da, wo den Anhängern tatsächlich Macht durch diese höheren Wesen verliehen wird, die absolut und objektiv offensichtlich ist. Gerade für Vanakalions satanische Hexe wäre das damit total unerheblich. Spannend würde es dagegen, wenn ein wie immer gearteter Priester/Hexe plötzlich offene Wunden heilt, skelettierte Tote auferstehen lässt oder einen Ketzer durch Berührung in ein Häufchen Asche verwandelt - wo also weltliche Erklärungen im Gegensatz zu Unwettern, Orakeln, einem Gefühl der Stärke usw. ausgeschlossen werden können.

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #482 am: 10.06.2022 | 16:17 »
Wenn man fies sein will, kann man auch noch die Debatte aufwerfen, ob Magie in einer Welt, in der sie offensichtlich existiert und sich ggf. auch noch studieren und selbst anwenden läßt, überhaupt noch als "übernatürlich" zählt -- schließlich wird sie damit eigentlich schnell zu einem auch einfach nur dazugehörenden, wenn auch nicht zwingend gleich alltäglichen, Bestandteil von dessen "Natur". ;) Aber das sprengt natürlich den Rahmen des Fadens auch schon wieder etwas...

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #483 am: 10.06.2022 | 17:09 »
Wenn man fies sein will, kann man auch noch die Debatte aufwerfen, ob Magie in einer Welt, in der sie offensichtlich existiert und sich ggf. auch noch studieren und selbst anwenden läßt, überhaupt noch als "übernatürlich" zählt -- schließlich wird sie damit eigentlich schnell zu einem auch einfach nur dazugehörenden, wenn auch nicht zwingend gleich alltäglichen, Bestandteil von dessen "Natur". ;) Aber das sprengt natürlich den Rahmen des Fadens auch schon wieder etwas...

"übernatürlich" bezieht sich ja auf die Außensicht der Autoren, also auf unsere Sicht.  :)
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Offline Ainor

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #484 am: 10.06.2022 | 17:16 »
Wenn man fies sein will, kann man auch noch die Debatte aufwerfen, ob Magie in einer Welt, in der sie offensichtlich existiert und sich ggf. auch noch studieren und selbst anwenden läßt, überhaupt noch als "übernatürlich" zählt

Teils. Buchzauberer werden oft als Wissenschaftler dargestellt die die Gesetze der Magie erforschen. Das kann man innerweltlich schon als natürlich betrachten. Das gilt aber nicht für die Götter (und Chefdämonen etc) die die Welt quasi nach belieben ändern können. Und folglich sind von ihnen abgeleitete Kräfte nicht natürlich.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #485 am: 10.06.2022 | 17:33 »
Das sind ja zwei paar Schuhe - im Sinne von zwei Achsen. Gibt es übernatürliches (und hat das tatsächlich eine Relevanz?) und glaubt man daran.

Wenn ich eine Welt mit Übernatürlichen Wesen habe, die übernatürliche Dinge tun, dann kann ich nicht mehr sagen: Magie existiert nicht.
Denn das tut sie ja offensichtlich.

Ich kann damit auch nicht begründen, dass SC keine Magie wirken können.( Denn das könnten sie, und tun sie bereits in unzähligen mystischen Systemen)

Ich kann dann nur noch sagen: Liebe SPL.Echte Magie gibt es zwar, aber nicht für eure Figuren.
Was OK ist. Eine solche Setzung kann man ja vornehmen.
« Letzte Änderung: 10.06.2022 | 17:39 von Issi »

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #486 am: 10.06.2022 | 17:49 »
Bitte zwischen Ingame-Wahrnehmung und Autorenwahrnehmung abgrenzen!

 Ich kann sehr wohl als Autor definieren, dass es Magie gibt, und die innerweltliche Gesellschaft behauptet aber das Gegenteil.

