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Interessante Diskussion im SJGames Forum

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YY:

--- Zitat von: Sosthenes am  7.06.2022 | 18:16 ---Wobei das Eigenwerk zu präsentieren ja fast zu mehr Anreiz für Veröffentlichung führen sollte als jetzt nur die Gruppe die D&D 5E + Strahd spielt.

--- Ende Zitat ---

Weiß ich nicht - ich selbst habe da z.B. keinerlei Interesse dran, weil zwischen "in meiner Anwesenheit spielbar" und "der breiten Allgemeinheit sinnvoll präsentierbar" noch ein paar Stunden Fleißarbeit liegen, die mir entschieden keinen Spaß machen.



--- Zitat von: Sosthenes am  7.06.2022 | 18:16 ---Naja, Zusammenbastler brauchen Einzelteile. Wenn ich jetzt aus GURPS China + GURPS Reign of Steel mein Pappmache-Golems-erobern-Qin basteln will, brauch die die besagten Quellenbände, dann noch ein Magiesystem-Büchlein oder zwei, Low-Tech für authentische Waffen, Martial Arts für die Kampfstile usw.

--- Ende Zitat ---

Brauche ich nicht unbedingt.
Ich finde etwa GURPS Powers für meine Zwecke völlig unbrauchbar und mache das dann lieber frei Hand.

Gut, dass ich für eine SR-Konversion mal in High-Tech und Ultra-Tech reinlinse - klar.
Aber ganz viele Basteleien habe ich auch im stillen Kämmerlein mit dem Basic Set und maximal den Techlevel-bezogenen generischen Quellenbüchern aufgezogen, auch wenn es dafür z.B. ein (weitgehend) passendes 3E-Buch gab.

Da weiß ich nicht, wie die Verteilung in der Breite der Spielerschaft so ist. Aber wenn nur ein Teil der Kundschaft so wirtschaftlich unbrauchbar ist wie ich, ist die Schieflage von GURPS kein Wunder.
Das letzte, was ich mir geholt habe, war die Printausgabe von Tactical Shooting. Damit ist natürlich kein Staat zu machen.

Faras Damion:
In meiner kleinen Filterblase sind den Gurps-Profis die Mitspieler*innen abhanden gekommen. Die Gruppen bestanden immer aus einem Experten, der total toll und engagiert viel Zeit und Mühe investiert hat und auch geleitet hat. Aber der Rest hat nur mal durch die Ausrüstungstabellen geblättert oder ein Sourcebook gelesen, dass sie abseits des Rollenspiels interessierte. Diese Mitspieler*innen haben irgendwann aufgehört oder sind zu anderen RPG gewechselt. Und es war kein Ersatz rekrutierbar.
Und die Gurps-Experten konnten zwar wunderbar miteinander diskutieren, aber miteinander spielen irgendwie nicht.

Ich weiss auch nicht, wie man das hätte ändern können. Heutzutage könnte man vielleicht digital einfacher zusammenklicken, was für Zeug man verwendet, um das einzugrenzen und zu fixieren.

Der Rückgang hat also weniger mit den Produkten als mit der allgemeinen Rollenspielszene zu tun.

Aber vermutlich ist das auch nicht repräsentativ.  8)
 

 

Sosthenes:
Ich hab immer einen drin der richtig dabei ist und dann gerne auch selbst eine GURPS Gruppe gründet. Der Rest schätzt oft manche Elemente (kein Stufen-/Klassen-Kram und/oder taktisches Kampfsystem), aber nicht so der 100% buy-in.

Was dann aber auch heisst, dass die 3E-Ebene noch beständiger erreicht wird, das 4E turtles-all-the way Bastelsystem ist schon etwas auswählender.

(Ach, wenn die Altexemplare von GURPS 3E deutsch nicht so teuer wären und PDFs hätten…)

OldSam:

--- Zitat von: Weltengeist am  4.06.2022 | 13:07 ---..., was sie mit dem Girl-Genius-Band gemacht haben. Das wäre so ein Einstieg für Neuspieler gewesen - kompakt, alle Regeln drin, cooles Setting mit dabei - und dann macht man sich gar nicht erst die Mühe, den außerhalb der USA überhaupt verfügbar zu machen.

--- Ende Zitat ---

Du meinst weil es nicht in andere Sprachen übersetzt wird oder die Distribution an sich? Über den Kickstarter konnte ich das Ding zumindest gut nach Deutschland kriegen, obwohl die Versandpreise keinen Spaß machen, das ist für "vielleicht interessierte Spontankäufer" sicherlich sehr ungünstig.

