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One D&D und D&D 4
Arldwulf:
--- Zitat von: La Cipolla am 28.08.2022 | 16:06 ---Hier muss ich kurz drauf eingehen, weil es eine WILDE Aussage ist!
Ich weiß nicht, welche Designeraussage du meinst, aber in meinem Freundeskreis und der Community unseres damaligen RPG-Ladens kam der Vorwurf aus mehreren komplett anderen Momenten heraus: 1. Auf den ersten Blick aus den Illustrationen, die gerade im Vergleich mit 3.x förmlich „FOR THE HORDE!“ schreien. 2. Durch die Terminologie (Tank etc) und die Verpackung von Spielelementen wie Powers, Feats, Stat-Blocks etc., auch mit dem smoothen Layout, das damals in MMOs angesagt war. 3. Wie schon angesprochen aus dem Umstand, dass man jetzt plötzlich Miniaturen platzieren sollte, was bei uns (!) davor niemand gemacht hat.
Und das war in meinem Freundeskreis praktisch auch der erste Eindruck von so ziemlich jedem, der das Buch wahlweise durchgeblättert oder durchgelesen hat. Groß Internetkontakt hatten wir damals ja eh nicht.
Heißt natürlich nicht, dass es alle blöd fanden, aber es war definitiv massiv anders, und dieses Anders roch halt gleich aus mehreren Gründen nach MMO.
--- Ende Zitat ---
Sind doch hübsche Beispiele. Tank ist kein 4e Begriff und doch erscheint es bei dir als vermeintliche 4e Terminologie. Miniaturen wurden ebenfalls natürlich auch vor der 4e schon genutzt und verkauft und natürlich gab es auch vorher schon Feats etc.
Was bleibt also übrig? Bilder welche "für die Horde" rufen. Wenn man mal vergisst, das der arme Halbork gar nicht im Buch erscheint. Verpackung.
Und trotzdem kann man natürlich das Buch aufschlagen und MMO rufen. Warum auch nicht? Sowas ist subjektiv.
Worauf ich oben hinaus wollte ist, das seinerzeit diese Designeraussage halt sehr hochgehängt wurde in den Diskussionen. Auch höher als sie es verdiente, da die anderen Inspirationen dadurch weniger Raum fanden. Das du sie nicht kennst ist doch ok. Aber ja...damals war das eine vermeintlich große Sache.
Die Designer sagten ja durchaus auch zu anderen Regeländerungen dazu aus welchen Gründen sie diese machten. Aber konkrete Regeln wurden da halt wenig betrachtet.
La Cipolla:
--- Zitat ---Sind doch hübsche Beispiele. Tank ist kein 4e Begriff und doch erscheint es bei dir als vermeintliche 4e Terminologie. Miniaturen wurden ebenfalls natürlich auch vor der 4e schon genutzt und verkauft und natürlich gab es auch vorher schon Feats etc.
--- Ende Zitat ---
Moooment, das schmirgelst du dir gerade zu bequem glatt.
Bei den Miniaturen liegt der Fokus auf "sollte", und eigentlich kann man bei der 4e sogar "musste" schreiben. Das ist schon ein entscheidender Unterschied zum "konnte" der Vorgängereditionen; selbst die 3.5 hat die Option trotz eines gewissen Drängens noch bedacht.
Bei Feats, Stat-Blöcken etc. ging es mir wie geschrieben um die Verpackung, also um ein einheitliches Format mit klar formelhaften Regeln in einem entsprechendem Layout, und generell einer deutlicheren Aufteilung in kategorisierende Einzelelemente (Powers, Sorten von Feats etc). Klar gab es vieles davon schon immer in einer ähnlichen Form, aber was in 3.5 schon losgegangen ist, mit Feat-Stammbäumen etc., wurde hier noch mal auf die Spitze getrieben, und diese Spitze war dann halt das entscheidende Stückchen, das vielen zu viel war. Vieles hat sich noch viel mehr nach "+1" angefühlt, weil halt alles (bewusst) austauschbar war, um die Balance zu wahren.
Was den "Tank" angeht, weiß ich tatsächlich nicht mehr, welche Begriffe es jetzt tatsächlich waren. Aber sollte laut Player's Guide nicht jeder in der Gruppe eine explizit benannte Rolle erfüllen, eben wie in einem MMO? Oder ist das wirklich so ein Berensteinbears-Effekt, den ich aus Diskussionen mitgenommen habe? ô_O xD'
--- Zitat ---Und trotzdem kann man natürlich das Buch aufschlagen und MMO rufen. Warum auch nicht? Sowas ist subjektiv.
