Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Imbalance der 3E
Ainor:
Achja, die gute alte Zeit…
Ich hab damals 3 Kampagnen geleitet.
In 3.0 war der erste Schock ein kompetent gespielter Beschwörer auf Stufe 9. Der war tatsächlich so übermächtig dass die anderen Spieler sauer wurden. Der endkampf endete dann auf etwa 18 im TPK weil die Gegner mehr caster hatten.
Bei 3.5 dominierte erstmal lange ein Krieger mit trip etc feats. Nacher waren auch ein paar starke caster dabei, aber die meisten wirklich Hochstufugen Gegner wurden von hochoptimierten Kriegern erlegt. Bis auf einen durch Gate.
Bei PF war das im Grunde sehr ähnlich. Ein Barde und mehrere Krieger waren meist sehr effektiv im Team. Die caster haben zwar geheilt, gebuftt und ermöglicht, aber die Krieger ersetzt haben sie nach 3.0 eher selten.
Insgesamt war das balanceproblem eher zwischen optimierten und unoptimierten Charakteren als zwischen castern und anderen.
Arldwulf:
--- Zitat von: Ainor am 31.08.2022 | 19:12 ---Insgesamt war das balanceproblem eher zwischen optimierten und unoptimierten Charakteren als zwischen castern und anderen.
--- Ende Zitat ---
Bei uns war es eher ein sowohl als auch. Auf gleichem Optimierungslevel zogen Zauberwirker ihre Nichtzauberwirkerkollegen mit steigender Stufe komplett an der Nase durch die Manege.
Aber das gleiche passiert halt auch wenn man unterschiedliche Optimierungslevel hat.
Feuersänger:
Right, Pathfinder (1) ist nochmal eine eigene Betrachtung wert.
Erstmal bekamen dort fast alle Klassen ein stärkeres Chassis, auch der Wizard. Der einzige, den der Nerfhammer sichtlich erwischt hat, ist der Druide, und selbst der ist _immer noch_ eine der stärksten Klassen im Spiel. Ich sag immer, ist halt jetzt nur noch 2,5 Klassen in einer statt vollen 3.
Andererseits wurden gerade bei den Feats und Zaubern auch einige starke Optionen hart generft oder komplett gestrichen. Leider aber nicht nur bei den Castern, sondern auch bei den Mundanen.
Unterm Strich läuft es darauf hinaus, dass Vollzauberer in PF immer noch (potentiell) die mächtigsten Klassen sind; es fällt ihnen jedoch nicht mehr so leicht, die Rollen der Mundanen komplett zu übernehmen.
Aber jenseits eines bestimmten Optimierungsniveaus haben halt doch wieder nur Vollcaster-Builds wirklich was zu melden. Merkt man zB auch im Computerspiel PF Kingmaker -- auf den unteren Schwierigkeitsgraden kommt man mit sowas wie nem Singleclass Paladin gut durch. Aber auf den höheren Schwierigkeitsgraden muss es dann schon ein Multiclass Feyblooded Sorcerer sein.
Außerdem hat PF über die Jahre einen noch schlimmeren Powercreep hingelegt als 3.5. Am Anfang waren ja die meisten Optionen ziemlich zivil. Aber irgendwann haben sie dann alle Fesseln abgestreift und richtig auf die Kacke gehauen. In 3.5 war eine der mächtigsten Prestigeklassen die Incantatrix, die es für einige Stufen Investition erlaubt, Zaubersloterhöhungen durch Metamagie zu ignorieren. In PF haben sie diesen Effekt irgendwann in ein (1) Feat gepackt. Völlig absurd. Da war dann für mich der Cut-Off Point für Pathfinder-Material erreicht.
Ein Dämon auf Abwegen:
--- Zitat von: Koruun am 31.08.2022 | 12:30 ---Ich würde es so ausdrücken: im Vergleich zur 3E sind der Unterschied zwischen der schwächsten und der stärksten Klasse in der 5E ein paar Stufen auf einem Treppchen.
--- Ende Zitat ---
Wobei die 5E allerdings im Grunde immer noch an den selben Problemen krankt wie 3E nur etwas ab geschwächt.
- Das Problem das einige Klassen mehr Attribute auf guten Werten brauche als andere besteht immer noch
- Sache Features und Zauber mit denen man entweder durch Verwandlung der Beschwörung Zugriff auf "Monster-Statblocks" auf allen möglichen Büchern hat, sind aufgrund der Lausigen Balance von Monstern immer noch OP
- Die Highlevel Features von Nicht Castern sind zum Großteil immer noch sehr schwach, oder kommen in so großen Abständen das Multiclassing einfach attraktiver ist
- und High Level Feats gibt es nichtmal
Rhylthar:
Der für mich größte Makel an der späten 3E war, dass es quasi unmöglich war, mit einer heterogenen Gruppe von Spielern sinnvoll zu spielen.
Es macht einfach keinen Spaß, wenn ein Teil System Mastery (das muss noch nicht mal Min/Max sein) besitzt und der andere Teil eher Neuling in der Materie ist.
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