Autor Thema: Midgard M6 auf dem Feencon 2022  (Gelesen 5457 mal)

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Offline Abd al Rahman

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Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« am: 28.06.2022 | 17:49 »
Auf dem Feencon 2022 fand dieses Jahr eine erste Präsentation für die 6. Edition von Midgard statt. Die beiden Pegasus-Redakteurinnen Selina Kalms und Finja Gertulla hielten dort zusammen mit Carsten Grebe vom DDD Verlag ein gut einstündiges Panel zu M6 ab. Nachdem Finja und Selina, die beide erst seit April dieses Jahres bei Pegasus Spiele für die Sparten Buch und Rollenspiel tätig sind, ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert hatten, wie denn so ihre tägliche Redaktionsarbeit aussieht, ging es dann ans Eingemachte: Wie viele von euch ja vielleicht schon wissen, wird es für die 6. Regeledition von Midgard eine neue Spielwelt geben. Im Rahmen einer Weltpremiere wurde dann auch der Name der neuen Spielwelt offiziell verkündet: Er lautet „DAMATU“. Der Begriff wurde dem akkadischen Sprachraum entlehnt und bedeutet sinngemäß „Land der Völker“. Demzufolge wird dann auch die sechste Midgard-Edition den Namen „Midgard – Legenden von Damatu“ tragen.

Anschließend wurde natürlich eine Karte der neuen Welt gezeigt. Da es sich bei Damatu um eine Parallelwelt von Midgard handelt, bot diese keine wirklich großen Überraschungen. Etwas interessanter waren da schon die ersten Einblicke und Detailkarten in eine der beiden Startregionen, die gerade von einer illustren Autorenschar ausgearbeitet werden. So erfuhren die Teilnehmer, dass es sich bei besagter zweiter Startregion um den Archipel der Winde handelt (der auf Midgard als Pfortenarchipel bezeichnet wird).

„Inmitten des Meeres der Fünf Winde liegen die zahlreichen Inseln des Archipels der Winde. Hier entwickelten sich unabhängige Stadtstaaten, die zum Teil von Fürsten, zum Teil von Bürgerversammlungen regiert werden. Der Handel spielt eine große und bedeutende Rolle. Die exponierte Lage des Archipels im Meer der Fünf Winde gewährt die Kontrolle über die hier verlaufenden Seefahrtsrouten. Handelskonvois ermöglichen den sicheren Handel mit den wichtigen Handelszentren der Anrainerländer am Meer der Fünf Winde. So ringen mit der Adelsrepublik Mungiran, der Händlerrepublik Albuferan, dem Städtebund von Cauthanim und der Theokratie Sarmín vier Länder um die Vorherrschaft. Allesamt verfolgen sie das Ziel, den Archipel zu einen und die weit in der Vergangenheit liegenden Zeiten eines einzigen Inselreichs – unter ihrer jeweiligen Führung natürlich – wiederaufleben zu lassen. Ihre Kreise werden vom Wirken der Zauberfürsten der Magokratie Casdasar und dem Ansinnen der freiheitsliebenden Piraten aus Daidar gestört, die ebenso im Geschehen des Archipels ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben“. (Zitiert aus der M6-WeltenWiki.)

Im Bereich des Glaubens haben hier neben dem Mondkind und Gezeitenbringer Omun und der Sturmherrin Schamim vor allem die Verehrung der Fünf Windgötter eine tragende Rolle inne, deren Wirken sich ja bereits im Namen des Meeres der Fünf Winde niedergeschlagen hat…

Abschließend wurde darauf hingewiesen, dass alle Ausarbeitungen im Fluss sind und sich bis zur Veröffentlichung noch das eine oder andere ändern kann.

Offline Kurna

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #1 am: 28.06.2022 | 17:55 »
Hört sich doch gut. :)
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Offline Bospa

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #2 am: 28.06.2022 | 18:51 »
Also „MidgardLegenden von Damatu“ klingt finde ich richtig gut  :d

Die Beschreibung aus dem M6-WeltenWiki haut mich jetzt nicht um ... für meinen Geschmack hätte es auch gerne eine komplett neue Welt sein dürfen. Aber mal abwarten  ;)

Vor allem bin ich aber SEHR auf die regeltechnischen Neuerungen/Anpassungen gespannt ... mal sehen, ob das Feedback etwas "bewirkt" hat :think:
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Offline Eleazar

