Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
One D&D und D&D 4
Arldwulf:
Mhh, schade - schließlich fehlt auf diese weise der eigentliche Aufhänger der Diskussion, die Frage ob One D&D diesmal wirklich als VTT umsetzbar ist.
Worüber genau würden wir hier denn nun diskutieren?
Wäre es nicht besser gewesen die VTT Diskussion als ganzes (inklusive der Einleitenden Kommentare die jetzt noch im Thread stehen) ins allgemeine D&D Forum zu schieben?
Space Pirate Hondo:
--- Zitat von: La Cipolla am 26.08.2022 | 19:45 ---Schrödingers 4e, zugleich perfekt eingedampfte MMO-Adaption und flexibles Regelgerüst für grenzenloses Erzählspiel, zumindest bis es eine neue Gruppe wirklich spielt (zuletzt anno 2014)!
--- Ende Zitat ---
Sie haben sich an den MMO-Begriffen bedient, um die WoW-Generation abzuholen. Wie jede DnD-Edition, war es immer noch noch zu 70% ein Wargame.
Jetzt kommt eigentlich der ganze Witz bezüglich One D&D und MMOs. Bei One D&D soll ja das ganze Editionskonstrukt wegfallen, indem man die Regeln auf der Online Plattform ständig aktualisiert. Bei MMOs werden ja durch Updates nicht nur Bug behoben (haben ja Rollenspiel auch, nennt sich dann aber Errata), sondern auch die Spielregeln, über einen längeren Zeitraum, geändert. Das heißt, ein MMO an Tag 1 ist ein anderes Spielerlebnis als nach 5 Jahren Updates und das Gleiche wird dann für One D&D gelten.
Wer ist jetzt das MMO? D&D4e oder One D&D?
Boba Fett:
--- Zitat von: Zanji123 am 27.08.2022 | 11:07 ---ok ma Budda bei die Fische... was macht 4E den eigentlich so schlimm?
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, die größte Ablehnung kam über die Powers, die nur einmal pro Begegnung (encounter) eingesetzt werden durften und der damit verbundenen „Encounterisierung des Rollenspiels“.
Täglich nutzbare Fähigkeiten waren schon usus und akzeptiert, weil man die irgendwo innerweltlich herleiten konnte.
Aber die Vorstellung, dass man einen bestimmten Effekt oder Move nur einmal in einer Begegnung auslösen kann und danach ist der blockiert, während man nach dem Encounter einmal durch die Tür in den nächsten Encounter geht, den Effekt durch wundersame Weise wieder nutzen kann, das ist halt nur auf der Metaebene durch „Balancing“ zu erklären (auch wenn die „täglich“ oder Hitpoints samt Regeneration auch nichts anderes darstellen und das Zauber-Memorieren Ding auch ziemlich „meta“ war, aber dank Jack Vance jahrzehnte lang akzeptiert wurde…).
Heilschübe spielten da ebenso mit hinein, wie die encounterorientierte Struktur der Abenteuer und die Struktur der Settinginformationen.
Der zweite Effekt war die Verfügbarkeit von Pathfinder und damit die Wahl zwischen „ich muss ein völlig anders Regelwerk (D&4) erlernen“ und „ich muss ein Regelwerk (Pathfinder) erlernen, das fast genauso funktioniert wie mein bisheriges D&D3.5“, nur dass mit ein paar Quirks aufgeräumt wurde. Da war Pathfinder schlicht die Lösung, die weniger Aufwand verlangte.
La Cipolla:
--- Zitat ---Jetzt kommt eigentlich der ganze Witz bezüglich One D&D und MMOs. Bei One D&D soll ja das ganze Editionskonstrukt wegfallen, indem man die Regeln auf der Online Plattform ständig aktualisiert. Bei MMOs werden ja durch Updates nicht nur Bug behoben (haben ja Rollenspiel auch, nennt sich dann aber Errata), sondern auch die Spielregeln, über einen längeren Zeitraum, geändert. Das heißt, ein MMO an Tag 1 ist ein anderes Spielerlebnis als nach 5 Jahren Updates und das Gleiche wird dann für One D&D gelten.
Wer ist jetzt das MMO? D&D4e oder One D&D?
--- Ende Zitat ---
Mit vielen großen Updates rechnest du denn in 5 Jahren? :D Ich würde tippen ... eins? Dieses jetzt?
Wenn du jedes Regelbuch als ein Update verstehst, ist die 4e immer noch DEUTLICH update-lastiger, zumal sich ihr "Meta" durch die stärkere Relevanz der Spielbalance auch sehr viel rabiater verändert hat. Ich kann mich gut erinnern, dass manche Optionen praktisch über Nacht zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind, während das bei D&D5 überhaupt nur für die Leute zählt, die Erweiterungsbände benutzen (weiß Gott nicht alle!), und selbst unter denen nur für die, die einen Fick auf Spielbalance geben. ^^
Nee, mir kann definitiv niemand einreden, dass iiirgendeine Edition der 4e das Wasser reichen kann, was das Videospiel-Feeling angeht. Noch weit vor Sachen wie Präsentation und Produktpolitik ist da alleine schon der Umstand entscheidend, dass es die einzige Edition ist, die mir im Theatre of the Mind keinen Spaß gemacht hat. In 3.5 (und vor allem Pathfinder) war die ... "Miniaturen-Freundlichkeit" schon ein bisschen aufdringlich, wenn man genau hingeguckt hat, aber es war halt immer noch problemlos spielbar. 4e ohne Visualisierung ist wirklich ein Krampf, weil man die Spielenden offensichtlich aktiv zur Online-Plattform und/oder Miniaturen treiben wollte.