--- Ende Zitat ---
Subjektiv ist das alles, aber subjektiv ist bei Rollenspielen (mit Fantasie und Magie und eigenen Geschichten!) halt auch alles.
D&D4 ist definitiv ein Spiel von Leuten, die subjektiv zugunsten von objektiv unter den Tisch haben fallen lassen, und das ist die Lehre, die man daraus mitnehmen muss; so Sachen wie Publicity und Produktpolitik sind zwar auch schiefgegangen, aber selbst da kam vieles folgerichtig aus dem Spiel und seiner Designphilosophie selbst.
Die Lehre haben sie ja aber auch mitgenommen, und zwar noch besser als Pathfinder in seiner eher uninspirierten 3.75-Logik. Die 5e mag objektiv als Spiel mehr Schwächen haben, aber es ist halt hundertmal mehr das Spiel, das die meisten Leute haben wollten und vor allem spielen wollen. Subjektiv betrachtet. :p
Um den Haken zu "One D&D" (lol, niemand wird es so nennen) zu schlagen: Das ist auch die größte Gefahr hier. Das sie den Finger vom Puls der Leute nehmen, den sie einmal so hervorragend getroffen haben.
Folgerichtig wäre eigentlich, "Edition 5.5" wirklich SEHR vorsichtig anzugehen, und das gibt das vage Regelgerüst auch ganz hervorragend her. Ich bin gespannt, ob sie gerade nicht zu mutig sind, lasse mich aber gerne überraschen.
Haukrinn:
--- Zitat von: Arldwulf am 26.08.2022 | 12:01 ---Gar nicht, aber vielleicht fehlte es dieser auch schlichtweg an Details.
Die 4e kennt halt keine gemeinsamen Zauberlisten, sondern je Klasse individuelle Zauber, Manöver, Gebete oder Flüche. Und jedes bringt seinen eigenen Regelblock mit. Welche dann wiederum auch noch modifizierbar sind, durch Talente, Zauberzutaten, Verbrauchsgegenstände oder andere Dinge.
Und die Regeln sehen Improvisation wesentlich stärker vor als andere Editionen, machen konkrete Vorschläge wie diese umgesetzt werden kann an die Stelle von nur zu sagen "wenn der DM mag kann dies zugelassen werden" tritt ein "dies sollte zugelassen werden".
Für jemanden der am Spieltisch spielt ist dies etwas tolles. Aber stell dir einen Spieledesigner vor der das ganze umsetzen muss.
--- Ende Zitat ---
Schonmal Pillars of Eternity gespielt? Ich finde das Spiel in seiner Regelmechanik ziemlich 4e-ig, und das kommt gut damit klar.
YY:
--- Zitat von: Arldwulf am 28.08.2022 | 17:14 ---Sind doch hübsche Beispiele. Tank ist kein 4e Begriff und doch erscheint es bei dir als vermeintliche 4e Terminologie.
--- Ende Zitat ---
Könnte auch daran liegen, dass es eine Rolle gibt, die dem Tank entspricht und die Bezeichnung entsprechend oft synonym mit der eigentlichen 4e-Bezeichnung benutzt wurde ;)
Da kann man sich schwer hinstellen und sagen: Also ich weiß auch nicht, wo die Leute das damals ständig her hatten.
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: Arldwulf am 28.08.2022 | 17:14 ---Sind doch hübsche Beispiele. Tank ist kein 4e Begriff und doch erscheint es bei dir als vermeintliche 4e Terminologie. Miniaturen wurden ebenfalls natürlich auch vor der 4e schon genutzt und verkauft und natürlich gab es auch vorher schon Feats etc.
--- Ende Zitat ---
Naja, ob das jetzt Tank oder Defender, Damage Dealer oder Striker heißt, das Konzept ist halt gleich. Ich gehörte damals zu den Abgestoßenen, wenngleich ich der 4e inzwischen ihre Chance gegeben habe. Überzeugt hat sie dabei nicht, auch wenn sie natürlich gut spielbar ist.
Mich hatte damals der Dragonborn, der Eladrin und der Warlock im PHB spontan abgestoßen. Das war mir damals gefühlt zu viel WoW.
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