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[D&D5E] Birthright - Der Norden
Ainor:
Man beschloss also gemiensam mit der Kommision zu reisen und diese dann nachts zu überfallen. Zu diesem Zweck besorgte Lance von Lirr'o the Well ein Schlafmittel. Er erzählte der Priesterin das er dies gegen seine Schlafstörungen benötige, und am Abend des ersten Tages der gemeinsamen Reise versetzte er das Essen der Kommission mit dem Schalfmittel. Dies hatte aber nicht ganz den gewünschten Effekt, denn aufgrund der schwachen Dosierung blieben drei der vier Kommissionsmitglieder wach. Da die Kommission Haus Mhellivienne nicht vollends vertraute hielten ihre Mitglieder ihre eigene Nachtwache, ebenso wie die Herren von Lemjohnen.
Man hatte mit Duncan verabredet dass er sich dem Lager nähern würde, aber erst auf ein Zeichen aus dem Lager hin losschlagen solle. Lance sah ihn dank seiner Dunkelsicht warten, erkannte ihn und beschloss loszuschlagen. Der Moment war günstig, da gerade der Diener des Inquisitors Simon of Haelyn Wache hielt, welcher am sicher am einfachsten zu überwältigen sein würde. Lance sties dem völlig überraschten Diener sein Schwert in den Rücken. Er verstarb schnell, aber sein Schreien weckte Ser Robert Mullham und seine Rittmeister, beide erfahrene Krieger, und der Kampf begann.
Er endete ebenso schnell wie er begonnen hatte. Zunächst hatte der Rittmeister es auf Lance abgesehn. Unglücklicherweise war er einige Stunden vorher während seiner Wache kurz eingeschlafen, und Lance hatte diese Gelegenheit genutzt um mit ein wenig Wasser dessen Schwert in der Scheide festfrieren zu lassen. Und da er seine Rüstung nicht anhatte war es ein leichtes ihn zu umringen und zu töten.
Baran beschwor währenddessen Mondfeuer auf das Zelt des Simon of Haelyn und verbrannte den Schlafenden mit überlegener Theologie. Duncan hingegen duellierte sich standesgemäss mit Robert Mullham, lies ihm aber ganz unritterlich keine Zeit sene Rüstung anzuziehen. Aus Angst vor seinen Würmern hielten sich die übrigen auf Abstand,
was Waldric aber nicht daran hinderte Duncan schlagkräftig zu unterstützen, und so fie die gesammte Kommission innerhalb weniger Augenblicke ohne jede Gegenwehr, mit Ausnahme eines Kratzers bei Krazd den er in seiner Wut garnicht bemerkte. Schlussendlich spickte man die toten mit Pfeilen die den Söhnen von Hjalstone zuzuordnen waren und fälschte das Buch des Inquisitors. Nun stand dort geschrieben dass die Söhne tatsächlich die Angiffe von denen die Herren von Lemjohnen berichteten verübt hatten.
Einige Tage später fanden Jäger aus Silverwell die Leichen. Eine Woche später traf Vertico Dhariel am Ort des Geschehens ein. Er war nicht erfreut.
Ainor:
Als Vertico sah was man seinen Geolgsleuten angetan hatte kannte sein Zorn keine Grenzen. Rasch sammelte er seine Ritter und Paladine von Haelyn's Bastion of Truth für eine gnadenlose Strafexpedition gegen die Söhne von Hjalstone. Hunderte wurden getötet, und die übrigen flohen nach Lemjohnen. Ob Vater Pais unter den Überlebenden war ist nicht bekannt, aber er und seine Leute wurden in Silverwell nicht mehr geseshen.
Die Gilden begrüssten das harte Vorgehen, denn ihnen waren die Nomaden schon immer ein Dorn im Auge. Die Druiden von Erik aber sahen es mit Abscheu. Die Beziehungen zwischen ihnen und Haelyn's Bastion of Truth wurden aufs schwerste beschädigt.
Die Gruppe kehrte nach Lemnjohen zurück, nachdem sie Kunde davon erhalten hatte, dass die Sons of Hjalsone geschlagen und ihre Reste nach Lemnjohen geflohen waren. Kaum kamen sie im alten Fort von Lemnjohen an, durfte sich Duncan eine Standpauke seiner Ehefrau, Oerwinde Huire, anhören, denn das Fort war nicht sicher, wie zwei von einem unbekannten Wesen mit Zähnen und Klauen zerrissene Wachen und ein ebenso übel zugerichteter Diener deutlich bewiesen.
Nun stand ein wenig detektivische Arbeit bevor, deshalb wurden ein Zählappell durchgeführt und die nähere Umgebung des Schlosses sowie der Turm auf dem sich die Wachen befunden hatten auf Spuren untersucht. Beides ergab wenig Überraschendes: Die Bewohner des Forts waren mit den genannten Ausnahmen vollständig und es waren keinerlei Spuren zu finden. Eine Durchsuchung der Räume des Forts zeitigte auch kein Ergebnis.
Mit der etwas ernüchternden Einsicht, dass es aus dem Offensichtlichen nichts zu erkennen gab, musste nun das weniger Offensichtliche herangezogen werden. Die Frage nach Kellern im alten Fort wurde gestellt und auch beantwortet: Ein alter Veteran der Wacht vermochte zu sagen, dass bei Besetzung des Forts durch die Wacht Keller vorhanden gewesen waren. Da die Expeditionen in diese Keller aber viele Verluste erbracht hatten, waren die Keller damals versiegelt worden.
