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Wie "regelschwer" ist D&D 5?

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schneeland:

--- Zitat von: Rackhir am 11.07.2022 | 14:24 ---Ich finde das mittlerweile auch schon für niedrige Stufenbereiche. Durch die viele zusätzlichen Optionen aus Tasha's und Xanathar's, die vielen neuen Spezialisierungsmöglichkeiten ist einfach die Zahl an Fertigkeiten so weit angewachsen, dass ich den Überblick verloren habe. Klar wird das noch komplexer, je höherstufig, aber der Einstieg ist jetzt auch nicht mehr so einfach wie wenn man nur mit PHB spielt.

--- Ende Zitat ---

Würde ich so unterschreiben. Ist natürlich auch dort ein Stück klassenabhängig, aber es kommt halt doch relativ viel Zeug zusammen, dass man sich dann doch wieder merken muss (oder regelmäßig die Seite raussuchen, auf der die notwendigen Zusatzwerte stehen).

Arldwulf:

--- Zitat von: aikar am 11.07.2022 | 13:55 ---Hmm. Ich finde es vergleichsweise aufwändig, die Encounter vorzubereiten. Aber das ist meiner Meinung nach nicht die Schuld von "schweren" Regeln, sondern dass man versucht, spannende und gleichzeitig balancierte Encouter zu erstellen (viele Systeme pfeifen da ja einfach drauf) und dass zumindest ich recht viel Aufwand mit Battlemaps und Aufstellern betreiben. Wenn man fertige Abenteuer leitet, evtl. sogar noch Theatre of the Mind, fällt da viel weg.
Was man auf jeden Fall in diesem Zusammenhang sagen muss: D&D(5) ist kein gutes System für rein improvisiertes Spiel.

--- Ende Zitat ---

Einige pfeifen sicherlich darauf, aber nicht alle. Es ist schon so, dass (selbst innerhalb der D&D Familie) die Begegnungsregeln schonmal deutlich einfacher und auch improvisierungsfreundlicher waren obwohl diese Themen dort berücksichtigt wurden.

D&D 5E hat dort ein wenig das Problem, dass man den Aufwand an dieser Stelle eher bei den Designern eingespart hat (indem die Monsterrollen wegfielen) man aber quasi noch das gleiche ermöglichen wollte wie zuvor (kleine Gegner länger einsetzbar machen). Die Lösung war ein Kompromiss der zwar mit wenig Designaufwand umsetzbar war aber eben kompliziert und nicht wirklich gut einsetzbar ist. Und den Aufwand dadurch eher beim Spielleiter erzeugt.

Ohne solche Kompromisse hätten wir vielleicht D&D 5e nie bekommen, aber jetzt da sie da sind machen sie das Spiel natürlich wesentlich weniger zugänglich.

Raven Nash:

--- Zitat von: Colgrevance am 11.07.2022 | 13:18 ---Geht leicht ins OT, ist aber m. E. für die Fragestellung durchaus interessant: Du betrachtest hier ja nur die Kern-Würfelmechanik. Welches Spiel wäre denn deiner Ansicht nach "mittel" oder "schwer", wenn man diese Perspektive durchzieht (was ich nicht für sinnvoll halte, daher meine Frage)?
--- Ende Zitat ---
Genesys ist da deutlich regelschwerer, z.B., weil die Interpretation des Wurfes so wichtig ist. Es gibt da eben kein einfaches "getroffen/gelungen oder mißlungen", sondern eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten in einem einzigen Wurf. Würde ich als "schwer" titulieren.
TOR ist etwas einfacher, hat mit seiner Mechanik, dass 6er im Pool besondere Dinge auslösen können, aber auch schon einen Faktor, der über das bloße +/- von D&D hinausgeht. Wäre für mich "mittel".

Es ist ja gerade die Ja/Nein Antwort eines Wurfes, die das Grundsystem von D&D so einfach verständlich macht.


--- Zitat von: aikar ---Was man auf jeden Fall in diesem Zusammenhang sagen muss: D&D(5) ist kein gutes System für rein improvisiertes Spiel.
--- Ende Zitat ---
Da widerspreche ich. Wenn man mal auf das (ohnehin völlig untaugliche) Encounter-Design des DMG pfeift, braucht man faktisch nichts vorbereiten außer den Stats von Gegnern. Ich leite meine aktuelle Kampagne so, dass ich aufgrund der Handlungen der Spieler mögliche Orte und Encounter für die nächste Session ableite - das war's. Ich überschlage kurz Daumen mal Pi nach den Encounter Points aus A5e ein wenig, aber Rechnerei gibt's nicht.
Für mich sind plausible Encounter auch wichtiger als balancierte. Bisher konnte die Gruppe auch recht gut abschätzen, was sie erwarten könnte und sie sind eher vorsichtig als draufgängerisch (na ja, bis auf einen...).

--- Zitat ---dass zumindest ich recht viel Aufwand mit Battlemaps und Aufstellern betreiben.
--- Ende Zitat ---
Du kannst dich noch an meine Humblewood-Battlemaps (im entsprechenden Thread) erinnern? 80% meines Vorbereitungsaufwandes fließen aktuell in Kulisse.
Bei Humblewood musste ich noch mehr lesen, aber deshalb leite ich ja auch so ungern Kaufabenteuer.  ;)

Arldwulf:

--- Zitat von: Raven Nash am 11.07.2022 | 15:16 ---Da widerspreche ich. Wenn man mal auf das (ohnehin völlig untaugliche) Encounter-Design des DMG pfeift, braucht man faktisch nichts vorbereiten außer den Stats von Gegnern. 
--- Ende Zitat ---

Ist vielleicht die Frage wie man improvisationsfreundliches Spiel definiert. Natürlich kann man (in jedem Regelwerk) die Regeln ignorieren und einfach alles selbst machen.

Das wäre aber nicht was ich unter improvisationsfreundlich verstehen würde, denn dann wären sämtliche Spiele auf der Welt gleichermaßen improvisationsfreundlich. Und der Begriff nutzlos. Was ist also Improvisationsfreundlichkeit?

Wenn die Regeln dabei helfen Dinge schnell und spontan umzusetzen.

Colgrevance:

--- Zitat von: Raven Nash am 11.07.2022 | 15:16 ---Genesys ist da deutlich regelschwerer, z.B., weil die Interpretation des Wurfes so wichtig ist. Es gibt da eben kein einfaches "getroffen/gelungen oder mißlungen", sondern eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten in einem einzigen Wurf. Würde ich als "schwer" titulieren.
TOR ist etwas einfacher, hat mit seiner Mechanik, dass 6er im Pool besondere Dinge auslösen können, aber auch schon einen Faktor, der über das bloße +/- von D&D hinausgeht. Wäre für mich "mittel".

Es ist ja gerade die Ja/Nein Antwort eines Wurfes, die das Grundsystem von D&D so einfach verständlich macht.

--- Ende Zitat ---

Danke für deine Antwort. Bei Genesys gehe ich mit, The One Ring kenne ich leider nicht näher. Das mit den binären Ergebnis ist auch ein guter Punkt.
Ich bin trotzdem der Meinung, dass es für eine globale Komplexitätsbewertung nicht ausreicht, sich nur die Kernmechanik anzuschauen - Genesys z. B. finde ich insgesamt eher noch "leichter" als D&D 5e, auch wenn der Würfelmechanismus deutlich komplizierter ist. Ob so eine globale Betrachtung überhaupt sinnvoll (möglich) ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

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