Ich finde auch, dass man viel vergibt mit so starkem Fokus auf die USA, für mein Gefühl ist SJG seit langem schon oft zu zögerlich/markt-konservativ, wenn es darum geht mal im Marketing etwas Einsatz zu zeigen, mal zu investieren in Markenrechte, eben auch neue Sprachen etc., sie expandieren nicht - in der 3e-Vergangenheit haben sie teils deutlich zu viel gewagt mit der riesigen Masse an Sourcebooks/Lizenzen/Übersetzungen usw., und sind jetzt IMHO in der 4e zu vorsichtig.

OldSam:

--- Zitat von: Rumpel am  5.06.2022 | 19:59 --- ...
 "Mein Fehler" ist also, dass ich GURPS nicht gut genug kenne, um zu wissen, dass man dann halt entgegen des Standardverfahrens mit unterschiedlichen Punktwerten in der Gruppe starten muss, um faktisch halbwegs gleichwertige Charaktere zu bekommen.  ...

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: Rumpel am  5.06.2022 | 21:43 --- ...
Die Enterprise wäre eine gemeinsame Ressource der Gruppe, Picards "Zugriff" auf sie im Sinne der Kampagne kein spielrelevanter Vorteil.  ...

--- Ende Zitat ---

Ich glaube das Problem ist in der Tat die Philosophie wie man mit den Punkten umgehen soll - und ja, das ist tatsächlich nicht immer ganz intuitiv und grad früher haben "Beginners Guide"-Infos einfach noch oft gefehlt. Eine "reine Beliebigkeit" ist IMHO aber nicht die ideale Antwort, da die Nachfrage "wozu dann überhaupt?!" völlig legitim ist.

Für mich liegt die zentrale Antwort durchaus in der Konkurrenz/Vergleichbarkeit der Charaktere UND ihrer Spieler:innen bzw. deren "Durchsetzungskraft" oder "Einfluss" im Spiel, also dem Sinn ein Balancing einzubauen.

a) Jetzt gilt zunächst mal, wie bei allen RPGs, das Balancing natürlich immer relativ zum Setting ist, die Punkte sollen ja eine Art erfahrungsmäßigen Default darstellen, teils muss der GM aber eingreifen: Wenn ich "Dune" spiele ist der "Wasser finden"-Zauber eben per se viel besser als bei "Fluch der Karibik". Solche Lücken gilt es durch Setting-Aufpreise (z. B. "unusual background" u. ä.) auszugleichen, steht abstrakt natürlich auch im Basic, im perfekten Fall hätte man ein Settingbuch dafür und bedient sich einfach.

b) Bei dem Picard-Beispiel beißen sich hier wohl 2 Dinge: Die Idee der geplanten Spielrunde vs. der Sinn des Vorteils. Wenn man die Enterprise als gemeinsame Ressource betrachten möchte (ist ja sehr oft total sinnig im RPG!), dann ist sie kein Objekt der Konkurrenz/Vergleichbarkeit der Spieler und Charaktere mehr! War auch in mehreren meiner Runden so, dass die Leute outgame das Vorgehen diskutieren und dann "entscheidet" der Leader-Char einfach nur als Sprachrohr ingame, aber er trifft nicht die Entscheidung "gegen" die anderen Spieler.
Damit entsteht automatisch die Begründung, dass der diesbezügliche Anteil vom "Rank"  nicht mehr CP-relevant ist, man nutzt den Vorteil dann gar nicht mehr by the book. Wenn du diese Sichtweise spielen willst, musst du also nicht zwangsweise unterschiedliche Punkte vergeben und kommst gar nicht in den "Sinn-Konflikt":  Du kannst das hier also auch als 0-Punkte-Vorteil definieren, so habe ich das in manchen Militärrunden gelöst, der Rank steht auf dem Char, aber er hat dann auf der Meta-Ebene des Balancings _zwischen den Spieler:innen_ keine Bedeutung in der Runde.

Ich denke der Punkteaspekt bei so speziellen Advantages wie Rank wird v. a. erst dann interessant, wenn du ein kompetitives Element ansprichst: Wenn die Spieler:innen nicht richtig kooperativ zusammenarbeiten, sondern in Bezug auf ein bestimmtes Ziel konkurrieren wollen würden, welcher Char es zuerst schafft das zu erreichen, in dem Moment würde der Standard-Vorteil seinen Wert ausspielen, weil das Einbeziehen von NSCs und sonstigen Schiffsressourcen per höhergewichtigem Kommando einen echten Vorteil darstellt. (Ob man das wirklich so spielen will sei mal dahingestellt... ;))


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