Jede zweite Urban Fantasy-Geschichte fußt in genau dieser Konstellation.
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #487 am: 10.06.2022 | 22:33 »
Bitte zwischen Ingame-Wahrnehmung und Autorenwahrnehmung abgrenzen!

 Ich kann sehr wohl als Autor definieren, dass es Magie gibt, und die innerweltliche Gesellschaft behauptet aber das Gegenteil.

Jede zweite Urban Fantasy-Geschichte fußt in genau dieser Konstellation.
Die Ingame- Wahrnehmung hat keinen Einfluss darauf ob meine Figur zaubern kann oder nicht.

Alle Welt kann glauben dass Zaubern nicht möglich ist, aber meine Figur zaubert trotzdem, wenn der Autor das zulässt.

Alle Welt kann glauben dass Zaubern möglich ist, aber meine Figur kann nicht zaubern, wenn der Autor das nicht zulässt.

Letztlich liegt es am Autor ob er den SPL Figuren diese Möglichkeit geben will oder eben nicht.

Edit. Wenn es bereits Übernatürliche Wesen gibt. Also wirklich gibt. Ist die Magie in dieser Welt etabliert, ganz gleich ob die Gesellschaft sie dort wahrnimmt oder nicht.
Ob sie auch den SC zugänglich gemacht wird, vom Autor, ist seine Entscheidung.

Die Ingame Wahrnehmung selbst ist eine Setzung des Autors.
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 00:47 von Issi »

Offline Vanakalion

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #488 am: 10.06.2022 | 23:46 »
Betrachtet man das Unbegreifliche als Term der Kosmologie, so hat man einen Parameter, der alles scheinbar unerklärbare umfaßt. Dies beinhaltet die Vorstellung einer mythologischen Götterwelt genauso, wie die Vorstellung einer Kraft, die man gemeinhin als Magie bezeichnet.

Magus beschreibt die Magie des WoD-Universums. Hier ist Magie in die magiefeindliche Realität eingebettet, wie sonst nirgendwo. Ich war selbst nie ein Freund von Vampir- und Werwolfsmythen, weshalb ich sehr lange Zeit einen großen Bogen um Magus gemacht habe. Beschäftigt man sich jedoch eingehender mit dessen Sichtweisen, so gelangt man zur Erkenntnis, daß Magie nur so wissenschaftlich plausibel existieren kann.
Betrachtet man die Sichtweisen über Götterwelt und Glauben aus dem Blickwinkel, wie ihn Hârnmaster postuliert, so gelangt man zur Erkenntnis, daß auch dies nur so wissenschaftlich plausibel existieren kann.
In meinem Konzept ist beides kombiniert und somit wissenschaftlich plausibel.

Hermetiker, die koinzident tätig sind, bewegen sich unterm Radar. D.h. deren Wirken bleibt in der realen Welt unentdeckt. Gottheiten agieren auf selbigem Niveau. Hermetiker, die sich der sogenannten vulgären Magie bedienen, greifen ins Gefüge der Kosmologie ein und überschreiten somit die Grenzen des Unbegreiflichen. Jemand, der beispielsweise klinisch Tote wiederbelebt, muß über übergöttliche Fähigkeiten verfügen. Nahezu alle Rollenspiele bedienen sich der vulgären Magie. Deren Autoren ist nicht bewußt, daß sie übergöttliches Treiben als Normalität legitimieren und damit Entropie beschleunigen. Was nicht sein kann, kann nicht ohne Konsequenz sein.

