Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Wie "regelschwer" ist D&D 5?
Raven Nash:
--- Zitat von: Arldwulf am 12.07.2022 | 10:23 ---Und vieles was die "Schwierigkeiten" mit der 5E ausmacht kommt aus genau solchen unnötig verkomplizierten oder unklar formulierten Regelungen.
--- Ende Zitat ---
Wobei man hier noch zwei Umstände einbeziehen muss:
- die Sprache: Was im Original klar formuliert sein kann, kann in einer Übersetzung unklar sein.
- der Leser: Was mir beim Lesen völlig klar und logisch erscheint, muss es für jemand anderen nicht sein.
Beide Punkte sind auch oft genug noch verzahnt.
Dazu noch der Umstand, dass nicht jeder DM gleich viel auf die Regeln gibt. Wenn mich als DM Lebenshaltungskosten nicht kümmern, weil sie in meinem Spiel keine Rolle spielen, sind mir auch die Regeln dazu egal. ;)
Arldwulf:
--- Zitat von: Raven Nash am 12.07.2022 | 11:08 ---Wobei man hier noch zwei Umstände einbeziehen muss:
- die Sprache: Was im Original klar formuliert sein kann, kann in einer Übersetzung unklar sein.
- der Leser: Was mir beim Lesen völlig klar und logisch erscheint, muss es für jemand anderen nicht sein.
Beide Punkte sind auch oft genug noch verzahnt.
Dazu noch der Umstand, dass nicht jeder DM gleich viel auf die Regeln gibt. Wenn mich als DM Lebenshaltungskosten nicht kümmern, weil sie in meinem Spiel keine Rolle spielen, sind mir auch die Regeln dazu egal. ;)
--- Ende Zitat ---
Klar, aber solche Dinge hätte ich dort gar nicht mit hinein genommen (diese sind für mich eher im subjektivem Teil zu verorten) sondern halt wirklich mich rein auf den konkreten Regeltext bezogen.
Oben steht ja schon ein Beispiel, die Encounterberechnung. Wenn ich dort die eine Regelung habe
"addiere die Erfahrungspunkte aller beteiligten Monster und vergleiche sie mit der zu erwartenden Schwierigkeit" (4E)
und eine
"Addiere die Erfahrungspunkte aller beteiligten Monster, multipliziere sie mit einem Faktor anhand ihrer Anzahl der in folgender Tabelle steht und vergleiche sie mit der zu erwartenden Schwierigkeit und dem davon unabhängigen Herausforderungsgrad der Einzelmonster" (5E)
dann ist die zweite Regelung natürlich komplizierter und "regelschwerer", auch ganz unabhängig von subjektiven Eindrücken oder dem sprachlichem Verständnis. Und natürlich kann ich als SL / Gruppe Regeln ignorieren. Dies ist dann halt nur ungeeignet für die Frage wie regelschwer diese Regeln sind. Oder auch das System als ganzes - ignorieren kann ich ja immer und in jedem System was die Frage nach einem Vergleich überflüssig machen würde.
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: flaschengeist am 12.07.2022 | 10:15 ---Ich sehe übrigens bei den Kriterien "leichte Anwendbarkeit am Spieltisch" und "Masse" keinen Widerspruch. Denn Regelumfang korreliert mit Kompliziertheit der Anwendung. Allerdings kann man dann nicht einfach Seitenzahlen vergleichen, weil der Anteil an Regeln sich von System zu System unterscheidet. Ich kann ja im genau gleichen System 10 Seiten Monster oder 100 Seiten Monster haben - der Umfang ändert sich also, die Kompliziertheit nicht.
--- Ende Zitat ---
Du kannst 3 Seiten Regeln unklar und widersprüchlich formulieren und dagegen 30 Seiten sauber und verständlich. Damit sind die 30 Seiten aber nicht 10x so schwierig am Spieltisch - im Gegenteil, die 30 Seiten laufen rund, weil präzise und sauber, während die 3 Seiten das Spiel zum Stocken bringen, weil unsauber formuliert. Also ich sehe da keine (automatische) Korrelation.
Arldwulf:
Man muss aber auch dazu sagen: Ja, die 5E ist nicht perfekt formuliert und an vielen Stellen ist sie aufgrund der Art und Weise wie sie designed wurde unnötig kompliziert. Und natürlich wäre es schöner wenn man saubere und gut durchdachte Regeln hätte. Und dies würde an vielen Stellen auch das Spielerlebnis besser machen.
Aber es gibt andere Vorteile welche das System hat. Eine große Spielerschaft, gutes Marketing und Drittpartysupport. Jemandem der ein neues Rollenspiel sucht, einfach weil er eine neue Spielrunde sucht nach dem Motto "Kann die 5E das richtige System sein um mir eine neue Runde zu finden" kann man die 5E problemlos empfehlen, auch dann wenn ich es nicht empfehlen würde als System für jemanden der sagt "Mensch, in meinem alten System hatte ich folgende Probleme, kann die 5E da vielleicht helfen? Macht das System dies besser?"
Die Antwort auf die letztere Frage lautet leider sehr häufig "nein", die erste aber oft "ja". Und je lockerer und zwangloser man spielt - halt das casual Bier & Brezel Spiel - umso weniger problematisch werden die Dinge welche auf Regelseite vielleicht mal etwas holprig laufen.
aikar:
--- Zitat von: Arldwulf am 12.07.2022 | 12:29 ---Und natürlich wäre es schöner wenn man saubere und gut durchdachte Regeln hätte. Und dies würde an vielen Stellen auch das Spielerlebnis besser machen.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube es ist ziemlich schwer, die Balance zwischen genau formulierten Regeln und einem Übermaß an Regeln zu finden.
Die Schwergewichte sind ja nur deshalb so massig, weil sie eben alles genau beschreiben wollen.
Ich hab das gemerkt, als hier mal die Frage kam, wie man Luftkämpfe bei D&D5 regeln könnte. Und man kommt dann schnell vom hunderststen ins tausendste.
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