Krayt nahm dies zum Anlass, die Türme des Forts auf Hohlräume zu untersuchen und wurde in einem der Türme auch fündig. Eine versiegelte Steinplatte im Boden erwehrte sich aller Anstalten roher Gewalt, diese aufzuhebeln oder aufzubrechen. Zeitgleich hatte Duncan versucht, den eingestürzten Turm in Begleitung zweier Kundschafter zu betreten, jedoch ohne Erfolg, da die Kundschafter wenig Lust zeigten, sich durch ein enges Loch in die Turmruine zu quetschen.
Krayt erkannte immerhin hinter dem Loch eine Falltür, und da dies die einzige bislang bekannte Möglichkeit darstellte, unüberprüft von innerhalb der Mauern Unheil zu verbreiten, beschlossen die Helden, ein kleines Fass Pech anzuzünden und den Turm dergestalt auszuräuchern, was sie auch sogleich in die Tat umsetzten. Allerdings schien dies keinen größeren Erfolg zu zeigen, nichts geschah in Folge dieses kleinen Feuers.
Über diese Dinge wurde es Abend, und die Wachen wurden verdoppelt. Ein halbherziger Versuch Duncans, Oerwinde und Shaene Redwolf dazu zu bringen, ihre Zimmer zu tauschen, wurde abgelehnt, so dass nunmehr Krayt am dem Ort des Mordes an den zwei Wachen – dem Turm des Forts, der dem eingestürzten Turm am nächsten lag – mit einigen Kundschaftern Wache hielt. Auf der Mauer zwischen diesem und dem eingestürzten Turm stand ein Soldat Wache.
Mitten in der Nacht sagte die Wache auf der Mauer an, dass sich in der Turmruine etwas bewegte. Dann zog sie sich zum anderen Turm zurück. Krayt sah trotz seiner Dunkelsicht nichts und ehe er sich versah, hörte er hinter sich ein Flattern in der Luft, drehte sich um und stand einem Gargoyle gegenüber, einem Monster, das einem Wasserspeier ähnlich, aber von finsterer Magie beseelt war und auf Beutezug zu sein schien.
In den folgenden Sekunden wurden alle geweckt und aktiv: Finn, der in einem der Tortürme sein Lager aufgeschlagen hatte, bewegte sich auf den Innenhof und feuerte auf magische Art, wie er es aus unaussprechlichen Quellen gelernt hatte, Krayt maß sich im direkten Zweikampf, Waldric feuerte verzauberte Pfeile ab und Baran und Duncan eilten zum Turm auf dem der Kampf stattfand und dort die Treppen hinauf. Yersinia und Lance waren anderweitig beschäftigt.
Nach gar nicht langer Zeit schien der Gargoyle genug zu haben, breitete seine Flügel aus und erhob sich in die Lüfte, nur um von allen Kundschaftern unter Beschuss genommen zu werden und, siehe da, er verlor an Höhe, landete auf dem Feld hinter dem Fort, faltete seine Flügel ein und blieb versteinert stehen. Krayt fackelte nicht lange, nahm sich die Spitzhacke mit der er versucht hatte, die Steinplatte zu bearbeiten, und zerhieb den Gargoyle.
Sodann beschlossen sie alle, zunächst zu ruhen und am nächsten Morgen den ausgeräucherten Turm doch genauer zu untersuchen. Krayt kam auf die Idee, die Ränder des Loches in der Turmruine mit ein wenig Fett einzureiben und glitt hindurch. Die Übrigen folgten ihm mehr oder weniger geschickt bis auf Yersinia und Lance, die weiterhin beschäftigt waren. Schilde kamen nicht hindurch, Duncan musste einen Kettenpanzer nehmen und Krayt eine kleine Streitaxt.
Die Falltüre führte auf einen schmalen Gang, der in eine Kreuzung mündete: Ein Gang nach links, einer nach vorne und einer nach rechts. Sie wählten den Gang nach links, der in eine Höhlung führte, in der sich vier halbfertige Gargoyles befanden, von der Art mit der sie in der vorigen Nacht Bekanntschaft gemacht hatten. Darüber hinaus befand sich eine Tür hier, hinter der sich ein schwaches Pulsieren hören ließ, und Baran spürte in ebendieser Richtung Magie.
Die Tür ließ sich anstandlos öffnen und führte in einen kurzen Gang, an dessen Ende sich eine weitere Tür befand, hinter dieser ertönte das Pulsieren nun vernehmlicher. Eine genaue Untersuchung der Tür ergab, dass sich feine magische Adern hindurchzuziehen schienen, weshalb sich Krayt mit gehörigem Respekt an die Tür begab und doch schließlich ohne großen Widerstand ihr Schloss knackte.
Dahinter verlief schräg eine mächtige pulsierende durchsichtige magische Kraftlinie, wie die Magiekundigen erkannten. Zudem gingen noch drei kleine schwarze Äderchen von ihr ab und verschwanden in der Wand. Mehr befand sich hier nicht, so dass sie nunmehr zurück zur Kreuzung gingen und den Gang geradeaus nutzten. Dieser endete in einer nicht allzu spektakulären Höhle, die von vielen natürlichen Felssäulen durchsetzt war.
Eine vorsichtige Inspektion des Raumes zeigte nicht viel, außer den aus dem Stein wieder austretenden drei kleinen schwarzen Äderchen, und einem Punkt, in dem sie sich kreuzten, ehe sie wieder in den Wänden verschwanden. Eine Markierung wurde mit Kreide um den Kreuzungspunkt gezogen, dann verließ die Gruppe wieder den Raum und wandte sich dem letzten der drei Gänge zu, aber zuvor wurden, ebenfalls mit Kreide, die unfertigen Gargoyles markiert.