Wer Magus nicht kennt, wird dessen Sichtweise nicht verstehen. Vulgäre Magie ist zwar auch innerhalb des WoD-Universums möglich, doch das damit verbundene Risiko ist immens, sodaß die Existenz von Hermetikern, die vulgäre Magie ausüben, von sehr kurzer Dauer sein dürfte. Man kann solche Phänomene mit kosmischen Anomalien vergleichen. Sie existieren aber niemand wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach jemals begreifen.
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 00:30 von Vanakalion »
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #489 am: 11.06.2022 | 00:59 »
Nahezu alle Rollenspiele bedienen sich der vulgären Magie. Deren Autoren ist nicht bewußt, daß sie übergöttliches Treiben als Normalität legitimieren und damit Entropie beschleunigen. Was nicht sein kann, kann nicht ohne Konsequenz sein.
Also bisher ist mir deshalb noch kein SPL explodiert.
 ~;D

Offline Kurna

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #490 am: 11.06.2022 | 09:56 »
Also bisher ist mir deshalb noch kein SPL explodiert.
 ~;D

Aber ich wette, du kennst SPL, die sich langsam immer weiter ausdehnen, so wie das Universum.  ~;D
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #491 am: 11.06.2022 | 10:07 »
Aber ich wette, du kennst SPL, die sich langsam immer weiter ausdehnen, so wie das Universum.  ~;D
Ja, einen. Er weiß auch, dass es besser wäre abzunehmen aber der Dämon des Fastfood hat ihn immer noch fest unter seiner Kontrolle.  ;D
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 10:09 von Issi »

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #492 am: 11.06.2022 | 10:16 »
Hermetiker, die koinzident tätig sind, bewegen sich unterm Radar. D.h. deren Wirken bleibt in der realen Welt unentdeckt. Gottheiten agieren auf selbigem Niveau. Hermetiker, die sich der sogenannten vulgären Magie bedienen, greifen ins Gefüge der Kosmologie ein und überschreiten somit die Grenzen des Unbegreiflichen. Jemand, der beispielsweise klinisch Tote wiederbelebt, muß über übergöttliche Fähigkeiten verfügen. Nahezu alle Rollenspiele bedienen sich der vulgären Magie. Deren Autoren ist nicht bewußt, daß sie übergöttliches Treiben als Normalität legitimieren und damit Entropie beschleunigen. Was nicht sein kann, kann nicht ohne Konsequenz sein.

Sorry, aber das ist Blödsinn - ich benenns jetzt einfach mal so wie es ist. Das was Magus macht ist eine Metaphysik, und die ist exakt für ein Setting gültig - nämlich für die World of Darkness (und selbst da unterscheiden sich WoD und nWoD in ihrer Metaphysik deutlich, die zudem auch nur für Magi, nicht aber für alles andere Übernatürliche gilt).

Selbstverständlich kann jeder Autor völlig frei für seine Hintergrundwelt eine nahezu beliebige übernatürliche Metaphysik festlegen. Denn diese Welt, die er da beschreibt, ist ein reines Gedankenkonstrukt, dass sich an keinerlei Gesetze halten muss. Es zwingt dich natürlich niemand, solche Welten auch zu bespielen, wenn sie dir nicht gefallen. Das ist aber keine absolutistische Fragestellung (oder gar eine Basis für "magische" Naturgesetze), sondern einfach eine Geschmacksfrage.

Wer Magus nicht kennt, wird dessen Sichtweise nicht verstehen. Vulgäre Magie ist zwar auch innerhalb des WoD-Universums möglich, doch das damit verbundene Risiko ist immens, sodaß die Existenz von Hermetikern, die vulgäre Magie ausüben, von sehr kurzer Dauer sein dürfte. Man kann solche Phänomene mit kosmischen Anomalien vergleichen. Sie existieren aber niemand wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach jemals begreifen.

Naja, immens ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Da stirbt halt irgendwo ein Einhorn oder das Softeis von dem Jungen da drüben verwandelt sich in Teer - wenn du nicht gerade versuchst die Welt komplett aus den Angeln zu heben. So what? Zumal du an der Stelle den Magus nicht kennenden Menschen auch nicht verschweigen solltest, dass Hermetiker nur eine von sehr, sehr vielen Weltsichten unter den Magiewirkenden darstellen, von denen die meisten von deinem hermetischen Weltbild der Magie doch ziemlich weit weg sind (und nebenbei in der nWoD sogar gänzlich unter den Tisch fallen). Und die ganze Metaphysik ist halt auch nur für Magier bindend. Werwesen, Vampire, Feen, ja selbst Hedge Magic-Anhänger scheren sich darum 'n Scheiß.

