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Interessante Diskussion im SJGames Forum

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Achamanian:

--- Zitat von: Irian am  5.06.2022 | 21:58 ---Ich würde auch etwas widersprechen. Star Fleet ist ein Vorteil (vermutlich primär Ally), den alle haben, genauso die allgemeinen Resourcen der Enterprise, etc. Da gibt es keine großen Unterschiede. Das einzige, was Picard grundsätzlich mehr hat, ist Rank (und vermutlich auch etwas Status). Das kann dazu führen, dass Picard ein paar Punkte mehr gut tun würden (damit er nicht mehr Rank aber ironischerweise weniger Fähigkeit hat), aber das lässt sich sicher auch mit gleichen Punkten bauen, dann ist sein Rang halt der Hauptvorteil, dafür sind seine Untergebenen halt etwas begabter, etc.

Die CREW der Enterprise besteht sicherlich aus völlig unterschiedlichen Punktestufen, klar. Aber die PROTAGONISTEN (aka Spielercharaktere) sind halt der erfahrene Captain, der Androide, der Super-Ingenieur, der charismatische Draufgänger 1. Offizier, die Empathin, etc. - und die liegen alle irgendwo im gleichen Punktebereich. Wesley z.B. würde ich auch nicht die gleichen Punkte geben wie La Forge - nicht weil er doof ist (anderes Thema), sondern einfach, weil der eine ein extrem erfahrener Ingenieur ist und der andere halt maximal Kadett (mit ein paar Punkten in "latentes Superwesen").

Persönlich bevorzuge ich ausgeglichene Gruppen - also grob gleiches Punktelevel - aber hab keinerlei Probleme, wenn ein Konzept mal ein Stück weniger oder mehr "braucht". Was soll`s? Das ist kein Wettbewerb und es sind Punkte zum Abbilden der Charaktere, keine Siegpunkte ;-)

--- Ende Zitat ---

Ja, so klingt es für mich auch ganz vernünftig ... vielleicht habe ich mich damals auch zu sehr daran aufgehängt, dass man irgendwie auf Biegen und Brechen 100CP-Charaktere hinbasteln muss. So richtig klar ist es mir dann zwar immer noch nicht, warum gewisse Sachen überhaupt ins CP-Konto einfließen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das nach ein bisschen Erfahrung mit GURPS alles kein Problem darstellt.

Aber für mich als GURPS-Einsteiger war das damals schon eine echte Hürde.

Irian:
Ganz offen halte ich bei GURPS das Anbieten von Templates für sehr hilfreich, weil sich Spieler sonst gerne mal verzetteln und alles furchtbar kompliziert wird. Wenn man erfahrene Spieler hat, die das mögen, have fun, aber gerade weniger versierte - oder auch weniger daran interessierte - Spieler sind Templates sehr, sehr hilfreich. "Monster Hunters" bot z.B. diverse 400 Punkte Templates an, die relativ viele Optionen hatten, so dass man als Spieler ne gewisse Auswahl hat, aber in relativ kurzer Zeit was hinbekommt.

Das führt natürlich wieder zum größten "Problem" von GURPS: Es ist ein Baukasten und viel Arbeit liegt beim Spielleiter. Es gibt schlicht nicht für alle Settings schon was vorbereitetes. Wenn man das will, ist man vermutlich mit anderen Systemen besser beraten. Wer als Spielleiter wenig Arbeit haben will, wird mit einem "nicht-offiziellen" Setting bei GURPS vermutlich nicht glücklich (und von den offiziellen gibt es relativ wenige). Das klappt dann maximal mit nem Rudel an GURPS-Profis, die am selber bauen Spaß haben - und selbst dann muss man als Spielleiter stark checken, dass es passt, weil GURPS natürlich zum Min-Maxing einlädt.

Zeus:

--- Zitat von: K!aus am  5.06.2022 | 21:53 ---Im Kern geht es immer um die Sache, d.h. welche Fertigkeiten, Vor- und Nachteile, etc. musst du wählen, um deiner Vorstellung (oder der Gruppe) gerecht zu werden. Falls am Ende herauskommt, dass die Charaktere unterschiedliche CP haben ... so what!

