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[D&D5E] Birthright - Der Norden

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Ainor:
Es war nicht klar, wie Duncan die Nachtvettel loswerden sollte. Das Einhorn hatte ihm mitgeteilt, dass sie ihn jederzeit finden konnte und versuchen würde, ihm das Wertvollste zu nehmen, was sein Vater ihm gegeben hatte. Er könne sie nur bezwingen, indem er ihre Bindung zu dieser Welt löste. Aber zunächst ging es ihm darum, sich vor den Angriffen der Nachtvettel zu schützen, weshalb er einen Schutz vor Bösem benötigte, da die Bösen ja bekanntlich immer die anderen sind. Dies erforderte einige Vorbereitungen, damit schließlich die Druidin von Midjarma einen Zauber des Landes wirken konnte.

Bis dahin war Duncans Bewegungsmöglichkeit auf den Heiligen Hain in Midjarma beschränkt, er langweilte sich und bemühte sich, die Grundlagen der Kräuterkunde zu erlernen, was ihm aber aufrgrund von mangelndem Talents erst sehr spät gelang. Mittlerweile hatte Tariena Greymore im Haelyn-Tempel in Sidhuire Nachforschungen über Nachtvetteln angestellt und einiges herausgefunden, was sie den Abenteurern berichtete. Auch Waldric war nicht untätig gewesen, denn er hatte festgestellt, dass er ohne magische Waffen nicht sehr effektiv war.

Ein Skalde und der Goblinhändler Ulzor Sned waren seine Ansprechpartner gewesen. Ersterer hatte von dem Hügelgrab eines Helden aus den Kriegen gegen das anurische Kaiserreich berichtet, das sich in Bogenhaar befinden sollte - er wusste sogar recht genau, wo es sich befinden mochte - Letzterer hatte von einer Schlacht im Nordwesten der Giantdowns berichtet, in der die Truppen der Weißen Hexe sich mit denen von Lluabraight gemessen hatten. Die Elben waren vernichtet worden, und dort mochten sich magische Waffen befinden.

Dummerweise spukten an jenem verfluchten Ort die Geister der Toten und deshalb war es vermutlich keine günstige Idee, ohne magische Waffen dort zu erscheinen. So schien ihnen die Suche nach dem Hügelgrab das Naheliegendere. Ulzor Sned hatte für seine Information eine Ausweitung der bisherigen Gildensituation in Midjarma auf Vjelthelma verlangt - offiziell gälte Lance als Gildenfürst, inoffiziell aber zöge der Goblinhändler die Fäden und würde mit den Einkünften aus dem Handel belohnt.

Mittlerweile waren auch die Vorbereitungen für den Zauber des Landes so weit gediehen, dass sich Baran, Waldric und Duncan mit gestärkter Macht ausstatten lassen konnten. Für Duncan war der wesentliche Teil dabei der Schutz vor Bösem. So brachen die drei auf nach Bogenhaar, begleitet von Tariena Greymore, Siegfried Karlsget und Meshak Rodelovich. Dort suchten sie länger, und wurden von Eulen und Wölfen unterstützt. Während ihrer Suche sahen sie aus geschützter Deckung einen Fomorier, einen missgestalteten Riesen, der eine Schar Gnolle vernichtet hatte.

Schließlich fanden sie das Hügelgrab. Es war mit einer schweren Steinplatte verschlossen, und als sie ein wenig daran arbeiteten, diese zu lockern, stellten sie fest, dass sie einen Hebel benötigten. Also machte sich Duncan von der Lichtung aus auf den Weg an den nahen Waldrand und entdeckte dort, dass der Fomorier von ihrem Lärm angelockt worden war. Einen kurzen Kampf später, in dem der Formorier seine Missgestaltetheit über einen Fluch auf Meshak ausweitete, konnten sie seine Keule als Hebel nutzen.

Die Platte fiel vom Hügelgrab und sie traten in den Tunnel ein. Die Schriften an der Wand lasen sie nicht, sondern gingen voraus, bis sie auf eine Tür trafen. Baran spürte starke nekromantische Kräfte hinter der Tür, so dass Duncan die Tür eintrat und sich ihnen folgendes Bild bot: Ein Sarkophag in der Mitte eines weiten ovalen Raumes, um den vier steinerne Statuen Wache zu stehen schienen. Mit Hilfe eines Erdelementars testeten sie, wie die Statuen reagierten. Diese blieben stehen, bis das Erdelementar den Sarkophag berührte, dann erwachten sie zum Leben.