Letztlich liegt es am Autor ob er den SPL Figuren diese Möglichkeit geben will oder eben nicht.

[...]

Edit. Wenn es bereits Übernatürliche Wesen gibt. Also wirklich gibt. Ist die Magie in dieser Welt etabliert, ganz gleich ob die Gesellschaft sie dort wahrnimmt oder nicht.
Ob sie auch den SC zugänglich gemacht wird, vom Autor, ist seine Entscheidung.

Die Ingame Wahrnehmung selbst ist eine Setzung des Autors.

Ja, das sage ich doch die ganze Zeit?  :P
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #493 am: 11.06.2022 | 10:23 »
Ja, das sage ich doch die ganze Zeit?  :P
Das war ne etwas ausführlichere Beschreibung wie ich es verstehe.
Wenn das mit dem, wie du es verstehst übereinstimmt, sind wir hier einer Meinung.
 :)

Offline Vanakalion

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #494 am: 11.06.2022 | 11:30 »
Ja, einen. Er weiß auch, dass es besser wäre abzunehmen aber der Dämon des Fastfood hat ihn immer noch fest unter seiner Kontrolle.
>;D

Nun noch ein kleiner Exkurs in die Glaubensphilosophie.
Ich unterstelle mal der Einfachheit wegen, daß in einem polytheistischen Götterbild alle Gottheiten gleichwertig sind. Somit befindet sich ein Pantheon mit einem monotheistischen Weltbild auf selbigem Niveau.

Das erste Gebot besagt: Du sollst nicht haben andere Götter neben mir.

Dies postuliert, daß hypothetische Entitäten die höchste Gewalt einer Kosmologie sein müssen. Demzufolge ist die Theurgie der Magie als übergeordnet zu betrachten. Magie kann also nicht mächtiger sein, als die Wunder einer Gottheit. Dies mag in archaischen Kulturen einleuchtend sein, doch das Kräfteverhältnis verschiebt sich mit technologischem Fortschritt. Bereits im Mittelalter erreichte die Magie annähernd selbiges Niveau, wie die Theurgie. Dies war der Wendepunkt, andem Theologen anfingen, sich davor zu fürchten, an Boden zu verlieren, weshalb man institutionell gegen Magie vorgegangen ist. Seit der Industrialisierung verlor der Glaube an hypothetische Entitäten zusehends an Bedeutung. Heute befindet er sich nahe am Nullpunkt und in Zukunft wird er nur noch Gegenstand verblassender Mythen und Legenden sein. Dies müsste im Umkehrschluß bedeuten, daß Magie an Bedeutung gewann. Tat sie auch, zumindest bis moderne Wissenschaften begannen, Magie zu dementieren. Magie ist heute noch allgegenwärtig und wird es auch in Zukunft bleiben. Der Raum hierfür wird nur zunehmend immer engmaschiger.
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #495 am: 11.06.2022 | 12:32 »
Moderne Wissenschaft ist zu großen Teilen einfach nur der Teil der "Magie", von dem sich im Lauf der Zeit herausgestellt hat, daß er tatsächlich nachweisbar funktioniert. Der Übergang von der Alchemie zur Chemie ist da bloß einer der Klassiker; vieles andere von dem, was wir heute für selbstverständlich halten (pferdelose Kutschen, metallene Vögel, die Menschen in ihrem Bauch durch die Luft tragen, gebändigte Blitze, die durchs ganze Land geschickt werden, um Maschinen anzutreiben...), wäre den meisten Leuten von vor ein paar hundert Jahren auch wie Hexerei und Märchen erschienen, insbesondere, wenn man ihnen nur davon erzählt hätte, ohne es ihnen auch in der Praxis vorführen zu können.