--- Ende Zitat ---

Exakt das!
Es ist übrigens auch kein besonderer Aufwand nötig, sich mit diesem Prinzip vertraut zu machen. Das steht alles sehr gut verständlich auf Seite 10 im Grundregelwerk der Charaktererschaffung.
Wenn man mit der Designphilosophie von GURPS nicht klarkommt, dann ist das so. Aber man sollte bei jeder Kritik an der Mechanik bitte bei den Fakten bleiben.
Das war auch überhaupt der Grund, weshalb ich mich hier eingemischt habe. Ein Sternenflottenkapitän ist und bleibt in GURPS kein 100 CP Char, wie er in DnD kein Level 1 Char wäre, und das ist jedem klar, der zwei Spalten Regelwerk gelesen und Star Trek gesehen hat. Rumpel unterschätzt im Übrigen mE die Macht und die Möglichkeiten, die jemand wie Picard schon als Captain der Enterprise D innerhalb der Sternenflotte hat, gewaltig. Es stimmt eben nicht, dass jedes Crew-Mitglied die gleichen Ressourcen in Bezug auf die Enterprise, ihre Crew oder gar die Sternenflotte hat. Die 70 Punkte für den Rang sind mehr als angemessen. (Das wäre im Alien-Universum z.B. wieder anders, weshalb man sein Setting für GURPS schon genau kennen sollte.)

Und wer "gleiches Punktelevel" in Star Trek spielen will, der sollte sich mit seinen Protagonisten vielleicht eher an Lower Decks orientieren und seine Gruppe nicht aus Charakteren völlig unterschiedlicher Erfahrungs-, Kompetenz- und Einflussstufen zusammenstellen. (Man denke nur an Tasha oder Worf in den ersten Staffeln TNG, die im Vergleich zu Picard eben auch nicht die gleiche Anzahl Punkte bekommen dürften.)

Irian:

--- Zitat von: Zeus am  5.06.2022 | 22:10 ---Und wer "gleiches Punktelevel" in Star Trek spielen will, der sollte sich mit seinen Protagonisten vielleicht eher an Lower Decks orientieren und seine Gruppe nicht aus Charakteren völlig unterschiedlicher Erfahrungsstufen zusammenstellen. (Man denke nur an Tasha oder Worf in den ersten Staffeln, die im Vergleich zu Picard eben auch nicht die gleiche Anzahl Punkte bekommen dürften.)
--- Ende Zitat ---

Wobei das halt auch keine Rollenspiel-Runde ist und die Rolle von Worf war es ja, durch die Gegend geschmissen zu werden, um zu zeigen, dass ein Gegner wirklich stark ist.

Ich sehe kein Problem, das für ne Runde anzupassen. Picard ist zwar ein paar Ränge über Worf, aber Worf ist ja kein Kadett, sooo riesig ist das nicht und die Punkte gleichen sich leicht aus, wenn man bedenkt, dass Worf ein Klingone in den besten Jahren ist und Picard nun doch etwas älter und nicht auf Kampf spezialisiert. Worf kriegt also mehr Punkte in Kampf-Vorteilen und -Skills und dann passt das schon. Tasha müßte man bei so nem ausgeglichenen Setting noch die eine oder andere Sache zusätzlich geben, klar.

Data wäre imho sogar eher schwierig, weil der tatsächlich verflucht gut ist, das kann man wahrscheinlich nur über entsprechend kräftige Nachteile und besondere Schwächen bei sozialen Fertigkeiten hinbiegen.

Ich denke also, man kann eine grobe Approximation von STNG durchaus auf dem gleichen (hohen) Punktelevel abbilden - aber du hast völlig recht, viel einfacher ist es, wenn man sich von diesem Gedanken etwas löst.

Weltengeist:

--- Zitat von: K!aus am  5.06.2022 | 21:53 ---Ich muss da doch mal einhaken: Ich glaube du siehst das zu verkrampft. In meiner Wahrnehmung ist Balancing kein Thema in GURPS, ggf. ist das bei dir ein Reflex, der anscheinend tief verwurzelt ist - ich musste mich da auch erst lösen.  ^-^

--- Ende Zitat ---

Wobei sich dann für mich als "Beobachter von der Seitenlinie" dann schon die Frage stellt, wozu ich eines der aufwändigsten Kaufsysteme verwenden soll, die ich je in Händen hatte, wenn der CP-Wert am Ende ohnehin keine Rolle spielt. Nicht falsch verstehen - ich bin persönlich jemand, der null Wert auf Balancing legt, aber dann kann ich mir auch den Aufwand des Point-Buys sparen.

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