Der dritte Gang, von der ursprünglichen Kreuzung aus rechter Hand, war länger als die beiden anderen und seine Beschaffenheit veränderte sich, von einer natürlichen Höhlung hin zu einem wohlbehauenen altertümlichen Gang, der an einer alten, noch aus dem Roele'schen Kaiserreich stammenden Tür aus Bronze endete. Hier war wieder Krayt gefragt, der allerdings feststellen musste, dass der Schließmechanismus zu alt war, um noch zu funtionieren.
Also wurden von oben Stemmeisen angefordert und bis diese kamen wurde vorsichtshalber noch einmal der Wachstumsstand der Gargoyles überprüft, der aber keine Veränderung aufzuweisen schien. Mit den Stemmeisen ließ sich die Bronzetür aufbrechen und öffnete den Weg in eine kleine Grabkammer mit vier Sarkophagen und vier zugeordneten Bronzerüstungen dahinter. An einem der Sarkophage war eine Inschrift zu erkennen und gegenüber der Tür ein Durchgang.
Die Gruppe zauderte ein wenig, in den Raum zu treten, schließlich aber wurde dies vorsichtig unternommen und ein Geist erschien in der Mitte des Raumes. Er sprach nur diejenigen an, die sich in der Grabkammer befanden und schien für darüber hinausgehende Gruppenmitglieder – Finn und später auch Waldric – blind zu sein. Man erfuhr, dass es sich bei den hier Bestatteten um Centurionen der vierten Legion handelte. Der Geist selbst war ein Tribun.
Nach etwas Gespräch und der Untersuchung des Durchgangs – er führte in einen weiteren, allerdings verschütteten Gang – wollte die Gruppe sich empfehlen. Indes, der Tribun forderte sie auf, sich gegen die vierte Legion zu beweisen, beseelte die Rüstungen und ein Kampf begann. Finn und Waldric halfen mit Fernkampf aus, während sich Baran, Krayt und Duncan mit Zauberei und im Nahkampf ihrer Haut erwehrten.
Mit Mondlicht kämpfte Baran, mit seiner Axt Krayt, während Duncan häufig seine Kriegskunst dazu nutzte, um den Übrigen günstige Hiebe anzuweisen. Überraschend war, dass der Geist bis auf den Versuch, manche Geschosse abzulenken, wenig unternahm, er kommentierte das Geschehen und griff erst agressiv ein, als Finn die Kammer betrat – offenbar erachtete er das Eingreifen von außen als unehrenhaft.
Als die vier Rüstungen bezwungen waren, wurden die drei im Nahkampf verwickelten – Finn und Waldric standen außerhalb der Kammer – zu Ehrenmitgliedern der vierten Legion erklärt und mit ein wenig Inspiration belohnt, zudem bekamen sie die Erlaubnis das Feldzeichen der vierten Legion zu führen. Dies bedeutete auf vorsichtige Nachfrage auch die Erlaubnis, die Grabkammer zu plündern – was sie auch taten.
Sie fanden nebst des Feldzeichens und einiger anderer Dinge noch einen goldenen Dolch und kaum verließen sie den Raum, da hörten sie ein merkwürdiges Geräusch aus der Gargoylekammer. Auf dem Weg dorthin sahen sie bereits einen großen Erdgeist, der sich an dern Gargoyles zu schaffen machte und sie zu vollenden schien, der erste stürmte bereits auf sie los, mit der unverhohlenen Absicht, sie zu töten.
Sie stellten sich, mit Duncan voran, in einer Reihe auf, so dass er abwehren konnte und die übrigen mit Magie oder Fernkampf angreifen konnten – mit dem Ziel, den Erdgeist zu vernichten, ehe er die restlichen Gargoyles vollenden konnte. Dies gelang ihnen nicht, aber sie setzten dem Erdgeist so sehr zu, dass er, nach Vollendung der insgesamt vier Gargoyles, in der Erde verschwand, hinter Krayt auftauchte und dort nach einem kräftigen Hieb wieder verschwand.
Die Gargoyles hielten danach nicht lange stand, und während Krayt sich insgeheim auf die Suche nach dem Erdgeist machte – denn sie hatten sich in gegenseitigem Respekt getrennt – mühten sich die Übrigen, etwas gegen die schwarzen Magieäderchen zu unternehmen. Sie hatten nämlich bemerkt, dass der Erdgeist Zentrum des Überschneidungspunktes dieser Linien war, und hofften, ihn so schwächen zu können.
Mit dem goldenen Dolch löste Finn zwei Äderchen von der großen Kraftlinie und versuchte, diese zu verbinden, doch dabei erstarrte er wie zu finsterem Stein. Duncan löste die dritte Ader und mühte sich ohne Erfolg, Finn zu helfen. Sie kamen darin überein, Yersinia zu holen und sie dies tun zu lassen, vermuteten sie doch, dass es ihr Werk war, das die schwarzen Äderchen hier hatte entstehen lassen.
Unterdessen hatten sich Krayt und der Erdgeist verständigt und Krayt hatte erfahren, dass die finstere Laune des Erdgeistes in der Tat von nekromantischer Magie herrührte, die hier in Lemnjohen gewirkt wurde – Yersinia sorgte für schlechte Stimmung. Zudem ließ sich der Erdgeist dazu bewegen, den Durchgang hinter der Grabkammer freizuräumen und zu gegebener Zeit die Turmruine wieder in alten Glanz zu versetzen.