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #3 am: 5.07.2022 | 09:23 »
Ich halte das  Beibehalten der alte Karte auch eher für problematisch. Und mir fällt kein wirklicher Grund dafür ein: Kulturell soll sich das neue Midgard doch gerade vom alten unterscheiden. Dann wäre eine neue Karte für mich definitiv eine Hilfe. Für alle alten Hasen bleiben die Vorgängerkulturen sonst doch allzu präsent: Wenn Dingsbumsistan da liegt, wo eben noch Alba war, dann stellt man doch automatisch Vergleiche an und fragt sich, warum was so ist wie früher und warum auch gerade nicht.
Und wenn Dingsbumsistann dann mit Heidehügellandschaften beschrieben wird, dann bin ich sofort wieder bei den schottischen Highlands. Ich sehe darin absolut keinen Nutzen, nur Gründe für Unzufriedenheit und Verwirrung und immersionskillende Flashbacks auf altes Midgard-Wissen, das dann auch wieder die alte von der neuen Community trennt.
Meinetwegen hätte es eine ganz neue Parallelwelt sein können, die meinetwegen von Midgard-ExilantInnen geimpft worden sein könnte.
Oder ein weiterer Kataklysmus hätte Landkarte und Klima ordentlich durchgemixt (warum nicht die Tropen nach Norden und die Arktis nach Süden spülen?). Dann hätte es immer noch Relikte aus Ur-Midgard geben können und Eastereggs für die ganz alten Fans, aber ansonsten einen ziemlich radikalen Neuanfang.
Ganz abgesehen davon, dass ich interessant gestaltete Karten mag
So hat die ganze Sache für mich vorab schon mal den Wermutstropfen des Halbherzigen. Und ich verstehe den Grund eben nicht, warum nicht auch in der Geographie der Fantasie freien Lauf gelassen wurde.
Dabei hoffe ich ja, dass die neue Welt schön und bunt und aufregend wird. Aber einen Stich dabei hat man eben einfach schon mal liegen gelassen.

In der Tat erwarte ich von den neuen Regeln da mehr. Selbst wenn die von mir heißgeliebten Prozentwerte aufgegeben werden, waren doch viele interessante Mechanismen im Gespräch, die dem Spiel einen neuen Drive geben können. Ich bezweifle zwar, dass wir tatsächlich umsteigen werden (in der einen Gruppe spielen wir zu selten und ich bin froh, dass wir ganz gut mit Regelwerken ausgestattet sind; in der anderen Gruppe wechseln wir an und zu das System und ich bin froh, wenn alle die Grundlagen von M5 draufhaben), denn eigentlich sind wir mit M5 zufrieden. Es störrt sich keiner an den Typen und es ist niemand je so hochgradig geworden, dass er die Möglichkeiten seines Typs ausgereizt hätte. Und wenn was blöd ist, kann man hausregeln.
Was echt genial wäre, wäre wenn Midgard endlich die recht statischen und auch wenig cineastischen Kampfregeln anders fassen würden. Dieses Auseinanderklappen von Kampf und Bewegung und dass nach dem ersten Aufeinandertreffen die Taktik ziemlich ausgespielt hat, finde ich bei M5 immer noch nicht richtig zufriedenstellend geregelt.

Hoffentlich gibt es aus dem Regelbereich auch irgendwann mal offizielle Neuigkeiten. Denn interessiert bin ich auf jeden Fall.

Offline General Kong

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #4 am: 5.07.2022 | 10:01 »
Also hat die neue Midgardwelt einen exotischen, weil akkadischen Namen. Und das warst dann settingsmäßig, abgesehen von ein paar Details? Gleiche Karte?

Da hätte man auch alles beim Alten lassen können.

Ich hatte tatsächlich gedacht, dass nun mal etwas ganz anderes kommt und nicht nur eine blöde Parallelwelt - das gab es doch schon mal mit Myrkgard.

Hoffentlich gegebn sie sich bei der Bereinigung des Systems mehr Mühe.
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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #5 am: 5.07.2022 | 10:38 »
Wäre halt interessant zu wissen, was die meisten Spieler:innen mit "Midgard" verbinden - Die Regeln oder die Welt.

Ist es das erstere, hätte der Settingwechsel stärker ausfallen können (aber das mit der Parallelwelt/alternativen Zeitlinie ist ja jetzt schon recht lange bekannt). Dann darf man aber wohl nicht zu gravierend in die Regeln eingreifen.

Ist es letzteres, macht die Verbindung zum alten Setting Sinn und hätte vielleicht sogar noch enger sein können. Dafür könnte man die Regeln etwas stärker modernisieren. Die meisten neuen Editionen von Rollenspiellinien gehen ja eher diesen Weg (und schreiben meist sogar nur die Geschichte fort anstatt eine Parallelwelt aufzumachen).

Wenn man die Welt komplett ersetzt und die Regeln massiv umkrempelt werden sich halt viele fragen, warum da überhaupt Midgard drauf steht.
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Offline unicum

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #6 am: 5.07.2022 | 10:39 »
Hat ja nicht lange gedauert bis die moserei wieder losgeht,... kommt mir manchmal vor als würde das Kind schon vor der Geburt in den Brunnen geworfen.
Ich kenne die Änderungen nicht und der ein oder andere hier sicher auch nicht, aber es wird gleich der untergang des Abendlandes postuliert, jedenfalls aus dem wenigen was bekannt ist.

... mal sehen, ob das Feedback etwas "bewirkt" hat :think:

Naja das kann man nur begutachten wenn man die Umfrageergebnisse hat. Die spezifische Umfrage ist immer noch offen.
Und, damit es hier nicht AUCH zu missverständlichkeiten kommt - es ist eigentlich bekannt das es in der lezten zeit (mindestens) zwei umfragen gegeben hat. ich meine damit "die andere".  (Pegasus only)

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Offline Eleazar

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #7 am: 5.07.2022 | 10:43 »
Ich weiß nicht, wie du das aus den Informationen rauslesen willst. Dort und in anderen Diskussionen wird schon deutlich, dass die Geschichte vor langer Zeit einen anderen Verlauf genommen und kulturell kaum ein Stein auf dem anderen geblieben ist. Nur eben mit fast der gleichen Karte.
Daraus den Schluss zu ziehen, man hätte sich grundsätzlich keine Mühe gegeben, halte ich schon für forsch überzogen und ungerecht.

