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Startkapital

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nobody@home:
Wenn ich mich recht entsinne, haben beispielsweise die Basis-D&D-Gazetteers seinerzeit das Startkapital (damals noch 3W6 x 10 gp, konnte also mit etwas Pech auch mal vergleichsweise niedrig ausfallen) wenigstens teilweise unterschiedlich je nach sozialem Hintergrund erklärt. Bei einem "armen" Charakter aus der Unterschicht wäre das also etwa buchstäblich alles, was die ganze Familie im Lauf von Jahren hätte zusammenkratzen und zurücklegen können, um's dann in seine Abenteurerkarriere in der Hoffnung zu "investieren", daß es sich wenigstens für den Charakter und vielleicht auch den Rest von ihnen auszahlt, während reiche Leute denselben Betrag ihrem Sprößling schon quasi als Taschengeld zustecken könnten, damit er sich mal ein bißchen den Wind der Welt um die Nase wehen läßt und womöglich sogar die Abenteurerflausen wieder loswird.

Feuersänger:
Kleine Anmerkung:

--- Zitat ---Wenn man mal ignoriert, dass die Preislisten totaler Schwachsinn sind
--- Ende Zitat ---

Allerdings sind die Preislisten nichtmal _totaler_ Schwachsinn. Es sind lediglich einige einzelne Werte, die schwachsinnig sind. Wenn man diese relativ wenigen Ausreißer streicht / korrigiert, passt der Rest erstaunlich gut mit realhistorischen Preislisten überein, sofern man die Preise nach einem sinnvollen Schlüssel umrechnet. Offenbar hat damals wirklich jemand seine Hausaufgaben gemacht - was mich selber sehr erstaunt hat.

Um mal ein paar der schwachsinnigen Werte zu nennen:
- wie oben genannt: Arbeitslohn 1SP/Tag
- Salz sei sein Gewicht in Silber wert
- 10 Foot Pole (wesentlich teurer als eine ebenso lange Leiter)

Ich bin in meinen Spielen dazu übergegangen, die Ausreißer nach denselben historischen Listen neu zu bewerten, die sich mit den restlichen Preisen gut in Einklang bringen lassen. Also zB Salz 1SP pro Pfund oder so (und nicht 50 SP).

ghoul:
2 Erklärungen nach EGG-DMG:

A) Die Spieler& Personnagen sind kein gemeiner Pöbel, sie entstammen dem niederen Adel, sind aber keine erbberechtigten Sprösslinge. Nur diese Art von Leuten geht auf waghalsige Abenteuer, um ihren Lebensstandard zu erhalten.

B) Die Preislisten für Ausrüstung enthalten bereits die Goldgräber-Inflation, wenn Abenteurer haufenweise Schätze in die Zivilisation bringen.
Die Start-Personnagen haben vielleicht viel weniger ausgegeben, das Startkapital ist also (womöglich) abstrakt.

Quaint:
Naja, es gibt verschiedene Auffassungen wer wieviel verdient und wieviel dann so ein Startkapital darstellt.
In 5e gibt es ja Lebenshaltungskosten (und in Xanathars auch Handwerksregeln die das stützen) die durchaus darauf hindeuten, dass viele Leute ganz gut Geld haben, und sowas wie das Startkapital von 150 Gold vielleicht innerhalb eines Jahres zurücklegen können.
Und man muss ja sagen je nach Volk und co kann es ja auch sein dass jemand deutlich länger gespart hat bevor es mit Abenteuer losgeht.

Andere Editionen mögen das bisweilen anders sehen.
Laut Craftingregeln in Xanathars kann ein Handwerker jedenfalls grob 100gp Mehrwert im Monat erschaffen, und das passt auch ganz gut damit dass er dann halt noch nen halbwegs anständigen Lebensstil für sich und seine Familie hat und Steuern zahlen kann und so. Und ich sag mal dass jemand mit quasi 100 brutto 5 bis 10 gp im Monat zurücklegt, das kriegt man schon hin.

Feuersänger:

--- Zitat ---A) Die Spieler& Personnagen sind kein gemeiner Pöbel, sie entstammen dem niederen Adel, sind aber keine erbberechtigten Sprösslinge. Nur diese Art von Leuten geht auf waghalsige Abenteuer, um ihren Lebensstandard zu erhalten.
--- Ende Zitat ---

Solange das _ein_ Erklärungsansatz ist, ist das fein. Ich fände es aber ziemlich bescheuert, wenn es der einzige wäre, also wie du schreibst dass "nur" solche Leute Abenteurer werden. Das finde ich viel zu stark einschränkend beim SC-ausdenken. Zumal so ein Hintergrund mE auch eigentlich auch nur für wenige Klassen wirklich passt.

--

Ich kenne Xanathars nicht und kann darum speziell dazu nichts groß sagen. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten im PHB schon ziemlich daneben. Setzt sie auf die Liste mit den "schwachsinnigen Werten". Und 100gp brutto pro Monat finde ich auch ziemlich extrem, und höchstwahrscheinlich aus rein gamistischen Gesichtspunkten gesetzt, ohne den Wert auf innerweltliche Plausibilität abzuklopfen.

Mal zum Vergleich, was nach 3E-Regeln mit ehrlicher Arbeit erwirtschaften lässt: so ganz grob 7gp pro Woche; wenn einer richtig gut ist vielleicht 15gp; letzteres als Erststufer aber quasi unmöglich. Da mag es also auch möglich sein, sich als gelernter Handwerker im Rahmen von 1-3 Jahren das Startkapital für eine Abenteurererstausstattung zusammenzusparen, wenn man seine Kohle einigermaßen zusammenhält.

Ich persönlich fange ja eh eine Kampagne lieber auf Stufe 3 oder so an; da ist es also eh klar dass die SCs schon die ersten Trappelschritte absolviert und einige Belohnungen abgestaubt haben.

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