In dem darauffolgenden Kampf waren nur Magie und magische Waffen nutzbringend, wie sich schnell herausstellte, so dass Tarienas magisches Rapier und der Kinharrower nebst Barans und Siegfrieds Magie als einziges durchschlagende Wirkung zeigten konnten. Nicht einmal das Erdelementar konnte helfen, da es nicht mit magischer Macht zuschlug. Die Golems, denn darum handelte es sich bei den Wachen, verursachten unheilbare Wunden, was ihnen bei Tariena mehrfach gelang, doch sie schlugen niemanden bewusstlos.

Bemerkenswert war Eines: Als Duncan mit dem Kinharrower einen Golem besonders gut traf, sog die Klinge die nekromantische Energie auf, die den Golem belebte. Alle Runen auf dem Schwert leuchteten auf und es erklang ein bedrohliches "Neun". Damit war klar, dass ein weiterer Seelenraub die Klinge über ihre Kapazität bringen würde und somit war es klar, dass Duncan sie von nun an mit äußerster Vorsicht würde handhaben müssen. Letztlich gelang es ihnen, alle Golems zu zerstören und sie widmeten sich dem Inhalt des Sarkophags.

Sie fanden darin einen zu Staub zerfallenen Bogen, eine Glücksklinge, eine magische Streitaxt und einen Verteidigungsring. Die Glücksklinge ging an Waldric, die Axt an Meshak und der Ring an Baran. Zudem fanden sie unterhalb des einen Golems ein magisches Amulett des Erik, das, wie sich noch zeigen sollte, sehr mächtig war, und dazu imstande, Zauber, die auf den Träger gewirkt wurden, auf den Wirkenden zurückzuspiegeln. Dies erfuhr Baran von der Druidin von Midjarma und dem Skalden gleichermaßen.

Nun waren sie bereit, die Reise nach Skansoeren anzutreten, um die Nachtvettel zu bekämpfen. Mit einigen Truppen zur Ablenkung gegen die Baumlinge eilten sie zum großen Baum, wo sich Tariena, Siegfried und Meshak als Wachen aufstellten und Baran, Waldric und Duncan sich in die Traumwelt begaben. Sie mussten die Verderbnis an der Spitze des Baumes abtöten, und dann den Baum an der Wurzel mit Wasser benetzen, um ihm zur Wiedergeburt zu verhelfen. All dies in kurzer Zeit, denn die Nachtvettel würde die Baumlinge schicken um ihre Körper zu töten.

Sie gelangten in das Traumabbild des Baumes, wo sich die vier Elemente und der verdorbene Baum befanden. Letztlich gelang es Duncan, das Feuer aufzunehmen und mit der Luft auf eine Ebene weiter oben zu reisen, Baran gelang es, das Wasser aufzunehmen und mit der Erde auf die Bodenebene zu gelangen. Während sich die Baumlinge in immer steigender Zahl den Träumenden näherten und die drei Wachen suchten, sie abzuwehren, gelang es Baran aus seiner beobachtenden Position heraus, die Wachen zu unterstützen.

Waldric setzte sich mit dem verdorbenen Baum auseinander, floh aber dann mit der Luft dorthin, wo auch Duncan sich befand. Um zur Spitze des Baumes zu gelangen, mussten die beiden ein ihnen ähnliches Prinzip finden. Ein Engel war nicht Duncans richtiger Ansprechpartner, wohl aber konnte sich Waldric seiner Hilfe versichern, während Duncan in einer Grube ein schlangenartiges Wesen fand. Dieses bat Duncan, den Schutz fallen zu lassen, was er tat und verwandelte sich in ein Bild Dispaters, das ihn das Ritual lehrte, wie der Kinharrower wieder einsatzbereit werden konnte.