Offline Bospa

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #8 am: 5.07.2022 | 12:36 »
Wäre halt interessant zu wissen, was die meisten Spieler:innen mit "Midgard" verbinden - Die Regeln oder die Welt.

Ich verbinde mit Midgard vor allem die Regeln. Die Weltbeschreibung hat uns nur auf einem "hohen Fluglevel" interessiert, als ein Gerüst, um unser eigenes Setting "bottom-up" zu "erspielen".

Hat ja nicht lange gedauert bis die moserei wieder losgeht,... kommt mir manchmal vor als würde das Kind schon vor der Geburt in den Brunnen geworfen.
Ich kenne die Änderungen nicht und der ein oder andere hier sicher auch nicht, aber es wird gleich der untergang des Abendlandes postuliert, jedenfalls aus dem wenigen was bekannt ist.

Naja das kann man nur begutachten wenn man die Umfrageergebnisse hat. Die spezifische Umfrage ist immer noch offen.
Und, damit es hier nicht AUCH zu missverständlichkeiten kommt - es ist eigentlich bekannt das es in der lezten zeit (mindestens) zwei umfragen gegeben hat. ich meine damit "die andere".  (Pegasus only)

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Ich bin da eigentlich positiv gestimmt und in freudiger Erwartung  :) An den Umfragen habe ich auch teilgenommen. Insofern finde ich es legitim, zu hoffen, das der eine oder andere Wunsch von einem auch vielleicht unter Umständen erfüllt werden wird  ;)
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Offline Enrico Pallazzo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #9 am: 5.07.2022 | 13:30 »
Als jemand der Midgard bisher so GAR nicht kennt (trotz 20+ Jahren Rollenspiel), klingt das durchaus spannend. Insofern ist da für mich eine "alte" Karte auch erstmal egal. Es kommt darauf an, wie sie die Welt in den Texten und Bildern rüberbringen.
M6 steht also auf jeden Fall auf meiner Interessensliste.
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Offline Zocat

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #10 am: 7.07.2022 | 00:16 »
Da hätte man auch alles beim Alten lassen können.

Ich denke, dass da hauptsächlich die Verlagssicht dahinter ist. Man kann die alte Welt nicht gut weiterlaufen lassen.   

Nen Alba QB gab es in der 3., 4., und 5. Regelversion. Wieviele Leute kaufen sich das denn in der 6.? Gut ist eins "der" Spielgebiete, aber dennoch wird sich die Zahl der Käufer reduzieren, weil "Ich hab das alte ja schon". Auch alte QB wie Buluga oder Rawindra haben das Problem. Sie sind eher uninteressant für Spieler, dh wieviele kaufen sich wirklich eine neue Version des QBs? 
Man kennt ja jeweils schon 80% des Inhaltes. 
Natürlich hätte man einen Zeitsprung machen können (was dann aber vmtl auch zu neuen Landesgrenzen führen würde (X hat Y erobert, Z hat sich in A und B aufgespalten, ...).   

Dann gibt es das Problem, dass Material seit über 40 Jahren existiert. JEF hatte da vmtl noch den Überblick, aber er wird in M6 sicherlich nicht dieselbe Rolle haben (und man munkelt ja, dass er ein Engpass war was den Produktausstoß angeht). Dh es würde über kurz oder lang zu Widersprüchen zu existierendem Material führen. Mit neuen Ländern haben die Autoren erstmal "freie" Hand und müssen nicht erstmal ein Quellenstudium zu 30 jahre altem, vergriffenem Material betreiben, dh die Produktivität dürfte höher sein.

Natürlich hätte man dann auch direkt eine neue Welt nehmen können. Aber alles beim Alten lassen sehe ich ehrlich gesagt nicht als sinnvoll an.

Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #11 am: 7.07.2022 | 00:20 »
Eine "neue Welt" gab es ja schon mal, als Magira nicht mehr weitergenutzt werden durfte, weswegen zur 3. Edition dann die Welt Midgard gebaut wurde... leicht verschobene Grenzen, ein paar "neue" Namen, aber eigentlich blieb das meiste zumindest ähnlich. Was spannenderweise heutzutage dazu führt, dass Midgard-Neulinge eher Magira vorwerfen, die Midgard-Welt nachgebaut zu zu haben und etwas perplex reagieren, wenn man auf das Alter von Magira hinweist. ;)

Offline Eismann

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #12 am: 7.07.2022 | 00:53 »
Es ist vermutlich halt das "neu aber das alte"-Problem, das damit gelöst werden soll. Nur das Alte kann man schlecht nochmal verkaufen, also muss ein neues Regelsystem und eine neue Spielwelt her. Letztere hat auch den Vorteil, dass man sich nicht durch 40 Jahren Hintergrundmaterial recherchieren muss. Aber zu neu darf es auch nicht sein, schließlich hat man ja Midgard als Marke am Start und damit deren Community. Also ist ein Spagat nötig zwischen dem Neuen und dem Alten. Ist halt schwierig, wenn man eine alte, gewachsene Community ansprechen und gleichzeitig mehr oder weniger neu anfangen will. Da muss man dann graduell schauen, wie weit man in die eine oder andere Richtung will.

