Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Imbalance der 3E
Feuersänger:
Haha richtig, das Tiers-System ^^ Hatte ich schon fast wieder vergessen.
Ja, wiewohl JaronK da _teilweise_ ein bißchen übertreibt und das ganze Ding keine exakte Wissenschaft ist, zeigt es doch ziemlich gut, wohin die Reise geht.
Um das mal mit einem praktischen Beispiel zu unterfüttern:
In einer 3.5-Kampagne hatten wir uns im Vorfeld - auch auf Wunsch des DMs - darauf geeignet, eher "niedrig" zu optimieren, und die Vollcaster sollten sich durch ein paar Multiclass-level etwas abschwächen, und es galt ein Gentleman's Agreement die wirklichen OP-Zauber nicht zu nutzen. Das hat auch zu Anfang recht gut geklappt. Dann wurde ein Mitspieler seines nichtmagischen SCs überdrüssig und er baute sich einen komplett neuen, reinen Vollcaster. Ab da war ich dann der einzige Nichtcaster, und ebenfalls ab da wurde mein SC - eine der stärksten nichtzaubernden Klassen - zum schmückenden Beiwerk. Auch die anderen Multiclass-Caster hatten jetzt nur noch sehr vereinzelt Spotlight. Ich konnte kämpfen, ich konnte es auch bleiben lassen, der Psi hat eh alles im Alleingang geregelt. Darauf angesprochen, meinte der Mitspieler nur "Nö ist nicht so", der SC sei ja nicht auf Maximum optimiert, und machte weiter wie gehabt. Der SL war zu dem Zeitpunkt schon längst zu mürbe, um da noch weiter gegenzuhalten.
Das meine ich halt damit. Das System ermöglicht es, Charaktere irgendwo in einem Leistungspektrum von 10-1000 zu erzeugen. Das Spiel funktioniert, wenn man sich auf einen Bereich in diesem Spektrum einigt - zB "ca 150" - und sich alle daran halten. Aber sobald sich einer nicht an die Absprachen hält und seinen Charakter auf 300% optimiert, kannst du's in die Tonne kloppen.
nobody@home:
--- Zitat von: Feuersänger am 31.08.2022 | 16:25 ---Das meine ich halt damit. Das System ermöglicht es, Charaktere irgendwo in einem Leistungspektrum von 10-1000 zu erzeugen. Das Spiel funktioniert, wenn man sich auf einen Bereich in diesem Spektrum einigt - zB "ca 150" - und sich alle daran halten. Aber sobald sich einer nicht an die Absprachen hält und seinen Charakter auf 300% optimiert, kannst du's in die Tonne kloppen.
--- Ende Zitat ---
Und dazu muß nicht mal böser Vorsatz gehören. Daß man erst mal einen guten Schwung System Mastery braucht, um die Notwendigkeit solcher Absprachen einzusehen und sie dann auch geeignet in die Praxis umzusetzen, spricht ja in sich schon Bände über das Potential, in so etwas auch schon als relativer Anfänger rein aus Versehen hineinzuschlittern.
Gunthar:
Wie stark ist die Variationen bei den Klassen über die verschiedenen Levels? Es gibt sicher Klassen, die am Anfang stark sind und dann abgeben, während andere Klassen eher schwächer starten und dann über die Levels richtig stark werden.
unicum:
--- Zitat von: nobody@home am 31.08.2022 | 16:33 ---Und dazu muß nicht mal böser Vorsatz gehören. Daß man erst mal einen guten Schwung System Mastery braucht, um die Notwendigkeit solcher Absprachen einzusehen und sie dann auch geeignet in die Praxis umzusetzen, spricht ja in sich schon Bände über das Potential, in so etwas auch schon als relativer Anfänger rein aus Versehen hineinzuschlittern.
--- Ende Zitat ---
Eine 3.0 oder wars 3.5 kampnage ist daran zu grunde gegangen das der SL nicht mehr die Möglichkeiten des Systemes überblicken konnte. Er wollte uns wohl einen tollen Kampf liefern und stellte einen Obermotz hinter hundertschaften von Kanoenenfutter - und in der ersten Kampfrunde war der Obermotz tod. Ich bekomme die details nicht mehr zusammen aber es war meines wissens ein barbar welcher mit feats und itmes so auf "Beweglichkeit" ausgemaxt war das er in einer runde durch/über die gegner kahm und den Obermotz in einer glücklichen Full Attack umhaute. Wie gesagt details kenne ich nicht mehr und an der nachfolgenden Regeldiskussion hab ich mich nicht groß beteligt aber der SL war danach überzeugt - und hat erstmal kein D&D mehr sehen wollen (obwohl es eigentlich früher mal sein Lieblingssystem war). (ob mit oder ohne A)
Arldwulf:
Zum einen waren die Optionen sehr unterschiedlich stark, zum anderen ließen sich starke Synergieeffekte nutzen und zum dritten ermöglichte das System sehr durchschlagende Effekte welche im Zweifel ganze Begegnungen trivialisierten und bot wenig Unterstützung für flexible Spielsituationen in denen man auch mal sagen könnte "ok, in Situation A ist Paul gut und in Situation B Max"
Geschweige denn von Möglichkeiten alle zugleich in dieser Situation zu glänzen.
Wir standen mal gemeinsam vor einem Höhleneingang, die Gegner warteten schon auf uns und waren vorbereitet, weshalb der Magier im Spiel sagte es sei zu gefährlich wenn der Rest der Gruppe mitkommt. Besser wäre es allein zu gehen.
Und das schlimme ist...er hatte eigentlich durchaus recht. Nicht weil wir nicht auch etwas beigetragen hätten, sondern weil es problemlos auch allein ging.
Wir haben 3e und 3.5 richtig lange gespielt, auch noch als es schon mehr Arbeit als Spaß war und irgendwie fing jede Runde mit "was ist erlaubt, auf was einigen wir uns an" bis man schon gar nicht mehr gewohnt war "spiel was du willst" zu sagen.
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