Beide gelangten an die Spitze des Baumes, und fanden dort die Nachtvettel und ihren Seelenbeutel, der sich in einem magischen Kreis befand. Waldric versuchte es auf Traumebene mit der Nachtvettel aufzunehmen, und als dies misslang, tauschten der Beutel und Waldric die Plätze - er war nun eingesperrt. Duncan wurde magisch gehalten, als Baran auftauchte, der sich frei im Baum bewegen konnte, während die Vettel begann, etwas von Duncan abzuziehen, er erkannte noch nicht, worum es sich handelte.

Baran verwendete das Amulett, Duncan ließ das Feuer auf die Nachtvettel los, und schließlich bezwangen sie die Nachtvettel, während unten die Baumlinge in Schach gehalten werden konnten, jedoch nicht ehe die Nachtvettel Duncan seinen ganzen Namen stahl, so dass sich nun ein Namenloser in der Abenteurergruppe befand. Was dies bedeuten mochte, würden sie noch feststellen. Der Baum wurde von Baran getränkt und erneuerte sich, und war von da an von der Verderbniss geheilt. Bie Baumlinge gab es dadurch nicht mehr. Die Nachtvettel verlor ihre Bindung an Aebrynis und driftete in die Weiten der Schattenwelt ab.

Ainor:
Nachdem die Nachtvettel mit dem Namen aus Aebyrnis verschwunden war, und der Gildenkrieg in Dhoesone schlecht für die Stjordvik Traders verlief, überlegten die Abenteurer, was zu tun sei. Storm Holtson hatte um ein Treffen in Silverwell gebeten, Mheallie Bireon um eine gleichgroße Spende an ihre Gilde. Keinem der beiden Wünsche wollten die Abenteurer Folge leisten. Der namenlose Graf reparierte die Teufelsrüstung der gefallenen Paladindame zumindest notdürftig und versuchte insgeheim mit dem erlernten finsteren Ritual den Kinharrower aufzuladen.

Zu diesem Zweck opferte er einen verurteilten Verbrecher, allerdings hatte das Ritual nicht den gewünschten Erfolg. Stattdessen erhielt der Graf eine Vision, in der im mitgeteilt wurde, dass er Hilfe benötige und die Stimme des Meisters aus den Katakomben von Lemnjohen befreien solle. So versuchten denn Baran, Waldric, Meshak und der Graf, in die Katakomben einzudringen, während Siegfried an dem gewählten Eingang Wache hielt, auf dass nichts den Katakomben entsteige, während die anderen darin waren.

Nach einer Weile spaltete sich der Gang, den sie in die Katakomben gingen in zwei Richtungen auf, sie folgten der ebeneren, die nicht sofort in die Tiefe ging. Zunächst entdeckten sie Pilzbefall, der mit Sporenflug beinahe Waldric und den Grafen vergiftete. Etwas vorsichtiger geworden, gingen sie weiter, bis sie von merkwürdigen Wesen, den Weisen anderer Welten als Erdkolosse bekannt, angegriffen wurden, deren Anblick sie nachhaltig verwirren konnte, so dass sie sich mühten, mit abgewendeten Augen anzugreifen. Da diese Wesen aber durch den Stein graben konnten, wurden sie von allen Seiten angegriffen und schwer verletzt.

Letztlich vermochten sie, die drei Angreifer auszuschalten, was aber sehr mühsam war und sie so sehr auslaugte, dass sie beschlossen, wieder an die Oberfläche zurückzukehren. Siegfried empfing sie mit dem Hinweis, dass er es ohnehin nicht für sonderlich weise gehalten habe, hinunterzugehen, und auch Oerwinde war nicht unbedingt voll des Lobes. Allerdings mochte sie des Grafen neue Rüstung sehr. Da sie nun nicht weiter nach der Stimme des Meisters suchten, kümmerte sich Baran nun um seine Brautschau, die er bereits angekündigt hatte.

Drei Damen in Dhoesone wollte er aufsuchen. Zum einen war da Erin Romiéne, die uneheliche Tochter eines Grafen, die bei Clumine Dhoesone in die Lehre ging, zum anderen die Tochter des weniger angesehenen Grafen aus dem Hause Dhariel, die allerdings noch im Kindesalter war, zu guter Letzt die Tochter des Grafen von Nolien, die bereits bei Hofe sehr bekannt war. Aus Erbschaftsgründen war keine der dreien von Vorteil, doch zunächst galt es, sich vorzustellen und die drei genauer kennenzulernen.