Offline General Kong

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #13 am: 7.07.2022 | 08:42 »
Da wäre ich aber für das Modell "Midgard in 100 Jahren" oder so.
Vorteil:
Das alte Material ist "historisch" interessant und kann weitergenutzt werden (von den Altspielern), das neue Maerila ist aber auch von Interesse.
Neue Spielre braucht der Altkram nicht zu kümmern, ist ja alles schon eingearbeitet in den Hintergrund.

Eine parallele "Alles wie gehabt, aber Mailand heißt Aprilland und da sprechen sie nun Portugiesisch" ist für Altspieler verwirrend und das alte Material nun für die Tonne - da heißt es also nun die alte Welt weiter bespielen oder mit Bruch umsteigen.
Für neue Spieler ist es nicht so ein Ding, außer, das der reiche Hintergrund nicht da ist bzw. umgeschrieben werden musste.

Ich hätte als Neustart eine Fantasy-Erde (eben Midgard) gewählt - etwas eingeschrumpft vielleicht oder ergänzt um einen Fantasykontinent, wo Australien ist (liegt so weit vom Schuss ...). Rom und Karthago, Kelten und Angelsachsen, Wikinger, ein, zwei slawische Reiche, Orks in die Alpen, Schwarzalben in den Schwarzwald und die polnischen Sümpfe, Kreutzfahrerstaaten, verschiedene arabische Reiche, Ägypten, Perser Chinesen - alles da.
Die Neue Welt wurde schon früher entdeckt un der Atlantik wird ewtas eingedampft, dann kann man auch Azteken usw. gut spielen und Verbindungen zu Amerika (heißt alles natürlich anders) aufbauen.

So hätte man Magira/ Midgard, alles neu und doch so ähnlich. Ein Anreiz für Altspieler und in 20 Jahren können dann neue Spieler Maidgard anmaulen, dass das ja "fast so ist wie auf Aerde".  ;)
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Online Sgirra

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #14 am: 7.07.2022 | 09:38 »
Ich muss sagen, dass der Ansatz für M6 mein Interesse weckt, sowohl was das Setting als auch die Aussicht auf schlankere, modernere Regeln angeht. Das letzte Mal habe ich Midgard aktiv um 2000 herum gespielt, als wir damals überlegten, was wir außer DSA sonst noch spielen wollen. Muss M3 gewesen sein. Am Ende sind wir aber bei DSA als Fantasywelt geblieben. Danach habe ich immer mal wieder vorbeigeschaut, zuletzt mit Erscheinen von M5. Es hat wieder nicht verfangen (vor allem aufgrund der Regeln), aber die grundsätzliche Neugier ist geblieben. Und die bisherigen Ankündigungen haben sie neu entfacht.
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Offline unicum

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #15 am: 7.07.2022 | 09:53 »
Letztere hat auch den Vorteil, dass man sich nicht durch 40 Jahren Hintergrundmaterial recherchieren muss.

Das war immer wieder ein Problem für neue Sachen, denn es musste alles "stimmig" sein zu schon vorangegangenen Publikationen.
Da wollte man also erstmal alte Zöpfe abschneiden und "reinen Tisch" machen.

Warum man nicht eine ganz neue Weltkarte genommen hat?

Auch da meine ich gehört zu haben das die alte - zumindest was die Landschaften abseitz vieleicht von Teilen Vesternesse (der Kontinentn mit Alba)(das ja der einzige übernommene Magira Teil ist) von jemanden der Ahnung hat bezüglich Meteorologie (Wetterkunde) entwicklet wurde, also recht stimmig sein könnte.
Vieleicht ist es auch ein Grund das es recht plötzlich gekommen ist, und man eben "schnell" etwas auf einer neuen Karte entwickeln könnte.

Alles nur vermutungen meinerseitz.

Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #16 am: 7.07.2022 | 17:35 »
Das war immer wieder ein Problem für neue Sachen, denn es musste alles "stimmig" sein zu schon vorangegangenen Publikationen.
Da wollte man also erstmal alte Zöpfe abschneiden und "reinen Tisch" machen.

Warum man nicht eine ganz neue Weltkarte genommen hat?

Auch da meine ich gehört zu haben das die alte - zumindest was die Landschaften abseitz vieleicht von Teilen Vesternesse (der Kontinentn mit Alba)(das ja der einzige übernommene Magira Teil ist) von jemanden der Ahnung hat bezüglich Meteorologie (Wetterkunde) entwicklet wurde, also recht stimmig sein könnte.
Vieleicht ist es auch ein Grund das es recht plötzlich gekommen ist, und man eben "schnell" etwas auf einer neuen Karte entwickeln könnte.