Mit einer weiteren Nachricht kehrte Krayt zu den anderen zurück: Im Norden Lemnjohens herrschte Hunger. Mittlerweile hatte die Gruppe erfahren, dass Shaene Redwolf angeordnet hatte, die Grabungen um die Steinplatte herum abzubrechen. Dies führte nicht in der Sache, aber in der Autoritätsfrage zu kurzem Streit zwischen Duncan und Shaene. Oerwinde allerdings wies im stillen Kämmerlein daraufhin Duncan zurecht.
Krayts Kundschafter und Lances Netzwerk brachten in Erfahrung, dass der hungernde Anteil der Bevölkerung im Norden die überlebenden Sons of Hjalsone waren, und nach eingehender Beratung, auch mit Shaene Redwolf und Oerwinde Huire, beschloss die Gruppe, Nahrung zu erwerben, um gegebenenfalls die Sons of Hjalsone versorgen zu können. Entsprechende Nachrichten wurden gestreut und Vater Pais' Autorität erfolgreich untergraben.
Von den achthundert Mann, davon zweihundert unter Waffen, schlossen sich siebenhundertfünfzig der Provinz Lemnjohen an, die übrigen fünfzig flohen unter Führung Vater Pais' zum Kjarholle-Clan. Nur der darauffolgende Versuch, die Wirtschaft Lemnjohens noch etwas zu stärken und die Zivilisation voranzubringen, schlug zunächst fehl. Über all diesen Geschehnissen wurde es Frühling und die Kavallerie aus Mhelliviene traf in Lemnjohen ein.
Ainor:
Nachdem die Sons of Hjalsone zum größten Teil aufgelöst und in die Bevölkerung von Lemnjohen integriert worden waren, und lediglich eine Gruppe von etwa fünfzig Mann bei Vater Pais verblieben war, die sich gerüchteweise nach Silverheart begeben hatte, beschlossen die Abenteurer, es den verbliebenen Sons of Hjalsone gleichzutun und ebenfalls nach Silverheart aufzubrechen, um diese Provinz zu erkunden.
Die Hintergedanken hierbei waren verschiedene: Für Yersinia ging es darum, die magische Quelle von Silverheart ausfindig zu machen, die allen Vermutungen nach stärker war als die von Lemnjohen. Für Lance mochten sich aus den Rohstoffvorkommen, die sich in Silverheart befinden sollten, wertvolle Einnahmequellen erschließen lassen. Finn wollte sein Wissen über die Giantdowns erweitern, Baran dachte möglicherweise bereits über eine Expansion nach. Duncans untote Gedanken blieben den Übrigen verschlossen und auch Waldric äußerte sich kaum. Krayt war auf eigener Mission unterwegs.
Der Weg nach Norden gestaltete sich beschwerlich, und obwohl die Schneeschmelze bereits vorüber war, zeigte sich in weit höheren Lagen, dass der Schnee selbstverständlich nicht überall geschmolzen war. Dies machte den Weg noch deutlich beschwerlicher. Da die Abenteurer nicht alleine, sondern mit einer Einheit Kundschafter aufgebrochen waren, konnten sie aber deren Dienste nutzen und erreichten so von Südosten kommend einen Kreuzungspunkt, von dem aus ein Tal nach Südwesten führte und ein Pass nach Norden.
Da sie sich nicht recht entscheiden wollten, sandten sie einen Teil der Kundschafter über den Pass und einen zweiten Teil ins Tal. Diese beiden Kundschaftergruppen kehrten zurück und erstatteten Bericht. Im Südwesten befand sich ein See, der bis an die südliche Talwand heranreichte und dort nur einen schmalen Durchgang freiließ, während sich an der nördlichen Seite offenbar ein Lager befand, von dem Rauch aufgestiegen war. Im Norden hatten die Kundschafter riesenhafte Fußstapfen entdeckt, was nach einhelliger Meinung dafür sprach, zunächst das Tal zu erkunden.
Als Ablenkung wurden einige Kundschafter in südlicher Richtung um den See geschickt, eine Handvoll begleitete die Abenteurer und der Großteil blieb im Lager am Kreuzungspunkt, um dort Wacht zu halten. Mit einem Ritter im Schlepptau ist das Schleichen nicht einfach, besonders auf einem weitgehend gerölligen bis matschigen Boden mit wenig Vegetation. Als sie sich dem unbekannten Lager näherten sahen die Abenteurer Bewegung und hörten ein Jagdhorn, als sich die neun Lagerbewohner formierten. Dann aber befand der Anführer der offensichtlich rjurischen Truppe, man könne sich ja auf halbem Wege unterhalten.
Er bewegte sich also langsam und Finn begleitete Baran in entsprechender Weise. Auf halbem Wege trafen sie sich und tauschten Höflichkeiten aus, während Finn langsam erkannte, dass es sich wohl um den Grauen Ulfjor handelte, die rechte Hand von Vater Pais. Da die neun Rjurik aber sehr abgerissen aussahen, beschlossen die Abenteurer, den Proviant mit ihnen zu teilen. In dem folgenden Gespräch, in dem sich beide Seiten nicht zu erkennen gaben, zeichnete sich ein stures Beharren der Sons of Hjalsone auf ihrer nomadischen Lebensweise ab. Einer von den ursprünglich zehn Rjurik war Berglöwen (Panthera leo spelaea) zum Opfer gefallen.