Zu diesem Zwecke reisten Baran, Waldric und der namenlose Graf – dieser in seiner alten Rüstung – durch Dhoesone und besuchten die drei besagten Damen. Zwischendurch reisten sie auch nach Stjordvik und versuchten Storm Holtson ausfindig zu machen. Dies gelang ihnen fast: Sie hatten die Gelegenheit, mit einem seiner Handlanger zu sprechen, der ihnen ohne Angabe eines konkreten Plans das Versprechen abverlangen wollte, dass sie bei einem solchen gegen die Gilde Mheallie Bireons teilnehmen würden. Dies lehnten die Abenteurer ab.

Ohne Kenntnis des Plans, der damit verbundenen Risiken und der möglichen Erfolge würden sie keinesfalls teilnehmen. So reisten sie wieder ab, ohne Storm Holtson selbst getroffen zu haben, noch mit dem Versprechen, teilzunehmen. Dies würde sich letztlich auf den Gildenkrieg in Dhoesone so auswirken, dass Storm Holtson seines Einflusses in Dhoesone vollkommen verlustig ging. Der namenlose Graf sandte später Tariena Greymore aus, um zu erfahren, wie der Plan denn ausgesehen hätte, doch zumindest anfänglich ohne Erfolg.

Der Besuch in Nolien war der aufschlussreichste, denn hier erfuhren sie, dass es nun bald der Familie des namenlosen Grafen in Cariele an den Kragen gehen mochte, da Mheallie Bireons Gilde immer einflussreicher wurde. Der Graf von Nolien überlegte sogar bereits, ob sich eine militärische Aktion nicht lohnen mochte, der Keim für einen möglichen Bürgerkrieg in Dhoesone schien bereits vorhanden. Allerdings sagte Nolien dem namenlosen Grafen auch nochmals, dass dessen Schwiegervater nicht vertrauenswürdig sei.

Den Besuch in Dhoesone rundete schließlich der Besuch Sonnelinds ab, wo sich Baran mit der Kanzlerin von Dhoesone unterhielt und ihr den Vorschlag gemeinsamer Besteuerung der Gilden unterbreitete, was diese mit dem Verweis höflich ablehnte, der König der Giantdowns könne dies ja selbst bei sich zunächst versuchen und dann von den Erfahrungen berichten. Auf die Frage hin, welche der drei Damen sie für geeignet hielt, antwortete sie, dass die Tochter Dhariels am Geeignetsten erscheine, was Baran schon gedacht hatte – am wenigsten direkte Einflussnahme.

Von Sonnelind ging es zurück nach Lemnjohen, auf dem Weg durch den Wald wurden sie von zwei Assassinen angegriffen, die Baran aber elegant mit einer Immerrauchenden Flasche daran hinderte, größeren Schaden anzurichten – lediglich des namenlosen Grafen Pferd musste zufällig daran glauben. Zurück in Lemnjohen bemühte sich der Graf um Werbung für die Expedition in die Katakomben und Baran überlegte, ob nun die Brautschau zu einem guten Ende gebracht werden könne.

Ainor:
Mit der Brautschau schien es erfolgreich voranzugehen, da sich Baran für Erin Romiene entschieden hatte, die von Clumine Dhoesone die Kunst der Zauberei erlernte. Indes war der Graf von Lemnjohen etwas weniger erfolgreich gewesen, da es ihm immer noch nicht gelungen war, die Stimme des Meisters aus den Katakomben unter Lemnjohen zu befreien, geschweige denn, sie in dem Gewirr der Gänge dort überhaupt zu finden.

Ohne andere Schatzjäger überzeugt haben zu können, gingen nunmehr also Baran, Waldric, Meshak und der Graf auf die erneute Suche. Sie entschieden sich für einen anderen Gang als den, in dem sie zuletzt die Erdwesen angetroffen hatten, und kamen recht gut voran, bis der Gang sich in eine sehr große Höhle aufweitete, und es nach einem nahenden Gewitter roch. Ein geschuppter Schwanz, den man in einiger Entfernung hinter einem Stein sehen konnte, diente als zusätzliche Warnung.