Alles nur vermutungen meinerseitz.

Das jetzige Midgard beruht zum nicht kleinen Teil auf Magira, einer Welt die in den 60ern für ein Tabletopspiel entwickelt wurde, für einige Romane genutzt wurde und innerhalb des Vereins, der sie erschaffen hat auch weiterhin benutzt wird. Da man diese Welt für Midgard nach der zweiten Edition nicht mehr nutzen durfte, hat man das ein wenig abgeändert, so dass man sich immer noch "zurechtfand" und nicht in einer ganz neuen Welt spielte. Midgard wurde nicht von Grund auf entwickelt, nur etwas abgeändert. Im Endeffekt ist da die gesamte "Alte Welt" von Magira noch erkennbar... ebenso wie viele Kulturen.

Offline unicum

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #17 am: 7.07.2022 | 18:11 »
Das jetzige Midgard beruht zum nicht kleinen Teil auf Magira, einer Welt die in den 60ern für ein Tabletopspiel entwickelt wurde, für einige Romane genutzt wurde und innerhalb des Vereins, der sie erschaffen hat auch weiterhin benutzt wird. Da man diese Welt für Midgard nach der zweiten Edition nicht mehr nutzen durfte, hat man das ein wenig abgeändert, so dass man sich immer noch "zurechtfand" und nicht in einer ganz neuen Welt spielte. Midgard wurde nicht von Grund auf entwickelt, nur etwas abgeändert. Im Endeffekt ist da die gesamte "Alte Welt" von Magira noch erkennbar... ebenso wie viele Kulturen.

Das Tabeltop heisst Armageddon was im Verein FOLLOW gespielt wird wo die Autoren Mitgleider sind/waren.
Und imho hat sich die Karte schon gewaltig verändert. Die Magira Karte sieht deutlich anderst aus

Gegebenenfalls wollte man auch einige der Abenteuer in die neue Welt retten und brauchte dann halt eine Kopie der Kultur. Aus Ranabar wurde dann eben Rawindra um "die Krone der Drachen" hinüberzuretten.

Nun ja man muss nun abwarten wie sich das neue eben entwickelt.

Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #18 am: 7.07.2022 | 18:16 »
Das Tabeltop heisst Armageddon was im Verein FOLLOW gespielt wird wo die Autoren Mitgleider sind/waren.
Und imho hat sich die Karte schon gewaltig verändert. Die Magira Karte sieht deutlich anderst aus

Gegebenenfalls wollte man auch einige der Abenteuer in die neue Welt retten und brauchte dann halt eine Kopie der Kultur. Aus Ranabar wurde dann eben Rawindra um "die Krone der Drachen" hinüberzuretten.

Nun ja man muss nun abwarten wie sich das neue eben entwickelt.

Ich bin seit über 25 Jahren Mitglied in FOLLOW. "Armageddon" war nur der Titel des vor Jahren kaufbaren Ablegers, eigentlich heißt es intern "Das Ewige Spiel" oder kurz EWS. ;)
Wobei der Magira-Stand eh rein "historisch" war, das sieht inzwischen auch etwas anders aus, zumal wir ein paar mehr Kontinente dazugebaut haben. ^^

Offline Bospa

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #19 am: 7.07.2022 | 18:41 »
... eigentlich heißt es intern "Das Ewige Spiel" oder kurz EWS. ;)

Müsste das denn nicht DES heißen? Bei der Abkürzung EWS denke ich an Arnes 1W6  :think:
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Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #20 am: 7.07.2022 | 18:45 »
Müsste das denn nicht DES heißen? Bei der Abkürzung EWS denke ich an Arnes 1W6  :think:

"EWiges Spiel", also EWS. Historisch gewachsen. ^^
Wird seit Ende der 60er durchgehend gespielt und stellt die militärische Entwicklung der Welt dar... wo durchaus auch Länder erobert werden können. Aktives Worldbuilding. ;)

Offline Bospa

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #21 am: 7.07.2022 | 21:30 »
Oh ha, ist das dokumentiert worden? Wäre bestimmt eine spannende Abhandlung ... und wohl auch ein dicker Wälzer  ~;D
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Offline AndreJarosch

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #22 am: 7.07.2022 | 21:37 »
Oh ha, ist das dokumentiert worden? Wäre bestimmt eine spannende Abhandlung ... und wohl auch ein dicker Wälzer  ~;D

Sind bisher 5 Bände.

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Offline Bospa

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #23 am: 7.07.2022 | 21:48 »
Sind bisher 5 Bände.

https://www.amazon.de/Das-Ewige-Spiel-Band-Fantasy-Welt/dp/3935913990

Ich hab das eher aus Jux gesagt ... das ist ja mal ... wow ... zwar steht da "Derzeit nicht verfügbar.", aber Zeit & Muße hätte ich da momentan eh nicht zu. Aber sehr respektabel  :d
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Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #24 am: 7.07.2022 | 21:52 »
Danke Andre.
Es gibt wie gesagt auch noch die Romane von Hugh Walker.

