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Eberron-Smalltalk

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Weltengeist:
Über das Forum verteilt finden sich ja ziemlich viele Threads zum beliebten D&D-Setting Eberron. Was mir aber irgendwie fehlt, ist ein "einfach nur so"-Thread, den ich hiermit einfach mal aufmache in der Hoffnung, dass das auch für euch interessant ist zum Diskutieren, Spekulieren, Erzählen, Berichten, Lästern...

Ich mache mal den Anfang mit einem Zitat, über das ich gestern im "Player's Guide to Eberron" (S. 10, "Playing an Inquisitive") regelrecht gestolpert bin:


--- Zitat ---There’s a fine line between playing an archetype and parodying a stereotype, and the inquisitive might be the most prone to crossing that line—if only because the fine prose of Raymond Chandler (The Big Sleep) has itself been subjected to so much parody and unflattering imitation. Playing an Eberron inquisitive as a bad Philip Marlowe imitation can drive the whole world into parody. If you drink Zil brandy, wait for a call on the speaking stone, and talk like Humphrey Bogart on a bad day, then Eberron starts to look like a ridiculous parody of the modern world, with magic simply duplicating all the technological wizardry of Earth’s 1930s.
--- Ende Zitat ---

Nun ist das eigentlich genau das, was gute Teile von Eberron für mich ausmacht - ein Setting, dass sich wie ein Crossover aus "1920er/1930er Jahre" und "D&D Fantasy" anfühlt und Technik durch Magitech ersetzt. Gerade für Sharn mit seinem New-York-Flair, seinen Halblings-Mafiosi und seinem Film-Noir-Feeling drängt sich das für mich geradezu auf. Und jetzt lese ich, dass James Wyatt das für ein absolutes No-Go hält... hmm...

Was meint ihr dazu?

Tudor the Traveller:
Wo siehst du denn ein Film Noir Feeling? Sharn ist für mich eher so Liga der außergewöhnlichen Gentlemen...

Zum Rest: ich sehe auch nicht  dass man es mit den Parallelen übertreiben sollte. Anleihen ja, aber zu viel wäre mir zu albern.

Drakon:

--- Zitat von: Weltengeist am 31.07.2022 | 11:47 ---Über das Forum verteilt finden sich ja ziemlich viele Threads zum beliebten D&D-Setting Eberron. Was mir aber irgendwie fehlt, ist ein "einfach nur so"-Thread, den ich hiermit einfach mal aufmache in der Hoffnung, dass das auch für euch interessant ist zum Diskutieren, Spekulieren, Erzählen, Berichten, Lästern...

--- Ende Zitat ---
Finde ich super. Ich habe ja eigentlich das Gefühl, dass es hier im Tanelorn recht viele Eberron-Fans gibt (gerade kürzlich wieder bei dem Lieblings-Setting-Thread), aber verblüffend wenig darüber gesprochen bzw. diskutiert wird. Als ich damals angefangen habe Exploring Eberron lesend zu kommentieren, kam ja sogar so wenig Resonanz, dass ich komplett die Lust verloren habe, weiter zu schreiben.

Vielleicht lässt sich das ja mit so einem Thread ändern. Würde mich freuen, denn ich habe momentan gerade auch wieder verstärkt Lust auf Eberron bekommen, u.a. weil ich endlich mal dazu komme die beiden Eberron-Roman-Trilogien von Keith Baker zu lesen.


--- Zitat ---Nun ist das eigentlich genau das, was gute Teile von Eberron für mich ausmacht - ein Setting, dass sich wie ein Crossover aus "1920er/1930er Jahre" und "D&D Fantasy" anfühlt und Technik durch Magitech ersetzt. Gerade für Sharn mit seinem New-York-Flair, seinen Halblings-Mafiosi und seinem Film-Noir-Feeling drängt sich das für mich geradezu auf. Und jetzt lese ich, dass James Wyatt das für ein absolutes No-Go hält... hmm...

Was meint ihr dazu?

--- Ende Zitat ---

Ich verstehe das Zitat anders: Ich denke du siehst das Setting an sich genau richtgi und James Wyatt widerspricht dem auch nicht, aber er legt nahe, dass ein Inquisitive/Detektiv (mithin eine Klasse, die es sonst in D&D zumindest zu diesem Zeitpunkt so regulär nicht gab - in 5E ja als Rogue Subclass dann schon) nicht ein reines Marlowe-Abziehbildchen bzw. eine reine Trope-Collage wird. Ich vermute er denkt, dass diese Gefahr bei einem eher modernen Vorbild für eine Klasse im Kontext des eher modernistischen Eberron-Setting größer ist als bei z.B. einem Wizard, zu dem es natürlich auch zahlreiche Klischees gibt, die aber eben zusammen mit dem modernen Stil Eberrons eher zu einem Stilbruch führen als zu einem Klischee-Overload.
Dazu kommt noch ein Eindruck von mir: Für Keith Baker war der Noir-Aspekt in Eberron schon immer ziemlich wichtig (sagt er in diversen Interviews) und mMn kommt von ihm auch das meiste, was in Eberron an die 1920/30er erinnert.
James Wyatt ist meiner Wahrnehmung nach im damaligen Team derjenige, der Eberron stärker als "just another D&D-Setting" (klingt jetzt negativer als gemeint) sieht und beschreibt. Gleichzeitig nehme ich ihn auch als das Korrektiv war, wenn Keith den Modernismus-Regler auf 11 drehen wollte und James ihn zurück holt und quasi sagt: "Moment mal, wir spielen immer noch mit den D&D-Building Blocks. Es ist ein neues Setting, kein neues Rollenspiel und wir wollen, dass unsere treuen Barbaren-Spieler immer noch eine Doppelaxt schwingen können ohne sich zwischen Detektiven, Wandslingern, Zeitungsredakteuren und Megakon-Managern wie ein kompletter Anachronismus vorzukommen".
Das ist jetzt zum Teil Spekulation und zum Teil Projektion von eigener Autoren-Arbeit an grenzwertig modernen Setting, bei denen ich in Keith' Rolle stets einen James hatte, der mich etwas gebremst hat, um Kompatibilität zu gewährleisten. Ich halte es aber für recht stichhaltig, wenn man die Werke liest und Keith' Interviews liest.
Nota bene: Meinem Verständnis nach war James einer der Kollaborateure, die Keith bei der Arbeit an Eberron stets sehr geschätzt hat (im Gegensatz zu den Autoren von Faith of E. oder Magic of E.) - das Einbremsen ist ja durchaus auch eine wichtige Rolle.