So versuchten sie denn, zu schleichen, was dem Grafen in der Teufelsrüstung zunächst gut, dann jedoch nicht mehr gelang. Sie wurden von dem Wesen mit dem geschuppten Schwanz, einer Blitzechse oder Behir, entdeckt und gestellt. Mit Hilfe einiger Kniffe, wie etwa Barans Einsatz des gefrierenden Bindestabs, der die Echse an einer Stelle von der Decke holte, konnten sie des Behirs schließlich Herr werden und ihn bezwingen.

Nun plünderten sie noch sein Lager und gingen weiter, bis sie an einen Knotenpunkt von fünf Gängen gelangten, einer der fünf Gänge der Gang aus dem sie kamen. Kaum waren sie dort angelangt, als ein seltsames Heulen alle bis auf Baran und zunächst auch den Grafen in Furcht versetzte. Waldric und Meshak liefen in verschiedene Gänge und der Graf sah drei fliegende Rochen hinter Waldric herfliegen, von denen auch das Geräusch stammte.

Er fluchte leise und eilte hinterher. Baran kümmerte sich um Meshak. Als das Flugwesen wieder zu heulen begann, bekam es auch der Graf mit der Angst zu tun und eilte kurz zurück, ehe er sich wieder fing. Bis er allerdings Waldric und seinen Verfolger – es war nur einer, der sich mit illusionären Doppelbildern versehen hatte – erreichte, war Waldric bereits in eine Fallgrube gestürzt und der Rochen ummantelte ihn bereits.

Mit der Fähigkeit, Waldric anzuweisen, bekamen der Graf und in aktiver Rolle Waldric den Rochen in den Griff und mit einem Seil vermochte der Waldläufer sich aus der Fallgrube zu befreien. Dann ging es weiter, in eine weitere große Höhle, in der dereinst, wie sich der Graf erinnerte Zwerge und Orogs eine gewaltige Schlacht geschlagen hatten. Nun war nur Baran einer ungewöhnlichen Störung des Mebaighl gewahr, aber sie gingen weiter.

Während sie nun blind nach Schätzen suchten und auch solche fanden, erschienen vier geisterhafte Unholde aus dem Boden und griffen sie an. Meshak ging zu Boden und als Baran den Mondstrahl nutzte verbrannte dieser auch Meshak ein wenig, so dass beherztes Zuschlagen der Unholde den Voskrieger in den Tod riss, von wo aus er in den Untod gezogen wurde und am Mondstrahl schließlich die letzte Ruhe fand.

Mit etwas Mühe vermochten die übrigen drei den Unholden den Garaus zu machen und dann trugen sie geknickt auf demselben Wege den Voskrieger zurück. Der Sturmkleriker Siegfried war nicht sehr erbaut, er schien wütend auf die Welt, die Abenteurer und sich selbst zu sein und hielt die Totenmesse ab. Derweil versuchte Baran ein geordneteres Vorgehen zu überlegen und nutze des Zauber des Arkanen Auges um die Gänge auszukundschaften.

So fanden sie einen schnellen und recht unkomplizierten Weg zu einer Kultstätte oder Arena in der ein versteinertes geflügeltes, engelartiges Wesen ein Amulett um den Hals trug, das Baran klugerweise nicht näher betrachten wollte. Davor irrten viele Skelette ziellos in dem Raum umher. Der Graf machte sich auf, Baran und Waldric folgten ihm in sicherem Abstand und hielten sich von dem Raum fern. Baran gewährte dem Grafen noch einen Todesschutzzauber.

In dem Raum vernichtete Duncan die Skelette, und ehe er sich dem versteinerten Engel näherte, bildeten sich aus den Knochen größere Skelette, die ihn fast an das Ende seiner Kräfte brachten, bis er sie ebenfalls bezwang. Das Amulette war ein kleiner Schädel, der ihn lebhaft ansprach und den er sich um den Hals legte – die Stimme des Meisters. Mit dem Amulett um den Hals kehrte er zurück und als sie sich zurückbegeben wollten, merkten sie, dass ihnen zehn Oger den Weg versperrten.