Offline Zocat

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #25 am: 9.07.2022 | 05:59 »
Das jetzige Midgard beruht zum nicht kleinen Teil auf Magira, einer Welt die in den 60ern für ein Tabletopspiel entwickelt wurde, für einige Romane genutzt wurde und innerhalb des Vereins, der sie erschaffen hat auch weiterhin benutzt wird.

Und die meisten damaligen Midgard-Autoren waren FOLLOW Mitglieder und waren im Volk der Schlange aktiv, bzw deren Lords & Ladies. Sie waren für Erainn auf Magira verantwortlich (dh sie haben das "Copyright" auf diese Regionen). Der Clan der dann von Manfred Roth (RIP) weitergeführt wurde. KG Müller bringt inzwischen auch wieder Schlangenschriften raus.


Da man diese Welt für Midgard nach der zweiten Edition nicht mehr nutzen durfte,

Diese Formulierung ist meines Wissens nach falsch. Es wurde sich geeinigt, dass es einfach sinnvoller ist, dass man getrennte Wege geht. Eben weil es sonst in Zukunft vmtl zu Problemen führen würde. Es gab keinen Konflikt "Dürfen wir?" "Nein!".   
Aber gut, aus der Zeit gibt es viele Geschichten, je nachdem mit dem man redet und die wenigsten können mit Primärquellen reden (und auch dort trügt vmtl die Erinnerung nach 40+ Jahren). Ein weiteres Beispiel wäre die Diskussion um Abenteuer in Ranabar.
« Letzte Änderung: 9.07.2022 | 06:02 von Zocat »

Offline caranfang

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #26 am: 9.07.2022 | 11:55 »
Vor einigen jahren habe ich mal einen Vergleich der Kulturen Magiras (M1-M2) und Midgards (M2-M5) aufgestellt und im Midgard-Forum veröffentlicht. Es gibt zwar große Ähnlichkeiten, aber nur fünf Kulturen sind wirklich identisch: Alba, Chryseia, Erainn, die Küstenstaaten und Ywerddon. Was für mich ein Zeichen ist, dass die die diese Kulturen zuständigen FOLLOW-Mitglieder Midgardautoren waren. Alle anderen haben entweder neue Namen erhalten (wobei in zwei Fällen nur ein Konsonant eingefüht wurde) oder sind ganz neu oder wurden sogar ganz gestrichen.

Wie man übrigens überall nachlesen kann, erfolge die Trennung von Midgard und Magria aus rein urheberrechtlichen Gründen. Einen Streit gab es nie.

Ein weiteres Beispiel wäre die Diskussion um Abenteuer in Ranabar.
Kannst Du dies näher erleutern?

Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #27 am: 9.07.2022 | 12:35 »
Clanngadarn z.B. ist das magiranische Tir Thuatha, sogar recht deutlich, auch wenn ein anderes Stammkönigreich "nach vorne gekehrt" wurde. Da sind schon recht viele Überschneidungen. ^^

Ich bin jetzt auch nicht ganz sicher, was da gemeint ist. Dürfte aber um das "Schwestersystem" gehen, "Abenteuer in Magira". Da gibt es aber keinerlei Diskussion drum, immerhin haben die Beteiligten das aufgeschrieben.
"Auf dem deutschen Spielemarkt gibt es viele Fantasy-Rollenspiele, so dass es fragwürdig erscheint, diesen noch ein weiteres Regelwerk hinzuzufügen. "Abenteuer in Magira"  ist jedoch kein neues Regelwerk, wenngleich die neueste Formulierung ein über zwei Jahre lange intensive Gruppenarbeit erforderte. Diese Regeln sind mit der Phantasiewelt Magira nicht nur über den Namen verbunden, deren Ursprung über zwanzig Jahre zurück reicht.

Auf dem 6. Fest der Phantasie 1977 des Fantasyclubs  Follow ("Fellowship of the Lords of the Lands of Wonder") veranstaltete Josef Ochmann nach seiner Rückkehr aus den USA das erste Mal ein Fantasy-Rollenspiel. Dieses Vorbild führte zu dem Beginn einiger Kampagnen, die teilweise noch heute weitergeführt werden. Da Follow  die detailreich ausgearbeitete Phantasiewelt Magira simulierte und da die Kampagnen in dieser Phantasiewelt angesiedelt werden sollten, wurden damals als Regelgrundlage ein Fantasy-Rollenspiel gewählt, das ebenfalls eine erfundene Welt als kulturellen Hintergrund hatte: "Empire of the Petal Throne" von M. R. Barker. Elsa und Jürgen Franke, die auch eine Übersetzung der wichtigsten Regeln veranlassten und eine Anpassung an Magira vornahmen, starteten an Sylvester 1977/78 die Kampagne "Empires of Magira", die später in "Abenteuer in Magira" umgetauft, und um die Kampagne "Abenteuer in Erainn" erweitert wurde. Dieter Steinseifer startete am 12.03.78 bei einem Drachentreffen in Marburg die Kampagne "Abenteuer in Ranabar".

Wie das wohl bei allen vitalen Rollenspielgruppen so ist, fand sich auch die Marburger Gruppe nicht mit den gegebenen Regeln ab. Zuerst übersetzte Berndt Winter zusätzliche Regeln aus dem Englischen, doch bald erschienen in den "Drachenbriefen", einem Clubinternen Magazin, Regelvariationen von Erwin Knobl.