Weltengeist:

--- Zitat von: Drakon am 31.07.2022 | 22:34 ---Finde ich super. Ich habe ja eigentlich das Gefühl, dass es hier im Tanelorn recht viele Eberron-Fans gibt (gerade kürzlich wieder bei dem Lieblings-Setting-Thread), aber verblüffend wenig darüber gesprochen bzw. diskutiert wird. Als ich damals angefangen habe Exploring Eberron lesend zu kommentieren, kam ja sogar so wenig Resonanz, dass ich komplett die Lust verloren habe, weiter zu schreiben.

--- Ende Zitat ---

Beides geht mir genauso. Zum einen das Gefühl, dass gerade Eberron hier echt viele Fans hat. Zum anderen das Gefühl, dass auf Spezialthreads recht wenig Antworten kommen. So habe ich inzwischen die Lust verloren, über meine Eberron-Runde weiter hier im Tanelorn zu berichten. Und mein privates Soloplay-Projekt (so im Stile dessen, was Schalter hier so macht) mit Eberron und Modern AGE habe ich aufgrund des schwachen Feedbacks gar nicht erst im Tanelorn hochgeladen.

Aber eine Art niederschwelliger Blubberlästerthread hätte vielleicht die Chance, dass immer mal wieder was passiert, worüber man im Gespräch bleiben kann. :d


--- Zitat ---Vielleicht lässt sich das ja mit so einem Thread ändern. Würde mich freuen, denn ich habe momentan gerade auch wieder verstärkt Lust auf Eberron bekommen, u.a. weil ich endlich mal dazu komme die beiden Eberron-Roman-Trilogien von Keith Baker zu lesen.
--- Ende Zitat ---

Ich habe mir für die Sommerferien die Dreaming-Dark-Trilogie gegönnt und freue mich drauf, sie zu lesen!


--- Zitat ---James Wyatt ist meiner Wahrnehmung nach im damaligen Team derjenige, der Eberron stärker als "just another D&D-Setting" (klingt jetzt negativer als gemeint) sieht und beschreibt. Gleichzeitig nehme ich ihn auch als das Korrektiv war, wenn Keith den Modernismus-Regler auf 11 drehen wollte und James ihn zurück holt und quasi sagt: "Moment mal, wir spielen immer noch mit den D&D-Building Blocks. Es ist ein neues Setting, kein neues Rollenspiel und wir wollen, dass unsere treuen Barbaren-Spieler immer noch eine Doppelaxt schwingen können ohne sich zwischen Detektiven, Wandslingern, Zeitungsredakteuren und Megakon-Managern wie ein kompletter Anachronismus vorzukommen".
--- Ende Zitat ---

Das ist eine superinteressante Begründung und könnte eine Menge erklären. Wobei ich im Nachhinein gesehen habe, dass ich gar nicht sicher sagen kann, wer besagten Abschnitt geschrieben hat. James Wyatt ist auf dem Cover recht prominent platziert, aber im Buchinneren sind alle vier Autoren (darunter Keith Baker) gleichberechtigt aufgeführt. Da war ich also möglicherweise etwas vorschnell. Aber der Wunsch der D&D-Alteingesessenen (der übrigens nicht meiner ist, für mich wäre Eberron noch stärker, wenn man weniger alten D&D-Kram drin gelassen und sich mehr auf die neuen Aspekte konzentriert hätte) nach Kompatibilität würde in jedem Fall eine Menge erklären.

Jedenfalls danke für das Input!

Leonidas:
Bin neugierig auf Eberron, habe aber noch gar keinen Begriff davon. Ich würde es ggf. mit der 5e bespielen wollen und im Regal steht auch „Rising from the last War“ herum, ungelesen allerdings.

Was würdet ihr mir raten:
Gibt es Bücher, die besser geeignet sind als andere, um sich das Setting zu erschließen?
Gibt es Abenteuer von der Stange, die Schlaglichter auf ikonische Elemente werfen?
Gibt es überhaupt gute (ja, ich weiß  ~;D) Eberron-Abenteuer von der Stange?

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