Diplomatische Versuche schlugen fehl, so dass sie kämpfen mussten. Hier konnte die Stimme des Meisters dem Grafen einen hilfreichen Kniff vorschlagen: Er befreite eine Seele aus dem Kinharrower und diese unterstützte sie bei dem Kampf gegen die Oger. Letztlich war es aber die Immerrauchende Flasche, die es ihnen ermöglichte, sich etwas vornehmer aus dem Kampf zu stehlen, bis sie in einen Gang kamen und dort ein Bollwerk bilden konnten.

Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch fünf Oger übrig, die letztlich beschlossen, doch nicht so viel Hunger zu haben, und sich zurückzogen. Dies taten auch die Abenteurer und erholten sich in Lemnjohen. Mit dem Ziel der Vermählung mühte sich Baran, die etwas schwankende Erin Romiene auch mit Hilfe von Oerwinde zu überzeugen, was schließlich gelang – er ließ dafür eine Kutsche mit acht Schimmeln vorfahren.

Um nun eine Hochzeit auszurichten, fehlte es an Geld, dies konnten sie allerdings durch die Übergabe eines in den Katakomben gefundenen legendären Zwergenhammers an die Zwerge sichern. Tariena Greymore war die hilfreiche Botin und Verhandlerin, und nahm es auf sich, für den Grafen auch noch ein paar Edelsteine dort zu erstehen, die er für eine Verbesserung der Teufelsrüstung benötigte.

Denn mit den Edelsteinen und ein paar Ritualen wurde die Rüstung nun seelensicher. So schmiedete der Graf und Baran grübelte über der Gästeliste, denn es sollte bald wieder ein besonderes Ereignis in Lemnjohen stattfinden, nämlich seine Hochzeit.

Ainor:
Die Gästeliste war nun ausgearbeitet, allerdings wählte Baran für seine Hochzeit den Kern seiner Herrschaft über die Giantdowns, der nicht in Lemnjohen lag, sondern im Hauptsitz der Wacht, also in Midjarma. Dort sollte die Hochzeit zwischen Erin Romíene und Baran, dem König der Giantdowns, stattfinden, und zwar sollte Lirr o'the Well die Trauung vornehmen.

Waldric und der Graf von Lemnjohen standen bereit, die geladenen Gäste zu empfangen, von denen sich die Baroness von Dhoesone entschuldigen ließ, ebenso wie der Graf von Tradebhein, Rogr Gaskard, und der Magier Daeric Dhoesone. Der Graf von Bjondrig, Thjobald Bjondrig, hatte zwar zugesagt, sich aber offenbar deutlich verspätet, denn er war noch nicht angekommen, als die übrigen Gäste begrüßt wurden.

Das übliche Begrüßungsgeplänkel wurde von leichten Misstönen getrübt, die auch damit zu tun hatten, dass der Graf von Lemnjohen seine Teufelsrüstung und das Amulett mit der Stimme des Meisters mehr oder weniger stolz als Kriegsbeute präsentierte. Dies missfiel dem Grafen von Hidaele, Rogr Dhariel, was er auch kundtat. Noch mehr aber missfiel es Ingrid Redwolf, der Gräfin von Giant's Fastness, dass die Katakomben unter Lemnjohen geöffnet worden waren.

Neben den Adligen aus Dhoesone war auch die dortige Kanzlein Helaene Dosiere anwesend, die zeigte, dass sie dem Königreich der Giantdowns und seinem neuen König etwas skeptisch gegenüberstand. Zu erwähnen waren auch Rhuimach Taliene, Hofmarschall von Dhoesone, und Shaene Pierdensson, der Sohn von Ingrid Redwolf und vermutete Vater von Oerwinde Huire-Mhellivienes Sohn. Alaric Huire versuchte den Grafen von Lemnjohen dazu zu bewegen, Clumine Dhoesone zu desavouieren.