Dann brachen die Abenteurer wieder auf und zogen zum Lager zurück. Auf dem Wege fanden sie eine unangenehme Überraschung in Form eines zweiköpfigen Trolls, eines sogenannten Ettin, vor, der sie trotz einer engagierten Verteidigung zwei Kundschafter kostete, ehe sie ihn bezwingen konnten. Das einzige Stück von Wert, dass sie bei ihm fanden, war eine meisterlich geschmiedete Eisenkette – vermutlich zwergische Wertarbeit. Sie kamen an ihrem Lager an, wo sich nichts getan hatte, und bald kamen auch die übrigen Kundschafter an, die den längeren Weg genommen hatten und von Berglöwen angegriffen worden waren. Zwei Verletzte hatten sie zu beklagen und die Stimmung war nicht gut.
Im Norden lag neben den nahen Fußstapfen des Ettins, der nunmehr Geschichte war, der weithin höchste Berg in einiger Entfernung, neben ihm ein weiterer, etwas kleinerer Gipfel. Der Weg zum höchsten Berg, den die Abenteurer und ein paar Kundschafter auf sich nahmen, gestaltete sich als beschwerlich, an einer Stelle brach Baran ins Eis ein und konnte nur durch beherztes Eingreifen Duncans vor dem Ertrinken gerettet werden. Waldrics Kundschafterfertigkeiten erwiesen sich im Bergland als nicht gut genug und es bedurfte der Fertigkeiten des ob der unwirtlichen Umgebung recht mürrischen Lance um die Gruppe sicher weiterzubringen.
Dennoch wurden sie angegriffen, während sie ihr Nachtlager hielten. Ein seltsamer Gesang aus einiger Entfernung und ein auf Duncan herabstoßendes geflügeltes Wesen waren zwei der unerfreulichen Merkmale eines Überfalls. Ihnen waren zuvor in einiger Entfernung bereits unter anderem auch passenderweise große vogelähnliche Spuren aufgefallen. Das geflügelte Wesen, ein Peryton – mit einem Geweih versehen – vermochte es, Duncan ein wenig Schaden zuzufügen, ließ jedoch bald von ihm ab, als es erkannte, dass Rüstung und Schild das meiste an Schaden abhielten.
Ein weiterer Peryton stieß herab und verwundete Waldric schwer, während sich Baran und Yersinia zunächst willenlos von dem Gesang zu der dritten Angreiferin, einer Harpye, hingezogen führten. Letztlich zeigte es sich, dass die Perytone die gefährlicheren Gegner zu sein schienen, denn während die Harpye schnell fiel, beharkten erstere Waldric so lange, bis er zu Boden ging, und während einer der Perytone gefällt wurde, schlug der zweite seine Klauen in Waldrics leblosen Körper um ihn davonzutragen. Nur Lances hinterhältiger Angriff der den Peryton fällte, und Barans Heilmagie retteten Waldric.
Nach diesem Zwischenfall, der den Abenteurern eine Feuerballhalskette mit einem Feuerball einbrachte, ging es behutsam weiter, bis sie tatsächlich an einem Dorf ankamen. Die Bewohner zeigten sich zunächst wenig aufgeschlossen gegenüber möglichen Gästen und es bedurfte erst eines zweiten Anklopfens und des Zusammenkommens des Dorfrates, bis alle in Häusern unterkamen. Eine der Schlafstätten war die eines Zwergenhändlers, bei dem man sich traf und die Kette zeigte, die der Ettin mit sich getragen hatte.
Ein etwas schleppendes Gespräch führte dann doch zu einem Angebot, mit einem Zwergenkrieger zu sprechen, also den Kontakt mit einem der Zwergenclans von Silverheart aufzunehmen. Dazu begleiteten die Abenteurer den Zwerg und sandten die Kundschafter zurück zum alten Lager. Entgegen der Vermutungen der Abenteurer befand sich der Eingang zu den Zwergenstollen unter dem niedrigeren der zwei Berge, die magische Quelle auf demselben Berg, während die Glitzerspitze, wie die Zwerge den höchsten Berg nannten, das Heim eines Steinriesen zu sein schienen.
Nun war es aber so, dass die dort versammelten Zwerge nicht ohne Gegenleistung den Zugang zu ihren Hallen und eine etwaige Handelsbeziehung eröffnen wollten. Sie hatten Schwierigkeiten mit einem Anführer wilder Humanoider mit Namen Ghuralli, von dem die Abenteurer ebenfalls gehört hatten – er herrschte vom Nordosten der Giantdowns aus über den gesamten Norden derselben. Eine seiner Nachschublinien für seinen Krieg mit der westlich liegenden Blood Skull Barony führte durch die Berge und ein Vorposten befand sich genau auf der anderen Seite des Berges. Naheliegendes Ziel der Zwerge war die Zerstörung des Vorpostens.
Damit erschloss sich den Abenteurern auch ihre Gegenleistung: Sie sollten den Vorposten zerstören und die Orogs vernichten die ihn besetzten. Auf die gerechtfertigte Frage, weshalb die Zwerge dies nicht selbst getan hätten, erfolgte die Antwort, dass es nur wenige Zwerge gebe, und eine solche Konfrontation immer schwer abzuwägen sei, da auch nicht viele Zwerge geboren würden. Menschen hingegen gebe es genug... Das klang entwaffnend ehrlich. Dennoch erschienen die geschätzten fünfzig Orogs im Vorposten Duncan ein wenig zu viel.