Insofern halte ich Ansätze, die Magie einer- und Wissenschaft und Technik andererseits für sich weitgehend gegenseitig ausschließende verfeindete Seiten erklären wollen, generell von vornherein für einen Schmarren. Ob die Anwender noch weitgehend im Dunkeln stochern oder schon einigermaßen Ahnung davon haben, was sie da eigentlich genau tun, kann den jeweils selben natürlichen oder meinetwegen auch übernatürlichen Kräften und Prozessen dahinter ja herzlich egal sein.

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #496 am: 11.06.2022 | 12:41 »
Moderne Wissenschaft ist zu großen Teilen einfach nur der Teil der "Magie", von dem sich im Lauf der Zeit herausgestellt hat, daß er tatsächlich nachweisbar funktioniert. Der Übergang von der Alchemie zur Chemie ist da bloß einer der Klassiker; vieles andere von dem, was wir heute für selbstverständlich halten (pferdelose Kutschen, metallene Vögel, die Menschen in ihrem Bauch durch die Luft tragen, gebändigte Blitze, die durchs ganze Land geschickt werden, um Maschinen anzutreiben...), wäre den meisten Leuten von vor ein paar hundert Jahren auch wie Hexerei und Märchen erschienen, insbesondere, wenn man ihnen nur davon erzählt hätte, ohne es ihnen auch in der Praxis vorführen zu können.

"Magie ist Wissenschaft, die wir noch nicht verstehen."

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #497 am: 11.06.2022 | 14:06 »
Sorry, aber das ist Blödsinn - ich benenns jetzt einfach mal so wie es ist. Das was Magus macht ist eine Metaphysik, und die ist exakt für ein Setting gültig - nämlich für die World of Darkness (und selbst da unterscheiden sich WoD und nWoD in ihrer Metaphysik deutlich, die zudem auch nur für Magi, nicht aber für alles andere Übernatürliche gilt).
Ok, nennen wir es Metaphysik. Setze ich alle Puzzlestücke meiner Ausführungen zusammen, so erhalte ich eine runde und umfassende Metaphysik, die den uns bekannten Kosmos in vielerlei Hinsicht plausibel abbildet und meinen Ansprüchen universell gerecht wird, was bedeutet, daß diese Metaphysik auf Krynn, Toril, Midgard, Dere, Kulthea, Kethira, Caen, Barsaive und vielen tausend anderen Welten gleichermaßen gültig ist. Jede hauseigene Metaphysik trete ich somit eiskalt und gnadenlos über Bord.

Ich weiß, daß jetzt so mancher empört in die Tischkante beißt und erwarte nicht, daß andere diesem Beispiel folgen müssen. Wie du sagst, ist alles eine Geschmacksfrage.
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 22:19 von Vanakalion »
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #498 am: 11.06.2022 | 16:54 »
Wie erklärst du dann die Unterschiede der betreffenden Settings in Genre , Theme und Magie...

Die Magie von Krynn unterscheidet sich doch massiv von der Kultheas von der hyborischen und weiter zu Cthulhu
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #499 am: 11.06.2022 | 19:26 »
Wie erklärst du dann die Unterschiede der betreffenden Settings in Genre , Theme und Magie...

Die Magie von Krynn unterscheidet sich doch massiv von der Kultheas von der hyborischen und weiter zu Cthulhu
Welten, in denen Menschen existieren unterscheiden sich bestenfalls marginal, da sie historisch fast immer irgendwie in direktem Bezug zur realen Erde stehen. Hierfür ist eine plausible Universallösung völlig ausreichend. Die einzige Ausnahme, die mir spontan einfällt, ist Jorune. Jorune ist so fremdartig, daß das Universalkonzept in keinster Weise paßt.
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 21:44 von Vanakalion »
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Robin Laws Klassifikation ist Gegenstand der Kritik und kann somit nicht repräsentativ sein. Aussagefähiger ist Ron Edwards Big Model.