Marcus Holst, Graf von Ruidewash, erkundigte sich beim Grafen von Lemnjohen scheinheilig nach seinem und Yersinias leiblichem, Barans Adoptivvater, dem Grafen von Mhelliviene, der nicht eingeladen war. Er hielt sodann beim selbsterklärten anwesenden Familienoberhaupt, dem Grafen von Lemnjohen, um Yersinias Hand an, was dieser zunächst wohlwollend entgegennahm, wiewohl er darauf hinwies, dass Yersinia ihren eigenen Kopf habe.

Das Begrüßungsbankett war eine einigermaßen erträgliche Veranstaltung und die Hochzeit sollte kurz darauf stattfinden. Doch es ergaben sich zwei schwerwiegende Hindernisse. Zum einen war der Graf von Bjondrig immer noch nicht in Midjarma angekommen, dies hätte man zur Not übergehen können, dazu war Baran auch entschlossen.

Doch plötzlich wurde einem der rjurischen Bediensteten schnell übel und er verfiel in ein Koma; es zeigte sich bald, dass er vergiftet worden war. Nun waren die Druidin von Midjarma, Kalla Hogby, und Lirr o'the Well gefragt, bis auf die Vergiftung konnten sie nicht viel feststellen und sie mühten sich um Heilung, die sich allerdings als schwerig herausstellte.

So wurde die Hochzeit zunächst auf den folgenden Tag verschoben, die Gäste mit einem neu hergerichteten Bankett unterhalten und Darbietungen versucht. Erin Romíene und König Baran zogen sich mit einer Leibwache zum Druidenhain zurück, während der Graf von Lemnjohen mit der Hilfe seiner Getreuen, Tariena Greymore, versuchte, Licht ins Dunkel zu bringen.

Es war nicht einfach, die Verdächtigen zu identifizieren, aber es blieben am Ende drei. Ingrid Redwolf, Shaene Pierdensson und Tieghan Gaskard-Dhariel, die Ehefrau des Grafen von Hidaele. Nun waren drei wohl zwei zuviel und die Untersuchungen liefen im Geheimen nicht so gut, dass man zwei weitere Verdächtige hätte ausschließen können.

Tanz wurde angeboten und dort forderte nach dem Eingangstanz Shaene Pierdensson Oerwinde auf, stolperte aber im Verlauf. Ingrid Redwolf forderte daraufhin den Grafen von Lemnjohen auf und machte dies wett, indem sie ihn zum Stolpern brachte.

Die Darbietungen am Abend führten zu etwas Ungemach, da nämlich nunmehr der Graf von Lemnjohen versuchte, mit Erzählungen vom Kampf gegen Ghuralli zu glänzen, was seinen Onkel Aedric Nolien, den Grafen von Nolien erzürnte, da es dessen Sohn in ein unverdientes und falsches schlechtes Licht rückte. Shaene Pierdensson versuchte in sehr betrunkenem Zustand einige Spottverse auf den Grafen, die dieser zähneknirschend über sich ergehen ließ.

Letztlich versuchte Rhuimach Taliene es mit einer elbischen Ballade, was aber erstaunlich fehlging. Nach der verpatzten Darbietung verschwand er wortlos und ward eine lange Weile nicht gesehen. Nun kam nach einer unruhigen Nacht der darauffolgende Tag und als die Hochzeit trotz der schlechten Vorzeichen stattfinden sollte, kam das Gerücht auf, der rjurische Bedienstete sei gestorben.

Baran wollte die Hochzeit dennoch durchführen lassen, was zu leisem Tumult führte und den Grafen von Nolien dazu bewegte, ihm zu erklären, das könne er nicht tun. So versuchte Baran ebenfalls, den Bediensteten zu heilen, der nicht tot, aber auf der Schwelle zum Tod stand. Derweil versuchten sich der Graf von Lemnjohen an einer Suche nach dem Gerüchtestreueer und Waldric suchte letztlich nach einem Einhorn, denn mit des Einhorns Hilfe sollte der Todgeweihte genesen.

Dies gelang, aber das Einhorn verlangte für seine Hilfe einen Schwur von Baran, dass er niemals die Bewohner der Giantdowns, ob Mensch oder anderes Wesen, auch nicht das Land für politische Zwecke missbrauchen solle. Dann würde das Wasser aus der heiligen Quelle, zu der es Waldric führte, helfen.