Ainor:
Immerhin beschlossen die Abenteurer, auf den vorgeschlagenen Handel einzugehen. Während Yersinia ins Dorf zurückkehrte, näherten sich die Übrigen dem Vorposten von Südwesten durch ein spärlich begrüntes Tal und sahen ihn in der Ferne an einer Stelle, die den Kreuzungspunkt von drei Tälern markierte: Demjenigen aus dem sie kamen, dem entsprechenden Tal nach Südosten auf der anderen Bergseite und einem Tal nach Norden. Die Lage des Vorpostens machte es unmöglich, ihn frontal anzugreifen, da er auf einer Felswand lag und das Erklettern der Felswand erachteten die Abenteurer als zu schwierig.
Möglichkeiten, den Vorposten zu zerstören, bestanden im Aufsuchen von Hilfe – was nicht einfach war in einer vollkommen unbekannten Gegend –, dem Auslösen einer Lawine auf dem Berg oberhalb des Vorpostens – was mit Kletteraufwand und Glück verbunden war –, und dem Vertrauen auf das Feldzeichen und das Horn der Vierten Legion, das die Abenteurer unterhalb des alten Forts von Lemnjohen erhalten hatten, als einige von ihnen zu Ehrenmitgliedern ebendieser Legion ernannt worden waren.
Zunächst aber wollten sie noch etwas genauer auskundschaften, wie der Vorposten lag. Lance und Waldric machten sich dazu auf den Weg, während die Übrigen das Lager im Tal aufschlugen. Den beiden Rjurik gelang es, sich in der Dunkelheit am Vorposten vorbeizuschleichen und festzustellen, dass der Zugang zum Vorposten auf der östlichen Seite über eine enge, in den Fels gehauene Treppe möglich war, was allerdings oben Wachen die Möglichkeit gab, heraufsteigende Angreifer einzeln abzuwehren und Alarm zu schlagen.
Dann begegnete ihnen ein Schreckenstiger, während Finn und Duncan am Lager die Stimmen von drei herannahenden Ogern vernahmen, die Duncan nicht entschlüsseln konnte, Finn mit seiner Kenntnis der Riesensprache jedoch sehr wohl. Die Motivation für den folgenden Angriff war schlicht und einfach Hunger. Während Finn den einen der Oger mit einer Einflüsterung in die Richtung des Vorpostens schickte, wo es viel besseres Fleisch gebe, gingen die anderen beiden Oger zum Angriff über.
Derweil hatte der Schreckenstiger seine Angriffe gegen die beiden Rjurik gerichtet, ohne jedoch erfolgreich zu sein, und wurde schnell von Lance und Waldric erledigt. Die beiden Oger schlugen sich auf Baran ein, doch Baran, Finn und Duncan vermochten es, mit etwas mehr Mühe als die beiden Rjurik, ihre Gegner zu erledigen. Lohn der Mühe war ein Korund, durch dessen Zerstörung man ein Feuerelementar beschwören konnte. Da der dritte Oger in Richtung der Festung aufgebrochen war, überlegten die drei, dass man das Lager aufheben müsse, da Orogs zu erwarten waren.
Also beschwor Duncan sein Phantomross und in Etappen wurden Baran und Finn davongetragen, ohne Spuren zu hinterlassen. Dummerweise war der folgende Morgen neblig und die zurückkehrenden Rjurik fanden das Lager verlassen vor, ehe sich die Abenteurer doch trafen. Auf dem Weg zur Treppe, wo sie versuchen wollten, im Schleichgang den Vorposten zu infiltrieren, trafen sie auf die Spur des Ogers, die sich mit einer sechsfachen Spur von der Treppe aus kreuzte. Offenbar waren einige Orogs aufgebrochen, und zwar in Richtung des Lagers der Abenteurer, was bedeutete, dass man sie abfangen sollte.
Die Abenteurer trafen dann tatsächlich im Nebel auf einen großen, gerüsteten Orog, den zunächst nur der ausspähende Waldric sah. Ein verheerendes Speerfeuer von vier kleineren Orogs ließ ihn schwanken, ehe der große Orog sich näherte und ihn ohne viel Federlesens zu Boden drosch. Nun war guter Rat teuer. Duncan stellte sich dem großen Orog entgegen, und während er den Korund zerdrückte und ein Feuerelementar rief, erhitzte Finn die Rüstung des Orog so sehr, dass dieser allmählich verbrannte, ohne dass ihn dies jedoch weiter zu stören schien.
Ein Schamane trat aus dem Nebel und befahl Duncan niederzuknien, was diesen aber aufgrund seiner untoter Natur nicht kümmerte. Waldric wurde geheilt und robbte fort, der Feuerball aus der Halskette verbrannte zwei kleine Orogs und verwundete die anderen zwei und den Schamanen. Die beiden Orogs näherten sich, einer wurde von Duncan erschlagen, ehe der zweite niedergeschossen wurde. Dann fiel der große Orog und Duncan und das Feuerelementar jagten den flüchtenden Schamanen, der nur noch zu Duncan flüsterte, was er sei, ehe er starb.
Duncan sandte nun das Feuerelementar die Treppe hinauf um unter den Orogs Chaos anzurichten und gegebenenfalls auch den Vorposten anzuzünden, was nur zum Teil gelang, ehe die Orogs das Feuerelementar erledigen und in ihrem Vorposten wieder Ordnung herstellen konnten. Duncan wartete nun am Treppenaufgang. Nachdem Waldric einigermaßen wiederhergestellt war, gingen auch die Übrigen zum Treppenaufgang
Waldric schlich hinauf, ehe er oben hinter einer Brüstung einen gerüsteten Orog mit einem Bogen sah, der dort aufmerksam Wache hielt. Keine Chance, ungesehen vorbeizukommen. Also wurde der Plan gefasst, Waldric mit dem Horn der Legion unter Verwendung des magischen Blattes, das unsichtbar machte, in den Vorposten zu senden und unten an der Treppe das Feldzeichen aufzustellen. Waldric sollte das Horn blasen und die Legion die Arbeit erledigen. So geschah es.