Parallel dazu begann aber auch Jürgen Franke die Regeln weiter zu entwickeln. Ab 1980 trafen sich die Marburger Mitglieder des "Drachenordens" regelmäßig an jedem Dienstag in der Cölber Gaststätte Posingis, die schon gut ein Dutzend "Dungeons" gesehen hatte. In erster Linie sollte zwar das Fest der Phantasie 1981 vorbereitete werden, aber meistens beschäftigte man sich lieber mit den Rollenspielregeln. Erwin Knobl koordinierte damals die Vorschläge von Helmut Vogel, Günther Thomasch, Berndt Winter, und Anne Bodenbender. Er war es auch, der die Regelteile zu einem ersten neuen Regelheft kombinierte. Berndt Winter tippte im Januar 1981 die Druckvorlagen, von denen nur etwa sieben Kopien angefertigt wurden. Der Erfahrungsaustausch, der daraufhin zwischen Erwin Knobl und Jürgen Franke stattfand, war als Grundlage für ein gemeinsam geplantes Regelheft gedacht. Doch schon damals zeichneten sich unterschiedliche Auffassungen zu grundlegenden Regeln ab.

Zum 10. Fest der Phantasie 1981 in Marburg präsentierte Jürgen Franke dann einen Vorabdruck des neuen Regelwerkes "Midgard", um das sich über die bisher Genannten hinaus auch noch Roland Müller, Peter Badura, Ludger Fischer, Manfred Roth und Karl-Georg Müller verdient gemacht hatten. Da in dem Vorabdruck einigen wesentliche Regelvorstellungen der Marburger Gruppe nicht verwirklicht waren, und da die Komplexität des Regelwerkes kein flüssiges Spiel zu garantieren schien, wurde am 14.09.81 die unvollständige und mit vielen Tippfehlern durchsetzte erste Version von "Abenteuer in Ranabar" im "Drachenbrief 38" abgedruckt. Zum Beispiel fehlten die Zaubersprüche in diesen ersten gedruckten Regeln völlig, denn die Marburger Gruppe verwies in diesem und in anderen Punkten auf ausführliche Regelpassagen in „Midgard“ – das dann am 18.09.81 in einer reich illustrierten und mit einem Titelbild von Josef Ochmann versehenen Ausgabe erschien – um die Unterschiede der Regelwerke möglichst klein zu halten.

Während der folgenden Monate waren die provisorischen Regeln des "Drachbriefes 38" wieder starken Veränderungen unterworfen. Erwin Knobl experimentierte weiter und führte die von Dieter Steinseifer vorgeschlagenen Spezialfelder der Magie ein. Seine sich häufig verändernden Regeln kursierten in dieser Zeit nur in der Form von Kopien und einzelnen Artikeln im Drachenbrief. Das Ende der Konsolidierungsphase, zu der Helmut Vogel und Günther Thomasch wesentlich beigetragen hatten, markierte am 06.12.82 das Erscheinen des Regelwerkes "Abenteuer in Ranabar" im "Drachenbrief 43" mit einem Titelbild von Joachim Tüshaus. Dieter Steinseifer und Ulrich Heise hatten zu diesem Zwecke die Regeln des zu diesem Zeitpunkt schon schwer erkrankten Erwin Knobl ergänzt. Diesmal enthielt das Regelheft auch den Zauberalmanach mit den Sprüchen, die Erwin Knobl zum Teil Midgard zur Verfügung gestellt hatte. Der Tod von Erwin Knobl am 13.01.83 bedeutete für uns alle einen überaus schmerzlichen Verlust.

Wegen einiger Schwächen im Priester- und Magier-System mussten die Regeln am 1983 im Drachenbrief korrigiert und ergänzt werden. In dieser Zeit begann Harald Zubrod bereits mit der Ausarbeitung eines Kulturanhanges zu "Abenteuer in Ranabar" für das magiranische Inselreich "Ao-Lai". Ebenfalls im Laufe dieses Jahres begann Norbert Weiser, der mit dem Zauberalmanach nicht zufrieden war, neue Sprüche und Regelerweiterungen auszuarbeiten. Während die Kampagnen 1984 und 1985 liefen, verdichteten sich dann die Diskussionen zu dem Plan für eine neues Regelheft. An der Vorarbeit für den ersten Entwurf beteiligten sich außer den beiden oben genannten noch Stefanie  Seipp, Uwe Wegner und Peter Selinke, sowie Dieter Steinseifer und Helmut Vogel.

Die Regeln von "Abenteuer in Ranabar" wurden in diesem Prozess zum ersten mal für ganz Magira verallgemeinert, nachdem immer mehr Völker Magiras nach ihnen ein kontinuierliche Kampagne gestartet hatten. Die ranabarischen Besonderheiten wurden aus dem neuen Grundregelwerk in einen kulturspezifischen Anhang ausgelagert, und es entstand der Plan, auf diese Art und Weise früher oder später jede magiranische Kultur rollenspieltechnisch zu beschreiben. Es sollte für alle Magiraner ein Regelheft geschaffen werden, die am Rollenspiel in seiner Funktion als Kulturspiel und für die Entwicklung einer Magira-Persönlichkeit interessiert waren. Die allgemein gültigen Regeln sollten es ermöglichen, dass die Angehörigen der verschiedenen Völker die Kampagne wechseln können, um als Abenteurer und Reisende andere Kulturen kennen zu lernen.