Schauen wir mal, ob die Online-Plattform in 5e a) weiterhin so eine freiwillige Option wie Roll20 etc bleibt und b) auch tatsächlich irgendwann mit den versprochenen Features existiert. xD
Letztlich ist genau dieses Gefühl der narrativen Freiheit - auch in Kämpfen - für mich das, was Rollenspiele primär von Videospielen unterscheidet. Die 5e hat ja auch nicht nur sehr bewusst das Theatre of the Mind als gleichwertige Option zurückgeholt, sondern auch die Verreglung der Spielwelt-Interaktion zurückgefahren (selbst das Fertigkeitssystem ist extrem leicht zu entfernen). Ich weiß zwar, dass manche Leute - Arldwulf :P - gerade diese Verreglung mochten und als Argument für das eine oder andere anführen, aber für mich hat es immer nur dazu beigetragen, das Gefühl der narrativen Freiheit einzuschränken.
Edit: Damit es nicht falsch rüberkommt, ich MAG D&D4 total! Gamma World steht hier sogar noch in meinem sehr gut kuratierten Schrank. 8D Aber es ist halt ein sehr spezielles Spiel, und das verträgt sich nicht mit einem D&D, das wahnsinnig viele verschiedene Spielstile unterstützen will. D&D4 ist am besten, wenn man es so spielt, wie es gedacht ist. D&D5 dagegen ist definitiv die "Spielstil-flexibelste" Edition seit mindestens 3.0. Vielleicht sogar ever? Und das ist total wichtig, wenn D&D weiterhin ein Spiel für möglichst viele Leute sein möchte.
Arldwulf:
Letztlich basierte der ganze MMO Vorwurf immer nur auf einer Designeraussage man habe sich am auch MMOs angesehen als Inspiration für das neue System.
In der gleichen Aussage sagte man auch, man habe sich alte Editionen angesehen und sich Inspiration aus vielen Quellen geholt.
Aber die MMO Aussage blieb haften und verselbständigte sich auch.
Inhaltlich war dort nie viel dran, mal vom grundsätzlich gleichem Genre das Fantasyrollenspiele virtuell und am Spieltisch so umsetzen.
Aber in den obigen Aussagen ging es ja nicht darum zu sagen ob die damaligen Vorwürfe wirklich Sinn ergaben.
Sondern um konkrete Regeldetails welche seinerzeit umgesetzt hätten werden müssen. Und jetzt nicht mehr, weil die entsprechenden Regeln weggefallen sind. Es gibt halt im aktuellem und nach bisherigen Verlautbarungen auch im neuem Regelwerk keine Fertigkeitsherausforderungen, individuelle oder anpassbare Zauber oder Dinge wie Improvisation mit Fertigkeiten.
Damals wurde der VTT aufgrund tragischer Umstände nicht umgesetzt, aber selbst wenn er seinerzeit fertig geworden wäre hätte wohl einiges gefehlt. Einfach weil es Regelelemente waren die für das Spiel am Spieltisch umgesetzt waren und nicht wirklich gut virtuell funktionieren.
Als Spielleiter finde ich es großartig wenn Spieler improvisieren und ich finde es toll wenn das Spiel außerhalb der Kämpfe größeren Spielraum bekommt. Ich freue mich wenn Kämpfe auf Zusammenspiel basieren und wenn Charaktere darin etwas individuelles tun das zu ihren Eigenschaften und ihrem Wesen passt. Und ja, wenn Gegner mehr als nur Goblin 1 und Goblin 2 bis 5 sind sondern sich stärker unterscheiden ist das etwas um das ich dankbar bin.
Aber ich bin auch Programmierer und ich weiß das die Liste der Dinge welche man umsetzen müsste um all dies virtuell so hinzubekommen länger ist als im aktuellen Regelwerk.
Es ist letztlich ganz simpel. Die 4e hat Regeln für Spielsituationen welche sich so in den aktuellen Regelwerken nicht wiederfinden. Und dies sorgt eben auch dafür mehr verschiedene Spielweisen umzusetzen.
Ich verstehe da jeden der sagt: Ach, das brauch ich doch gar nicht und eigentlich ist das doch auch gut so!
Es ist nicht schlecht zu sagen man möchte sich auf eine bestimmte Spielweise konzentrieren und hauptsächlich diese umsetzen.
Und Designern, ob nun denen von Regelwerken oder denen von virtuellen Hilfsmitteln spart es Aufwand.
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