Waldric machte sich unsichtbar, das Feldzeichen wurde aufgepflanzt und der Rjurikwaldläufer huschte ins Lager. Dort blies er ins Horn und entkam trotz einiger Querelen knapp wieder treppab. Die Legion stapfte die Treppe hinauf und vernichtete den Vorposten, nicht ohne ihre Ehrenmitglieder zu grüßen, und kurz zu überlegen, ob man Lance nicht auch gleich mit vernichten sollte – dieser war nämlich kein Ehrenmitglied der Legion. Lance eilte deshalb zu den Zwergen um den Handel abzuschließen.
Die Übrigen besahen den Schaden, den die Legion angerichtet hatte – er war vollkommen. Duncan bemerkte, dass er sich am Ort der Vernichtung wohlfühlte, eine dunkle Kraft hatte hier Spuren hinterlassen, aber er bemerkte auch eine Gegenkraft, ohne genauer feststellen zu können, welcher Art sie war oder woher sie genau kam. Die Legion allerdings löste sich nicht auf und kehrte auch nicht daher zurück woher sie gekommen sein mochte. Stattdessen breitete sie sich aus und ihre Befehle lauteten wohl Vernichtung und Zerstörung.
Mit dem Handelsabkommen mit den Zwergen und einer entsprechenden Schutzverpflichtung – was einem Protektorat über die Provinz Silverheart gleichkam, das sich nicht auf die Zwergenclans unterhalb Silverheart erstreckte – ging es zurück nach Lemnjohen. Offenbar hatten die verbliebenen Sons of Hjalsone das Lager der Kundschafter angegriffen und waren von ihnen mit großen Verlusten zurückgeschlagen worden. Die Überlebenden wurden eingesammelt und es ging weiter nach Lemnjohen.
Dort hatte Oerwinde mittlerweile mit der Wacht den Plan gefasst, Bjorlangen zu erobern. Natürlich ohne dies mit den Abenteurern abzustimmen.
Ainor:
Da Oerwinde mit der Wacht den Plan gefasst hatte, Bjorlangen zu erobern, gingen die Abenteuerer nun daran, den Plan in die Tat umzusetzen: Yersinia, Waldric und Duncan beschlossen deshalb, eine Kundschaftermission in das Nachbargebiet von Lemnjohen zu unternehmen. So ritten sie los, die Hügelgräber im Süden vermeidend, gen Nordosten. Bald erreichten sie einen ersten Bauernhof, der sich als verlassen erwies, so dass sie ihre Reise bis zu einem zweiten Bauernhof fortsetzten, wo sie bei den gastfreundlichen Bauern die Nacht verbrachten.
Am nächten Morgen verabschiedeten sie sich und ritten gemäß den Anweisungen der Bauern nach Nordosten, zu einem Dorf, das ihnen als einzige größere Ansiedlung im Umkreis genannt worden war. Mit Schrecken im Falle von Waldric, Interesse im Falle von Yersinia und Gleichgültigkeit im Falle von Duncan entdeckten sie achtzehn Leichen und keine lebende Seele im Dorf. Offenbar hatten hier fremde Mächte gewütet und es kostete sie einige Anstrengung, festzustellen, dass sieben Reiter den Ort vor einigen Tagen gen Norden verlassen hatten.
Die Plünderung des Dorfes, die bei einem Überfall zu erwarten gewesen war, hatte zwar stattgefunden, aber nicht im Geringsten so gründlich, wie sie tatsächlich zu erwarten gewesen wäre. Duncan fiel in der Schmiede auf, dass der Schmiedehammer fehlte, das Vieh fehlte ebenfalls, aber ansonsten schien die Plünderung eher halbherzig gewesen zu sein. Da sie die Spur der sieben Reiter gefunden hatten, von denen sie annehmen mussten, dass diese den Ort in einen Totenanger verwandelt hatten, gingen sie dieser Spur nach.
Der Ritt nach Norden brachte sie in die Nähe einer Wasserfläche, auf der sich flimmernde Schemen abzeichneten. Duncan fühlte sich angespornt, dieses Phänomen näher zu untersuchen, und bewegte sich langsam auf den See zu. Die flimmernden Schemen stellten sich als Schwärme größerer Fluginsekten heraus, die sich nun, von Duncan angelockt, auf die drei Kundschafter stürzten. Während Yersinia nicht behelligt wurde, wurde Waldric nach längerem Kampf bewusstlos und musste wiederhergestellt werden, ehe man sich endlich zurückziehen konnte.
Duncan ließ die berechtigte Schelte vor allen Dingen seiner Schwester über sich ergehen, und sie schlugen ein Lager etwas weiter südlich auf. Kaum waren sie etwas zur Ruhe gekommen, bemerkten sie ein Rascheln im Gebüsch und Duncan rief aus, wer auch immer dort sei, möge sich ihnen zeigen. Eine hochgewachsene Frau, gestützt auf einen Stab, trat aus dem Gebüsch und begann ein Gespräch mit den dreien. Im Laufe der Unterhaltung kam man auf das Dorf zu sprechen, an dem die Frau großes Interesse zeigte. Sie zogen dorthin zurück.