Nun hatte aber vor der Suche nach dem Einhorn Ingrid Redwolf die Nachricht erhalten, dass Shaene sterben würde, wenn die Hochzeit stattfände. Shaene war verschwunden. Wieder versuchte der Graf von Lemnjohen mit Tariena Greymores Hilfe, den Verschwundenen zu finden. Als Waldric zurückkehrte, eilten er und der Graf von Lemnjohen auf die Suche.

Sie stellten zunächst fest, dass die Wacht Barans Herrschaftsanspruch skeptisch gegenüberstand, des Weiteren fanden sie die geheimnisvolle Wächterin, die ihnen den Weg in Ghurallis Lager gewiesen hatte und nunmehr Shaene gefangenhielt. Offenbar war sie von Gunnar Gunnarsson von der Wacht um Hilfe gebeten worden. Der Graf von Lemnjohen konnte sie dazu bewegen, Shaene freizulassen, er würde seinen Weg zur Hochzeitsfeier finden.

Letztlich gelang es doch: Shaene kehrte unversehrt zurück und die Heilung des rjurischen Bediensteten gelang. Die Hochzeit fand statt. Das nachfolgende Gezeche nach eher rjurischer Art, das Baran nutzte, um dem Widerwillen seiner rjurischen Untertanen gegen das Anurische stattzugeben, führte dazu, dass der Graf von Lemnjohen mit Ingrid Redwolf trank und das Wettrinken gegen die Druidin verlor.

Als er erwachte, war sein Amulett fort. Im Verdacht: Ingrid Redwolf oder Shaene Pierdensson. Und es erging an sie die Nachricht, das Thjobald Bjondrig tot zwischen Giant's Fastness und Lemnjohen aufgefunden worden war.

Ainor:
Als die Nachricht von Graf Thjobalds Tod sich verbreitete begab sich Waldric unverzüglich nach Bjondrig, wo die Töchter des Grafen sein Erbe antraten. Allerdings mied die ältere Tochter Freyja aus unbekannten Gründen die Öffentlichkeit - man sagte ihr Gesicht sei entstellt - so dass ihre jüngere Schwester Brandi alle Besucher empfing. Und derer gab es, vermutlich in der Hoffnung auf eine lohnende Vermählung, recht viele. Unter den adeligen Junggesellen, die sich dort einfanden war auch Marcus Holst.

Waldric versuchte erst gar nicht seinen Charme spielen zu lassen, trat aber trotzdem in sämtliche Fettnäpfchen. Stattdessen gelobte er Brandi feierlich, den Mörder ihres Vaters zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen und hoffte damit ihre Dankbarkeit zu erhalten.

Zurück in Lemnjohen, beschloss er seiner vollmundigen Ankündigung Taten folgen zu lassen und sandte zahlreiche Diener nach Giant's Fastness, die sämtliche Spuren der Attentäter verfolgen sollten. Unter erheblichem persönlichen Aufwand ließen diese keine mögliche Spur unverfolgt,

Die siebenköpfige Reisegruppe des Grafen wurde von zahlreichen Pfeilen zersiebt. Man suchte also offenkundig nach einer Gruppe. Eine verdächtige Gruppe von Fremden war kurz zuvor aus Sidhuire gekommen. Die Gruppe bestand aus einem Rijurik, zwei Elfen, einem auffällig tätowierten Khinasi,
zwei Mitgliedern aus Cariele, sowie zwei weiteren Anuirern aus Dhoesone.

Sie hatten vor Ort zahlreiche Pfeile gekauft. Vermutlich kurz nach dem Attentat mietete die Gruppe ein Boot und fuhr flussabwärts.

Waldric fuhr ebenfalls flussabwärts und fand das Boot in Cariele im Hafen liegend. Vermutlich hatte sich die Gruppe auf Land weiterbewegt. Im Wissen dass dieser Ort für ihn zu gefährlich war brach er weitere Untersuchungen ab. Die ergebnisoffenen Ermittlungen gegen das Kombinat waren auch so erfolgreich gewesen.

Baran hingegen legte in der Zwischenzeit den Grundstein für einen Palast im rjurischen Stil, und baute bis ihm das Geld ausging.

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