Im Jahr 1987 wurde dann von Stefanie Seipp, Peter Selinke, Dieter Steinseifer, Norbert Weiser und Harald Zubrod die erste Ausgabe des Regelwerkes „Abenteuer in Magira“  mit dem „Allgemeinen Zauberalmanach“ herausgegeben. Zeitgleich erschien der erste Kulturanhang der Reihe, „Abenteuer in Ao-Lai“, an dessen Verfassung Hans-Henning Meißner nicht unerheblich beteiligt war und das eine chinesische Kultur Magiras beschrieb. Im Jahr 1988 firmierte dann die bereits im Vorjahr gegründete Abenteuerrunde GbR als Verleger für die zweite und verbesserte Auflage, sowie für den zweiten Anhang „Abenteuer in Ranabar“, der Beschreibung einer indischen Kultur Magiras. In diesem Jahr schrieb Harald Zubrod auch das erste Abenteuer-Szenario für die Kultur der Ao-Lai. „Die Sorgen der Familie Kwai“.

Drei Jahre später wurde die von Hermann Ritter und dem Clan des Einhorns verfasste Beschreibung „Abenteuer in Clanthon“ herausgegeben, die sich der altdeutschen Kultur der Clanther widmete. Auch in diesem Jahr viel die Entscheidung Peter Selinkes sich aus der Redaktion zurückzuziehen. Im Jahr 1993, also ein Jahr später, auf dem alljährlichen über eine Woche andauernden größten Treffen von Follow, dem Fest der Phantasie, produzierte Thorsten Mascher als Redakteur de erste Ausgabe des „AiMer“, eines Magazins für Rollenspiele auf der Welt Magira. In den jährlich folgenden Ausgaben in denen Spezialfelder der Magie, Abenteuermodule, Regelerweiterungen und Regelfassungen für kulturelle Besonderheiten erhalten waren, bot sich in diesem Magazin jedem Interessierten die ideale Möglichkeit selbst an der Weiterentwicklung des Regelsystems und der Rollenspielwelt Magiras teilzuhaben. Zum 25. Fest der Phantasie in Kirchähr erschien dann „Abenteuer in Albyon“, das vierte Kulturmodul der Reihe „Abenteuer in Magira“, das sich mit einer altenglischen Kultur beschäftigte. Es entstand unter der maßgeblichen Mitwirkung von Matthias Bogenschneider, Ralf Salecker und vielen andern Followern - wie sich die Mitglieder von Follow selbst nennen - in langjähriger mühevoller Arbeit."

Daraus ist sowohl der Ursprung von Midgard als auch von Abenteuer in Magira zu ersehen, als auch die anfängliche Veröffentlichungsgeschichte.

Offline jom

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #28 am: 4.08.2022 | 01:16 »
Also die namen der neuen Länder an dieser 5-Windesee gefallen mir mal schon gar nicht. Unintuitiv. Auch der Name "Damatu" klingt irgendwie austauschbar und nichtssagend, eine beliebige Aneinanderreihung von Silben. Kein Vergleich mit dem klassischen alten Weltennamen Midgard.
« Letzte Änderung: 4.08.2022 | 01:20 von jom »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #29 am: 4.08.2022 | 01:51 »
Ja akkadisch ist ja keine Sprache
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Camo

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #30 am: 4.08.2022 | 03:37 »
Ja akkadisch ist ja keine Sprache

Ist die Kultur da denn an die akkadische angelehnt? Wenn nicht, würde die Verwendung des Akkadischen sehr seltsam und unpassend sein.

Offline Eleazar

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Re: Midgard M6 auf dem Feencon 2022
« Antwort #31 am: 6.08.2022 | 12:04 »
Die ganze Welt ist sicher nicht an eine einzelne Kultur angelehnt, sondern an viele verschiedene. Ich könnte mir vorstellen, dass die Arracht ja eine größere Bedeutung für die Welt und der Name von denen stammt.

Ansonsten: Waeland war nicht gerade der Nabel der alten Midgardwelt und trotzdem war die nordische Mythologie für die Spielwelt namensgebend.

Mir ist es egal, woher der Name stammt und man muss sich wahrscheinlich einfach erst mal dran gewöhnen. Einstweilen bin ich froh, dass namenstechnisch was ganz Neues gewählt wurde und nicht so eine Referenz an Midgard dabei rausgekommen ist, wie der im Midgardforum zwischendurch inoffiziell verwendete Arbeitstitel Nygard.

Und warum so kritisch? Man weiß inhaltlich noch so gut wie gar nichts und jetzt arbeitet man sich an dem Namen ab. Klingt ein bisschen wie "Donauwelle? Erstens wohne ich an der Elbe und zweitens - wie kann man ein Gebäck nach einem Gewässer benennen?"