Während Yersinia und Waldric leicht misstrauisch waren, oblag es erneut Duncan, den Narren zu geben, denn, als sie im Dorf waren, beschloss die Frau, sich auf eigene Faust etwas umzusehen. Die drei zogen sich in ein Haus zurück, denn mittlerweile ahnte auch Duncan nahendes Unheil. Und in der Tat: Zur Geisterstunde erhoben sich die Toten und belagerten in Gestalt von Skeletten das Haus. Wieder kämpfte Waldric gut, bis er bewusstlos geschlagen wurde. Während Yersinia und Duncan die wenigen übrigen Skelette vernichteten, stahl eine unsichtbare Gestalt Waldrics Bogen.
Waldric wurde erneut geheilt und war außer sich vor Zorn über den Verlust seines magischen Bogens. Mit seinen Künsten im Spurenlesen war nicht viel zu machen, also besann er sich auf die Möglichkeit, auf magische Weise mit Tieren zu sprechen. Sie erfuhren viel: Zwei Reiter hatten in der Nacht das Dorf umrundet und eine mächtige Frau wohnte im Nordwesten in einer Höhle hinter einem Teich. In ihr vermuteten die drei nun die Frau, die sie zum Dorf begleitet hatte und sie vermuteten auch, dass sie es war, die den Bogen gestohlen hatte.
Gegen die Warnungen Yersinias machten sie sich, geleitet von den Tieren auf, den Teich und dahinter die Höhle aufzusuchen. Sie fanden den Teich und an seinem Ufer gewaltige Fußspuren, die nach Süden führten. Erneut warnte Yersinia vor dem Weitergehen, doch Waldric, angspornt vom Verlust seines Bogens und Duncan, der sich um Gefahr nicht viel scherte, ignorierten die Warnungen und bewegten sich entgegen der Fußspuren. Bald fanden sie die Höhle, und Waldric spähte hinein.
Ein Eremit schien dort einen Kräutersud zu kochen, und der Bogen, Waldrics Bogen, lehnte an der Wand der Höhle. Nach kurzem Überlegen entschied sich Waldric dagegen, hineinzuschleichen. Stattdessen verteilte er trockene Äste und Eicheln vor dem Höhleneingang, um darauf aufmerksam zu werden, wenn der Eremit die Höhle verließ. Dann legten sich Waldric und Duncan auf die Lauer, Yersinia aber beschloss, sich davonzumachen. Doch dazu kam es nicht, denn von Süden eilte ein Troll heran, und griff Duncan an.
Waldric schoss, Duncan befehligte den Waldläufer und Yersinia feuerte ebenfalls, allerdings mit Magie auf den Troll. Schnell ging der grünhäutige Waldschrat zu Boden, und aus der Höhle trat der Eremit, der sich als Grüne Vettel entpuppte. Der Troll erwachte wieder, da er sich zu heilen schien. Ein erneuter Strahl aus Yersinias Fingern fällte ihn zum zweiten Mal und Duncan stieß eine eilig entzündete Fackel in seinen bewusstlosen Körper. Der Troll zuckte kurz, fing Feuer und verbrannte innerhalb kurzer Zeit.
Währenddessen hatte die Grüne Vettel sich in Unsichtbarkeit gehüllt, sich Waldric genähert und ihn bewusstlos geschlagen. Yersinia feuerte und die Vettel verschwand erneut, ehe Duncan Waldric mit guten Beeren heilte. Es gelang Waldric, in die Höhle zu eilen, wo ihn die Vettel mit Gift übergoss, das seine Wirkung verfehlte. Er nahm seinen Bogen an sich rannte aus dem Höhleneingang wo sich Duncan aufbaute. Während sich Yersinia und Waldric zurückzogen, hielt der untote Ritter die Stellung, ehe er sich auf sein eilig gerufenes Geisterross schwang und den beiden folgte.
Die drei hatten beinahe genug von Bjorlangen, sie eilten zum Dorf zurück und dann den Weg, den sie gekommen waren. Am zweiten Bauernhof, demjenigen, in dem sie übernachtet hatten, sahen sie das Unheil: Alle Bewohner tot, bis auf eine Spur, die sich nach Süden schlug. Zwei Reiter, aus Nordosten kommend, hatten dies angerichtet. Die Spur nach Süden schien es ihnen wert, sie zu verfolgen, erneut gegen Yersinias Rat, so dass sie durch den Wald eilten, ihre Pferde am Rande zurücklassend.
Bald hörten sie die Geräusche einer Jagd im Unterholz, doch man hörte nur das gejagte Wesen, keuchend und durchs Unterholz brechend. Ansonsten heulte nur leise der Wind. Das Geräusch am auf sie zu, und wieder einmal fiel Duncan die offensichtliche Rolle zu: Er rief in das Unterholz hinein. Ein Stolpern und Fluchen, dann Stille, als in ihrer Sichtweite der Stallbursche Anders von einem Totengeist überfallen wurde. Als Waldric ihn mit seinem Pfeil traf, kam der Untote eilig auf die drei zu.
Der Kampf war kurz, aber heftig, Waldric verfiel wieder in Bewusstlosigkeit, ehe der Totengeist gefällt werden konnte. Anders, der überlebt zu haben schien, sah sich nicht um, sondern eilte schleunigst davon. Die drei Abenteurer machten sich nach erneuter Heilung Waldrics auf, mussten allerdings zu Fuß gehen, da ihre zwei Pferde nicht geblieben waren. So bewegten sie sich zum ersten Bauernhof und fanden die Spur der zwei Reiter und ihre beiden Pferde angebunden vor dem Bauernhof.
Sie stahlen die Pferde und ritten unter den Flüchen der beiden ungehobelten Mörder davon, gen Lemnjohen.
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