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ONE D&D: Playtest der "neuen" Edition

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Skaeg:

--- Zitat von: nobody@home am 16.04.2023 | 11:00 ---Ein Punkt ist ja auch: der biologischen Speziesdefinition ist die Kultur, in der man aufgewachsen sein mag, erst mal herzlich egal. Ein Zwerg ist biologisch auch dann noch ein Zwerg, wenn er als Neugeborenes nach einem Sturm auf den örtlichen Fantasy-Südseeinseln gelandet und von deren Einwohnern, die selbst noch nie mit Zwergen in Berührung gekommen sind, aufgenommen und groß(?)gezogen worden ist -- nur, die ganzen Zwergenklischees vom Leben unter Tage, Schwelgen in Erinnerungen an die großen Leistungen der Vorfahren, klassischen Schwingen von Äxten und Hämmern und so weiter und so fort wird er vermutlich genausowenig bedienen wie seine Mit-Insulaner. Dafür hat er dann natürlich seinen Teil von deren alltäglichen Kenntnissen und Gewohnheiten mitbekommen.

So: ist unser hypothetischer Südseekurzer jetzt ein "richtiger" Zwerg oder nicht?
--- Ende Zitat ---
Gut, das ist klar, und dafür ist es auch egal, ob Zwerge jetzt biologisch als Spezies (mit dem Menschen mehr oder minder nah verwandt), als Subspezies oder als was ganz eigenes mit Fantasy-Biologie gelten. Dass kulturelle Eigenschaften irgendwie "im Blut" einer "Rasse" liegen, das will glaube ich keiner, und das ist ja auch bei D&D Stand 2022 nicht so.

Hier geht's ja erstmal nur um die Frage, ob z.B. Zwerge und Menschen miteinander Kinder zeugen können und wie in solchen Fällen die Vererbung funktioniert. Man könnte ja, Stichwort Fantasy-Biologie, auch sagen: In unserer Welt können sie Kinder zeugen, aber das Kind hat immer die Spezies der Mutter. Oder zufällig die Spezies eines der Elternteile. Dann gäb's auch keine "Halb-XY"-

Trollkongen:

--- Zitat von: Skaeg am 16.04.2023 | 11:11 ---Dass kulturelle Eigenschaften irgendwie "im Blut" einer "Rasse" liegen, das will glaube ich keiner
--- Ende Zitat ---

Wobei das schon ein interessanter Punkt ist, also inwiefern die Gene bestimmtes Verhalten (stark) beeinflussen. Ich nehme mal Orks. Dass die einfach qua Natur aggressiver sind und daher auch kulturell diese Aggression verwursten, könnte durchaus eine spannende Setzung sein. (Und, so weit ich D&D kenne, war die das doch gewissermaßen?) Und dann auch Auswirkungen auf SCs haben.

Aber natürlich, man kann auch einfach sagen: Orks, die sind halt groß, stark und grün und haben dentale Auffälligkeiten, sind aber ansonsten ganz normale Leute. Ich persönlich finde das allerdings etwas langweilig.

Ein Dämon auf Abwegen:

--- Zitat von: Ainor am 10.04.2023 | 09:35 ---Jo, dann ist jeder 3/4 irgendwas und 5/6 irgendwas anderes. Man kann ja dank Klassensystem nichtmal seine Ausbildung komplett individuell zusammenstellen. Insofern passt es nicht wenn man bei der Genetik einen Baukasten bekommt.
--- Ende Zitat ---
Liegt aber zum Teil auch daran, das ein paar Rassen ziemlich starke Feature bekommen an die man anders nicht (oder nicht so leicht) ran kommt.

Ein bischen gibt es sowas in 5E allerdings auch schon mit den "Lineages" aus dem Ravnica Buch, die man als Template auf eine andere drauf packen kann und dabei dann ein paar Features der Ausgangsrasse behalten kann.

Skaeg:

--- Zitat von: Trollkongen am 18.04.2023 | 06:03 ---Wobei das schon ein interessanter Punkt ist, also inwiefern die Gene bestimmtes Verhalten (stark) beeinflussen. Ich nehme mal Orks. Dass die einfach qua Natur aggressiver sind und daher auch kulturell diese Aggression verwursten, könnte durchaus eine spannende Setzung sein. (Und, so weit ich D&D kenne, war die das doch gewissermaßen?) Und dann auch Auswirkungen auf SCs haben.

--- Ende Zitat ---
Natürlich könnte es interessant sein. In der Science Fiction-Literatur (und daran anknüpfenden Spielen wie Traveller) ist das nicht umsonst ein wiederkehrender Topos: Haben Aliens mit bestimmten biologischen Voraussetzungen auch notwendigerweise eine bestimmte Kultur?

Aber in der Fantasy, wo die Elfen, Zwerge, Orks etc. konzeptionell sehr viel näher an dem sind, was sich Rassentheoretiker unter menschlichen "Rassen" vorstellen, ist das heikel. Kann man, und das ist vielleicht der Ansatz hier, vermeiden, wenn man sie als biologisch distinkte Spezies umkonzeptioniert.

Haukrinn:

--- Zitat von: Skaeg am 18.04.2023 | 10:50 ---Aber in der Fantasy, wo die Elfen, Zwerge, Orks etc. konzeptionell sehr viel näher an dem sind, was sich Rassentheoretiker unter menschlichen "Rassen" vorstellen, ist das heikel. Kann man, und das ist vielleicht der Ansatz hier, vermeiden, wenn man sie als biologisch distinkte Spezies umkonzeptioniert.

--- Ende Zitat ---

IMHO einer der größten Schwachpunkte von EDO. Mit dem aber auch andere Spiele (selbst Talislanta) zu kämpfen haben. Spiele die direkt nur auf Menschen setzen und eine Unterscheidung über den kulturellen Hintergrund ermöglichen sind da besser aufgestellt. Genau in die Richtung bewegt sich D&D ja auch - allerdings ohne den Mut, da Ballast endgültig über Bord zu werfen. Ob die "Abkehr" von früheren Einordnungen bestehende Fans wirklich abholt weiß ich nicht - als "Anstrich" um das D&D-Feeling auf Teufel komm raus zu erhalten finde ich's aber ein bisschen lächerlich.

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